Im Web ist der Krieg ausgebrochen

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    • Im Web ist der Krieg ausgebrochen

      Die amerikanische Film- und Musikindustrie hat den größten Filesharer (Megaupload) schließen lassen, weil dieser angeblich der Industrie enormen Schaden (genannt sind 500 Millionen Dollar) verursache. Das ist eine rechtlich mehr als zweifelhafte Argumentation, denn Megaupload ist nur ein Dienst, der online Speicherplatz zur Verfügung stellt. Schuldig im Sinne von Raubkopien sind die User von Megaupload (wie von allen Filesharern), aber gegen die will man direkt nicht ohne weiteres vorgehen weil es einfach viel zu viele Einzelverfahren wären. Man geht den bequemen Weg, ungeachtet der Rechtslage.

      Die Resonanz ist gewaltig. Anonymous hat einen Rachefeldzug begonnen. Die Seiten des FBI und des Justizministeriums gingen Minuten später offline, ebenso die des amerikanischen Musikindustrie-Verbandes RIAA und des Musik-Labels Universal Music Group (Heise berichtet).

      Meine Meinung dazu: Raubkopien sind illegal, keine Frage. Aber ein Filesharer offeriert ja nichts illegales. Im Gegenteil, er offeriert Speicherplatz - völlig neutral und leer. Was nun dort abgelegt wird ist nicht in der Verantwortung des Filesharers. Meiner Meinung nach greift dort sogar das Postgeheimnis, solange man nicht andere auf den Inhalt des eigenen Speicherpools öffentlich hinweist. Wenn man den Besitzer des Speichermediums belangt müsste man auch google abschalten und verklagen, denn damit findet man eben auch Raubkopien. Mehr noch, alle Suchdienste, alle Mailkonten, eigentlich alle Kommunikationsmittel können den gleichen illegalen Aktionen dienen. Die Aktion ist also nicht nur eine, die die Macht der Industrie über die Politik und auch das völlige Unverständnis der Politiker über das Internet offenbart, sondern es ist ein Angriff auf das Internet selbst, auf den Kernbereich unserer modernen Gesellschaft. Die Meinungsfreiheit weltweit ist massiv in Gefahr. Über Zensur in China wird gemeckert, aber das hier greift weltweit und trifft potentiell jeden, der irgendwo Daten im Netz ablegt.

      Wenn ich dieses Vorgehen in Verbindung mit der Finanzkrise und den Rating Agenturen sehe muss ich glaube ich kein Prophet sein wenn ich voraussage, dass sich der nächste größere weltweite Konflikt um die Frage dreht, wie man die Macht der Industrie eindämmen kann. Wenn dieses Thema hochkocht und Parteien wie die Piraten schnell und schlau reagieren könnte das ihre Sternstunde sein, denn das Thema Internet berührt mittlerweile jeden, und die großen Parteien tun wenig, um sich auf diesem Gebiet zu profilieren. Ich bin gespannt, wie sich die Situation entwickelt... Eins dürfte aber klar sein: mittelfristig verliert die Industrie durch diese Maßnahme nicht nur ihr Gesicht sondern erreicht auch gar nichts. Im Gegenteil, die Filesharer ziehen aus den von den USA kontrollierbaren Staaten in für sie sichere um und nehmen dabei jede Menge Arbeitsplätze mit. Sehr, sehr dumm eigentlich. Was macht eigentlich die Musikindustrie, wenn niemand mehr CDs kauft? Im Web gibt es alles, und wozu neue Musik anschaffen? Es gibt schon Millarden Jahre an Musik... Plopp, und der Industriezweig ist pleite. Eigentlich liegt die Macht doch bei uns, nur verhalten wir uns manchmal genauso doof wie die Politiker...
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Naja, Megaupload ist ja nicht nur ein Filesharer sondern er verdient Geld damit und vor allem zahlt er Geld an Nutzer die beliebte Inhalte einstellen. Das wäre ungefähr so, wie wenn mir jemand Seiten aus einem Reiseführer kopiert und ich die Dinger verschenke. Je mehr Seiten verschenkt werden, desto mehr Geld bekommt der Kopierer. Der Kopierer zahlt mir wiederum Geld dafür, dass ich seine kopierten Seite anbiete.

      ?(

      Anscheinend wurde auch nicht korrekt gegen illegale Inhalte vorgegangen.

