No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

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    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Gewitterdusche auf dem Figure 8 Trail Teil 1

      Wie gesagt, erst einmal ist eine Pause auf dem Zimmer dran, weil wir früh dran und ich später gerne zum Sonnenuntergang im Bryce bleiben wollte. Würden wir jetzt schon losfahren, dann wären wir dafür einfach zu früh gewesen, also lassen wir es uns noch etwas gut gehen.



      Kurz vor 16 Uhr machen wir uns dann doch mal auf dem Weg, auch wenn es draußen wirklich extrem ungemütlich geworden ist. Wir ziehen uns lange Hosen und die Fleece Pullis an und begeben uns dann in die Kälte und in den Wind. Der Himmel sieht zwar wieder freundlicher aus, aber brr... Kein Vergleich zu den letzten Tagen (und Wochen).

      Gegenüber vom Hotel ist ein Souvenierladen, hier schauen wir uns erst mal ein bisschen um. Meine Mutter kauft sich hier eine neue Sonnenbrille und ich mal wieder Weihnachtsschmuck für Dominik, diesmal einen Cowboy Gut und Cowboy Stiefel für den Baum.



      Es wird jetzt Zeit in den Hauptteil vom Bryce Canyon National Park zu fahren und ich freue mich auch schon sehr darauf, denn das Amphitheater habe ich zuletzt 2015 gesehen. Zwar war ich letztes Jahr auch im Park, aber der Fairyland Loop befindet sich vor dem eigentlichen Eingang und geht nicht in dieses Gebiet.

      Wir halten nicht an und fahren direkt durch zum Sunset Point, wo wir um 16:30 Uhr tatsächlich den letzten Parkplatz erwischen nach 2 Runden Fahrt über den Parkplatz. Wer schonmal am Sunset Point war, der weiß wie riesig dieser Parkplatz dort ist und was los sein muss, damit der restlos voll ist. Nochmal zur Erinnerung: Wir haben den Sonntag vor dem Memorial Day und befinden uns in einem National Park, der sowieso immer schon sehr gut gefüllt ist. Aber ich bin trotzdem optimistisch, das wir den Menschenmassen entkommen können, selbst hier, im Hauptteil des Parks.



      Am Sunset Point geht es zu wie am Taubenschlag und der Trail in den Canyon hinunter gleicht einer Ameisenstraße. Ja, es ist voll! Sehr voll! Aber das interessiert uns erst einmal nicht, der Blick in den Canyon ist einfach wunderschön.



      Was machen wir jetzt eigentlich? Figure 8 Trail? Was ist das?! Ganz einfach. Die meisten Leute laufen bei ihrem ersten Besuch im Bryce die Kombination aus Queens Garden und Navajo Loop, das ist auch gleichzeitig die erste von den beiden Schleifen der 8 beim Figure 8 Loop. Die zweite und größere Schlaufe bildet der Peek a Boo Trail, auf dem ich mir sehr viel mehr Ruhe erhoffe. Erst einmal aber müssen wir uns mit allen anderen Leuten den Navajo Trail runterschieben, die Wall Street ist leider aktuell gesperrt.





      Das Publikum ist mal wieder so, wie man es auf so einem Trail nahe am Aussichtspunkt eben erwartet. Uns begegnet viel Gekreische, viele Flip Flops und viel rücksichtsloses Verhalten... Aber auch eine verdammt schöne und bizarre Landschaft.



      Kaum sind wir am Canyonboden angekommen sehen wir schon das Schild. Nach rechts geht es auf den Peek-a-Boo Trail und nach links in Richtung Queens Garden und wieder zurück zum Rim. Wir sehen aber nicht nur das Schild, nein, an diesem Schild steht eine riesen Gruppe Menschen und starrt in Richtung dem vereinsamten Peek-a-Boo Trail, geht aber nicht hin. Ganz offensichtlich sind diese Menschen hier auf eine unsichtbare Mauer gestoßen, die man einfach nicht überwinden kann, anders kann ich mir diese Szene einfach nicht erklären. Wir bahnen uns einen Weg durch diese Gruppe, quetschen uns durch, machen uns für den Aufprall bereit und DANN... na nu?! Wir haben die Barriere überwinden können und stehen nun auf der anderen Seite des Schildes, in dieser anderen Welt, diesem anderen Bryce Canyon, der offenbar nur für uns zugänglich ist. Verrückt.



    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Gewitterdusche auf dem Figure 8 Trail Teil 2

      Die Landschaft hier ist unglaublich schön, aber der Trail ist relativ anstrengend. Es geht wirklich permanent rauf und wieder runter, das kann an der ein oder anderen Stelle etwas demotivierend sein. Hat man sich gerade eben in Serpentinen nach oben gekämpft, dann geht es nach der nächsten Kurve alles sofort wieder runter. Wir sind hier tatsächlich vollkommen alleine unterwegs, wir begegnen auf dem gesamten Peek-a-Boo Trail vielleicht 4 Personen, einfach unglaublich bei der Fülle des Parkplatzes. Hin und wieder werfen wir einen mehr oder weniger besorgten Blick in Richtung Himmel, denn aus einer Richtung kommen immer mehr schwarze Gewitterwolken, noch sind die aber weit genug entfernt, inzwischen ist es sogar richtig warm geworden zwischen den Felswänden.







      Nach 2/3 des Peek-a-Boo Loops kommen wir auf einmal zu einer Art Pferdepaddock, hier machen wohl die Reiter eine Pause, denn es gibt hier sogar ein Klo, mitten auf dem Trail. Meine Mutter sieht sich das kurz an, kommt aber schneller wieder als ich gucken kann... Das muss wohl recht ekelhaft sein.



      Inzwischen haben uns die schwarzen Wolken eingeholt und hängen bedrohlich direkt über unseren Köpfen... Dieses Bild zeigt die Weltuntergangsstimmung einfach zu gut.



      Es beginnt zu regnen... Och nö. Das hatten wir im Arches National Park doch schon und es ist schon wieder noch ein gutes Stück bis zum Auto. so ein Mist... Sofort wird auch schweinekalt, aber wie gerufen tut sich ein natürlicher Unterstand in Form eines Felsalkovens auf, hier stehen sogar Bänke... Genial, man muss ja auch mal Glück haben. Noch regnet es nicht so sehr, wir überlegen hin und her ob wir das schlimmste jetzt hier abwarten, oder ob wir weiter laufen um schneller am Auto zu sein. Die Entscheidung wird uns dann schon bald abgenommen, denn es schüttet plötzlich wie aus Eimern. Immerhin nicht lange, schon bald verwandelt sich das Ganze wieder in Nieselregen und wir entscheiden weiter zu laufen. Die Kamera bleibt im Rucksack und die nächsten Bilder entstehen mit dem Handy.





      Bald haben wir den Regen überstanden und es ist wieder trocken. Wir sind jetzt allerdings gut durchgefroren und wollen zum Auto zurück. Immerhin kommt auch schon die Sonne wieder raus und wärmt uns ein bisschen auf. Auch ein paar Tierchen lassen sich blicken.

    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Gewitterdusche auf dem Figure 8 Trail Teil 3

      Wir erreichen wieder das gleiche Schild wie vorhin und sind somit wieder auf der Schattenseite des Canyons, dort, wo sich alle aufhalten. Zwar sehen wir hier wieder ein paar mehr Menschen, aber es ist DEUTLICH ruhiger geworden. Da sind die meisten Leute wohl vor dem Wetter geflüchtet, es hat auch Vorteile.



      Wir biegen bald auf den Queens Garden Trail ab, hier ist es sehr idyllisch und ebenerdig, ein schöner Ausklang für eine doch recht anstrengende Wanderung, die dünne Luft tut ihr übriges. Der finale Aufstieg zum Sunrise Point ist viel weniger anstrengend, als ich ihn in Erinnerung hatte, aber wir haben ja jetzt auch schon viele harte Wanderungen hinter uns und der Körper hat sich wohl inzwischen mit seinem Schicksal abgefunden Die Sonne hat inzwischen wieder die Kontrolle über das Wetter übernommen und bringt die Hoodoos vor dem schwarzen Hintergrund wunderschön zum leuchten, ein echtes Highlight.









