Meldungen des 01.12.2008 - 07.12.2008

    • Meldungen des 01.12.2008 - 07.12.2008

      Hier die Meldungen des Newsticker des Südwestens in der Wochenzusammenfassung. Aktuell erscheinen die Nachrichten im USA Reporter.

      02.12.2008 Zion: Shuttle-System benötigt mehr Geld

      In der Hauptsaison verrichten im Zion Nationalpark 16 propangetriebene Shuttlebusse ihren Dienst. Seit dem Jahr 2000 ersetzen sie den Autoverkehr im Zion Canyon und reduzieren damit nicht nur den Kohlendioxidausstoß um 12 Tonnen pro Tag, sondern auch Lautstärke, Smog und die Zahl totgefahrener Tiere. Außerdem entfällt seither die leidige Parkplatzsuche im Canyon selbst. Drei Millionen Besucher nutzten 2007 die Shuttlebusse. Doch es droht Ungemach. Nach einer erstmaligen Analyse des Zion Shuttleprogramms werden die Ausgaben ab 2012 die Einnahmen übersteigen. Einschränkungen im Shuttleverkehr, längere Wartezeiten oder eine Reduzierung der Haltestellen könnten die Folge sein. Derzeit hält im Intervall von sieben Minuten einer der für Touristen kostenlosen Busse zwischen März und November an den acht Haltestellen im Zion Canyon an. Außerdem pendeln neun weitere Busse zwischen Springdale und dem Park. Die Kosten des Shuttlebussystems belaufen sich auf 3 Millionen Dollar pro Jahr. Diese Kosten steigen. Einerseits ist Propangas teurer geworden, andererseits ist auch die Busflotte schon betagt. Ob es eine Gebühr in näherer Zukunft geben wird bezweifelt der Superintendent des Zion Nationalparks, Jock Whitworth. Man spreche derzeit mit dem Ort Springdale und suche nach zusätzlichen Einnahmequellen. Bei der Bevölkerung und den Geschäftsleuten erfreut sich das Shuttleprogramm großer Beliebtheit.
      (Quelle)

      03.12.2008 Utah: Keine Ölbohrung im Nine Mile Canyon und Desolation Canyon

      Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat das Bureau of Land Management (BLM) mehrere Parzellen von der Landversteigerung zur Öl- und Gasförderung am 19.12.2008 ausgeschlossen. Betroffen ist der Desolation Canyon am Green River - ein Abschnitt der Whitewater Rapids in einem engen Canyon, der seit der ersten Erforschung durch John Wesley Powell 1896 nahezu unverändert geblieben war -, und der Nine Mile Canyon mit tausenden urzeitlichen Steinmalereien. Einen Grund für den Rückzug gab der BLM nicht an, aber die Absicht, neben Utahs sehenswerten Naturschätzen zu bohren, führte zu allgemeiner Empörung.

      Zusammen mit den vorangegangenen Versteigerungsaufschüben hat der BLM nun fast 100.000 Acres von der Versteigerung zurückgezogen. 276.000 Acres bleiben derzeit für die Versteigerung am 19.12.2008 übrig.

      BLM Sprecherin Mary Wilson sagte, man würde diese Parzellen vom Canyon-Boden zurückziehen während andere auf Klippen oberhalb der Canyons bestehen bleiben. Der BLM habe niemals die Absicht gehabt, Förderanlagen innerhalb eines Canyons zu errichten. Man hätte horizontale Bohrungen von einer abseits gelegenen Stelle errichten wollen. Stephen Bloch, ein Anwalt der Naturschützer, sagte, der neuerliche Rückzieher des BLM zeige, dass die Auktionsliste in aller Eile erstellt worden sei. Man werde auch weiterhin gegen die laufende Einspruchsfrist, die am 04.12.2008 endet, vorgehen.

