NAS Speicher

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    • NAS Speicher

      Mal ein Thema über Technik, die man nicht mit in Urlaub schleppt, die aber dennoch für den einen oder anderen wichtig sein dürfte. Da ich ja seit Jahren Unmengen an Bildern sammle und mir das Thema Datensicherheit auch sehr am Herzen liegt nutze ich seit vielen Jahren schon einen NAS (Network Attached Storage) zum Spiegeln meiner gesammelten Daten. Im Laufe der Zeit haben sich einige NAS-Hardwaresysteme bei mir bewähren müssen. Meine erste Wahl war die Firma Buffalo, von deren Qualität ich lange überzeugt war. Aber im letzten Jahr fingen die Probleme mit meinem neuesten Gerät dieses Herstellers an. Plötzlich werden Festplatten als defekt gemeldet. Insgesamt 4 habe ich ausgetauscht, um dann irgendwann im Web zu erfahren, dass die gar nicht kaputt seien sondern nur ein paar falsche Bits erhalten hätten. Teurer Spaß für eine Erkenntnis, die man vom Hersteller nicht bekommt. Zum Glück habe ich die "defekten" Platten alle noch (sind viel wert im Moment hehe). Jetzt kämpfe ich seit ein paar Wochen damit herum, dass jene 8 TB Buffalo Linkstation Quad urplötzlich elend lahm ist. Damit meine ich nichtmal die Datentransferrate - die auch. Nein, auch der Zugriff dauert immer rund 10 Sekunden, auch der Zugriff auf das Webinterface zur Verwaltung der NAS. Eine Erklärung fand ich im Web nicht, also dachte ich: Firmwareupdate kann nicht schaden. Resultat: NAS nicht mehr lauffähig. Diagnose: Speicherplatz für die Firmware vermutlich voll. Jetzt soll ich mit irgendwelchen Tools, von deren Nutzung der Hersteller dringendst abrät, den Speicherplatz aufräumen. Deren Lösung: alles resetten und neu formatieren. Garantie ist eh lange um.

      Jetzt hab ich die Nase voll. Buffalo kommt mir nicht mehr ins Haus. Schon vor einem halben Jahr habe ich mir eine QNAP 419p+ geleistet. Die kommt zwar aus China, leistet seither aber hervorragende Dienste. Die Firma gilt als Branchenprimus. Seit ich die habe weiß ich auch, wie schnell der Datentransfer eigentlich sein kann. Ich habe gigabit, die Buffalos schafften aber immer nur zwischen 3 und 5 MB pro Sekunde! Router und Switch hatte ich schon aus Altersgründen gewechselt - ohne Auswirkung. Die QNAP schiebt die Daten jetzt mit 30-40 MB pro Sekunde! Kurzum habe ich mir gerade eine zweie QNAP bestellt, das kleinere Modell, die 412. Gleicher Funktionsumfang, langsamerer Prozessor (für Backups ausreichend) - für 278 EUR ohne Platten - die hab ich ja noch zur Genüge bzw. ich werde einfach die aus der Buffalo rausnehmen und dort einpflanzen. Da die Daten ja nur Backups der internen Platten bzw. der 419p+-QNAP sind kann ich die schnell wieder herstellen (dann auch mit RAID 5 - Buffalo hatte außerdem nur Softwareraid, weswegen ich auf die Nutzung verzichtet hatte). Damit hat hoffentlich der ewige Ärger mit Buffalo ein Ende. Ich muss allerdings noch hinzufügen: meine alte Buffalo Terastation HS-DHTGLA (4 Bay, 2 Terabyte) hat nie Probleme gemacht. Leider erkennt sie meine 2 TB Platten nicht, sonst hätte ich mir den Kauf sparen können. Naja, wieder knapp 300 EUR ins Webprojekt investiert... Aber ohne Backups schläft sich so schlecht (ok, die QNAP hat Raid 5 - aber ich bin immer sehr skeptisch und vertraue lieber auf dreifache Absicherung).

      Also, wenn Ihr über das Thema Datenbackup nachdenkt, habt etwas mehr oder etwas sensiblere Daten, für die nicht einfach nur eine externe USB-Platte ausreicht, oder müsst sie von mehreren Rechnern in einem Netzwerk erreichen, dann kann ich nur QNAP empfehlen.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Cloud? Ich weiß nicht... damit gibt man doch seine eigenen Daten einer Firma in die Hand. Was die damit alles machen ist Vertrauenssache, und ich traue eigentlich niemandem mehr. Wir wissen doch, was google und facebook mit unseren Daten anstellt. Da sind die anderen auch nicht besser - haben höchstens mehr Geschick, es zu verbergen. Meine Daten bleiben in meinem Einflussbereich - so praktisch das mit einer Cloud auch sein mag. Aber alles, was eine Cloud mir bietet, kann ich mit meiner QNAP NAS auch. Die Filme und mp3, die ich da draufhabe, kann ich problemlos über WLAN auf mein Samsung Galaxy Tab streamen, alle Daten kann ich mir über Web auch zugänglich machen wenn ich will... Der einzige Unterschied eben: ich habe 6 Terabyte, die in meiner Wohnung stehen und nicht irgendwo auf einem Server auf den Cayman Inseln. Einziger Nachteil: mein Router und die NAS müssen ständig an sein wenn ich jederzeit zugreifen können will.

