No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

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    • Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - Mesa Arch Sunrise

      *Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing* 3:30 Uhr, so früh hat der Wecker in diesem Urlaub noch nicht geklingelt, aber es gibt einen sehr guten Grund. Ich komme doch nicht zum 2. mal nach Moab und versäume zum 2. Mal den Sunrise am Mesa Arch! No Way! Dieser Punkt war schon während der Planung ein Must Do und ausnahmsweise muss meine Mutter auch mit, weil wir danach nicht wieder zurück zum Hotel kommen.

      Wir haben gestern bereits alles gepackt und die Sachen für heute rausgelegt, so das wir heute schnell fertig sind und los können. Ich ziehe mich bloß an und versuche an der Eismaschine neben dem Pool so leise wie möglich das Eis für die Kühlbox zu ziehen, zum Glück ist die Maschine in einem separaten Raum mit eigener Tür, sonst hätten uns die Gäste im Nachbarzimmer wohl getötet - zurecht. Um 4 Uhr sind wir abfahrbereit und machen uns in tiefster und schwärzester Nacht auf dem Weg zum Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Parks, absolutes Neuland für mich.

      Wir fahren am Eingang vom Arches National Park vorbei und am Abzweig zum Corona Arch. Nach nicht allzu langer Zeit befiehlt das Navi mir links abzubiegen... in eine Gravel Road, einem Schild zufolge führt sie zu den Gemini Bridges. Hä?! Mensch Uschi, was hast du denn da wieder für einen Mist gemacht? Ich war zwar noch nie im Island in the Sky, bin mir aber VERDAMMT sicher, das die Hauptzufahrt nicht aus einer meilenweiten Gravelroad besteht. Also wenden wir und versuchen unser Glück erneut bei der nächsten Kreuzung, diesmal sind wir richtig.

      Der Himmel ist ein Traum, trotz dem Fernlicht des Mietwagens kann man die Milchstraße klar erkennen und auch die ein oder andere Sternschnuppe saust über uns hinweg. Wäre ich alleine, dann wäre ich wohl noch eine Stunde eher gefahren, die Milchstraße über dem Mesa Arch hat mit Sicherheit auch ihren Reiz.

      Also... Eigentlich hatte ich geplant eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang hier aufzuschlagen, aber nachdem Dominik mich einige Tage zuvor vorgewarnt hat, habe ich es auf eine Stunde erweitert. Die beiden hatten 30 Minuten vorher kaum noch eine Chance auf einen halbwegs annehmbaren Platz und das möchte ich vermeiden. Wir rollen also um Punkt 5 Uhr morgens auf den Parkplatz des Trailheads, um 6 Uhr soll die Sonne aufgehen. Tatsächlich stehen aber auch jetzt schon fünf weitere Autos hier und ich will es kaum glauben.

      Wir packen uns dick ein, ich nehme mir mein Stativ und ab geht es auf den kurzen Trail zum Mesa Arch. Selbst hier verlaufen wir uns ein wenig, aber es ist auch tiefste Nacht und ich war noch nie hier. Mit Hilfe meiner Wegpunkte und später auch mit Hilfe der Stirnlampen Punkte in der Ferne, finden wir den Mesa Arch dann schließlich doch noch und die besten Stellen sind natürlich schon mit Stativen besetzt, ich habe es nicht anders erwartet. Den Gesprächen der Fotografen nach zu urteilen haben mindesten drei davon auch die ganze Nacht hier verbracht. Alle reden wir ein Wasserfall und das in einer unglaublich nervtötenden Lautstärke. Und das um die Uhrzeit!!! Bah ne! Außerdem habe ich den größten Fehler gemacht, den man hier machen kann, ich habe das Weitwinkel im Auto liegen lassen und muss mich jetzt mit 18mm zufrieden geben, viel zu groß für die Perspektive, aber es geht jetzt nicht mehr anders... Bis ich zurück am Auto bin und wieder hier her komme, ist der Platz wohl weg.

      Es wird langsam heller und der grandiose Ausblick lässt sich bereits erahnen.



      Ein deutsches Pärchen taucht nicht allzu lange nach uns auf und er ist richtig, richtig genervt. Sie hat ihn für den Sonnenaufgang aus dem Bett gejagt und man merkt ihm seine Unmut so richtig schön an. Wir wären alle vollkommen irre und verrückt und das wäre nun schon die 3. Nacht, die er hintereinander um die Uhrzeit aus dem Schlaf gerissen wurde von dem Blödsinn! Herrlich, ich habe mich wirklich gut amüsiert.



      Inzwischen ist es richtig, richtig voll. Viele Leute sind auch gekommen die sich weit hinten oder neben dem Arch platzieren, die wollen einfach nur zusehen und keine Bilder machen. Fünf Minuten vor Sonnenaufgang kommt dann eine hektische Chinesin angerannt, die ihr Handy auf einem Gorilla Pod vor alle Fotografen stellt und sich unwirsch dazwischen quetscht - das gab ein Theater! Vollkommen zurecht und sie hat sich dann auch schnell wieder verzogen. Versteht mich nicht falsch, ich vertrete noch immer die Meinung, das hier jeder das recht hat in der ersten Reihe zu stehen, vollkommen egal ob mit DSLR, handlicher Knipse, Handy oder ganz ohne technisches Gerät. Ich bin einfach nur der Ansicht man muss eher kommen, wenn man einen guten Platz haben will und das gilt für alle. Wenn ich seit einer Stunde in der Kälte stehe und warte, dann mache ich mit meiner DSLR keinen Platz für ein Handy und andersrum würde ich mit meinem Handy keinen Platz für die DSLR machen. Man muss eben früher aufstehen, wenn man hier an die Pole Position will, musste ich ja auch feststellen.

