Ein Highlight im Südwesten der USA jagt das Nächste:-)

Übernachtung: Tusayan (Red Feather Lodge)

Von Kingman aus geht es auf der Route 66 nach Hackberry, wo wir den sehr bekannten General Store besuchen wollen. Hier gibt es wirklich alles Erdenkliche über die Route 66 zu kaufen. Im Internet stand eine Öffnungszeit ab 10 Uhr, wir waren aber schon gegen 9Uhr da und hatten Glück, dass schon geöffnet war. Die rote Corvette war zwar noch nicht da, aber Shop/Museum konnte bereits besichtigt werden und natürlich kauften wir Sachen, die man schon tausendfach zuhause hat, aber trotzdem immer gebrauchen kann (in diesem Fall Kartenspiel und Schnapsgläser). Wir verweilten eine halbe Stunde im Laden und beim Verlassen war auch die Corvette da, einfach ein Traum. Draußen gibt es auch nochmal alte Autos zu bestaunen und dann machten wir uns auch auf den Weg zum Grand Canyon, wo wir gegen 11.30Uhr eintrafen.

Der erste Anlaufpunkt für die Touristen ist zumeist der Mather Point, an dem folglich ein riesen Andrang herrschte. Die Aussicht ist einfach nur gigantisch und wir standen staunend einige Minuten dort Anschließend fuhren wir die nächsten Aussichtspunkte ab, bestiegen den shuttle bus und erkundeten den gesamten west rim drive. Am späten Nachmittag checkten wir erstmal in unserem Motel ein, erholten und stärkten uns ein wenig, um dann gegen Abend zurück zu fahren, da wir uns den Sonnenuntergang ansehen wollten. Auch hier entschieden wir uns für den Mather Point, obwohl es recht voll war. Aber da wir rechtzeitig da waren, ergatterten wir einen super Platz und konnten beeindruckende Bilder machen. Nun hieß es aber schnell zurück ins Motel, denn wir wollten ja zum Sonnenaufgang

bereits wieder da sein.

Tag 8 (03.06.2013)

Übernachtung: Big Water bei Page (B&B Dodsons)

Nach gefühlten 2 Std Schlaf standen wir gegen 4 Uhr auf, um zur angekündigten Zeit des Sonnenaufgangs (5.07uhr) rechtzeitig am Grand Canyon zu sein. Wir hatten uns für den Grandview Point entschieden, da dieser auf dem east rim drive liegt und somit schon näher an unserem Tagesziel. Zudem ist dieser bei weitem nicht so überfüllt wie z.B. der Mather Point, an dem Horden von japanischen Touristen sich mit Sicherheit auf den Füßen stehen. Wir Idioten hatten natürlich kurze Hosen an und es war doch noch recht frisch zu dieser frühen Stunde. Der Sonnenaufgang an sich war einfach wunderbar und der Grandview Point ist auch absolut zu empfehlen, wir wanderten ca. 100m runter und machten unzählige Bilder. Unser schönes Plätzchen teilten wir uns nur noch mit 4 weiteren Leuten.

Anschließend fuhren wir die weiteren Viewpoints des east rim drive an und machten uns bereits gegen halb 7 auf den Weg Richtung Page. Da wir ja vorher wussten, dass die 89 leider gesperrt ist mussten wir den Umweg fahren, aber wir hatten ja ausreichend Zeit. Unterwegs frühstückten wir eine Kleinigkeit und kamen irgendwann zwischen 8 und 9 in Page an. Jetzt waren natürlich noch 2 Std bis zur perfekten Fotozeit am Horseshoe Bend, deshalb beschlossen wir gemütlich einen Kaffee im Dennys zu trinken. Aber was passiert? Als ich einmal die Speisekarte in der Hand hatte bestellte ich natürlich Unmengen an Essen, obwohl ich ne Std vorher erst gefrühstückt hatte. Was gabs? 2 fette Pancakes, Würstchen, Bacon, 2 Spiegelei und engl. Toast mit Marmelade!!! Dabei hatte ich eig wenig Hunger, was mich aber nicht davon abhielt alles restlos aufzuessen, weil ich vor allem den Bacon liebe.