      Hier kann man das nochmal in verständlich nachlesen:
      zeit.de/digital/internet/2012-…stnahme-copyright/seite-2

      Viel wichtiger ist heute aber folgendes:

      SOPA wurde gestoppt! Und das wäre wirklich ein großer Einschnitt gewesen!
      fightforthefuture.org/pipa/
    • .........und was China angeht in Bezug auf Meinungsfreiheit .... was passiert denn da ,
      ok die "großen" sprechen es mla GANZ dezent an bei den vielen Treffen na und ???

      Wenn China ein kleiner Staat wäre ohne größe Streitmacht und vorallen wirtschaftlich nicht so interessant würde man ganz anders vorgehen aber so will man sich den neuen Kunden ja nicht vegraulen .

      Viel anders sieht es mit Sanktionen doch auch nicht bei anderen Ländern aus , die wirstchaftlich was zu bieten haben oder billg Öl verkaufen , da können dann schonmal ein paar Menschen auf der Strecke bleiben . X(

      Auch zeigt es doch das in vielen Bereichen , die wirklich wichtig sind , eine Handvoll Leute die Fäden ziehen ...
      sein es die Ratingagenturen die mal "eben" einen Staat abwerten oder auch ein paar Hacker die mal eben nationale Behörden lahm legen ....
      das ist erschreckend ..
      nach der Reise , ist vor der Reise
    • Ich betrachte diese Entwicklung in den USA mit zunehmender Besorgnis. Die politische Klasse ist in diesem Land offensichtlich derartig von den Lobbyisten unterwandert und korrumpiert worden, dass sie das logische Denken abgestellt und das Wohl ihrer Bürger regelrecht aus dem Blick verloren hat. Es sind ja nicht nur SOPA oder PIPA. Unzählige Gesetze wurden seit 2001 erlassen, die die Freiheitsrechte der Bürger einschränken. Wenn sich dies nur auf die eigenen Bürger beschränken würde, wäre mir das herzlich egal. Aber offensichtlich, droht die USA auch anderen Staaten unverholen mit allerlei Konsequenzen, wenn diese nicht ihrer Marschrichtung folgen. Ich frage mich hierbei ernsthaft, wie lange sich die EU zum Beispiel noch gängeln lassen will. Ab und zu muss es möglich sein, der USA dort Grenzen zu setzen.

      Zum Thema Megaupload: Wieder eine schönes Beispiel in der langen Kette von Sündenböcken, die seitens der Unterhaltungsindustrie auf dem Altar der Urheberrechte geschlachtet werden. Unzählige Vorgänger wären zu nennen (Kazaa, Napster usw.). Inwieweit nun die Betreiber von Megaupload gegen geltendes Recht verstoßen haben, kann und will ich gar nicht beurteilen. Die Ursachen liegen ganz wo anders. Nämlich bei den unfähigen Managern der Unterhaltungsindustrie selbst. Seit nunmehr mehr als zehn Jahren kämpfen alteingesessene Konzerne gegen die Freiheit des Netzes. Anstatt es zu ihrem Vorteil zu nutzen, werden potentielle Kunden verklagt und gegängelt. Warum lädt den ein User illegale Angebot herunter? Weil es entweder keine legale Alternative gibt oder weil er das Geld dafür nicht bezahlen will. Natürlich ist es Unrecht. Aber wenn ich mir anschaue, wie schwer sich die Unterhaltungsindustrie damit tut, legale Alternativen zu schaffen, dann muss man sich über Plattformen wie Megaupload nicht wundern. Beispiel Musikindustrie: es hat mehr als fünf Jahre gedauert, bis diese in der Lage war eine Download Plattform für Musik anzubieten. Bis dahin klebte man am alten Verkaufsmodell der CD. Was hat es genutzt? Nix, die Musikfans, haben sich ihre Alternativen gesucht und das Internet hat sie geboten. So etwas nennt man Schwarzmarkt. Statt darauf mit entsprechenden Angeboten zu reagieren, hat die Musikindustrie lieber die potentiellen Käufer verklagt. Wegen Urheberrechtsverletzung! Das ist ein Witz, und dabei hilft unsere Politik auch noch kräftig mit.