      Die Sonne steigt über den Rim, begleitet von einer fabelhaften Note Grasgeruch (echt jetzt Leute?!) und viel Lärm.



      Mal abgesehen davon das ich das Weitwinkel im Auto liegen habe, bin ich mit den Fotos mal sowas von vollkommen unzufrieden. Diese Lensflares überall und überhaupt... Das habe ich mal so richtig schön verkackt auf gut deutsch gesagt. Aber hey, das Erlebnis zählt und das war... laut und stinkig! :lol: Nein im ernst, der Sonnenaufgang hier ist schon sehr schön und wirklich was besonderes. Ob er den Stress am Ende wirklich wert ist weiß ich aber nicht.... Es gibt tausende schöne Stellen an denen man einen Sonnenaufgang genießen kann ohne geruchstechnisch und akustisch belästigt zu werden und durch die Gegend geschubst zu werden.





      Und so sieht die ganze Freakshow hinter den Kulissen aus.



      Was ein Theater. Der Arch ist an sich nichts besonderes, aber die Lage macht ihn einfach einzigartig. Der Hintergrund vom Canyonlands National Park gibt eine atemberaubende Kulisse ab und auch der Sonnenaufgang hat eine ganz besondere Stimmung, wenn man - wie gesagt - die ganzen nicht unerheblichen Störfaktoren ausblendet.

      Wir sind die ersten die den Arch nach dem Sonnenaufgang wieder verlassen und zum Auto zurück laufen, der Parkplatz platzt inzwischen aus allen Nähten.



      Jetzt aber schnell irgendwo hin, wo wir garantiert unsere Ruhe haben werden.
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    • Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - False Kiva Teil 1

      Da es für uns beide der erste Besuch im Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Parks ist, verlassen wir den Park nach dem Sonnenaufgang natürlich nicht gleich wieder. Über die Wahl des nächsten Ziels musste ich nicht lange nachdenken, denn die anderen Hikes in dem Teil des Parks haben mich alle nicht angesprochen. Es muss die False Kiva sein, die zu ihrem Schutz nicht in den Parkzeitschriften und Maps verzeichnet ist, allerdings habe ich ein wenig Sorge wegen dem Trail dorthin... Da sollte man nicht unbedingt von Höhenangst geplagt sein und die Probleme hat meine Mutter ja leider, aber anschauen kann man sich die Gegebenheiten ja mal.

      Auf Nachfrage im Visitor Center kann man sich den Weg zur False Kiva anhand von Bildern erklären lassen, da ich aber bereits zuhause in mühevoller Arbeit Koordinaten und Wegpunkte herausgesucht habe, sparen wir uns den Umweg und fahren gleich zu dem Ort, an dem man parken soll. Ich gebe jetzt hier bewusst öffentlich keine genauen Koordinaten raus, wer interessiert ist kann mir gerne eine PN schreiben. Wobei das zur Zeit nicht so viel Sinn macht, denn die False Kiva wurde vor einigen Wochen aufgrund von Vandalismus - vermutlich dauerhaft - gesperrt :schimpfen:

      Bevor wir uns dem Thema mit der Höhenangst widmen können, tut sich ein ganz anderes Problem auf und das heißt Reifendruckanzeige! Ooooooooh nein, nicht wirklich, oder?! Wir können jetzt nicht den zweiten Platten in einer Reise haben. Bitte, bitte nicht hier am Ende der Welt! Wir sind doch seit ein paar Tagen kein Gravel mehr gefahren, wie soll das passiert sein? Okay, erst mal ruhig bleiben und beim "Trailhead" der False Kiva am Seitenrand parken.



      Ich lese mir die Anleitung vom Auto durch, denn ich kann nicht glauben, das es wirklich keine Reifendruckanzeige gibt... Aber es gibt tatsächlich keine. Das Auto zeigt mir zwar an, das irgendein Reifen zu wenig Luft hat, aber es sagt mir weder WELCHER Reifen betroffen ist, noch wie viel Druck in den einzelnen Reifen ist. Bei einer Kontrolle der Reifen kann ich weder optisch noch akustisch irgendwas auffälliges feststellen und so hoffe ich, das es das gleiche Problem wie letztes Jahr bei Dantes View ist: Höhe und kühlere Luft. Wir frühstücken jetzt erstmal ein belegtes Brot und meine Mutter verkündet, das es nichts für die ist direkt nach dem Sonnenaufgang vor dem ersten Kaffee wander zu gehen... Nun gut :D Macht nichts, das kommt ja nur heute vor und danach nicht mehr.

      Den Einstieg zum Trail irgendwo am Straßenrand finden wir nur mit Hilfe meiner Wegpunkte, ohne hätten wir nicht die geringste Chance gehabt.



      Hat man den Pfad einmal entdeckt, ist der Weg sehr einfach auszumachen und ist hin und wieder zusätzlich mit einzelnen Cairns markiert. Es geht einige Zeit ebenerdig und entspannt durch die Pampa und das Licht am frühen morgen ist wirklich hübsch. Außerdem begegnet uns hier keine Menschenseele und das tut nach der Massenveranstaltung wirklich gut.





      Der False Kiva Trail ist mit 1,5 km pro Strecke wirklich nicht lang und wir haben nach 17 Minuten schon mehr als einen km hinter uns und wundern uns allmählich über die Zeitangaben, die im Internet zu dem Hike kursieren. Hin und wieder habe ich etwas von 4 Stunden Gesamtzeit gelesen, meistens wird aber eine Zeit von 2-4 Stunden genannt. Wo sollen die denn noch herkommen?! Ich weiß zwar, das ein Geröllfeld kommt, aber für welches 400 Meter lange Geröllfeld brauche ich mehrere Stunden?

      Allmählich nähern wir uns jedenfalls der Abbruchkante!

    • Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - False Kiva Teil 2

      Und dann ganz plötzlich liegt es vor uns: Das Geröllfeld. Über dicke Felsbrocken und viel loses Geröll geht es hier tief, tief nach unten, dazu noch sehr steil. Dazu kommt noch, das das Feld direkt am Abhang entlang führt, den man ziemlich sicher nicht hinunter rutschen sollte. Ein paar Bilder dazu gibt es erst auf dem Rückweg, denn die Kamera muss hier wirklich weggepackt werden, man braucht beide Hände.

      Je tiefer wir uns kämpfen, desto steiler wird es und je näher kommen wir an den Abhang. Ich wiederhole öfter, das wir ruhig umdrehen können wenn es meiner Mutter zu viel wird und ich rechne tatsächlich auch jede Minute damit. Ehrlich gesagt habe ich jede Hoffnung auf die False Kiva aufgegeben, als ich das Geröllfeld vorhin das erste Mal von oben gesehen habe. Eigentlich kann ich es kaum glauben, das wir uns noch immer auf dem Abstieg befinden, aber irgendwie klappt es. Vermutlich stachelt es auch an, das sich das Ziel wirklich direkt vor uns befinden muss, doch es stimmt, was überall geschrieben steht. Man ist vielleicht 100 Meter von der False Kiva entfernt, aber man sieht sie niemals und hat keine Ahnung, wo sie sich befinden soll.

      Inzwischen ist es auch schwieriger den Weg zu finden. Es gibt zwar nach wie vor ausreichend Cairns, doch auf dem Geröll sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Oft bleiben wir stehen und suchen konzentriert nach dem nächsten Steinhaufen, das beabsichtigt und von Menschen erschaffen aussieht. Als es wirklich kritisch an der Kante entlang geht - es wird selbst mir langsam komisch - behauptet mein Handy, wir stehen mitten in der False Kiva. Aha. Genau genommen stehe ich gerade auf ein paar losen Felsen, unmittelbar an einer Klippe von mehreren hundert Metern, in die ich vermeide hinabzuschauen. Irgendwann dämmert es mir... Das Teil ist über uns. Sobald mir das klar wird sehe ich auch die nächsten Cairns, die in extrem steilen Switchbacks nun nach oben führen. Ich traue meinen Augen kaum als meine Mutter ohne zu zögern anfängt da hoch zu klettern... Ich denke an den Rückweg, denn dann hat man unweigerlich freien Blick in den Abgrund, wie soll das funktionieren? :shok:

      Und dann... Ich kann es wirklich nicht glauben - stehen wir in der False Kiva, einem großen Alkoven mit einem Steinkreis in der Mitte. Eine "Kiva" ist ein Zeremonien- oder Versammlungsraum der alten Pueblo Indianer Kultur. Da aber vermutet wird, das es sich hier nicht um ein religiöses Gebilde handelt, sondern der Kreis einem anderen Zweck diente, kommt es zu dem Namen FalseKiva. Kiva oder False Kiva, eins ist jedenfalls sicher: Die Pueblos hatten seinerzeit eine ganz fantastische Aussicht aus dem Wohnzimmer:





      Hier liegt ein Gästebuch aus und wir genießen kurz die Aussicht, irgendwie wollen wir aber nicht so lange bleiben... Einerseits machen wir uns beide ein bisschen Sorgen um den Rückweg, andererseits geistert uns die Reifendruckkontrolllampe im Kopf herum, also brechen wir schon bald wieder auf.

      Beim kritischen Ausstieg aus der Kiva mache ich wieder keine Bilder, da beide Hände permanent in Gebrauch sind um hier wieder runter zu kommen. Auch das funktioniert besser als ich erwartet hatte, auch wenn mir an manchen Stellen schon anders wird.

      Als wir die schlimmsten Stellen hinter uns haben, müssen wir den steilen Geröllhaufen wieder hoch und hier kommen wir sehr in's schwitzen, die Sonne hat inzwischen auch Kraft.



      Hier sieht man ganz gut, wie nah man sich an der Kante bewegt. An der Stelle geht es schon wieder gut, weiter unten war das noch näher.



      Hier sind einmal zwei Bilder zurück zur False Kiva, die schon wieder nicht mehr zu erahnen ist, wenn man nicht ganz genau weiß wonach man suchen muss. Wer war noch nicht da und meint zu wissen, wo die Höhle ist?! Wer die richtige Stelle findet, der kann ja mal überlegen, wie man vom unserem Standort aus dahin kommt und wie abgefahren der Weg eigentlich ist.



      Während wir uns den Weg über den Schotter hochschleppen, leuchtet die Sonne das Tal inzwischen wunderschön aus.



      Wir können uns gar nicht erinnern SO steil runtergeklettert zu sein, meine Güte ist der Rückweg anstrengend. Oben angekommen verlaufen wir uns natürlich erstmal kurz wieder, ohne können wir einfach nicht! Wir können uns einfach nicht daran erinnern wo wir her gekommen sind und Cairs finden wir plötzlich auch keine mehr, aber nach kurzer Verwirrung finden wir den Weg.

      Die restliche Strecke über den sandigen Pfad ist schnell bewältigt und wir kommen gesund, munter und ziemlich stolz nach 90 Minuten wieder am Auto an. An diesem einen Auto, das noch immer über zu wenig Reifendruck jammert.

      Trailfakten:

      Länge: 1.9 Meilen / 3 km
      Dauer: Ca. 1:30h (Allerdings mit nur sehr kurzem Aufenthalt an der Kiva)
      Erreichbarkeit: PKW, befestigt
      Einstufung Schwierigkeit: Strenous! Kurz, aber sehr knackig, für Leute mit Höhenangst offenbar mit viel Überwindung machbar, aber ich würde es nicht empfehlen.
      Kosten: 30$ Eintritt oder National Park Pass
      Fazit: Die Wanderung zur False Kiva ist anstrengend und nicht ungefährlich, lohnt sich aber absolut. Die Kiva selbst ist beeindruckend, aber die Aussicht von dort toppt nochmal alles. Vor allem ist es ruhig dort und man begegnet vermutlich keinen (oder wenigen) anderen Menschen.

