Meinungen, Wertesystem, Normen

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    • Meinungen, Wertesystem, Normen

      Hallo an alle,
      ich bin Studentin und auf der Suche nach Leuten, die in Kalifornien leben (gelebt haben) oder dort im Urlaub waren. Im Rahmen meines Studiums arbeite ich an einer Hausarbeit über die kalifornische Kultur. Eine Teilaufgabe daraus ist, dass wir mit Leuten über die kalifornischen allgemeinen Einstellungen, Meinungen, Wertesysteme und Normen zu sprechen.
      Wie ist der Kalifornier grundsätzlich eingestellt zu sich und gegenüber anderen (vielleicht auch Nicht-Amerikanern)? Welche Werte sind besonders wichtig (Familie, Beruf, Fleiss, Religion etc.)? Gibt es Normen (ungeschriebene Gesetze), die man in Kalifornien generell beachtet wie z.B. bei uns Wert legen auf Pünktlichkeit (Freundschaften, Liebe, Streit, etc.)?
      Leider kenne ich persönlich niemanden, der mit Kalifornien schon in Kontakt gekommen ist, daher erhoffe ich mir hier ein wenig Hilfe zu finden.
      Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn jemand bereit wäre mir zu erzählen, was er mit den oben genannten Stichpunkten und Kalifornien verbindet.
      Natürlich kann man nicht alle Kalifornier über einen Kamm scheren abere vielleicht ist ja in mancherlei Hinsicht eine Tendez absehbar.
    • Hallo Akinna,

      herzlich willkommen im Forum.

      Da hast du ja mal eine ganz interessante Thematik aufgegriffen.

      Also ganz pauschal gesagt: Der "gemeine" Kalifornier ist freundlich und optimistisch. Das trifft sicherlich auf fast alle Amerikaner zu, wenngleich hier die Kalifornier Vorreiter sind. Auch was die Weltoffenheit anbelangt würde ich Kalifornien eindeutig an einer vorderen Position sehen. In weiten Teilen Amerikas, vor allem in ländlichen Gegenden ist es damit nicht sehr gut bestellt.

      Beeindrucken finde ich immer wieder die "Stehaufmännchen"-Eigenschaft. Egal wie schlimm es kommt, der Amerikaner sieht immer Licht am Ende des Tunnels. Daher bin ich davon überzeugt, dass die USA auch die derzeitige Wirtschaftskrise gut überstehen werden.

      Kalifornier (und allgemein die Amerikaner) sind gelassener als wir Deutsche, haben aber großen Respekt vor der deutschen Gründlichkeit/Fleißigkeit.

      Viele Aussagen treffen sowohl auf Amerikaner (inklusive Kanadier) als auch auf die Kalifornier speziell zu. Ich denke, dass die Kalifornier im Vergleich liberaler und weltoffener sind.

      Das alles ist natürlich mein subjektiver Eindruck nach insgesamt 6 Reisen nach Nordamerika (außerdem gehört das Unternehmen in dem ich arbeite zu einer kanadischen Firma aus Montreal und ich habe täglich mit der Geschäftsführung in Kanada zu tun).

      LG F-
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Frankyboy181 ()

    • Hallo Akinna!

      Ich habe das mit Interesse gelesen,muss aber dazu sagen,dass es recht schwierig zu beantworten ist.Ich denke,dass noch ein wichtiger Aspekt für Kalifornien, der mexikanische Einfluss ist. Das die USA ein Einwanderungsland sind,ist ja hinlänglich bekannt.Aber ich glaube speziell Kalifornien ist durch die Einwanderer geprägt.Ebenso kann ich mir gut vorstellen,ohne es genau zu wissen,dass es auch gewisse Unterschiede zwischen Nord - und Südkaliforniern gibt.Vergleich z.B. Franken und Oberbayern,oder Westfalen und Rheinländer.

      Gruss,Ollo
      "Eastward I go only by force;but westward I go free...."
      (Henry David Thoreau)
    • Hallo Akinna,

      also wir kommen gerade aus unserem USA - Californien-Urlaub zurück.