      Der BLM betonte, man werde die zurückgezogenen Parzellen nur im Moment von der Versteigerung ausschließen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde man entscheiden, ob man sie erneut mit Einschränkungen für die Geräuschentwicklung, Lichtbeeinträchtigung oder Bauwerksgestaltung einbringt.
      (Quelle)

      03.12.2008 Death Valley: Mehrere Erdbeben in der Wüste

      Eine Reihe mittlerer Erdbeben hat das Death Valley erschüttert. Das stärkste Beben erreichte am 02.12.2008 um 08:53 Uhr eine Stärke von 4,1 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag 14 Meilen nördlich der kleinen Stadt Trona in der Mojave Wüste. 12 Minuten zuvor hatte ein Beben der Stärke 3,7 die gleiche Gegend getroffen. Kurze Zeit nachher folgte eines der Stärke 3,2. Wie bei allen Erdbeben gab es eine 5 prozentige Chance, dass das Beben nur ein Vorbeben eines größeren Bebens war, sagte Kate Hutton, Seismologin des California Institute of Technology in Pasadena. Jodi Miller vom San Bernardino County Sheriff's Department sagte, es gebe keine Meldungen über Verletzte oder Sachschäden in der nur spärlich bevölkerten Gegend 170 Meilen nordöstlich von Los Angeles.

      Seit dem 25.11.2008 gab es rund ein dutzend Erdbeben der Stärke 3,0 und höher in dieser Gegend, einschließlich eines weiteren der Stärke 4,1 am letzten Sonntag. Die Region wird von mehreren Verwerfungen durchkreuzt und aufgrund von geothermalen Aktivitäten immer wieder von Erdbebenschwärmen erschüttert.
      (Quelle)

      06.12.2008 Grand Canyon: Zwei Kondorküken lernen fliegen

      Der Grand Canyon ist nicht nur eine spektakuläre Landschaft, sondern auch ein Ökosystem mit zahlreichen Biotopen. Eines dieser Biotope bewohnt seit 1996 wieder der Kalifornische Kondor. In einem einzigartigen Unterfangen wurden einige Vögel wieder ausgewildert nachdem die Vogelart zuletzt 1922 am Grand Canyon gesichtet wurde und 1982 auf ganze 22 Stück zusammengeschrumpft war. 1987 lebten alle verbliebenen Kalifornischen Kondoren in Gefangenschaft. Seither hat sich die Population leicht erholt und beträgt heute weltweit 320, wovon 70 am Grand Canyon leben. Die langsame Regeneration hat mit der langen Lebenserwartung der Vögel zu tun, die dadurch erst im Alter von sechs Jahren geschlechtsreif werden und durchschnittlich nur alle zwei Jahre ein Ei ausbrüten.

      Dieses Jahr sind nun zwei neue Kondorenküken geschlüpft und können in den Lüften über dem Canyon beobachtet werden. Kondor 472 wurde am 16.10.2008 zum ersten Mal über dem Canyon fliegend gesehen. Der zweite Vogel, Kondor 476, wurde im September erstmals fliegend gesehen. Seine Mutter, Kondor 133F, ist der letzte noch lebende Kalifornische Kondor der ursprünglich ausgewilderten Population von 1996.
      (Quelle)

      06.12.2008 Nationalparks: Waffen am Januar erlaubt

      Eine Anweisung des Innenministeriums vom 05.12.2008 wird Personen künftig erlauben, geladene Waffen in einem Nationalpark oder einem Naturschutzgebiet mitzuführen. Im Gegensatz zu ursprünglichen Plänen sind an diese Regelung aber Auflagen verknüpft. Der Waffenträger muss eine Erlaubnis für den Waffenbesitz vorweisen können, und der Bundesstaat, in dem sich der Park befindet, muss seinerseits dem Waffentragen in seinen Parks zugestimmt haben. Diese neue Regelung löst eine Anordnung aus der Reagan-Ära ab, die vorschrieb, dass Waffen entladen und nicht einfach erreichbar verstaut sein müssen, wie beispielsweise in einem Kofferraum.

      Die National Rifle Association begrüßte die Gesetzesänderung, die im nächsten Monat noch vor dem Amtsantritt von Barack Obama in Kraft treten wird. Bill Wade, Präsident der Coalition of National Park Service Retirees, kommentiert die Entscheidung folgendermaßen: "Erneut haben die politischen Führer in der Bush-Administration die Meinung der amerikanischen Öffentlichkeit ignoriert und sind dem politischen Druck der National Rifle Association erlegen. Diese Regelung wird Besucher, Angestellte sowie die wertvollen Naturressourcen der Nationalparks gefährden. Wir werden alles daransetzen, dieses Gesetz rückgängig zu machen, um zu einem vernünftigen Umgang mit Waffen in Nationalparks, wie er seit Jahrzehnten funktioniert hat, zurückzukehren." Das Gesetz zu kippen wird jedoch ein langwieriger Prozess, der Monate oder gar Jahre dauern könnte, da der gesamte Gesetzgebungsprozess wiederholt werden müsste.
      (Quelle)
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)