      Achtung: Die False Kiva ist seit August 2018 wegen Vandalismus gesperrt
    • @Reifendruckanzeige
      Die hat uns auch schon in Aufregung versetzt, wir waren gerade eine Schlanke Piste gefahren und dachten uns dort was eingefahren zu haben. Aber nach einer ersten Reifenschau sh alles gut aus.
      Nach einer kurzen Konsultation im Handbuch und der Reifendruckanzeige im Display waren wir erst einmal beruhigt... obwohl alle Pneus etwas zu wenig Luft inne hatten. Haben wir dann bei der nächsten Gelegenheit aufgefüllt. Laut Aufkleber in der Tür sollte überall ein Druck von 33psi sein, unsere Reifen hatten zwischen 25 und 29... keine Ahnung ob das schon kritisch war? Optisch war jedenfalls kein Unterschied zu erkennen.

      PS Diese amerikanischen Einheiten überraschen immer wieder!
    • Bernd schrieb:

      Laut Aufkleber in der Tür sollte überall ein Druck von 33psi sein, unsere Reifen hatten zwischen 25 und 29... keine Ahnung ob das schon kritisch war?
      Off pavement kaum, aber auf Teer schon. Da können mit zu wenig Druck - 25 ist bei geforderten 33 deutlich zu wenig - Reifen platzen und die Fuhre landet sonstwo.

      Das Problem gabs in den 1990ern massiv beim Ford Explorer. Man hatte den Luftdruck vermindert, damit die Kiste komfortabler wurde. Der Erfolg - massenhaft Reifenplatzen mit über 270 Toten. Firestone und Ford haben sich gegenseitig die Schuld zugeschoben.

      Firestone Ford Tire Controversy


      Off Pavement kann man in entsprechenden Situationen - Sand z.b. - den Druck bis auf ca. 10-12 psi vermindern, ohne das etwas passiert. Aber sobald man aus so einer Situation raus ist, muss man wieder aufpumpen.

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - Grand View Point & Picknick

      Diese bescheuerte Reifendruck Kontrolllampe ist noch immer an und so langsam fange ich an zu überlegen, was man in so einer Gegend mit einem Platten eigentlich machen soll. Einen Ersatzreifen haben wir nicht dabei und so weit draußen im National Park gibt es natürlich auch keine Werkstatt... Außerdem habe ich die Tankanzeige etwas skeptisch im Blick, da ist nämlich auch nicht mehr viel Luft nach unten. Das behalte ich allerdings zunächst mal für mich

      Lampe hin oder her, wir fahren jetzt erst einmal zum Grand View Point, wo uns wieder Busladungen von Asiaten erwarten. Die False Kiva war also nur eine kurze Pause vom Massentourismus. Das schlimmste daran ist eigentlich nicht das es voll ist, sondern das diese Menschen so ein Theater und so ein Radau veranstalten, das man Kopfschmerzen bekommt. Die Aussicht vom Grand View Point ist jedenfalls really awesome, auch wenn sich das Weitwinkel noch immer wohlbehütet im Auto befindet... Wenn schon denn schon.





      Ich verstehe immer noch nicht, wieso ich den Canyonlands National Park vor drei Jahren von den Bildern her nicht spannend genug fand um hinzufahren. Gut, Zeit wäre eh keine gewesen, aber es ist doch schon sehr beeindruckend hier.

      Direkt neben dem Grand View Point ist eine Picknick Area, die wir jetzt ansteuern, denn wir haben heute noch nicht wirklich viel gegessen. Hier ist es auch direkt wieder ruhig und wir sind vollkommen alleine, vielleicht 200 Meter neben dem überfüllten Aussichtspunkt.



      Wir essen was und beobachten einige Zeit lang ein Chipmunk, das sich immer wieder frech unserem Tisch nähert und darauf hofft, das wir was fallen lassen. Über den Boden laufen tausende Ameisen, die unsere Brotkrümel, die 3x so groß sind wie sie selbst, fleißig abtransportieren. Das sieht ziemlich witzig aus und ich könnte ewig zusehen. Ein oder zwei mal habe ich einer Ameise geholfen, wenn der riesige Krümel an einem Steinchen hängen geblieben ist

      Irgendwann können wir uns losreißen, packen die Kühlbox wieder in's Auto und machen uns wieder auf den Weg.
    • Tag 14 (23.05.2018): Canyonlands NP (Island in the Sky) - Green River Overlook

      Uuuuuuuuuund die Lampe ist noch immer an und erzählt uns hartnäckig was von zu geringem Luftdruck. Ich hoffe ja bei jedem Stop, dass sie es sich doch anders überlegt hat sobald wir den Motor wieder starten.

      Ein weiterer View Point im Park, den man nicht verpassen sollte, ist der Green River Overlook und den steuern wir jetzt an! Hier ist es viel, viel ruhiger als am Grand View Point, es stehen nur ein paar wenige Autos auf dem Parkplatz und so können wir fast ganz alleine hier die Ruhe und die grandiose Aussicht genießen.





      Der letzte geplante Stop im Park ist am Shafer Trail Overlook, an dem ich aber ausversehen vorbei fahre und keine Lust habe zu wenden. Irgendwann will ich da eh mal runter fahren, von daher ist das nicht ganz so dramatisch, außerdem beunruhigen Lampe und Tankanzeige mich allmählich doch ein bisschen.