      Oben angekommen müssen wir noch am Rim entlang laufen um wieder zurück zum Sunset Point - und somit zum Auto - zu kommen. Meine Mutter kann hier endlich auf Toilette und ich mache noch ein paar Bilder von der tollen Aussicht.



      Trailfakten:

      Länge: 5.4 Meilen / 8,7 km
      Dauer: Ca. 3,5h
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
      Kosten: 35$ National Park Eintritt oder Annual Pass
      Fazit: Ein toller Hike für die Leute, die den kleinen Loop schon kennen und im Amphitheater etwas Ruhe suchen und sich nicht mit den Massen den Weg entlang schieben wollen. Die Länge der Wanderung noch völlig im Rahmen, es geht halt nur sehr viel auf und ab und könnte durch die Höhe und die dünne Luft etwas anstrengender sein als man es gewohnt ist.

      Inzwischen haben wir 19:45 Uhr und langsam wird es wirklich, wirklich kalt. Meine Mutter hat am Ende von dem Trail schon etwas geflucht, also frage ich jetzt, ob wir noch die Aussichtspunkte anfahren wollen oder direkt zum Hotel fahren. Aussichtspunkte gehen in Ordnung, also fahren wir noch ein bisschen weiter, ich würde gerne noch die Natural Bridge sehen, bisher bin ich über den Sunset Point nämlich nicht hinaus gekommen.
    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Sonnenuntergang an diversen Aussichtspunkten

      Wir fahren an einem Schild vorbei, auf dem diverse Aussichtspunkte markiert sind und wie weit diese noch entfernt sind. Als nächster wird die Natural Bridge angegeben und da will ich ja auch schließlich hin. Wir fahren zunächst vom Rim weg und durch große verbrannte Flächen, bevor wir plötzlich am Far View Point ankommen. Far View Point?! Ich denke als nächstes kommt die Natural Bridge? Mist, da sind wir wohl schon zu weit gefahren, aber es kommt mir schon etwas komisch vor. Die Map, die wir bei Check In im Hotel bekommen hatten liegt auch noch genau dort und bei der Park Einfahrt haben wir dann keine 2. haben wollen.

      Jetzt sind wir jedenfalls einmal hier und schauen uns die Aussicht am Far View Point natürlich auch an. Brr.... es ist ganz schön frisch geworden.



      Wir machen uns auf den Weg zurück und schauen nun genaustens auf jede Parkmöglichkeit. Was haben wir vorhin übersehen?! Die Natural Bridge will und will nicht kommen, wir halten bei irgendeinem Trailhead auf gut Glück mal an, doch hier ist auch nichts zu sehen und die Aussicht und Lichtverhältnisse hier sind auch nur so naja.



      Am Ende landen wir am Bryce Point... beziehungsweise eigentlich nicht. Wir biegen zu diesem Punkt ab, landen aber an einem anderen Aussichtspunkt, der direkt daneben liegt, die Straße gabelt sich irgendwie komisch. Auch das haben wir also gründlich verkackt und deshalb bewundern wir den Sonnenuntergang jetzt von irgendeinem "Punkt neben dem Bryce Point" aus... Ist auch ganz schön und da ich bis heute nicht weiß wie der Bryce Point ausgesehen hätte... vermisse ich auch nichts



      Wir halten es hier nicht lange aus, denn wir haben wirklich nur noch 9°C und wir frieren uns wirklich den Arsch ab. Wir fahren also zurück zum Hotel und gönnen uns eine heiße Dusche. Ein Blick auf die Parkmap sagt uns: Wir hatten nicht einmal die Hälfte der Strecke zur Natural Bridge zurückgelegt und die ganzen Punkte vorher standen einfach nicht auf dem bescheuerten Info Schild zu Beginn des Scenic Drives. Toll... Aber jetzt auch nicht mehr zu ändern. Ich esse meine Pizza Reste von gestern, schreibe ein paar Notizen, sichere die Bilder und dann geht das Licht auch schon aus.



      Highlight des Tages: Die Bilder im Bryce Canyon nach dem Gewitter

      Lowlight des Tages: Der Regen auf dem Trail

      Wetter: 16°C Morgens in Escalante, 22°C am Willis Creek, 14°C am Bryce Canyon = Viel zu kalt nach den letzten Wochen

      Gelaufene km: 17 km

      Gefahrene km: 190 km

    • Hotel Check: Best Western Rubys Inn, Bryce Canyon City

      Das Best Western Rubys Inn ist eines von zwei Best Western Hotels in Bryce Canyon City und gleichzeitig das günstigere der beiden. Das Haupthaus beinhaltet die Lobby, zahlreiche Shops, den indoor Pools und Restaurants. Dementsprechend groß ist es, aber auch wirklich toll gestaltet. Wie es sich für eine National Park Lodge gehört ist hier alles sehr rustikal und gemütlich, der erste Eindruck ist durchweg gut.



      Die Zimmer sind in vielen verschiedenen Nebengebäuden untergebracht, alle mit einem anderen Namen. Diese kleineren Gebäude haben alle ein Erdgeschoss und eine 1. Etage, wir bekommen unser Zimmer im oberen Bereich... Mit Seeblick, extra gebucht Bei dem Wetter ist es aber nicht sehr reizvoll, denn draußen aufhalten will man sich eh nicht großartig. Bei schönem Wetter ist das aber mit Sicherheit ganz nett.



      Gegen das Zimmer kann man nichts sagen, es ist groß genug und sauber, allerdings schon ein bisschen in die Jahre gekommen.



      Preis pro Nacht: 148,49€
      Bewertung: 4/5
      Weiterempfehlung: Ja

    • Tag 19 (28.05.2018): Cottonwood Canyon Road - Grosvenor Arch

      Heute ist der Tag der Planänderungen - das einzige mal in diesem Urlaub. Die erste Änderung mache ich auch direkt am frühen morgen, ich habe den Wecker gestern Abend nämlich auf 5 Uhr gestellt, um den Sonnenaufgang aufzustehen. Ich schaue mit zusammengekniffenen Augen auf das viel zu helle Handy Display um die Temperatur zu checken... -3°C. Bitte?! Ernsthaft?! Minus Grade?! In einem Sommerurlaub?! Ich beschließe, das ich einfach keine Klamotten dabei habe, die warm genug wären, um bei unter 0°C über eine Stunde starr an meinem Stativ zu stehen. Die Vernunft siegt dann hin und wieder auch mal, vielleicht liegt es auch einfach daran, das ich Kälte nicht ausstehen kann, wer weiß. Ich drehe mich noch mal um, bevor ich um 7:30 Uhr dann wirklich aufstehe.

      Ein kleines Frühstück gibt es auf dem Zimmer natürlich auch noch, wir haben ja Zeit ohne Ende, nachdem wir unsere Koffer soweit fertig gepackt haben.





      Wir frieren uns den Hinter ab, als wir unseren Kram zum Auto bringen, die Sonne soll sich mal bitte beeilen! Wir fahren zum Check Out zum Hauptgebäude vor, es geht wie immer ruckizucki und schon stehen wir wieder auf dem Parkplatz des Visitor Centers von Cannonville.



      Diesmal wartet meine Mutter im Auto und ich springe alleine schnell rein. Der Grund ist der gleiche wie gestern, ich möchte den Zustand der Cottonwood Canyon Road erfragen. Gestern kam ja noch der angekündigte Regen und diese Straße wird bei Nässe unbefahrbar. Wir haben aber Glück, ich bekomme grünes Licht für die Strecke.

      Eigentlich sollte es jetzt zum Kodachrome Basin State Park sehen... Eeeeeeigentlich. Zumindest sagt das die Reisebibel. Ich entscheide aber spontan den auszulassen und die Zeit dafür am Nachmittag für was anderes aufzuwenden. Ob das jetzt die richtige Entscheidung war weiß ich ehrlich gesagt bis heute nicht, ich bin da eher skeptisch. In dem Moment war ich aber irgendwie der Meinung, das der Park zu ähnlich mit den letzten Tagen ist und das jetzt mal Abwechslung her soll... Naja und außerdem ist für die Gegend am Nachmittag schon wieder Regen angesagt und da möchte ich nicht festhängen.