      DVDs zu brennen habe ich schon lange drangegeben. Das dauert immer ewig, kostet Geld, füllt Regale und nach ein paar Jahren geben die Scheiben - wenn man Pech hat - ihren Geist auf. Das ist in meinen Augen kein verlässliches Speichermedium. Die einzig verlössliche Sache ist, die Daten mehrfach zu sichern und die Sicherungsmedien regelmäßig zu erneuern. Ich finde daher mein jetziges Setup schon recht robust - wenn die Hardware nicht immer wieder mal Ärger machen würde. Immerhin, trotz der Querelen habe ich noch nichts Wichtiges an Daten verloren. Wie gesagt, 4 Festplatten a 2 TB waren ja vermeintlich kaputt gegangen. Da habe ich nichts von verloren weil alles doppelt und dreifach gesichert ist. Und wenn das Haus abbrennt habe ich das Allerwichtigste noch in meinem Büroschreibtisch weggeschlossen (monatlich aktualisiert).
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Das Problem bei der Telekom Cloud ist ja auch, dass die 25 GB bei Fotos nicht gerade lang reichen! Will man mehr muss man zahlen und dann lohnt sich irgendwann auch der eigene Server. Wieviel Energie verbraucht der denn? Merkt man das an der Stromrechnung?
    • Also laut Herstellerangaben verbraucht die QNAP 419p+ bei Benutzung 31 und im Ruhezustand 13 Watt. Da tauschst Du eine normale Glühbirne gegen eine Energiesparlampe und schon hast Du den Mehrbedarf gespart. Ich merke jedenfalls keinen großen Unterschied. Man kann sie allerdings auch als Server für virtuelle PCs nutzen, dann steigt der Verbrauch enorm (auf bis zu 350W). Aber wer macht sowas. Außerdem kann man sie nach einem Zeitplan ausschalten, so dass sie nur hochfährt wenn die Sicherungssoftware drauf zugreift. Das spart nochmal Strom.

      Noch was zur Cloud. Das macht doch nur Sinn, wenn ich Daten da parke, die ich mit der mir zur Verfügung stehenden Internetverbindung auch schnell genug übertragen kann. Wenn ich an meine Fotos denke sind die zwischen 5 und 10 MB groß. Da will ich nicht mal eine Sekunde warten, wenn ich mir die ansehe oder durchblättere. Vermutlich liefert die Cloud immer runtergerechnete Resultate (kenn mich da aber nicht aus, korrigiert mich). Und was tun, wenn man im Urlaub ist, zwar an seine Cloud rankommt, aber das Wifi des Hotels nur schnarchend langsam ist? Gut, in dem Fall hätte ich mit meiner NAS das gleiche Problem, aber wenigstens bin ich zu Hause nicht von einer Internetverbindung abhängig.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Stefan, das sehe ich ganz genauso. Bei mir gibt es auch eine lokale Sicherung und Daten gehören nicht in die Cloud. Man stelle sich vor, der Anbieter geht pleite, wie komm ich dann an meine Daten ran? Was ist, wenn die Internetverbindung ausfällt oder nicht schnell genug ist? Solange Internetverbindungen in Form von Netzwerkgeschwindigkeiten (100 Mbit oder mehr) keine Grundversorgung darstellen, völlig abwegig.

      Und nicht zuletzt, was machen die Cloudanbieter mit meinen Daten?

      Apropos virtuell: Der neueste Clou heißt tatsächlich Virtualisierung. Damit entkoppelt man die Systeme von der Hardware und kann diese viel leichter austauschen, ohne immer ganze Systeme neu aufzusetzen. Das spart auch noch Zeit obendrein.

      Ich für meinen Teil habe ein relativ einfaches Sicherungskonzept: Meine Betriebssystem-Festplatte ist mit Raid1 und regelmäßigen Sicherungen über Windows und Acronis gesichert (auf externer Platte). Alle Daten-Festplatten halte ich auf einer internen und einer externen Platte/USB-Stick gespiegelt verfügbar. Dank der Synchronisierungsfunktion des TotalCommander ist das eine Sache von fünf Minuten pro Woche und beide Platten sind immer auf Gleichstand. Sozusagen ein manuelles RAID1. Der Vorteil dieser Methode: Fällt mal eine Platte aus, brauche ich die Kopie nur auf eine neue spielen und alles ist wieder redundant.

      DVD's sind als Sicherungsmedium nicht geeignet, da sie zu wenig Platz bieten und eine zu hohe Ausfallwahrscheinlichkeit haben.
    • Ich glaube auch, dass das Konzept der Cloud in eine andere Richtung weiterentwickelt wird. Anwendungen gibt es irgendwann nicht mehr lokal, sondern nur noch per Stream. Office hat das jetzt ja eingeführt, Google macht sowas schon länger (siehe auch Chrome Books). Das Problem ist die schlechte Infrastruktur, schnellere und weiterverbreitete Verbindungen müssen her!