      Auf dem Weg zum Parkausgang kommen wir am Visitor Center vorbei, wo wir vor endgültiger Abfahrt noch die Restrooms besuchen. Wir haben eine lange Fahrt vor uns.. Hoffentlich... Wenn der Reifen hält und der Sprit reicht.



      Der Weg zur Hauptstraße ist weit, wenn man zwei leuchtende Lampen vor sich hat, die man nicht allzu gerne sieht und ich bin froh über jede Meile, die das Navi weniger anzeigt. Ganz plötzlich - in etwa auf halber Strecke - geht zumindest die Reifendruck Anzeige wieder aus. Puh! Erleichterung macht sich breit, die größte Sorge ist vorbei. Das die Tankanzeige von alleine wieder aus geht, darauf brauche ich wohl eher nicht zu hoffen

      Wir erreichen die Hauptstraße und unmittelbar an der Kreuzung erblicken wir eine Chevron, die zum Arch View Campground gehört - nicht ganz günstig, aber sie erfüllt ihren Zweck. Sogar meine Kreditkarte funktioniert und während ich tanke macht meine Mutter die Scheiben mal ein wenig sauber.



      Wir parken um und betreten den niedlichen, rustikalen Shop, denn meine Mutter hätte gerne einen Kaffee... Im Visitor Center wurde leider keiner verkauft.



      Mit ausreichend Luft in den Reifen, einem vollgetankten Auto und einem frischen Getränk im Getränkehalter setzen wir die Fahrt erleichtert und gut gelaunt in Richtung Norden fort.
    • Tag 14 (23.05.2018): Tiersichtungen auf dem Ghost Highway 24

      Wir fahren so lange in Richtung Norden, bis wir die I70 erreichen, der wir nun in Richtung Westen folgen. Ihr wisst was das bedeutet?! Wir sind am östlichsten Punkt unserer Route angekommen und ab jetzt sind wir auf dem Rückweg zum Pazifik. Naja... Bis wir dort ankommen dauert es zum Glück noch zwei Wochen

      Die Landschaft hat sich stark verändert, von roten Steinen ist nichts mehr zu sehen, stattdessen gleicht die Umgebung einer Mondlandschaft, die irgendwie ein bisschen an Kiesabbau erinnert. Ich bin mir noch nicht sicher was ich davon halten soll, besonders schön ist es eigentlich nicht, aber zumindest mal eine Abwechslung. Bei Green River verlassen wir nach kurzer Zeit die Interstate schon wieder - für das nächste Ziel EIGENTLICH zu früh. In irgendeinem Bericht habe ich vor langer Zeit vom Ghost Highway 24 (oder unspektakulärer: Old UT24) gelesen, eine Straße, die nicht mehr instand gehalten wird und so gesehen eigentlich stillgelegt, aber nicht gesperrt ist. Wir fahren durch ziemlich heruntergekommene Wohngebiete von Green River, bis wir auf der einsamen Airport Road sind, einer zunächst befestigten Straße, die zu einer gut zu befahrenden Gravel Road wird.





      Und dann erreichen wir sie, die Old UT24, eine absolut einsame Straße, die mich von Anfang an irgendwie total begeistert. Ich finde es absolut faszinierend zu sehen, wie sich die Natur die Straße nach und nach zurückholt, mitten durch den Asphalt wachsen die Pflanzen an manchen Stellen und irgendwie hat dieser Ort was von einem Lost Place... Ein tolles Gefühl hier entlang zu fahren.





      Plötzlich huscht vor uns etwas nicht ganz so Kleines über die Straße und ich halte sofort an und steige aus. Was war das?! Ich schaue nach rechts in die Wüste und sehe zwei niedliche Köpfe, aber was ist das?? Für jede Art von Hörnchen ist es zu groß und Präriehunde sehen eigentlich auch anders aus, vielleicht irgendeine Unterart? Vielleicht weiß das ja jemand von euch, falls ihr die kleinen Kerlchen auf dem Bild überhaupt finden könnt. Näher geht leider nicht, die Tierchen sind sehr scheu. Eine tolle Begegnung!



      Ich liebe dieses Bild! Schade, das wir kein schöneres Auto haben.



      Irgendwann geht die Straße nicht mehr nur gerade aus und ich muss tatsächlich mal ein bisschen lenken... Das arte ja in Arbeit aus. Meine Mutter ist inzwischen sehr skeptisch, das wir hier IRGENDWO ankommen und befürchtet, die Straße endet jeden Moment einfach und wir müssen den ganzen Weg wieder zurück... Neeeeein, ich habe das recherchiert, wir kommen hier durch!



      Das nächste Tier hüpft über die Straße, ich fasse es nicht, es ist ein Pronghorn. Mein erstes Pronghorn überhaupt um genau zu sein! Meine Freude ist riesig, ich hätte so ein Tier überall mehr erwartet als in dieser Einöde hier.



      Wer findet das zweite Pronghorn auf diesem Bild?? Ich habe vor Ort wirklich nur das eine gesehen, das zweite erst beim Sichten der Bilder zuhause. Sogar ein 3. Tier hat sich auf das Bild geschlichen, auch das habe ich erst zuhause bemerkt, wie cool ist das denn??



      Für die, die ist genau so wenig bemerkt haben wie ich, die Vergrößerung:



      Ist das cool, oder ist das cool??? Ich freue mich schon vor Ort riesig über das eine Pronghorn, aber die Zugaben die ich zuhause entdecke, machen das Bild einfach nur genial.