      Dieser Programmpunkt wird also ausgelassen und der Abzweig zum State Park links liegen gelassen. Stattdessen wird der Asphalt zu Lehm und wir befinden uns bald auf der Cottonwood Canyon Road, eine unbefestigte Straße durch eine Bilderbuch Landschaft... Kurz bevor wir die befestigte Straße hinter uns lassen meldet sich erneut die Reifendruck Kontroll Leuchte... Och nö!!! Ich gehe einfach mal davon aus, das das wieder an der niedrigen Temperatur liegt, ignoriere das und fahre trotzdem vom Asphalt runter - sehr vernünftig, ich weiß.

      Die Cottonwood Canyon Road ist ein Traum und lässt sich großartig und weich fahren. Ob das jetzt wirklich an dem guten Zustand liegt oder daran, das alle anderen Gravel Roads bisher schlechter waren, weiß ich aber ehrlich gesagt nicht. Ziemlich schnell kommen wir auch schon zu der Wash Durchquerung, hier ist auch wie 2015 noch Wasser drin, aber absolut problemlos machbar mit unserer Bodenfreiheit. Die anderen die noch folgen sind dafür trocken. Bald kommen wir zum Abzweig des Grosvenor Arches und die Straße wird ein bisschen schlechter, aber nicht der Rede wert.



      Am Parkplatz angekommen werde ich verständnislos angeguckt und ich vernehme die skeptische Frage "Und das alles nur für so ein Loch in der Wand???" BITTE??? Okay, das Thema hatten wir ganz zu Beginn ja schon einmal, auf dem Ajo Mountain Drive im Organ Pipe Cactus National Monument, falls ihr euch erinnert, aber diese Aussagte irritiert mich doch immer wieder... Schließlich waren die Arches im Arches National Park ja alle interessant, wieso der jetzt wieder nicht??? Egal, meine Mutter wartet eben am Auto, während ich den kurzen Weg zum Arch laufe.



      Der Grosvenor Arch sieht aus nächster Nähe sehr viel beeindruckender aus als vom Parkplatz aus, ich würde jedem empfehlen die paar Meter zu laufen wenn man schon extra hinfährt. Ich weiß gar nicht was meine Mutter hat, ich finde den Arch ausgesprochen schön, groß und beeindruckend, aber die Geschmäcker sind eben verschieden



      Auch der Rückweg zum Auto geht schnell. Ich halte allerdings auf halber Strecke an, da plötzlich eine ganze Kuhherde den Weg kreuzt, angeführt von einer Leitkuh, die nicht so aussieht als würde sie Spaß verstehen. Fast alle haben auch Kälber, da sollte man sowieso den nötigen Sicherheitsabstand halten um die Mütter nicht zu provozieren.





      Der Stop dauert alles in allem mit Spaziergang zum Arch und dem Besuch der Restrooms vielleicht 15 Minuten, dann sind wir auch schon wieder auf dem Weg zurück zur Cottonwood Canyon Road.
    • Tag 19 (28.05.2018): Cottonwood Canyon Road

      Bald sind wir wieder auf der Cottonwood Canyon Road und ruckeln und zuckeln so vor uns hin, noch ist die Landschaft noch nicht so besonders, die schönen Stellen der Scenic Road werden noch kommen. Hin und wieder springen ein paar super niedliche Kälber neben / auf der Straße herum. Ich muss die ganze Zeit sehr vorsichtig fahren, denn die jungen Tiere sind vollkommen außer Kontrolle wenn sich ein Auto nähert.



      Aus dem Augenwinkel nehme ich plötzlich etwas sehr, sehr großes neben der Straße war und ich lege erst einmal eine halbe Vollbremsung hin. Okay. Wow. Das Vieh ist... Respekt einflößend!



      Es starrt uns an... Hilfe?! Ich fahre gaaaaanz langsam mit größt möglichen Abstand an dem Tier vorbei, bloß nicht provozieren. Feines Steak! Ganz brav!

      Die Cottonwood Canyon Road ist noch genau so schön und abwechslungsreich, wie ich sie in Erinnerung hatte. Es wird nie langweilig und immer gibt es etwas Neues zu sehen, dabei ist der Zustand der Straße echt gut. Aufpassen muss man natürlich trotzdem, aber es hält sich in Grenzen und so kann ich die Fahrt auch genießen. Ich halte so gut wie nicht an, aber auch so gefällt es uns super gut, vor allem kommt uns kein einziges Auto entgegen und das am Memorial Day!





      Am Lower Hackberry Canyon Trailhead stehen dann doch ein paar Autos und auch am inoffiziellen Trailhead zum Yellowrock. Eigentlich gibt es da ja keinen festen Trail, also kann es auch keinen richtigen Trailhead geben. Ich habe mir die Einstiegspunkte gespeichert und hoffe das wir den richtigen Weg nach oben finden. Ich habe ja schon gemerkt, das meine Mutter nicht ganz so angetan davon ist, wenn die Wege nicht offiziell sind und man sich durch Unterholz schlagen muss. Mal schauen wie es wird!
    • Tag 19 (28.05.2018): Cottonwood Canyon Road - Yellow Rock Teil 1

      Der Parkplatz vom Yellow Rock ist weder ein richtiger Parkplatz, noch ein richtiger Trailhead, zwei Autos parken hier relativ wild und damit ist der Platz auch eigentlich schon belegt. Ich stelle mich irgendwie noch so davor, das die anderen beiden problemlos rauskommen, wir packen uns die Rucksäcke und die Kamera, überqueren die Cottonwood Canyon Road und schlagen uns durch die Büsche - immer meinen Wegpunkten und den Fußspuren nach.



      Das Gestrüpp wird immer dichter und natürlich ist auch hier alles kratzig und pieksig, dementsprechend lange suchen wir, um einen geeigneten Weg zu finden. Nach einiger Zeit scheinen wir den gefunden zu haben und stehen in einem riesigen Wash, allerdings nicht ohne eine hübsche Anzahl an Kratzern und anderen Blessuren.



      Jetzt muss ich wieder einen Blick auf meine Wegpunkte werfen, doch praktischerweise sind wir genau auf der richtigen Höhe in den Wash eingestiegen und müssen diesen jetzt fast gerade durchqueren. Sofort treffen wir auf einen gut sichtbaren Pfad, der die Handy Navigation ab jetzt überflüssig macht.



      Wir gewinnen sehr schnell an Höhe und schon bald haben wir eine gute Weitsicht über die Cottonwood Canyon Road.



      Ich habe mich schon auf einen steilen, gerölligen Weg eingestellt, bei den vielen Berichten, die ich über den Yellow Rock gelesen hatte und keiner davon war übertrieben. Es geht so dermaßen steil bergauf, das man eigentlich auch schon auf allen Vieren hochkriechen könnte, die Hände sind sowieso nicht weit vom Boden entfernt. Dazu kommt noch, das der Untergrund so rutschig und sandig ist, das man bei jedem Schritt höllisch aufpassen muss, nicht wegzurutschen. Bergauf geht das alles noch irgendwie, wir halten genug Abstand voneinander, falls einer abrutscht, aber wir machen uns bereits jetzt etwas Sorgen darüber, wie wir hier wieder runter kommen sollen.





      Oben angekommen müssen wir erst einmal durchatmen, das war bei der Hitze hier ganz schön anstrengend. In der Ferne sehen wir schon den Yellow Rock in den Himmel ragen. Sieht ganz schön unwirklich aus, dieser riesige, knallgelbe Klotz mitten in der Landschaft.



      Ab jetzt ist es bis zum Fuß des Yellow Rock ein ebener Weg, das ist eine nette Abwechslung und es ist wirklich schön hier! Die kurze Verschnaufpause können wir sehr gut gebrauchen, gleich werden unsere Waden nochmal richtig gefordert.

