Erfahrungen mit der Polizei

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    • Erfahrungen mit der Polizei

      Die Polizei hat mich einige Male erwischt, weil ich ein paar Meilen zu schnell war, trotzdem ich etliche Jahre einen Radarwarner hatte. Es war in Colorado, wahrscheinlich so um 1975, (zu EC Scheck Zeiten) als in einer 30er Zone plötzlich hinter mir das bekannte Leuchten mit den roten und blauen Farben erschien. OK, in den USA fährt man rechts an den Straßenrand und bleibt im Auto sitzen bis sich der Officer bequemt, an das Fahrzeug des "Verbrechers" zu gehen. Fast immer überprüft die Polizei vorher, ob das Auto als gestohlen gemeldet wurde, ob es eventuell unbezahlte Park- und Strafzettel gibt oder sonst etwas nicht stimmt. Dann verlangt der behütete Herr Führerschein und Zulassung. 99% aller Verkehrspolizisten sind allein im Auto unterwegs und sie haben immer recht, Zeugen werden nicht gebraucht. Also war ich zu schnell, wurde mir berichtet und es ist eine Strafe in Höhe von 50 $ fällig. Bargeld oder Scheck wurde verlangt. Damals waren bei uns noch die Euroschecks im Einsatz und so zückte ich einen EC Scheck und bei "Währung" machte ich ein Dollarzeichen, ohne den Vermerk "US". Da zeigte sich der Herr recht freundlich, vermeintlich nahm er an, es gäbe nur den amerikanischen Dollar, gab mir einen Umschlag mit einer vorgedruckten Adresse, in den ich den Scheck legen musste und bat mich seinem Wagen zu folgen. So fuhren wir ein paar Meilen bis zu einem Briefkasten, dort wurde mir der Brief wieder ausgehändigt und unter den strengen Augen seiner Hohheit musste ich den Umschlag selbst einwerfen. Einige Tage später war ich wieder zurück in der Heimat und berichtete meiner Bank von dem Vorfall. Hongkong Dollar sind gemeint, sagte ich, denn die waren damals nur ein paar Pfennige wert, doch ich wurde sofort beruhigt, denn alle eingehenden, internationalen Schecks gingen über Frankfurt und die bearbeiteten nur Schecks mit europäischer Währung. Dieser Kelch oder besser gesagt, die 50$ sind an mir vorübergegangen. Ich habe nie wieder von der Angelegenheit gehört.
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      Arizona, Anfang der 70er Jahre. Auf der 160 vom Indianerdorf Tuba City nach Kayenta. Diese Strecke ist eigentlich zum Schnellfahren gemacht. Als mich ein Navajo- Officer anhielt war es mit der Herrlichkeit vorbei. Die Strafe würde so hoch ausfallen, dass er es bei einer Bezahlung nicht belassen kann. Ich musste einen Wisch unterschreiben auf dem ich mit meiner Unterschrift glaubhaft versicherte, dass ich mich innerhalb von drei Tagen auf dem Gericht in Flagstaff melde. Ich war auf dem Weg nach Denver und in ein paar Tagen ging mein Flugzeug, ich konnte unmöglich zurück nach Flagstaff und ich wollte auch nicht. Also ließ ich die Sache "ruhen". Von amerikanischen Bekannten erfuhr ich dann, dass ich für die nächsten fünf Jahre in Arizona auf der Fahndungsliste stehen würde. Fünf Jahre lang, immer wenn ich in Arizona war, blieb ich penetrant vorsichtig, ob Geschwindigkeit, Parken oder sonst was. Das Gericht in Flagstaff hat mich nie gesehen.