      Der Umweg hat sich aber mal sowas von gelohnt, die Straße alleine hätte mir schon sehr gut gefallen, die Tiersichtungen, die bei mir ja eher selten sind, sind das i-Tüpfelchen.
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    • Tag 14 (23.05.2018): Im Land der Kobolde - Goblin Valley Teil 1

      Wie ich es vorher ja schon vorausgesagt hatte landen wir natürlich am Ende der Old UT24 wieder auf dem normalen Highway und können die Fahrt fortsetzen. Es geht nun in's Goblin Valley, das gefühlt schon ziemlich am Ende der Welt liegt. Der Bericht von Kati mit der Yurt Übernachtung war der Grund überhaupt hier in die Gegend zu kommen, ich wollte das auch unbedingt machen. Weil ich aber so unglaublich viel Glück mit solchen speziellen Sachen habe, genau wie mit Verlosungen, hatte ich auch hier wieder kein Glück. Tage vorher habe ich jeden Tag geschaut und jeden Tag hätte ich die Yurt buchen können, ausgerechnet einen Tag vor meinem Datum hat dann jemand für zwei Nächte gebucht

      Dann hatte ich überlegt trotzdem bis zum Sonnenuntergang zu bleiben, das ist aber noch ganz schön lange hin, denn es ist erst 13 Uhr als wir das Visitor Center erreichen... Jaja, man kann viel machen an Tagen, an denen man zum Sonnenaufgang bereits unterwegs war.



      Wir sind weit und breit die einzigen Menschen, die hier am Visitor Center halten, aber wir müssen dringend auf die Toilette und außerdem möchte ich mal wieder einen Patch kaufen. Das gestaltet sich hier als schwierig, denn der äußerst mürrische Mitarbeiter hat Probleme mit meiner Kreditkarte. Auch nachdem er meinen Namen extra per Hand eingetragen hat und er die Karte bestimmt 3x durchgezogen hat, tut sich nichts. Ich muss tatsächlich bar bezahlen, denn auch meine 2. Karte geht nicht

      Dann löhnen wir unsere 15$ und dürfen den Park betreten, die werden direkt kassiert, wenn man am Visitor Center vorbei fährt, ein extra Häuschen gibt es nicht. Übrigens finde ich das - verglichen mit anderen State Parks - ganz schön viel.

      Viele Möglichkeiten gibt es jetzt nicht, wo wir hinfahren könnten. Genau genommen gibt es den Campingplatz mit den beiden Yurts () und einen einzigen großen Parkplatz, von dem aus man das Valley zu Fuß erkunden kann. Kurz vor der Parkplatz Einfahrt kommen wir an den drei berühmten Goblins vorbei.



      Hier stehen dann doch schon einige Autos, aber die meisten Leute halten sich wirklich nur ganz vorne im Tal auf, vielleicht auf den ersten hundert Metern. Sobald wir ein bisschen weiter gehen sind wir vollkommen alleine mit den bizzaren Formen und Figuren, in die man jede Menge hinein interpretieren kann. Zusammen mit den tollen Schäfchenwolken am Himmel bieten sich uns tolle Bilder und eine coole Kulisse. Achtung, jetzt kommen sehr viele Fotos.







      Die Goblins sind absolut glatt geschliffen, man findet keinen Halt und es ist so gut wie unmöglich auf ihnen rumzuklettern, was übrigens erlaubt ist.

    • Tag 14 (23.05.2018): Im Land der Kobolde - Goblin Valley Teil 2





      Weiter hinten gibt es in Valley 1 (Es gibt Valley 1, 2 und 3) sogar ein paar spärliche Pflänzchen, davon haben wir bisher keine gesehen. Menschen übrigens auch nicht mehr, seit wir den Parkplatz verlassen haben, immer wieder erstaunlich!



      Hier bilden sich überall so kleine Mini Canyons, man kann genau sehen, wo das Wasser entlang schießt, wenn es mal regnet. Man kann sich vorstellen, wie das hier vielleicht in ein paar hundert oder tausend Jahren aussieht, der Boden wird immer mehr weg gespült und neue Goblins entstehen.



      Ursprünglich wollte ich mindestens bis zum Valley 2, vielleicht sogar zum Valley 3 kommen, aber irgendwie haben wir schon bald keine Lust mehr großartig weiter zu laufen. Klar, es ist cool und so, aber es verändert sich auch nicht so sehr, das man noch viel mehr Gebiet davon sehen müsste - finden wir. Außerdem bekommen wir beide Hunger und das Licht ist um die Mittagszeit auch nicht optimal, daher wollte ich ja eigentlich zum Sonnenuntergang hier sein.

      An unserem Wendepunkt stehen nicht mehr viele Goblins, aber man kann an einem Hügel sehr schön sehen, wie neue Kobolde und Fantasiegestalten entstehen, sehr interessant!



      Und dann machen wir uns auf den Rückweg. Natürlich nehmen wir dafür nicht genau den gleichen Weg, sondern laufen ein bisschen anders. Einen Trail gibt es nicht, man kann sich im Valley vollkommen frei bewegen... Eigentlich schön, aber für mich ist das nicht wirklich was, ich verliere dann irgendwie schnell die Lust. Wenn es einen richtigen Trail gibt, dann folge ich dem bis zum Schluss und habe ein Ziel, so irgendwie nicht so richtig.

    • Tag 14 (23.05.2018): Im Land der Kobolde - Goblin Valley Teil 3





      Eine Schildkröte! ... Oder Little Foot?





      Um 14:20 Uhr sind wir wieder am Auto, also natürlich viel, viel zu früh für irgendeinen Sonnenuntergang. So spannend, das wir bis dahin warten wollen ist es hier nicht und ich habe sowieso schon eine viel coolere Location herausgesucht. Außerdem haben wir - wie gesagt - Hunger und müssen JETZT gucken das wir was bekommen, in der Nähe der Unterkunft gibt es absolut gar nichts mehr. Das Hotel verkauft sogar eine große Auswahl Mikrowellen Gerichte aus diesem Grund in der Lobby, aber darauf wollen wir es nicht ankommen lassen.