    • Tag 19 (28.05.2018): Cottonwood Canyon Road - Yellow Rock Teil 2

      Je näher wir dem Yellow Rock kommen, desto unerreichbarer scheint der "Gipfel" zu sein, denn der Berg baut sich immer steiler und steiler vor uns auf. Natürlich sind wir aber nicht hier her gekommen, um uns den markanten Felsen nur von unten anzusehen, also machen wir uns laaaaangsam aber stetig auf den Weg nach oben. Der Untergrund ist extrem rau, dadurch haben wir immerhin festen Halt unter den Schuhen, was das Ganze dann doch etwas angenehmer macht. Allerdings scheint es wirklich kein Ende zu nehmen, immer wenn wir denken "gleich sind wir oben", wird ein neuer Absatz sichtbar, den wir auch noch hoch müssen. Puh... Aber einen Trost gibt es, denn es ist wirklich extrem schön und außergewöhnlich hier.









    • Tag 19 (28.05.2018): Cottonwood Canyon Road - Yellow Rock Teil 3

      Und dann... Dann sind wir endlich am Gipfel angekommen, unglaublich das das noch passiert, ich dachte schon, der Berg wäre unendlich Hier oben bietet sich uns - auch durch die tollen Wolkenformationen - eine spektakuläre Rundum Sicht auf die gesamte Umgebung. Links sehen wir die Cottonwood Canyon Road und rechts können wir bis zu den Bergen des Zion sehen. Der Yellow Rock ist mit seiner Farbe wirklich einzigartig in der Umgebung, das wird hier oben umso klarer. Zum Glück sind wir wirklich bis ganz nach oben gelaufen, zwischendurch haben wir uns gefragt, ob die Höhe nicht reicht und wir umkehren.







      Den Berg wieder runter folgen wir zunächst einer Familie mit kleinem Kind, den einzigen Menschen, die außer uns hier sind. Das ist einfacher, als den Einstieg zu dem Trampelpfad selbst wieder zu finden, denn wir laufen jetzt viel weiter rechts als beim Aufstieg. Die Wolken um uns herum werden auch mal wieder dunkler und wir möchten bei den Bedingungen nicht länger als nötig auf der lehmigen Cottonwood Canyon Road sind.

      Kurz vor der Stelle, an der es so steil und rutschig bergab geht, holen wir sie ein uns sie bitten uns, zu überholen, da sie mit ihrer Tochter nur sehr langsam voran kommen und auf dem Weg nach unten gibt es keine Möglichkeit mehr aneinander vorbei zu kommen, so schmal ist der Weg. Das finden wir sehr nett, denn wir kommen am Ende wirklich sehr viel schneller vorwärts.



      Wie erwartet ist der Abstieg nicht ohne, wir müssen die Füße hochkonzentriert setzen und bei jedem Schritt erst einmal vorsichtig testen, ob wir wirklich genug Halt haben, um den anderen Fuß zu bewegen. Das ist sowohl mental als auch körperlich sehr anstrengend, zum Glück ist die kritische Stelle nicht besonders lang und wir kommen gut unten an. Als nächstes müssen wir nur wieder den Weg durch das Unterholz finden.



      Zurück am Auto nehme ich mir nur eine Dose Mountain Dew aus der Kühlbox, obwohl ich ziemlich großen Hunger habe. Auch die Wanderschuhe bleiben an, Hauptsache wir kommen schnell von dieser Straße runter, die schwarzen Wolken werden nicht weniger.

      Trailfakten:

      Länge: 2 Meilen / 3,2 km (Das was wir gelaufen sind)
      Dauer: Ca. 2h
      Erreichbarkeit: Unbefestigt, SUV (Je nach Straßenzustand auch PKW oder eben keins von beidem. Am besten immer vorher im VC nach dem Zustand fragen)
      Einstufung Schwierigkeit: Strenuous, trotz der kurzen Länge
      Kosten: Gratis
      Fazit: Eine anstrengende kleine Wanderung, die sich aber absolut lohnt. Der Yellow Rock ist wunderschön und bizarr, ich kann es jedem nur empfehlen bis oben aufzusteigen, wenn man den Hike schon macht!
    • Tag 19 (28.05.2018): Toadstool Hoodoos (Paria Rimrocks) Teil 1

      Schon länger wollte ich mal den Sport Gang vom Rav4 einlegen und habe nie dran gedacht, jetzt mache ich das einfach mal - Geil! Warum bin ich nicht eher mal auf die Idee gekommen?! Es ist der Hammer wie der kleine SUV plötzlich kraftvoll über die Gravelroad gleitet und auf einmal auch Steigungen im Schlaf meistert. Leider leider ist das hier auch schon die letzte unbefestigte Straße in diesem Urla... Halt. Das stimmt nicht ganz. Für dieses Auto trifft es jedenfalls zu.

      Auf den letzten Metern gleicht die Cottonwood Canyon Road einer Mondlandschaft, einfach alles ist grau und absolut karg. Das ist auf irgendeine Art und Weise auch total interessant, wenn auch nicht unbedingt schön im ursprünglichen Sinne. Weit ist es jedenfalls nicht mehr und wir treffen zwischen Page und Kanab wieder auf Asphalt. Genau wie 2015 nutze ich den ersten Parkplatz der kommt, den Trailhead der Toadstool Hoodoos. Die waren heute eigentlich nicht geplant, aber ohne den Kodachrome Basin State Park haben wir die Zeit und wir kommen ja so oder so direkt dran vorbei, da kann man den kleinen Spaziergang ruhig nochmal machen.

      Um 13 Uhr machen wir uns auf den Weg auf den gut sichtbaren Weg, der inzwischen auch gut markiert ist... vor drei Jahren gab es sowas noch so gut wie gar nicht, aber das musste ich ja auch schon an anderen Orten feststellen, wie zum Beispiel bei der Fire Wave im Valley of Fire. Es ist auch nicht mehr im Ansatz so ruhig wie damals, der Parkplatz ist voll und uns kommen immer wieder Leute entgegen.



      Genau wie vor drei Jahren ist es auch heute extrem bewölkt als wir zu den Toadstools laufen, heute weht zusätlich aber auch noch ein extremer Wind, der mich dazu zwingt, andauernd die Arme schützend über die Kamera zu legen und auch der ganze Sand im Mund ist nicht ganz so lecker.





      Die ganzen Leute die hier sind befinden sich alle um und auf dem Haupt Hoodoo, die restliche Gegend scheint niemanden so recht zu interessieren. Mir soll es recht sein, allerdings ist es dementsprechend schwierig, mal ein Bild ohne Menschen hinzubekommen. Mich faszinieren diese filigranen Gebilde immer wieder und das die Felsen so lange oben liegen bleiben. Die Hoodoos entstehen, in dem der Sand unter den Felsen durch deren Gewicht verdichtet wird und die weichere Umgebung im Laufe der Zeit weggespühlt wird - man kann sich also in etwa vorstellen, wie alt die großen Hoodoos bereits sein müssen.



      Diesmal möchte ich auch gerne ein wenig mehr von der Umgebung sehen, wir laufen also zunächst mal nach rechts zu den kleineren Hoodoos und begegnen auch sofort keiner Menschenseele mehr, wie immer halt.



      Neue Hoodoos entstehen:



      Die Struktur der Felsen ist hier sehr außergewöhnlich, eigentlich sind es auch gar keine richtigen Steine, sondern mehr eine Art Kalkablagerung oder sowas in der Hand. Alles ist total weich und porös, man muss wirklich aufpassen nichts kaputt zu machen wenn man sich in dieser Umgebung aufhält.

    • Tag 19 (28.05.2018): Toadstool Hoodoos (Paria Rimrocks) Teil 2

      Wir laufen einmal zurück, wieder an den großen Hoodoos vorbei, auf die linke Seite und somit in die andere Sackgasse hier. Wir entdecken noch andere Exemplare, die den zentralen in nichts nachstehen. Besonders toll finde ich diese feinen, eleganten Linien, die sich durch den Sandstein ziehen.





      Na bitte, grad als wir fertig sind und uns auf den Rückweg machen wollen wird es leer auf dem großen Toadstool. Das ist ja mal ein gutes Timing, dann bekomme ich doch noch ein paar vernünftige Bilder von der Hauptattraktion.