      Wer nun denkt, dass die Filmindustrie aus diesem Disaster etwas gelernt hätte, der irrt gewaltig. Man begeht genau die gleichen Fehler! Ich bin z.B. ein großer Fan amerikanischer Fernsehserien. Mein Lieblingsprodzuent ist hier HBO. Wenn ich aber versuche, legal DVD's zu kaufen (ja man stelle sich vor, ich will dafür Geld ausgeben), dann bremst mich die Industrie regelmäßig aus. Nehmen wir mal die Serie Game of Thrones. Letztes Jahr im April bei HBO in USA angelaufen, im November auf einem versteckten Bezahlsender in Europa zu sehen, aber die DVD kommt erst am 30.03. Und da habe ich noch Glück, dass die DVD gleich Weltweit aufgelegt wird. Nur zu oft, habe ich mir DVDs aus USA schicken lassen, weil ein Verkauf auf dem europäischen Markt viel zu spät geplant war. Bisher habe ich mich trotzdem nicht auf illegale Downloads verlegt, sonder brav gewartet, bis die Industrie endlich mein Geld haben will.

      Wie viele Menschen warten so lange? Nicht viele! Sie besorgen sich die Inhalte einfach illegal. Solange die Anbieter und Hersteller nicht endlich lernen, dass man Angebot schaffen muss, um eine Nachfrage zu erzeugen, wird sich trotz Schließung von Megaupload nichts ändern. Wer heute immer noch in regionalen Märkten denkt, der hat das Internet und die Globalisierung schlicht nicht verstanden. Ich habe demzufolge, keinerlei Mitleid mit der ach so armen Unterhaltungsindustrie. Sie haben u.a. mit Megaupload nur bekommen, was sie verdienen.
    • Megaupload ist Vergangenheit, aber mit Sicherheit steht schon der nächste Anbieter in den Startlöchern. Frank hat es schon richtig auf den Punkte gebracht. Es ist ja nicht so, dass man alles geschenkt haben möchte. Das dementsprechende Angebot fehlt eben. Dazu kommen noch immer fast unuberwindbare Hürde, die technischer Natur sind. Dazu ein Beispiel. Als treuer Kunde der Telekom (ja, auf dem Lande hast eben nicht die große Auswahl) habe ich mir das Entertain-Paket bestellt. Dazu gab es dann den Media-Receiver, auf dessen Festplatte man eben TV-Sendungen aufnehmen und auch abspielen kann. So weit, so gut. Da ich aber gern diese Aufnahmen auch mal auf DVD brennen möchte, um sie mir an anderen Orten ansehen zu können habe ich versucht irgendwie die Daten auszulesen. Fehlanzeige, denn die Telekom hat dem einen Riegel vorgeschoben, in dem man es verschlüsselt hat. OK, es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten um vom TV aufzunehmen. Aber es zeigt mal wieder wie man gegängelt wird.
    • Megaupload war nur einer von mehreren dutzend Filesharern, und vermutlich gibt es noch sehr viel mehr. Ich nenne nur Rapidshare, Depositfiles, Filesonic, Fileshare, Oron, Hotfile etc. etc. Megaupload kenne ich nicht näher, aber das Belohnungsmodell haben eigentlich alle. Dabei wird aber nicht für eine bestimmte Art Upload belohnt sondern generell. Denn nur so funktionieren die Systeme. Wenn jemand etwas über einen Filesharer zur Verfügung stellt haben diejenige, die die Datei downloaden wollen, immer nur zwei Möglichkeiten. Die kostenlose dauert ewig, ist mit Wartezeit, Werbung und lästigen Popups ubersäht und soll den Nutzer eigentlich nur dazu veranlassen, einen Account beim Filesharer zu kaufen. Dann geht der Download nämlich schnell und werbefrei. Damit also die Nutzer etwas Uploaden - was ja der Schlüssel zur Vergrößerung der zahlenden Kundschaft ist - lockt man sie mit Bonussystemen, indem man beispielsweise pro Download einer upgeloadeten Datei Bonuspunkte gutschreibt, mit denen man wie bei Miles&More sein Filesharerkonto kostenlos verlängern kann. Alles in Allem sehe ich darin überhaupt nichts illegales. Es liegt einizig und alleine in der Verantwortung des Users, was er uploadet. Wenn ich eine Wohnung vermiete und der Mieter begeht eine Straftat bin ich doch auch nicht schuldig oder? Insofern bin ich sehr gespannt, wie der Prozess ausgehen wird. Die Rechtslage ist meiner Meinung nach eindeutig. Das Problem wird sein, wie weit sich die USA in die Sache einmischen kann. Zunächst mal dürfte ja in Neuseeland verhandelt werden. Sollte Mister Dotcom zu irgend einem Zeitpunkt die Chance haben, sich frei zu bewegen (gegen Kaution), wird er vermutlich versuchen, nach Deutschland zu kommen, denn hier ist er sicher. Wir liefern keine Bundesbürger in die USA aus.