      Ich muss schon sagen, die Amis - spez. Californier sind ganz ganz freundlich zu Fremden, sehr sehr hilfsbereit und sprechen auch mit jedem, das kenne ich aus "Schwaben" nicht und war ersteinmal etwas geschockt, dass jeder so fragt "hey guys where are you from??" - fand es aber sehr nett.

      Die Amis sind allgemein etwas "oberflächlicher" als wir Deutschen, sie leben leichter und geniesen mehr als wir. Können wir auf jeden Fall noch was lernen.

      Was ich super fand, das Autofahren ist so entspannt, keine Raserei so wie auf deutschen Autobahnen. Das Limit wird von allen eingehalten und in der Stadt haben wirklich die Fußgänger "vorrang" - nicht die Autos - es ist alles sehr viel rücksichtsvoller als bei uns.

      Auch die Leute, die "niedere Arbeiten" verrichten machen dies mit einer "Würde", das kenne ich von Deutschland nicht, so nach dem Motto "alle sind wichtig"!!!

      Hoffe du bekommst noch ganz viele Beiträge zu deinem Thema.

      LG

      honey
    • Original von honey
      Auch die Leute, die "niedere Arbeiten" verrichten machen dies mit einer "Würde", das kenne ich von Deutschland nicht, so nach dem Motto "alle sind wichtig"!!!

      Absolut. Ein Freund von mir hat drei Jahre im Silicon Valley in der Mikrochipentwicklung gearbeitet. Währenddessen wurde von heute auf morgen eine ganze Abteilung des Unternehmens mit mehreren tausend Mitarbeitern aufgelöst. Dienstags erfahren, ab Donnerstags arbeitslos. Kündigungsschutz wie hier kennt man da ja nicht wirklich. Der Chef der Abteilung hat dann ab der kommenden Woche für ein halbes Jahr als Autoverkäufer gearbeitet ehe er wieder einen passenden Job gefunden hatte. Das würde in Deutschland NIE passieren. Wer etwas gelernt hat, erst recht mit Studium, würde doch nicht als Verkäufer arbeiten. Man würde als Überqualifizierter vermutlich auch gar nicht genommen. Und die nötige x-jährige Ausbildung zum Autofachverkäufer hat man ja auch nicht :haha: Völlig unverständlich sowas :thumbdown: Da sind die Amerikaner echt viel flexibler als wir.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Das ist in der Tat ein Problem in Deutschland. Zwar haben wir mit unserem dualen Berufsbildungssystem einen guten Ruf weltweit. Die Kehrseite ist aber die Unflexibiltät. Nahezu jeder schaut auf den Abschluss und die erworbenen Qualifikationen. Da ist man ganz schnell nicht geeignet oder überqualifieziert. Die Amerikaner setzen da eher auf das pragmatische Anlernen. Ist am Anfang halt ewas holpriger, führt aber auch zum Ziel.

      Insbesondere auf dem Niedriglohnsektor und bei den "niederen Arbeiten" ist das amerikanische Modell jedoch unschlagbar. Dafür suchen die Amis dann wieder die gut qualifizierten Leute (Ingenieure, Handwerker, Finanzfachleute usw.). Ein Mix aus beiden Modellen wäre perfekt, ist wohl aber eher utopisch.

      Honey schrieb
      Auch die Leute, die "niedere Arbeiten" verrichten machen dies mit einer "Würde", das kenne ich von Deutschland nicht, so nach dem Motto "alle sind wichtig"!!!


      Das kann ich nur bestätigen. Die Amerikaner zeigen generell mehr Respekt vor dem Menschen und seiner Tätigkeit. Sie bewerten einfach nicht so subjektiv, wie das der Deutsche gemeinhin gewohnt ist. Das resultiert dann in einer höheren Wertschätzung des Menschen, mit dem man es gerade zu tun hat. Ich stelle dieses Verhalten immer wieder bei unserer kanadischen Geschäftsführung fest. Im Vergleich zu vielen deutschen Chefs ist das ein ganz schöner Unterschied. :super:

      Mir jedenfalls macht die Zusammenarbeit mit den kanadaische Kollegen riesig Spaß, trotz der üblichen kulturellen Unterschiede. Na ja, und kleine Macken haben wir schließlich alle. :kichern:

      LG F-
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)