      Hatte der Wind inzwischen etwas nachgelassen, so ist der kurz vor dem Auto wieder extrem heftig. Wir sind wirklich froh, als wir den Wagen nach exakt einer Stunde wieder erreichen, denn wir sind reichlich sandgestrahlt und frieren sogar im Schatten ein wenig mit unseren kurzen Sachen. Schatten und Wind... das ist nichts für mich, da können 30°C draußen sein und ich friere



      Trailfakten:

      Länge: 1.18 Meilen / 1,9 km
      Dauer: Ca. 1h
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Easy
      Kosten: Gratis
      Fazit: Ein kurzer Spaziergang in einem nicht besonders anspruchsvollen Gelände, dafür aber mit sehr lohnenswerten Ziel. Leider ist es auch hier inzwischen sehr voll geworden, aber das ist halt überall so. Die Toadstool Hoodoos sind wirklich hübsch und die Entstehung hoch interessant. Eine super Gelegenheit, sich zwischendurch mal die Beine ein wenig zu vertreten.
    • Tag 19 (28.05.2018): Check In, Einkauf und Memorial Day Chaos am Horseshoe Bend

      Wir erreichen nach einiger Zeit den niedlichen Ort Kanab, fahren einmal durch den ganzen Ort, biegen irgendwann von der Hauptstraße ab und es wird immer idyllischer. Am Ende einer ruhigen Wohngegend finden wir um Punkt 15 Uhr das Haus, das für die nächste Nacht unser Zuhause sein wird. Eigentlich lohnt sich das gar nicht für nur eine Nacht, aber die Bewertungen waren so gut und die Empfehlungen von Bekannten haben sich so dermaßen gehäuft, das ich quasi gezwungen war die Burro Flat High Desert Lodge über AirBnB zu buchen.

      Nicolas öffnet uns die Tür und während wir unser Gepäck holen kommt auch Celeste an die Tür und möchte unbedingt beim Tragen helfen. Sie führt uns einmal durch das geniale Haus und zeigt uns unser Zimmer im Erdgeschoss. Das Zimmer ist super, auch wenn mein Name leider nicht ganz richtig geschrieben ist Das einzig wirklich negative ist, das man das Zimmer nicht abschließen kann, sondern nur die Haustüre an sich. Es kann also immer jeder in den Raum, theoretisch auch die anderen Gäste, das finde ich ziemlich befremdlich und weniger cool. Mehr Bilder vom Hotel und dem Zimmer gibt es wie immer bei der Hotel Vorschau am Ende des Tages.



      Wir springen zunächst mal unter die Dusche, denn wir haben heute keine großartig anstrengenden Aktivitäten mehr vor und außerdem ist hier um 22 Uhr Ruhezeit und vorher werden wir nicht zurück sein. Danach testen wir mal die großartige Terasse von der Unterkunft, hier hat man einen super idyllischen Blick auf die Koppel der beiden Hausesel Donny und Chocolate Bear und wenn man Glück hat dann kommen noch ein paar Kolibris zu Besuch. Wir genießen ein wenig die Ruhe, ich schreibe ein paar Notizen und genehmige mir dabei ein paar Nachos mit Dip... Die Tüte hält für meine Begriffe jetzt schon ganz schön lange.



      Um 17:45 Uhr machen wir uns auf den Weg zu dem blödsinnigsten Umweg der ganzen Reise... Dafür haben wir den Kodachrome Basin State Park heute morgen ausgelassen. Ich hatte zwar gesagt, das ich mit dem Geländer nie wieder zum Horseshoe Bend will, doch jetzt siegt irgendwie doch die Neugierde. Außerdem war ich ja 2015 so extrem begeistert von Big Johns und irgendwie kann ich nun doch nicht aus der Gegend abhauen, ohne dort gegessen zu haben. Wir fahren nun also zurück, vorbei am Trailhead der Toadstool Hoodoos, vorbei am Abzweig der Cottonwood Canyon Road, vorbei am Abzweig der House Rock Valley Road und nach 90 Minuten Fahrt erreichen wir dann auch endlich Page - mein Gott hat sich das gezogen. Das nachher wieder zurück?! Hab ich jetzt schon kein Bock drauf.

      Wir machen zunächst noch einen Stop am Walmart Supercenter, denn so bald kommen wir an keinem großen Laden mehr vorbei. Wenn ich das Bild vom dem ganzen patriotischen Memorial Day Kitsch jetzt sehe, dann bereue ich es fast nicht irgendwas davon mitgenommen zu haben.



      Als nächstes machen wir uns auf den Weg zum Horseshoe Bend und schon bei den Baustellen Bildern im Internet habe ich fürchterliches geahnt, das ist aber nichts gegen den Schrecken, der sich hier in der Realität abspielt. Allein der einst kleine Parkplatz, der zu einer riesigen Fläche ausgebaut wurde und auf der schon massig Autos stehen... Dabei ist nichts fertig, das Visitor Center steht noch nicht und auch die Barriere nicht.



      Mit gefühlt einer Millionen anderer Menschen machen wir uns auf den Weg zum Horseshoe Bend. Der ist inzwischen streng vorgegeben und lange nicht mehr so sandig, wie er es noch vor drei Jahren war. Die Lichtstimmung lässt jedenfalls einen tollen Sonnenuntergang erahnen, ich habe allerdings noch eine andere Vorahnung und zwar, das ich gleich keine Lust mehr haben werde bis dahin zu bleiben.



      Seht her, 2 oder 3 Menschen haben sich außer uns noch hier hin verirrt.



      Achso. Ja. Ihr wollt sicher den Horseshoe Bend sehen, oder? Würde ich auch gerne, allerdings muss man sich aus Reihe 5 erst einmal bis Reihe 1 vorkämpfen, das dauert eben seine Zeit, aber vielen Dank für eure Geduld! Darf ich präsentieren: Der Horseshoe Bend kurz vor Sonnenuntergang aus einer kack Perspektive, da die gute Stelle leider abgesperrt ist - da wird nämlich dieser großartige Zaun gebaut, den wir alle nicht erwarten können.



      Lange können wir diese ganzen Flip Flop tragenden Idioten, die für Instagram Luftsprünge an der Kante machen, nicht ertragen und machen uns schon bald wieder auf dem Rückweg.



      Ja... Das war großartig. Das war jetzt aber echt mein letzter Besuch am Horseshoe Bend!
    • Tag 19 (28.05.2018): Big John's Texas BBQ

      Vom Horseshoe Bend nach Page ist es nicht weit, wir erreichen den Rand des Ortes nach wenigen Minuten und ich bin wirklich erstaunt, wie viel sich in den letzten drei Jahren hier verändert hat. Page ist gewachsen! Aber wie! Die Hälfte der Hotels und Gebäude kommen mir unbekannt vor, aber es passt zu den Berichten über die wachsenden Menschenmassen hier in der Gegend.

      Bei Big John angekommen müssen wir ein paar Runden um den Block drehen, es ist brechend voll und es ist kein Parkplatz zu finden. Irgendwann stellen wir uns dann auf die Plätze einer benachbarten Autowaschanlage, ist mir jetzt auch egal, uns wird schon keiner Abschleppen während wir kurz etwas essen sind. Am Eingang steht eine kurze Schlange, wir melden uns mit Personenanzahl an und mit der Angabe ob wir draußen oder innen sitzen möchten. Daraufhin müssen wir warten! Wir stellen uns also brav an die Seite und warten jetzt naiverweise darauf, das wir eingesammelt werden, das passiert aber nicht. Immer wieder bekommen Leute, die nach uns gekommen sind, vor uns einen Tisch, weil sie sich jedesmal frech vorbeidrängeln, sobald verkündet wird, das ein Platz frei geworden ist. Irgendwann haben wir - und eine weitere Gruppe mit gleichem Schicksal - die Schnauze voll und melden uns zu Wort. Irgendjemand muss diesen Menschen ja mal den Sinn einer Warteschlange nahe legen.Tag 19 (28.05.2018): Big John's Texas BBQ



      Prinzipiell hat sich hier in den letzten drei Jahren nichts verändert, es gibt eine neue Tanzfläche und die Preise auf der Karte sind gestiegen, ansonsten fühle ich mich gleich zurückversetzt. Vermutlich ist sogar die Band die gleiche wie damals, das müsste ich mal anhand der alten Bilder kontrollieren.