Mit vollem Bauch machten wir uns auf die Suche nach einem guten Viewpoint auf den Lake Powell und landeten am Glen Canyon Dam mit tollem Blick auf den Colorado. Gegen 10.20Uhr waren wir am Horseshoe Bend und begannen die kurze Wanderung, die bei der brütenden Hitze doch anstrengender und länger als gedacht war. Aber irgendwann waren wir da, es war unendlich viel los und es bot sich eine grandiose Aussicht. Da ich absolut kein freund der Höhe bin hatte ich entsprechend viel Respekt und hab ihn nicht ganz aufs Foto bekommen. Aber egal, es war trotzdem gigantisch. Wir beschlossen uns den Lake Powell anzusehen. Nach betreten der Area boten sich bereits tolle Aussichten und der Ranger erklärte uns auf Nachfrage nach der nächsten Bademöglichkeit den Weg zum Wahweap Beach. Nach ca 8km bogen wir rechts ab, zogen uns auf dem Parkplatz um, genossen 2 Std die Sonne und schwammen im angenehmen Wasser mit herrlichem Blick auf Boote und den Lake Powell. Nach einem Besuch des Visitor Center und dem örtlichen Walmart machten wir uns auf den Weg nach Big Water.

Dieser Weg ist einfach endlos, sodass wir uns mehrfach fragten, ob wir noch richtig sind. Eine Nachfrage im BLM Visitor Center ergab, dass es noch 12 Meilen bis zur Paria Outpost sind, unser Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten beiden Tage. Irgendwann waren wir da und bezogen die Ranch. Die Dodsons hatten uns einen Zettel hinterlassen und den Schlüssel unter einer Matte versteckt, was aber auf dem Zettel stand, der an der Haustür klebte. Hier vertraut man den Menschen noch. Gegen Abend machten wir noch die Wanderung zu de Paria Rimrocks in der Nähe und erkundeten ein wenig die Gegend. Wir fanden den „Lucky Luke“ und machten unzählige Bilder. Da uns der Hunger erneut quälte und wir wenig dabei hatten, mussten wir den gesamten Weg nach Page (schätzungsweise 50Kilometer) zurück, fielen über den Taco Bell her und fuhren anschließend wieder nach Big Water zurück.

Tag 9 (04.06.2013)

Übernachtung: Big Water bei Page (B&B Dodsons)

Aktivität: Coyote Buttes South, White Pocket

Heute stand eins der absoluten Highlights auf dem Plan. Wir hatte Permits für die Coyote Buttes South und die Tour mit der Paria Outpost gebucht, da wir uns den Weg dorthin nicht alleine zu fahren trauten. Susan und Steve Dodson (Besitzer der Outpost) hatte uns auf einem Zettel mitgeteilt, dass sie gegen 7Uhr da sein und uns Frühstück machen würden. Wir standen rechtzeitig auf, machten uns fertig und ich legte mich entspannt in die Hängematte, gegen 7.15uhr kamen die beiden dann und schleppten allerhand Zeugs von Walmart in die Ranch. Nach einer herzlichen Begrüßung und kurzem Austausch zog bereits wenige min später ein unwiderstehlicher Geruch aus dem Fenster in meine Nase, ich roch Bacon! 20min später ging es los, wir bekamen Rührei, Bacon, Orangen, Orangensaft, Kaffee und 2 leckere Brote mit Marmelade, es war köstlich

Langsam trudelten auch andere Personen ein, die anscheinend ebenso die CBS tour gebucht hatten. Wir mussten noch einen Wisch unterschreiben wegen Risiko etc., bezahlten vorab und bekamen eine Quittung. Anschließend wurden wir dann unserem Guide Mike zugewiesen, ein toller Kerl, der uns den ganzen Tag mit witzigen Anekdoten und Geschichten aus seinem Leben unterhielt. Auf dem Weg erzählte er viel über die Natur und das tolle war noch er war früher professioneller Fotograf und gab uns daher tolle Tipps zum Einstellen unserer Nikon D5100. Für seine 64 Jahre war er außerordentlich fit und wanderte mit einem unglaublichen Tempo den ganzen Tag umher. Mit uns machte eine 29-jährige Deutsche die Tour, die sich auf einer Wohnmobilreise mit Mann und ihrem 10 Monate altem Kind befand. Praktischerweise hatte sie gleiche Kamera und Mike erklärte uns die perfekten Einstellungen für Sonne, Licht etc., was man auch gleich an den Bildern sehen konnte. Schon die Anfahrt war ein Erlebnis, wir benötigen ca. 2 Std über die House Rock Valley Road und ich glaube der Weg war bestimmt 30-40Meilen über Stock und Stein. Teilweise war es eine einzige Sandpiste, Mike hatte extra vorher Luft aus den Reifen gelassen und wir schleuderten teilweise hin und her. Aufgrund seiner super Fahrweise kamen wir aber den ganzen Tag in keine einzige brenzlige Situation, allerdings hätte man diese Fahrt wirklich niemals selber machen können mit seinem Mietwagen.