    • Kommt jetzt der Little Wild Horse???
      ...und wo waren eigentlich die Touristenmassen, die sich hier immer regelmäßig aufhalten? (Behauptet zumindest jemand, der noch nie da war...)
      Ansonsten: tolle Fotos, Sarah, das weckt Erinnerungen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von burki ()

    • lunchen schrieb:

      Irgendwann geht die Straße nicht mehr nur gerade aus und ich muss tatsächlich mal ein bisschen lenken... Das arte ja in Arbeit aus. Meine Mutter ist inzwischen sehr skeptisch, das wir hier IRGENDWO ankommen und befürchtet, die Straße endet jeden Moment einfach und wir müssen den ganzen Weg wieder zurück... Neeeeein, ich habe das recherchiert, wir kommen hier durch!
      Korrekt - an der Stelle, das ist Jessies Twist - gehts durch bis zur UT 24.

      Und dann darüber hinaus quasi bis nach Hanksville. Aber zugegeben, da gibt es Abschnitte, die sind Hardcore, waren nie geteert worden. Gut beschrieben sind die alten Zustände in in Tom McCourt "White Canyon". Hier ein paar Photos vom

      Hanksville Trail

      Dazu existieren noch Abschnitte bei Hanksville:

      Byway

      und um Hanksville herum

      Hanksville Bypass

      Alles Abschnitte der ursprünglichen UT 24.

      Abgesehen davon findeich es gut, wenn jemand "the beaten path" verlässt! :super: Es gibt nämlich viel mehr zu sehen als die meisten auch nur ahnen. (Beschrieben hatte ich den nördlichen Abschnitt bei Green River schon vor vielleicht 6-8 Jahren. So lange geistert die Story also schon auf unserer Website rum. =) )

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • burki schrieb:

      Kommt jetzt der Little Wild Horse???
      ...und wo waren eigentlich die Touristenmassen, die sich hier immer regelmäßig aufhalten? (Behauptet zumindest jemand, der noch nie da war...)
      Ansonsten: tolle Fotos, Sarah, das weckt Erinnerungen...

      Nein, der kommt nicht, da habe ich mich gegen entschieden. Den hätten wir gemacht, wenn wir die Yurte bekommen hätten, aber so nicht. Wir haben in nächster Zeit genug coole Slot Canyons, da habe ich mir was besseres erlebt.

      Vielen Dank!

      hatchcanyon schrieb:

      lunchen schrieb:

      Irgendwann geht die Straße nicht mehr nur gerade aus und ich muss tatsächlich mal ein bisschen lenken... Das arte ja in Arbeit aus. Meine Mutter ist inzwischen sehr skeptisch, das wir hier IRGENDWO ankommen und befürchtet, die Straße endet jeden Moment einfach und wir müssen den ganzen Weg wieder zurück... Neeeeein, ich habe das recherchiert, wir kommen hier durch!
      Korrekt - an der Stelle, das ist Jessies Twist - gehts durch bis zur UT 24.
      Und dann darüber hinaus quasi bis nach Hanksville. Aber zugegeben, da gibt es Abschnitte, die sind Hardcore, waren nie geteert worden. Gut beschrieben sind die alten Zustände in in Tom McCourt "White Canyon". Hier ein paar Photos vom

      Hanksville Trail

      Dazu existieren noch Abschnitte bei Hanksville:

      Byway

      und um Hanksville herum

      Hanksville Bypass

      Alles Abschnitte der ursprünglichen UT 24.

      Abgesehen davon findeich es gut, wenn jemand "the beaten path" verlässt! :super: Es gibt nämlich viel mehr zu sehen als die meisten auch nur ahnen. (Beschrieben hatte ich den nördlichen Abschnitt bei Green River schon vor vielleicht 6-8 Jahren. So lange geistert die Story also schon auf unserer Website rum. =) )

      Gruss
      Rolf

      Ich glaube es war sogar dein Bericht... Wenn ich nochmal darüber nachdenke. So oft liest man darüber ja nichts und ich meine ich wäre bei dir drauf gestoßen, allerdings schon, bevor du hier angemeldet warst :)

      Bernd schrieb:

      Die beiden scheuen Tiere könnten Murmeltiere sein.

      Das kann echt sein... Wobei ich Murmeltiere immer eher mit Gebirge und kälteren Gegenden in Verbindung bringe :D
    • Tag 14 (23.05.2018): Duke's Slick Rock Grill & Chillen im (am) Pool

      Kurz nachdem wir das Goblin Valley verlassen haben möchte mich mein Navi selbstbewusst rechts abbiegen lassen, geradewegs auf eine tiefsandige 4WD Piste, das versuche ich natürlich gar nicht erst. Was stimmt denn mit der Uschi heute nicht??? Heute morgen vor dem Mesa Arch wollte die auch schon so einen Blödsinn, nicht mit mir!

      Wir müssen den gaaaanzen Weg zurück zur Hauptstraße, den wir eben schon gefahren sind und das zieht sich ganz schön, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Das Goblin Valley liegt halt in einer Sackgasse. Da in den nächsten Tagen einige tolle Slot Canyons kommen habe ich mich gegen den Little Wild Horse Canyon entschieden und so fahren wir jetzt schon in Richtung unserer Unterkunft. Auf halber Strecke kommen wir durch Hanksville, ein Kuhkaff wie es im Buche steht. Hier gibt es wirklich so gut wie NICHTS, die beiden einzigen Motels und die beiden einzigen Diners im Ort haben eigene Straßenschilder, damit man an der einzigen Kreuzung auch bloß in die richtige Richtung fährt. Wir entscheiden uns für Duke's Slick Rock Grill und sind fast die einzigen Gäste als wir den Laden um 15 Uhr betreten.



      Der Service ist sehr schnell und nett, selbst hier gibt es gratis Wlan und das Essen ist wirklich gut und günstig. Wir können das Lokal bedenkenlos weiterempfehlen, aber so oder so, was hat man hier schon für eine Wahl?!