      So sehr der Preis gestiegen ist, so sehr hat auch die Qualität vom Essen abgenommen. Es ist zwar immer noch okay, aber keinesfalls mehr so super lecker wie beim ersten mal... Das enttäuscht mich schon sehr, zumal wir wirklich weit dafür gefahren sind.





      Naja, wir sind immerhin satt geworden. Der Getränkebecher ist so riesig, das wir den mit ins Auto nehmen, wir haben ja schließlich noch eine richtig abartige Rückfahrt vor uns. Wir tanken noch kurz neben Big Johns und machen uns dann auf den Weg. Unterwegs werde ich wirklich grenzwertig müde, voll nervig! Die Strecke geht einfach nur geradeaus, es ist stockdunkel und es zieht sich wie Kaugummi. Um 23 Uhr sind wir endlich zurück im Zimmer und legen uns direkt in's Bett, duschen waren wir ja bereits heute mittag.

      Highlight des Tages: Yellow Rock

      Lowlight des Tages: Der verunstaltete Horseshoe Bend, die Enttäuschung über den Umweg nach Page, zu kalt für Sonnenaufgang

      Wetter: 7°C im Bryce, 23°C CCR, 27°C Kanab

      Gelaufene km: 12,4 km

      Gefahrene km: 437 km
    • Hotel Check: Burro Flat High Desert Lodge, Kanab

      Die Burro Flat High Desert Lodge lieht am Ende eines ruhigen Wohngebietes in Kanab, hier ist es sehr idyllisch und von irgendeiner Art von Verkehr ist hier nichts zu hören. Das Haupthaus ist total riesig und beinhaltet neben den Zimmern auch einen großen Aufenthaltsraum, eine Küche und eine Terasse. Nicholas und Celeste, die Vermieter, wohnen selbst im Keller.



      Die Haustür ist mit einem Code gesichert, den man von den beiden bekommt, so kann man immerhin keinen Schlüssel verlieren. Die Zimmer (zumindest unser Zimmer) haben allerdings keine eigenen Schlösser, man kann also nicht abschließen! Ich bin da nicht unbedingt ein Fan von und fand es am Anfang doch sehr merkwürdig, schließlich könnte so jeder andere Gast in unser Zimmer kommen... Das ist auch schon der einzige Nachteil, den ich hier persönlich sehe.

      Der Aufenthaltsraum ist riesig, man kann Billard spielen oder sich selbst etwas in der Küche kochen. Einige Lebensmittel sind für alle da und man kann sich einfach bedinenen, ein weiterer Kühlschrank ist für die Gäste, hier kann jeder seinen eigenen Kram reinlegen.



      Auch die Terrasse ist für alle da und ein absoluter Traum. Es gibt jede Menge Platz und man hat einen idyllischen Blick auf die Koppel der beiden Hausesel Donny und Chocolate Bear. Wenn man Glück hat kann man an den Tränken auch einige Kolibris bewundern.



      Unser Zimmer war schön groß und modern, alles war ein bisschen im Afrika Stil gestaltet. Neben der normalen Dusche gibt es noch einen schönen Whirlpool, den wir leider nicht nutzen konnten bei der kurzen Aufenthaltsdauer.



      Preis pro Nacht: 102,99€
      Bewertung: 5/5
      Weiterempfehlung: Definitiv, Preis Leistung ist super gut

    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Checkerboard Mesa Trail

      Und täglich grüßt das Murmeltier! Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen wir eigentlich ausschlafen könnten und der Wecker erst um 8 Uhr klingeln WÜRDE. Tut er aber nicht, weil wir schon wieder um Punkt 7 Uhr hellwach sind und eine halbe Stunde später aufstehen, man könnte die Koffer ja schon mal soweit fertig packen. Ich freue mich extrem auf heute, es geht in meinen absoluten Lieblings National Park, den Zion!

      Jetzt müssen aber erst einmal die Wunden geleckt werden und davon habe ich schon wieder einige. Offensichtlich habe ich mir vorgestern im Willis Creek mit den Sandalen auch ganz ordentlich den Fuß aufgerissen. Das soll jetzt niemanden davon abhalten mit offenen Schuhen sowas zu machen... Ich bin einfach nur manchmal etwas unfähig (An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich meine Narbe auf der Schulter grüßen, die der Organ Pipe am 3. Tag auf mir hinterlassen hat).



      Das Frühstück findet heute draußen auf der Terrasse statt, denn man muss die tolle Umgebung ja ausnutzen. Im Schatten ist es noch relativ frisch, aber ganz gut auszuhalten.



      Nach dem Frühstück wird es uns dann doch zu kalt und wir gehen nochmal aufs Zimmer. Meine Mutter nutzt die Zeit und ruft zuhause an, während ich mich alleine in das Auto schwinge, denn wir brauchen neuen Eis. Bei Chevron in Kanab räume ich bei der Gelegenheit direkt die Einkäufe von gestern ordentlich in den Kofferraum, wir hatten es erst einmal einfach nur kreuz und quer reingeworfen, aber gleich muss ja wieder das Gepäck rein. Ich komprimiere direkt drei Packungen Dosen in eine und entsorge die restlichen Verpackungen, hier an der Tankstelle steht ja ein riesiger Müllcontainer.



      Hier nochmal ein besseres Bild von dem Haus bei gutem Licht, gestern Abend stand die Sonne etwas blöd.



      Es wird jetzt Zeit das Auto zu beladen und wie jeden anderen Tag müssen wir auch jetzt mehrfach gehen, um unseren ganzen Kram verstaut zu bekommen. So weit ist jetzt alles drin, aber ein paar Kleinigkeiten liegen noch auf dem Zimmer und so gebe ich ein letztes Mal den Code in die Haustüre ein, laufe zur Zimmertür, drücke die Klinge runter und.... nichts. Abgeschlossen. WAS-ZUR-HÖLLE???? Wie kann diese Tür bitte abgeschlossen sein??? DIE HAT NICHT EINMAL EIN VERDAMMTES SCHLOSS! Was soll das denn?? Vollkommene Ratlosigkeit macht sich breit und auch ein kleines bisschen Verzweiflung, wir haben heute noch niemand anderen gesehen und wie kann die Tür auf einmal zu sein?

      Ich versuche es 2x mit der Türklingel in der Hoffnung das jemand kommt, aber leider vergebens. Irgendwann überwinde ich mich und rufe Celeste auf ihrem Handy an, denn wir haben ja keine Wahl, so kommen wir hier nicht weg und auch nicht an unser Zeug. Ich glaube wir haben sie grad geweckt, zumindest klingt es so, aber glücklicherweise ist sie zuhause, eilt uns auch sogleich zu Hilfe und öffnet die Tür mit einem Spezialschlüssel, den sie aus den Tiefen der Abstellkammer neben der Tür angelt. So richtig erklären kann sie uns auch nicht was wir falsch gemacht haben, aber sie macht von uns noch ein Bild zum Abschied.