    • Es war auf dem Natchez Trace Parkway vor 30 oder 40 Jahren im Staate Mississippi, als ich mit Schwung in eine unübersichtliche Kurve fuhr und genau in dem Augenblick kommt mir ein Polizeifahrzeug entgegen. Mein Radarmelder hatte noch gepiepst, aber in Kurven kommen die Signale immer recht spät. Im Rückspiegel konnte ich schon sehen, dass der Officer bremste und umdrehte, also mir nachfuhr. Das übliche Prozedere und als ich meinen grauen, uralten, verwaschenen Führerschein vorzeigte fragte er forsch: "das soll ein Führerschein sein?" Nachdem ich bejahte und meine Begleiter dies bestätigten, flog der Führerschein mit den nicht gerade freundlichen Worten "go and drive slow" durch das Fenster. Gott sei Dank, er hatte es eilig.
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      Irgendwo in Colorado. Blaulicht, Martinshorn hinter mir, ich rechts ran, ganz vorschriftsmäßig. Gerade am Abend zuvor wurde ich auch von der Polizei angehalten aber nur verwarnt. "Jetzt reichts aber, nicht schon wieder" schrie meine Begleiterin und eilte aus dem Auto. Das war für den Officer zu viel. Er zog seine Pistole und hielt sie im Anschlag auf die Lady. "Sofort zurück in den Wagen, sonst schieße ich" schrie er. Als ich ihm erklärte, dass wir am Abend vorher schon eine Kontrolle wegen nichts hatten, und die Frau weder englisch konnte noch die amerikanischen Gepflogenheiten, beruhigte er sich und wir konnten weiter. Er suchte einen Typen, der das gleiche Automodell fuhr wie wir.
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      In Reno, Nevada bin ich beim Abbiegen auf die falsche Spur geraten ohne es zu merken. Kurz darauf ertönte hinter mir ein Martinshorn, begleitet mit vielen bunten Farben. Ich fuhr rechts an den Randstein wie es Vorschrift ist und wartete auf den Beamten, der wie üblich erst überprüfte ob das Auto eventuell als gestohlen gemeldet wurde. Er schlenderte langsam auf mich zu und fragte nach Führerschein und Zulassung. Ich antwortete ganz frech "ich german, no englisch, no kapito". Nach einigem Kauderwelsch forderte er per Funk einen Dolmetscher an. Schon nach wenigen Minuten kam auf einem dicken Motorrad ein Officer mit vielen bunten Abzeichen an seiner Uniform angerauscht. Er ging freundlich mit ausgestreckter Hand auf mich zu und begrüßte mich mit den Worten "ich Frankfurt, Äppelwoi and Fräulein wunderbar". Das war sein ganzer Wortschatz in deutsch. Er unterhielt sich mit seinem Kollegen und gab ihm die Anweisung, dass er mir eine Verwarnung ausstellen und mich dann fahren lassen soll. Ich wurde noch recht nett mit einem "Auf Wiedersehn" verabschiedet, bevor die beiden mit Karacho davonbretterten.
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      Manche Polizisten sind Fremden gegenüber recht freundlich und stellen nur eine kostenfreie Verwarnung aus. In fast allen Fahrzeugen sitzt immer nur ein Beamter und der hat immer recht!
      Ich habe festgestellt, dass in den letzten Jahren nicht mehr so viele Geschwindigkeitskontrolleure an den Straßen stehen wie noch vor 10 oder 20 Jahren. Das hat sicher auch damit zu tun, dass auf vielen Interstates das Limit bis zur Höchstgeschwindigkeit von 80 Meilen (gut 120 km h) erhöht wurde. Ab 1973, als wegen der ersten Ölkrise bundesweit das 55 Meilen (gut 90 km h) Gebot eingeführt wurde, standen die Herren noch an allen Ecken und Enden.
      In Montana galt das Gebot natürlich auch aber es wurde jahrzehntelang nie kontrolliert. Das wussten die Porsche- und Ferrarifahrer und alle anderen mit schnellen Autos selbstverständlich und fuhren zum "ausfahren der Bonzenschlitten" mal kurz übers Wochenende nach Montana. Heute soll gelegentlich auch kontrolliert werden.