Nach Ankunft war eine ca. 30minütige Wanderung bis zu den coyote buttes notwendig, die bei der Hitze und Mikes Tempo schon sehr anstrengend war aber was solls? Wir waren schließlich in den CBS! Es war unbeschreiblich, welche Anblicke sich uns boten, daher lass ich lieber viele Bilder sprechen. Laut Mike waren wir sehr schnelle Hiker, sodass er uns alles zeigte, was es zu sehen gab (deutlich mehr als üblich sagte er) und in 2,5 Std sahen wir unendlich viele verschiedene Farben und Formationen. Anschließend ging es ca. 1 Std weiter zur white pocket, wo wir einen tollen Lunch mit Sandwich, Apfel, Nachos, Müsliriegeln und Keksen bekamen. Zu trinken gab es auch Wasser in Massen und später auch Cola. White pocket wurde ebenso ca. 2 Std erkundet und am Schluss sahen wir Petroglyhen, die wohl sonst kaum einer sieht, weil wir so schnell waren

Wenn man sich die Frage stellt, was ist schöner CBS oder white pocket lässt es sich meiner Meinung nach schwierig vergleichen. Beide Areas sind für sich absolut sehenswert, auch wenn sie sehr unterschiedlich sind. Uns gefällt CBS besser, weil es einfach so viele tolle Farben und Formationen sind: Mike z.B. liebt White pocket, weil er mehr unterschiedliche Strukturen und Formationen sieht. Ich denke jeder muss das daher für sich selber entscheiden, aber beide sind absolut lohnenswerte Touren und der verlangte Preis ist absolut gerechtfertigt, für das, was man geboten bekommt.

Hier noch 2 Anekdoten: Wir haben keinen anderen Menschen mit Permits gesehen in den CBS, außer als wir ankamen eine wirklich alte Frau, die laut ihrer Aussage mehrere Tage in den CBS und White Pocket verbringt. Sie kam uns um 10 entgegen und als wir um 12 zurück kamen, saß sie gemütlich auf einem Campingstuhl und las ein Buch. Gegen 17uhr waren wir dann wieder da und gegen 18.30uhr hörten wir, dass Susan zwei andere Guides informierte, dass Steve ein breakdown hatte (wahrscheinlich die Benzinpumpe) und fuhr mit einem Guide los, ihn und die Touristen (die noch weiter mussten) zu retten. Wir schliefen gegen 21Uhr ein und erst gegen halb 12 hörten wir, dass sie zurück kamen. Die Touristen waren wohl zum 3Mal in den CBS mit Steve und dieses mal richtig weit draußen, wo selbst Susan noch nicht war. Das war natürlich ärgerlich für die, aber damit muss man dort draußen immer rechnen und deshalb unterschreibt man ja auch das Risiko.

Nach einem erneut wundervollen Frühstück bei den Dodsons machten wir uns gegen 8.30uhr auf den Weg, denn heute sollte mal ein richtig entspannter Tag werden. Vorher wurden wir jedoch liebevoll von den Dodsons verabschiedet, wirklich herzlich die beiden auch wenn sie auf den ersten Moment vielleicht nicht so erscheinen. Geplant war für heute nur eine Erkundung der „white rocks“, auch wenn wir nicht genau wissen, wie wir dort hin gelangen. Wir hatten zwar mehrere Beschreibungen aus verschiedenen Foren, die besagten, dass bei der kleinen Ortschaft Churchwells 3 Wege (zB BLM 431) ans Ziel führen aber wir fanden nur die Straße 435 und fuhren diese ewig, bis es nicht mehr weiter ging und liefen dann bestimmt 1,5-2km aber es kam einfach nichts, was spektakulär aussah…Etwas enttäuscht sind wir zurück. Naja vielleicht weiß ja einer von euch mit den Bildern etwas anzufangen, ob wir auf dem richtigen Weg waren und hätten weiter laufen müssen oder waren wir ganz falsch? :(

Danach guckten wir noch den Lone Rock im Lake Powell an und waren dann nach kurzer Fahrt am Lower Antelope Canyon, wo wir uns einer Tour mit ca. 15leuten anschlossen. Wir beschlossenen ganz vorne zu laufen, was die absolut beste Entscheidung war, denn wir liefen immer vornweg und haben nahezu nur Bilder, auf denen uns keiner im weg war. In den ca. 75min haben wir weit über 400 Bilder gemacht, einfach unglaublich diese Formationen und Beam. Durch unsere Schnelligkeit waren wir den anderen immer voraus und konnten Bilder nach hinten, vorne oben, unten und allen Seiten machen. Vorab hatte unser Guide die Kamera perfekt für uns eingestellt, keine Ahnung welche Einstellungen das waren aber es sah viel besser aus als vorher.

Da wir sonst nichts geplant hatten an diesem Tag, beschlossen wir nochmal einige Stunden am Lake Powell zu genießen und entspannten ein wenig, denn der Urlaub sollte ja nicht in Stress ausarten und es waren noch so viele Aktivitäten geplant.