      Wir unterhalten uns noch kurz und ich bestelle schöne Grüße von Silke, die war ja noch vor ganz kurzer Zeit hier und Celeste erinnert sich. Jetzt wollen wir aber wirklich los, das Navi bleibt heute aus, denn den Weg zum schönsten Ort der Welt, den kenne ich auswendig. Von Kanab aus ist es nicht weit bis zum Osteingang des Parks und an der Mt. Carmel Junction bekomme ich auch langsam Herzklopfen. Spätestens als der rote Asphalt beginnt ist es wieder vollkommen um mich geschehen, der Zion ist für mich einfach die Nummer 1. Am Einfahrtshäusschen händige ich dem Ranger nicht nur den Annual Pass aus, sondern auch mein Red Permit, auf das er das aktuelle Datum einträgt. Red Permit? Das ist ein roter Wisch, den man sich an seine Autoscheibe hängt und der einen berechtigt, mit dem Auto im Sommer bis zur Zion Lodge zu fahren. Man darf dort und NUR DORT parken, ein Anhalten auf dem Weg dorthin ist strengstens untersagt in den Monaten, in denen der Shuttle fährt. Nicht einmal kurz rechts ranfahren und anhalten ist erlaubt, die Ranger sind da rigoros hinterher. Man darf auch keinen Meter weiter fahren als zur Lodge! Jedenfalls ist es jetzt raus, wir haben die Lodge gebucht, denn dieses Permit erhält man nur als Übernachtungsgast - die Lodge hat mich schon oft angelächelt und jetzt soll es endlich mal so weit sein, ob sich das wohl gelohnt hat?! Die Story zur Buchung und wie das kam später in der Vorstellung.

      Wir parken direkt in der ersten Viewppoint Ausbuchtung, hier passen vielleicht drei Autos hin und eigentlich stellt man sich hier nur kurz hin, um einen ersten Blick auf die Schönheit vom Park zu werfen. Über einem thront hier die gewaltige Checkerboard Mesa, ein markanter und berühmter Berg, der für sein Schachbrettmuster bekannt ist.



      Netter Aussichtspunkt? Schön? Einfach zu erreichen? Das ist alles? Nein, ist es nicht. Die meisten wissen es nicht und auch ich habe erst relativ kurz vor der Reise das erste mal darüber gelesen, aber es gibt eine Möglichkeit AUF die Checkerboard Mesa zu kommen. Es existiert ein Trail, der einen zunächst dicht an dem Berg vorbei führt und dann von hinten einen Aufstieg ermöglicht. Der ist nicht in der Parkzeitschrift erwähnt und auch sonst selten zu finden, es gibt ein paar englischsprachige Beschreibungen, aber die halten sich in Grenzen. Es war purer Zufall das ich darauf gestoßen bin und dementsprechend rar sind Informationen über die Beschaffenheit und Machbarkeit des Trails. Aber wie heißt es so schön? Probieren geht über Studieren und so machen wir uns mit gepacktem Rucksack um 10:50 Uhr auf den Weg.





      Meine Mutter hält an, weil ihr die Verbrennung auf dem Rücken so sehr weh tut, wenn der Rucksack drüber scheuert. Nee, nicht die Verbrennung von der Sonne, sondern die, von dem Sturz im Spooky Gulch. Wir kramen im erste Hilfe Set, finden aber nichts was groß genug ist und versorgen das Ganze ein wenig behelfsmäßig. So sollte es zumindest erstmal kurzzeitig gehen.

      Einmal an der Seite der Checkerboard Mesa vorbei wird es schnell schwierig und anstrengend. Der offene Weg über Sand und Sandstein endet und alles ist dicht zugewachsen. Es geht über Stock und Stein, nicht selten bleiben wir an irgendwelchen Dornen hängen oder müssen ekligen Insekten ausweichen. Hier schwirrt echt so einiges rum und das ist mit kurzen Sachen wirklich nicht sehr angenehm, zumal man hier nur sehr, sehr mühsam voran kommt.



      Rein körperlich und technisch würden wir weiter kommen, auch wenn der Weg immer steiler wird, aber wir sind uns nach sehr kurzer Zeit einig, das wir auf sowas grad überhaupt kein Bock haben. Wir kehren also um, das ärgert mich persönlich und zwar aus verschiedenen Gründen. Ich hätte gerne gesehen wie die Welt von da oben aussieht, außerdem hätte ich gerne mal etwas gemacht, von dem ich noch nicht viel gehört habe, aber es soll halt nicht sein. Immerhin hatten wir hier unsere Ruhe und die sollten wir mit jedem Atemzug genießen, denn ich habe die leise Befürchtung, das es nachher im Zion Canyon ETWAS anders aussehen wird.

      Schon um 11:30 Uhr sind wir zurück am Auto... Ich kann grad kaum glauben das das 40 Minuten gewesen sein sollen, vom Gefühl her war es viel weniger. Jedenfalls macht es an der Stelle keinen Sinn Trailfakten zu posten, besonders weit sind wir ja nicht gekommen. Egal! Zion! Schön hier!
    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Many Pools Trail Teil 1

      Auch der nächste Parkplatz ist nicht eingezeichnet und ich muss mich auf meine Koordinaten Aufzeichnungen verlassen. Vermutlich sind wir hier auch richtig, denn wir können uns gerade noch in diese Einbuchtung quetschen, es ist brechend voll und überall stehen sie schon am Straßenrand... Na das kann ja heiter werden, wenn das jetzt schon bei inoffiziellen Trails so aussieht... Es stellt sich aber schnell heraus das die meisten Menschen nur an dem hier aufgestellten Dixi Klo interessiert sind oder nur ihre Hunde schnell mal pinkeln lassen wollen ... bei laufendem Motor



      Um 11:45 Uhr laufen wir los, der Rucksack meiner Mutter bleibt wegen der Rückenverbrennung im Auto und ich trage die wichtigsten Sachen alleine, das wird ja nun keine besonders lange Wanderung. Laut der Beschreibung und den Wegpunkten müssen wir nur die Straße überqueren und ein kleines Stück zurück laufen und dann sollte ein Trail zu finden sein. Den finden wir auch in Form eines sehr steilen und sandigen Abhanges, den wir unbeholfen runter rutschen - nur um dann zu sehen, das 10 Meter weiter ein vernünftiger Trail gewesen wäre. Nun ja... Spielt das eine Rolle? Wir sind unten angekommen und fertig

      Unten wird der Weg dann direkt wesentlich besser, denn ab jetzt läuft man auf Slick Rock. Der Trail ist an keiner Stelle markiert, doch verlaufen ist selbst für uns hier unmöglich, denn es gibt nur einen logischen Verlauf, dem man folgen könnte. Ab jetzt geht es permanent bergauf, mal steil und mal ein bisschen weniger steil.





      Der Trail heißt ja jetzt nunmal "Many Pools" trail, also sollte man jetzt mal davon ausgehen, das es hier dementsprechend viele Wasser gefüllte Pools zu sehen geben wird. Die ersten Löcher sind absolut trocken und ich befürchte schon, das es so weiter gehen wird, als uns zumindest eins begegnet, das immerhin mit Schlamm gefüllt ist.



      Es sieht ganz danach aus als würde hier gerade ein neuer kleiner Slot Canyon entstehen. Ich denke der braucht noch ein paar tausend Jahre, aber ich könnte mir vorstellen das auch die bekannten Canyons irgendwann mal so aussahen.



      Kurz darauf finden wir auch die ersten Pools, die wirklich mit Wasser gefüllt sind und das teilweise auch recht tief. Manche Löcher sind so groß und haben eine so glatte Wand, da würde ich ungerne reinfallen und passe dementsprechend gut auf. Zusammen mit der wunderschönen Umgebung geben die Pools ein tolles Gesamtbild ab. Übrigens war die Angst vom Parkplatz absolut unbegründet, außer uns hat sich niemand auf diesen Trail verirrt.



      In den Wasserlöchern leben ziemlich große Kaulquappen für die man nur hoffen kann, das sie zu Fröschen werden bevor die Tümpel ausgetrocknet sind. Die Entwicklung ist hier ein Wettlauf gegen die Zeit.



      In den Tümpeln leben aber nicht nur Kaulquappen, sondern auch anderes gruseliges Getier. Je weiter wir kommen, desto fragwürdiger wird der Inhalt des Wassers... Spätestens bei den Würmern hält sich meine Begeisterung dann doch in Grenzen, aber anschauen muss ich mir das trotzdem... Irgendwie ist es ja doch spannend. Vor allem weil diese Tiere einem nicht zu nahe kommen können und genau da bleiben wo sie sind - wenn man nicht gerade einen Bauchplatscher in deren Mitte macht.

      Ja... Dieser schwarze Faden in der Bildmitte des 2. Bildes ist ein Wurm.