      Zu den Daten in der Cloud:
      Es ist schon sehr komfortabel mit Google Docs zu arbeiten. Aber nur, wenn mehrere synchron auf ein Dokument zugreifen. Bei manchen Projekten macht sowas sehr viel Sinn. Wirklich sensible Daten sollte man aber nicht hochladen, da gebe ich euch recht!
    • Kurzer Zwischenbericht: die neue NAS (QNAP 412) ist gestern planmäßig angelandet. Natürlich - wie konnte es anders sein - hat sich meine Buffalo, nachdem ich ihr den Nachfolger gezeigt habe, überlegt, dann doch wieder laufen zu wollen. Die Fehlermeldungen sind plötzlich weg, die Platten alle im Zugriff. Egal, zu spät. Hab' jetzt alle verbliebenen Daten runterkopiert und werde gleich die 4 Festplatten dort rausnehmen und in die QNAP 412 einbauen, sie als Raid 5 formatieren und die Sicherungen zurückspielen - was mehrere Tage dauern wird. Dann habe ich jedenfalls zwei Raid 5 NAS mit jeweils gespiegelten Daten :wantit: Man könnte schon von einem Rechenzentrum sprechen :lol:

      Wenn Ihr fragt: wozu braucht der Mensch denn 6 Terabyte Speicherplatz? Ich sage nur: Versionierung. Meine Sicherungsstrategie sieht vor, jede Datei, die sich verändert, auch noch in mehreren älteren Versionen vorzuhalten. Das macht beim Programmieren von Webseiten sehr viel Sinn. Wenn ich heute was an einer Seite ändere, morgen feststelle: Mist, das klappt doch nicht so wie geplant, und muss zurück zur Version von gestern - oder zu der vor einem Monat - dann hab ich die noch. Und das völlig automatisch, ohne dass ich mir per Hand irgendwohin Kopien machen muss. Das heißt aber nicht, dasss ich alle Daten 100fach komplett vorhalte, sondern nur dateiweise, was die Datenmenge in Schach hält. So, jetzt gehts der Buffalo an den Kragen :kichern:
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Wer die Qualität der heutigen Festplatten kennt weiß, wie wichtig Backups sind. Ich krieg ja auf der Arbeit immer mit, wenn irgendwo eine Festplatte den Geist aufgibt (wir betreuen rund 350 Rechner). Ich muss allerdings zugeben, dass meine Speicherausstattung um ein vielfaches größer ist als das, was wir in der Verwaltung für alle 350 zur Verfügung stellen hehe. Aber was solls, ich mag halt keine Daten verlieren. Das ist mir die paar Euro wert. Und Ihr habt ja auch was davon, denn das Webprojekt lebt von diesen Daten. Meine Bilddatenbank zum Beispiel. Da habe ich in monatelanger Arbeit jedem Bild unzählige hierarchiche Schlüsselworte zugewiesen. Wenn ich jetzt für den USA Reporter zu einem neuen Bericht ein passendes Foto in meinen knapp 50.000 Bildern suche sind das nur ein paar Mausklicks. Das Eingangsschild vom Zion? Klick. Ein Grizzly? Klick. Alle Fotos mit Regenbogen? Klick. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Entsprechend wertvoll sind die Daten bzw. die Datenbanken. Außerdem habe ich irgendwann mal angefangen, die Bilder zu geotaggen. Ich kann also auch per google maps nach Bildpositionen suchen. Ob ich dieses Projekt aber weiterverfolge ist ungewiss. Jedenfalls halte ich diese Sicherheitsmaßnahmen für sehr wichtig.

      Mal sehen, wie weit das neue Raid 5 ist. 39% formatiert. Ok, Zeit für'n Tässchen Kaffee :Kaffee:
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Also mich hat das System auch überzeugt und ich werde mir auch zeitnah eine Qnap zulegen. Allerdings reicht mir Raid1 - hauptsache die Mandantendaten sind sicher. Im Moment sichere ich alles täglich nur auf eine externe 2GB Festplatte als Filebackup und nochmals per System-Backup. Aber was, wenn mir die Platte mal kaputt geht. Da ich mittlerweile möglichst beleglose Akten führe und alle Belege per PDF scanne, darf ich keinen Datenverlust haben. ERGO: vielleicht fallen die doch sehr überzogenen Festplattenpreise recht bald (Cebit) und die Sicherungssysteme bekommen wieder Normalpreise. Was Fotos betrifft: per Cloud kommt man da wirklich nicht weit. Wer im RAW-Modus fotografiert kommt mit wenigen 100 Fotos an die Grenze. Ich werde auch bald auf RAW umstellen, da man einfach viel mehr Möglichkeiten hat etwas aus den Fotos herauszuholen.
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de