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      ELVIS

      ELVIS. Nun, ich bin nicht der Superfan, aber ich mochte ihn und kann auch heute seine Songs noch hören, wenn es nicht die abgenudelten sind. Am 23. März 1975 kam ich mit Begleitung in Las Vegas an und auf den Straßen waren überall Fahnen angebracht mit der Aufschrift "Elvis now" . Meine Partnerin, die auch Elvis mochte, hatte am nächsten Tag Geburtstag und da lag es Nahe, sie zu einem Elvis Auftritt einzuladen. OK, während die Lady ein Nickerchen machte, wir waren müde von der langen Anreise, fuhr ich in der Mittagszeit zum Hotel Hilton. In der Hotelhalle war ein Vorverkaufsstand für Konzertkarten, auch für Elvis. Mit stolzer Brust ging ich zu den beiden Hübschen und fragte nach Karten für die Elvis Vorstellung. Ich wurde gefragt, ob ich heuer im Herbst oder für nächstes Jahr plane. Nachdem ich geantwortet hatte, "nein, nein, heute" brachen die beiden in ein schallendes Gelächter aus, sodass sich die Menschen in der Hotelhalle verdutzt umdrehten um zu sehen was da los ist. Wir sind seit fast einem Jahr für heute ausverkauft, wurde mir erklärt.
      Ich war natürlich mit den Gepflogenheiten in Las Vegas vertraut und so verlangte ich nach dem Maitre, also dem Saalchef. Er kam nach einer Weile, ich stellte mich vor und fragte nach zwei Karten für heute Abend, ich würde ihm auch 50$ Tip geben, Trinkgeld heißt in Amerika Tip. Er antwortete kühn und arrogant nur kurz "100". So zahlte ich dann wohl oder übel die Dollars. Am Abend beim Eingang durften wir uns in der VIP Reihe anstellen, die 1000 "regulären" Besucher mussten sich in einer Schlange aufreihen, die bis auf die Straße reichte. Dann führte uns der übliche Platzanweiser mit offener Hand in die heiligen Hallen. 20$ beförderte ich in die ausgestreckte Hand. Er schaute enttäuscht und meinte, dass er uns noch etwas näher zur Bühne in eine der zahlreichen Sitzgondeln quetschen könnte. Das sollte bedeuten, mit einem etwas höherem Schmiergeld wäre da was zu machen. Ich wollte nicht mehr bezahlen und so erhielten wir Plätze, die wir auch ohne die 20$ bekommen hätten. Sie war ok.
      Die Plätze waren ok. Ich habe ein paar Fotos gemacht, was eigentlich streng verboten war. Die Apparate hatten damals noch ein relativ lautes Klickgeräusch und kaum geknipst, schon klopfte mir einer der vielen herumstehenden Sicherheitstypen auf die Schulter und bat mich zur Seite. Ich soll sofort den Film aus der Camera nehmen. Nach langer Bettelei und wir sind doch extra wegen der Schau aus Germany gekommen, durfte ich mich wieder setzen mit Film, musste aber versprechen, nicht mehr zu fotografieren.
      Das Eintrittsgeld in Höhe von 25$ pro Person kam noch extra dazu, da sind dann allerdings 2 Drinks inklusive. Die Schau war erwartungsgemäß gut und dauerte eineinhalb Stunden.
      Alle Veranstaltungen in Vegas enden pünktlich, Zugaben gibt es nicht und die werden auch nicht verlangt. Das weiß man in der Spieler- und Vergnügungsstadt. Wir wohnten im damaligen Sands Hotel, es wurde wie so viele andere abgerissen und ein neues gebaut. Heute steht an der Stelle das tolle Venetian.
      Es war zwar für die damalige Zeit, und bei einem Dollarkurs von etwa 1 $ zu fast 4 Mark, ein recht teurer Spaß, im Nachhinein muss ich sagen, es hat sich gelohnt, zwei Jahre später gab es den King nicht mehr. Ich glaube, das Personal rund um die Schaus, nicht nur bei Elvis, verdient mehr als die Künstler selbst. Inzwischen ist es nicht mehr ganz so einfach für Nebeneinnahmen, denn das IRS, die Finanzbehörde, kontrolliert jetzt mit eiserner Hand.
      Auch bei den Automaten hat sich einiges getan. Leider gibt es seit ein paar Jahren keine Münzen mehr, das Geklimpere kann man nicht mehr hören, die Spielapparate geben die Gewinne nur noch in Form von Gutscheinen aus, die man dann an Kassen gegen Bargeld eintauschen kann oder es wird sofort wieder verspielt ohne den Automaten zu verlassen.

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