      So. Wir haben uns jetzt genug geekelt und widmen uns jetzt lieber wieder der schönen Landschaft und schauen uns den Inhalt der Pools nicht mehr allzu genau an. So ist schon besser, oder?



    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Many Pools Trail Teil 2

      Nur Kaulquappen... Nuuuuuuur Kaulquappen.



      Wir genießen die Ruhe in der tollen Umgebung total. Gestern war Memorial Day, die Hauptsaison ist offiziell eröffnet und im Zion Canyon stapeln sich gerade mit Sicherheit die Touristen. Umso faszinierender, das wir hier keiner Menschenseele begegnen, man kann in den vollsten Parks die einsamsten Orte finden wenn man sich nur etwas von den Hauptpunkten entfernt. Vielleicht ist dieser Trail kein absolutes Highlight im Park, aber mir gefällt es hier insgesamt sehr gut.





      Wir sehen sogar noch ein paar Tierchen unterwegs - Nein, keine Angst, keine Würmer! Zuerst sehen wir drei Kaulquappen 2.0, die es irgendwie schon ins nächste Stadium geschafft haben. Die müssen sich immerhin keine Gedanken um ausgetrocknete Tümpel mehr machen.



      Wir laufen nicht ganz bis zum Ende, bzw. zu meiner letzten Wegmarkierung, da sich die Landschaft nicht mehr ändert und die Pools sich immer wieder wiederholen. Ich schätze mal, das wir ca. 2/3 der Strecke gelaufen sind, die ich ursprünglich mal angedacht hatte.



      Um 12:45 Uhr sind wir nach genau einer Stunde wieder am Auto, zurück geht es sehr viel schneller, da es jetzt nur noch bergab geht.



      Am Auto kommt uns noch ein Mann entgegen, der uns fragt ob die Pools noch Wasser führen. Ich sage ihm Wahrheitsgemäß das die ersten vollkommen trocken sind, aber je weiter er geht, desto mehr Wasser findet er. Er bedankt sich und macht sich auf den Weg, während wir 1,5h früher als geplant wieder am Auto sind... Zusammen mit der gewonnenen Zeit bei der Checkerboard Mesa sind wir nun ca. 3 Stunden vor dem Zeitplan, Zeit genug um Ungeplantes einzuschieben!

      Trailfakten:

      Länge: 2 Meilen / 3,1 km
      Dauer: Ca. 1,5 h
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Easy
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Eine schöne Wanderung im Zion National Park, die nicht in der Map verzeichnet ist und dementsprechend ruhig ist. Die Umgebung ist sehr schön und die Pools sind ein toller Kontrast in den roten Felsen. Es lohnt sich unbedingt hier mal anzuhalten und sich nicht nur im überfüllten Gebiet des Canyons aufzuhalten.
    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Canyon Overlook Trail Teil 1

      Was tun mit der vielen übrigen Zeit? Ob am Canyon Overlook Trail vielleicht was frei ist??? Neeee, wir haben schon Mittag und dann auch noch Ende Mai, da sind die Chancen doch recht gering. Aber man kann es ja mal versuchen, denn vorbei fahren müssen wir ja jetzt so oder so. Schon lange vor dem Tunnel ist links und rechts die ganze Straße zugeparkt, was für ein Horror! Es geht nur noch im Stop and Go voran, vor der Durchfahrt hat sich ein Stau gebildet. In der letzten Kurve vor dem Tunnel kann ich meinen Augen kaum trauen, da ist tatsächlich noch EIN regulärer Parkplatz für den Overlook, der muss vor wenigen Sekunden erst freigeworden sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

      Der Parkplatz gehört uns, ich schnappe mir Kamera und Rucksack (Meine Mutter geht wieder ohne) und machen uns auf den kurzen Weg die Straße entlang zum Trailhead.



      Direkt von der Straße aus geht es erst einmal relativ steil in Serpentinen die Felswand hoch, man hat schnell eine gute Sicht auf die Straße und den kleinen Parkplatz direkt am Trailhead. Hier geht es auch direkt in den Tunnel, der einen im weiteren Verlauf zum Zion Canyon und nach Springdale bringt.



      Der Trail ist eigentlich sehr kurz, aber total schön und abwechslungsreich. Stellenweise geht es zwar ziemlich nah am Abgrund entlang, aber das ist auch für meine Mutter weniger problematisch als angenommen. Zum Einen sind diese Stellen hier gut mit Brücken und Geländern gesichert und zum Anderen ist sie vermutlich nach dem letzten Wochen schon etwas abgehärtet Ich genieße den schönen Weg nicht weniger als im Dezember, vielleicht sogar noch ein klein wenig mehr, denn jetzt gibt es natürlich keine kritische Stelle am Abgrund, die noch gefroren ist.





      Kurz vor dem Overlook ist der weitere Trailverlauf irgendwie unklar, auch ein Pärchen steht bereits hier und weiß nicht so recht weiter. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher wo es lang geht, denn das letzte mal ist ja grad mal ein halbes Jahr her, aber 1. laufen alle links und unten herum und 2. würde ich mich im Zweifel weniger auf meine Orientierung verlassen, als auf die von anderen Leuten Wir gehen ein Stück nach rechts, dahin wo ich eher laufen würde, aber auch meine Mutter ist skeptisch, das das so richtig ist. Ich lasse mich aber nicht davon abbringen noch ein kleines Stück weiter zu gehen und siehe da - ein umgestoßener Cairn Von meiner Position aus kann man auch gut sehen, wie sich die anderen Leute unten durch das Unterholz schlagen und dabei vermutlich jede Menge zerstören. Ich verstehe beim besten Willen nicht, wieso man sowas immer umwerfen muss...



      Jedenfalls erreichen wir den Overlook eher als alle, die vor uns auf den falschen Weg abgebogen sind, daher haben wir den Platz kurz für uns alleine. So ärgerlich es auch ist, das man hier selten einen Parkplatz bekommt, einen entscheidenden Vorteil hat es ja: Wenn man einen bekommen hat, dann ist der Trail niemals überfüllt, weil so wenig Menschen gleichzeitig die Möglichkeit haben zu parken.

      Die Aussicht ist diesmal besser als im Winter... Bzw. nee, die Aussicht ist natürlich genau die gleiche, die Lichtverhältnisse sind aber besser. Damals war ich zu früh morgens hier und der halbe Canyon lag noch im Schatten, das sieht jetzt anders aus! Einfach ein toller Viewpoint!

    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Canyon Overlook Trail Teil 2

      Allzu lange halten wir uns trotz der schönen Aussicht nicht auf, denn schon bald geht das Theater dann doch los. Eine Familie gesellt sich zu uns, es sind mal wieder die typischen Flip Flop Touristen mit Kleinkind auf dem Rücken, die sich schon von weitem lautstark ankündigen. An dem Canyon Overlook ist nicht allzu viel Platz, also machen wir uns auf den Rückweg auf dem gleichen Weg, den wir auch gekommen sind.

      Wir kommen wieder an dem zerstörten Cairn vorbei und ich stelle ihn wieder auf und baue auch noch zwei zusätzliche an Weggabelungen, wo sie gut sichtbar sind. Jetzt sollte der Trailverlauf wieder eindeutig sein und die Leute hören vielleicht auf sich durch die Wildnis zu schlagen und dabei alles zu zertrampeln.









      Stau vor dem Zion Mt. Carmel Tunnel...



      Nach nicht allzu langer Zeit sind wir auch schon wieder an unserem Auto und machen jemanden sehr glücklich, der hier genauso verzweifelt auf einen Parkplatz hofft, wie ich vorhin.

      Trailfakten:

      Länge: 1 Meilen / 1,6 km
      Dauer: Ca. 1h
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW (sehr wenig Parkplätze)
      Einstufung Schwierigkeit: Easy
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Eine tolle Wanderung, die wirklich kurz ist und dabei jede Menge Abwechslung bietet. Der Trail macht Spaß mit seinen Brücken und Geländern, der Weg auf dem Sandstein ist gut zu laufen und auch die kleine Alkove ist toll, durch den der Weg führt. Der Canyon Overlook selber ist wunderschön und absolut lohnenswert. Ein rundum toller Hike!