      Das einzige, was man Megaupload vorwerfen könnte ist, dass der Dienst offenbar nicht überprüft, was upgeloadet wird. Das wiederum ist aber eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Es scheitert schon an der benötigten Mitarbeiterzahl. Dann gibt es rechtliche Probleme, die Dateien anderer Leute anzusehen. Letztlich kann man es wohl nur so machen, wie es auch viele andere Dienstleister in ihren AGBs festlegen: man stellt unter Vorbehalt zur Verfügung und gibt dem Betrachter die Möglichkeit, eine Datei als illegal anzuzeigen, woraufhin sie geprüft und ggf. entfernt wird.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Jetzt haben auch bereits andere Filesharer freiwillig ihren Dienst eingestellt (Filesonic, Uploaded). Andere zeigen sich unbeeindruckt, wie das Schweizer Unternehmen Rapidshare, deren rechtliche Position bislang auch von der deutschen Rechtsprechung gedeckt wird. Es wird also eine riesige Umwälzung im Web geben. All diejenigen, die ihre legalen und illegalen Daten bei den geschlossenen Filesharern zur Verfügung gestellt hatten werden nun woandershin ausweichen und riesige Datenmengen woanders hochladen.

      Was mich interessiert wäre die Frage: wenn ich bie Megaupload einen Account hätte, den ich ja durchaus auch für ganz legale Dinge nutzen kann (und Megaupload hat sicher nicht damit geworben, dass man es für illegale Zwecke nutzen kann) - was passiert dann mit meinem Geld? Der Vetrag ist doch quasi aufgelöst weil eine Vertragsseite ihre vereinbarten Pflichten nicht mehr erfüllen kann. Eigentlich müsste eine Klagewelle losbrechen. Vermutllich traut sich aber niemand, um nicht in zweifelhaftem Licht dazustehen. Aber wie ist die Situation bei den Filesharern, die nun freiwillig aufgeben? Denen wirft man ja bisher konkret nichts vor, und die Kunden dürften not amused sein.

      Wie auch immer, die Situation bleibt spannend. Mal sehen, wer als großer Gewinner aus der Situation hervorgeht. Die Film- und Musikindustrie sicher nicht. Vielleicht ist das die Chance für Nordkorea, mit einem riesigen Filehoster soviel Umsatz zu machen, dass selbst die Ölmultis blass werden. Denn eins ist auch klar: was hauptsächlich an Daten über die Filesharer fließt sind keine Kinofilme oder Musik, es sind P*rn*s. Und diese Nachfrage wird irgendwer irgendwie bedienen - dafür ist es zu lukrativ.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Nun ich werde das mal kommentieren. Herr Heveling ist nur ein weiteres Beispiel für die Rückständigkeit und Borniertheit unserer Politiker und der bestehenden Unterhaltungsindustrie. Leider muss man ihm eine gehörige Portion Realitätsverlust bescheinigen. Das geistige Eigentum ist im Netz keineswegs in Gefahr. Es beginnt nur seinen Zustand zu verändern. Bisher war das geistige Eigentum untrennbar mit einer physikalisch greifbaren Ware verbunden – komponierte Töne und Texte auf einem Datenträger, z.B. der CD. Diese Existenz eines Produktes beginnt sich aufzulösen. An ihre Stelle tritt die Ware in Form von Nutzungsrechten. Viele Menschen sind heute nicht mehr daran interessiert die DVD oder CD zu besitzen. Sie wollen den Film, die Serie oder das Lied ansehen oder hören. Deshalb erwerben Sie dazu die Nutzungsrechte. Oder versuchen die Daten auf anderen Wegen zu erlangen, sofern die Nutzung gar nicht erst angeboten wird. Wer diesen tiefgreifenden Umbruch nicht versteht, der wird auch die heutige Netzwelt nicht verstehen.

      Herr Heveling hat aber noch einen weiteren Punkt übersehen. Die Proteste gegen eine Zensurgesetzgebung wie PIPA oder SOPA richten sich nicht gegen den Schutz des geistigen Eigentums. Vielmehr gegen die Beschneidung der Freiheitsrechte der von ihm viel zitierten bürgerlichen Gesellschaft. Es muss hier einmal klar der Vergleich gezogen werden, was diese Gesetze bedeuten: Werden diejenigen, die die Netzinfrastruktur bereitstellen, dazu heran gezogen, deren Inhalte zu kontrollieren und zu beeinflussen, dann ist das gleich zu setzen mit der Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses. Deutlicher gesagt, es wäre ungefähr so, als würde die Deutsche Post dazu verpflichtet werden, jeden Brief zu lesen, und wenn er denn gesetzwidrige Bestandteile enthielte, ihn nicht zuzustellen oder zu vernichten. Man möge sich bitte den Aufschrei der Bevölkerung in den westlichen Demokratien vorstellen, wenn dies eine Regierung umzusetzen versuchte.

