Sandstein gibts nicht nur in Utah

    • Sandstein gibts nicht nur in Utah

      Zwischen den Reisen in den amerikanischen Südwesten bekommt man immer mal wieder Lust auf Natur und "rote Felsen". Da hat unser direktes Umfeld etwas zu bieten - Buntsandstein!

      Der Odenwald gehört zu dem wenigen Geoparks der UNESCO. Ende 2004 als Gründungs-Parks anerkannt ist er einer von weltweit 77 (in 2017 schon 120!). Seine Geologie erstreckt sich über 500 Millionen Jahre Erdgeschichte.


      Geologisch dreigeteilt umfasst das Gebiet Teile des Oberrheingraben, den westlichen Kristallinen Odenwald sowie den östlicher gelegenen Buntsandstein-Odenwald. Die Gesteine im Westen sind älter als der Buntsandstein, tauchen nach Osten hin unter diesen ab. Die Grenze zwischen beiden Abschnitten verläuft ungefähr von Heidelberg nach Aschaffenburg.


      Besonderheiten finden sich im Weltkulturerbe Grube Messel, den drei Vulkankegeln im Norden (Otzberg, Forstberg und Rossberg) sowie im Süden der Katzenbuckel, der Marmorlagerstätte bei Bensheim sowie der magnetischen Anomalie am Frankenstein (Magnetit). Im Kristallinen Odenwald wurde über Jahrhunderte Bodenschätze gefunden und abgebaut; von Silber an der Bergstrasse über Glimmer bei Kainsbach und Eisen nahe der Feste Otzberg.


      Wäre unser Klima nicht so feucht, könnte das Tal des Neckars von Mosbach bis Heidelberg durchaus ein roter Canyon sein. So aber sind die Hänge zumeist dicht bewachsen. An einigen Stellen schimmert allerdings das rötlichbraune Gestein durch.


      Wir haben von einer sehenswerten Schlucht gehört, die sich nahe Neckargerach befindet. Margarethenschluch nennt man sie. Man parkt am Bahnhof des Ortes, geht auf der Fussgängerbrücke über die Eisenbahngeleise und folgt dem Weg entlang der Bahn nach Süden. (Man kann auch östlich der Eisenbahnlinie parken, muss dann erst einmal in Richtung Bahnhof laufen, bis man zum Weg entlang der Bahn gelangt.)


      Langsam ansteigend erreicht man nach einiger Zeit einen Abschnitt mit Begrenzungsmauer. Von hier hat man einen guten Blick auf das Neckartal. Nach insgesamt rund 1.500 Metern stehen am Beginn der Schlucht erklärende Schilder, die auch Warnhinweise enthalten. Der Weg durch die Schlucht ist nämlich als Alpiner Klettersteig eingestuft und bei Nässe nicht ganz ungefährlich. Es soll auch Zeiten geben, in denen der Bach zu viel Wasser führt und so die Tour unmöglich macht.


      Das Gefälle der Schlucht ist enorm, überwindet der Bach doch auf kurzer Distanz runde 100 Höhenmeter. Wir werden diesen Höhenunterschied auf weniger als 400 Meter Wegeslänge bewältigen. Es ist also steil!


      Nachfolgend Bilder der Schlucht ohne grosse Kommentierung:


      Am Startpunkt blüht es




      Beginn des Klettersteigs


      Der erste kleine Wasserfall
























      Der Weg ist nicht immer ganz einfach


      Aufstieg



      Am oberen Ende der Schlucht gelangt man auf einen geteerten Fahrweg auf der Hochebene, der nach einigen hundert Metern in eine Landstrasse mündet. Ihr kann man folgen, um wieder nach Neckargerach zu gelangen. Nach wenigen Metern zweigt ein Pfad nach links ab, der einen die Wanderung am Rand der Strasse erspart und direkt hinunter in den Ort führt. Er bietet noch einmal einen weiten Blick über den Neckar.


      Gegenüber erkennt man eine alte, abgeschnittene Neckarschleife. Im US-Sprachgebrauch ein Rincon.


      Holunderbeeren





      Die Wanderung neigt sich dem Ende zu. Wir gehen zurück zu unserem Auto, fahren nach Hause.
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