Rechtsauskunft gesucht...

    • Rechtsauskunft gesucht...

      Ist zufällig einer von Euch Rechtsanwalt? Ich brauche eine Rechtsauskunft zum Urheberrecht. Das Thema Schavan hat mich dazu veranlasst, nochmal stichprobenweise zu schauen, was mit meinen Bildern und Texten im Web so passiert. Ich bin ja eigentlich auch eher kooperativ und konfliktscheu, aber wenn jemand ein Foto von mir in einem Shop zum Kauf anbietet werde ich schon ein wenig ärgerlich. Mein Copyright unten rechts ist entfernt, ein Kunstfilter ist aufgelegt. Daher die Frage: reicht so eine minimale Bearbeitung, um das Ergebnis als eigenes künstlerisches Eigentum verkaufen zu dürfen? Ich glaube doch eher nicht. Sonst schnapp ich mir ein paar atemberaubende Fotos aus der google Bildersuche, verfremde sie ein wenig und verdien mir mit einem Kunstkalender oder einem tollen Bildband eine goldene Nase - und das mit einem Arbeitsaufwand von keiner Stunde.

      Aber seht selbst: hier das Kunst-Plagiat für 22 EUR und hier mein Original von westkueste-usa.de/2003/mn_Hackberry.htm... Sicher, das Motiv kann jeder knipsen. Aber Position, Bildausschnitt, Licht, Schattenlänge usw. sind meines Erachtens so eindeutig, dass es nur mein Foto sein kann. Auch der fehlende untere Rand mit dem Copyright sind eindeutig und m.E. ein deutlicher Hinweis auf vorsätzliches Handeln.

      Das war übrigens erst das 5. Foto, das ich überprüft hatte... Ich wag mich gar nicht weiter vor.

      Um nochmal zum Thema Schavan zurück zu kommen: Dieses PDF ist eine Vorlesung der Hochschule Rhein Main - University of Applied Sciences. Interessant ist Seite 7. Die ist komplett von meiner Webseite übernommen. Was den Text betrifft darf ich nicht meckern - den habe ich als Textspende mal an Wikipedia gegeben (vor 5 Jahren, was allerdings eher für eine Kopie meiner Seite spricht, denn auf Wikipedia wurde der Text weiter bearbeitet - egal). Aber das Foto habe ich nie freigegeben. Es steht sogar mein Copyright unten rechts noch drin. Nun frage ich mich: wenn schon die Dozenten sich keinen Kopf ums Copyright machen, wie wollen sie da über ihre Studenten urteilen? Aber gleichwohl will die Politik die Höchstgrenze für Abmahnungen auf ich glaube 150 EUR deckeln...

      Genug geärgert, Bier rausholen - Länderspiel :-c==C
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • zum Thema selbst kann ich leider nix beitragen, da ich keine Ahnung habe.

      aber, Du hast als Original das falsche Bild verlinkt... das hier ist richtig
    • In Sachen Urheberrecht kann ich auch nicht weiterhelfen. Allerdings frage ich mich, wer für 22 Euro so ein Foto mit dem schrecklichen Filter darüber kaufen würde :thumbs:
    • Ich benutze die google Bildersuche. Das kann jeder :) Macht ein zweites Tab auf, in dem die Bildersuche geöffnet ist. Dann im ersten Tab das zu suchende Bild per Drag & Drop über die Tab-Leiste in das Suchfeld der Bildersuche im zweiten Tab fallen lassen (am linken Rand des Eingabefelds). Schon sucht google nach gleichen oder ähnlichen Bildern. Die Suchfunktion scheint sehr akkurat zu funktionieren. Wenn Ihr also auch irgendwo ein Bild im Web veröffentlicht habt, das für andere einen Nutzen darstellen könnte, könnt Ihr auf diese einfache Weise prüfen, ob es jemand stibitzt hat.

      Man kann übrigens auch ein Bild direkt aus dem Windows Explorer in das Suchfeld ziehen. Es wird dann zu google hochgeladen und mit den Webbildern verglichen. Was danach google mit dem Bild allerdings macht ist für den Anwender rein spekulativ. Offiziell wird es jedenfalls nicht gespeichert. Da aber bereits thumbnailgroße Fotos ausreichen kann man diese Funktion auch benutzen ohne Gefahr zu laufen, seine Fotos preiszugeben.

      Keine Sorge, ich werde mich nicht zu sehr mit dem Thema beschäftigen. Alleine das Anschreiben der Leute ist mir eigentlich schon zuviel Arbeit. Aber es gibt halt ab und an auch ganz dreiste Fälle, wo ich handeln muss. Damals, als jemand gleich die halbe Seite geklaut hatte oder jemand mit zahlreichen meiner (und auch Michas und Westernladys) Bilder für seine Appartments in Las Vegas warb, habe ich bzw. wir interveniert - allerdings ohne Anwalt.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Stefan schrieb:

      Aber gleichwohl will die Politik die Höchstgrenze für Abmahnungen auf ich glaube 150 EUR deckeln...

      Die Höchstgrenze sind 1.000 EUR, daraus resultierend würde sich die am Streitwert bemessene Anwaltsvergütung auf 150 EUR deckeln. Und das finde ich, ganz nebenbei gesagt, auch vernünftig. Es geht nämlich bei vielen dieser Abmahnungen weniger um das Urheberrecht als viel mehr um die Einkommensmaximierung von Rechtsanwälten. Zudem muss man wissen, dass in solchen Fällen von Urheberrechtsverletzungen, die Provider recht freizügig Daten (also IP Adressen) heraus geben. Über diese sind dann die vermeintlichen Verursacher leicht zu ermitteln. Dank unserer blinden und vergreisten Gerichtsbarkeit, kann man diesen "Tatsachenbeweis" nur schwer vom Tisch bekommen. Das führt dann zu Abmahnungen und Verurteilungen für eine Oma, die noch nie in ihrem Leben einen Computer besessen hat, geschweige denn überhaupt wüsste, wie sich mit solch einem Gerät eine Urheberrechtsverletzung bewerkstellligen ließe. Sprich: Download von Musik oder Filmen oder anderen Objekten, die rechtlich geschützt sind.

      Daher bin ich der Meinung, dass hier seitens des Gesetzgebers dringend Handlungsbedarf besteht.

      Aber zu deiner eigentlichen Frage:
      Ich bin sicherlich kein Experte für derlei Sachen. Was ich bisher darüber gelesen habe, reicht aber um zu sagen, dass ich in deinem Fall eindeutig von einer Urheberrechtsverletzung sprechen würde.
    • Ich werde erstmal nichts unternehmen sondern mich nächste Woche um die Installation meines neuen Super-PC kümmern (da wird selbst die KFA Jülich neidisch). Da habe ich keine Zeit und Lust, mich mit dem Thema weiter herum zu ärgern. Es ist schon gut, wenn man nach solchen Entdeckungen nicht direkt reagiert sondern erstmal drüber schläft. Dann merkt man, dass es einen eigentlich doch nicht umbringt sondern nur ein wenig ärgert. Immerhin lebe ich ja (noch) nicht von meinen Werken :kichern: Und die Deckelung der Abmahngebühren finde ich auch mehr als in Ordnung. Ich glaube allerdings, dass in dem Fall mit dem zum Verkauf angebotenen Bild diese Grenze nicht gelten dürfte sondern sich das Ganze am gemachten Profit bzw. entstandenen Schaden orientieren dürfte. Sonst klau ich das Cola-Rezept und werde Millionär mit meiner hippen Koffein-Brause, und die 150 EUR bringe ich dann persönlich nach Atlanta :lol:
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)