      Und genau an dieser Stelle stehen wir nun bei der Freiheit des Internets. Niemand zwingt uns Facebook, Google & Co. zu mögen oder zu nutzen. Genauso wenig möchte ich mir vorschreiben lassen, welche Daten über einen Provider von mir zu meinen Bekannten oder Freunden übertragen werden. Das geht niemanden etwas an. Getrieben von einer verzweifelt um ihre Existenz kämpfenden Unterhaltungsindustrie, versuchen die Politiker die Grundrechte ihrer Bürger zu beschneiden. Darum geht es, um nichts anderes. Und das ist völlig inakzeptabel. An dieser Stelle muss eine Grenze gezogen werden!

      Jeder Bürger auf dieser Erde, dem diese Rechte lieb und teuer sind, ist daher geradezu verpflichtet sich dagegen aufzulehnen. Hätte sich Herr Heveling als sogenannter Volksvertreter einmal mit seinem Volk auseinander gesetzt, würde er das wissen.
    • Habt Ihr schon von ACTA gehört (sh. Wikipedia)? Da droht uns noch viel mehr Unheil als von einem CDU-Hinterbänkler, den man eigentlich nur müde belächeln kann. Ich habe heute eine Petition unterschrieben, um diesen neuesten Coup der Raff-Konzerne und Doof-Politiker zu verhindern. Das kann letztlich nur noch das EU Parlament, und an die richtet sich die Petition. Hoffen wir, dass es gelingt. Ansonsten bedeutet dass, dass künftig die Provider für die Inhalte ihrer Kunden haften. Das bedeutet wiederum, dass die Provider die Inhalte ihrer Kunden nach Illegalem durchforsten werden (was dann völlig legal ist - bisher geht das nur bei schweren Straftaten und auf richterlichen Beschluss) und bei Fund der Übeltäter zu Geld- oder Haftstrafen verurteilt werden kann. ACTA wurde zudem im Geheimen ausgearbeitet, ohne Mitarbeit von demokratischen Gremien - sprich von den Lobbyisten, und wird nun - nachdem 30 beteiligte Länder bereits unterzeichnet haben (Deutschland hat die Unterschrift bereits zugesagt) - im EU Parlament noch abgesegnet werden müssen. Es ist die letzte Hürde, es geht um Alles oder Nichts. Nicht nur die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte von uns allen stehen auf dem Spiel, auch die Demokratie als solche. Es gebietet sogar unser Grundgesetz, die Demokratie zu verteidigen und Eingriffe in die Grundrechte zu verhindern.

      Ein kleines Beispiel? Jemand stellt ein Video von einer Geburtstagsparty ins Internet. Im Hintergrund säuselt eine Musik. Tja, keine Gemagebühr bezahlt - weder für die Feier noch fürs Internet. Peng, Straftat. In einem Postfach schlummert irgend eine illegale Sache? Ein mp3, die Kopie eines Buchtextes. Peng, Straftat. Und die Welt nimmt das alles nicht zur Kenntnis bis es ratifiziert ist und unsere Gesellschaft kollektiv in den Knast wandert. Apropos ratifiziert: in den einzelnen Staaten muss das Parlament auch noch zustimmen, weil strafrechtliche Regelungen in der EU nicht behandelt werden können. Nach EU Parlament müsste also auch noch der Bundestag zustimmen. Dank Herrn Heveling haben wir dort zumindest schonmal einen, der sicherlich für ACTA stimmen wird.

      Auf dieser Seite könnt Ihr Euch an der Petition gegen ACTA beteiligen: avaaz.org/de/eu_save_the_internet_spread/?copy
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Gerade eben unterzeichnet!

      Jetzt ist Schluss! Da können wir ja gleich alle nach China ziehen. Dort gibt der Staat die Zensur wenigstens offen zu.

      Hier noch ein Beitrag von Spiegel Online. Dieser nimmt Bezug sowohl auf die Schließung von Megaupload als auch auf den Artikel vom CDU Abgeordneten Heveling. Deutlicher kann man es nicht mehr sagen.