      Zu unserem Motel brauchen wir nun nur noch 20 Minuten, unterwegs kommen wir an den Caineville Badlands vorbei, eine sehr sonderbare Gegend. Alles ist grau und erinnert stark an eine Mondlandschaft, meine Mutter findet es hässlich, ich bin mir noch nicht ganz sicher.

      Im Rodeway Inn Caineville könnte man einen Horrorfilm drehen, zumindest erfüllt es alle Kriterien, die ein Motel dafür so braucht. Es sieht von außen einigermaßen ranzig aus und vor allem: Es ist so ziemlich das einzige Gebäude im Umkreis von 50 km und liegt einfach einsam und verlassen am Highway. Tatsächlich besteht der Ort Caineville aus nichts weiter als diesem einen Rodeway Inn, daher gibt es in der Lobby auch Mikrowellen Nahrung zu kaufen. Unsere Laune ist bei Ankunft erst einmal im Keller, denn der Pool ist abgedeckt und es hängt ein "geschlossen" Schild dran... Bitte was?! Wir haben doch erst 16 Uhr und wir haben sonst nie Zeit für den Pool, jetzt haben wir das Hotel extra früher angesteuert dafür. Was bitte sollen wir in dieser Gottverlassenen Gegend jetzt sonst tun?!

      Die Frau an der Rezeption ist super lieb und versichert uns, der Pool würde jeden Moment öffnen, er wäre noch nicht offen gewesen in dieser Saison. Wir bekommen unser Zimmer im oberen Stockwerk und beginnen unser Zeug hochzuschleppen. Ui. Nach dem weniger schönen Anblick von außen sind wir sehr positiv überrascht, aber da die Bewertungen durchweg gut waren, hätte mich auch gewundert wenn es von innen so ausgesehen hätte wie von außen.

      Wir ziehen schon mal unsere Bikinis an und machen es uns so lange im Zimmer gemütlich, ich kopiere schon mal die Bilder des Tages auf die externe Festplatte. Immer wieder gehe ich runter zum Pool und sehe nach, erst um 17:30 Uhr ist das Schild ENDLICH verschwunden. Als wir jedoch mit all unserem Kram unten ankommen bekommen wir gesagt, das wir noch nicht ins Wasser dürfen. Von den Liegen sind 3/4 leider in der Mitte durchgebrochen, daher müssen wir auf den Stühlen vorlieb nehmen.... Naja. Das hat ja alles toll geklappt Wenn der Pool heute das erste Mal diese Saison öffnet, kann man dann nicht gucken, das der Kram wenigstens benutzbar ist?! Überhaupt sieht der Bereich nicht gerade einladend aus, aber immerhin können wir noch ein wenig draußen sitzen und ich schreibe jetzt halt meine Notizen hier.



      Um 18 Uhr heißt es dann endlich wir dürfen in's Wasser... Toll, die Sonne ist jetzt weg, der Himmel zieht sich komplett zu und das mit dem Sonnenuntergang wird wohl auch schwierig. Meine Mutter hat inzwischen keine Lust mehr auf Pool und ich gehe wenigstens noch 30 Minuten in den heißen Whirlpool und schreibe dort weiter.



      Meine Mutter hat keine Lust nochmal loszufahren, aber ich habe mir noch etwas rausgesucht für heute Abend. Also mache ich mich um 19 Uhr alleine auf den Weg.
    • Tag 14 (23.05.2018): Factory Butte Arch & Factory Butte

      Die Factory Butte war nie auf der Liste der Dinge, die ich unbedingt mal sehen muss. Klar sieht das Teil auf Bildern immer faszinierend aus, aber so richtig angesprochen hat mich die ganze Gegend nie. Jetzt ist sie aber einen Katzensprung vom Hotel entfernt, also werde ich mal hinfahren.

      Ich fahre die UT24 ein kurzes Stück zurück in Richtung Hanksville und dann zweigt auch schon bald die unbefestigte Coal Mine Road nach links ab. Die Dirt Road ist gut zu befahren, Schnell sehe ich die Factory Butte vor mir... Das Wetter ist inzwischen alles andere als optimal.



      Bald sagt das Navi mir, ich wäre an meinem Ziel angekommen und ich halte einfach möglichst weit rechts an der Straße. Viel Verkehr ist hier sowieso nicht und so passen locker noch zwei Autos an mir vorbei, einen Parkplatz gibt es hier nicht.

      Ich habe schon öfter über den winzigen Factory Butte Arch gelesen - unmöglich zu finden, wenn man nicht ganz genau weiß wo man suchen muss. Die Koordinaten habe ich mir natürlich schon zuhause rausgesucht, denn ich habe schon oft von fehlgeschlagenen Versuchen gehört. Ich gehe zielstrebig einen kleinen Hang nach unten, das Auto ist schnell nicht mehr zu sehen. Hier finde ich eine Ansammlung von rötlichen Felsen, mit mehreren kleinen Arches. Den gesuchten, doppelten Factory Butte Arch finde ich auch und stelle fest: Die Beschreibungen haben nicht untertrieben. Der Bogen ist so klein und versteckt, das ich mich komplett in die winzige Felshöhle reinlegen muss, um durchschauen zu können. Ich bin nicht sehr groß, aber bewegen kann ich mich jetzt nicht mehr wirklich und versuche aus meiner unbequemen Liegeposition ein paar Bilder zu machen, denn mit diesem Felsbogen kann man toll die Factory Butte einrahmen.



      Die Factory Butte ist 1921 Meter hoch und steht vollkommen frei in der Gegend, dadurch wirkt sie extrem beeindruckend. Ihre Form und Farbe erinnert an eine Fabrik mit riesigem Schornstein, wodurch sie zu ihrem Namen kam, den ihr frühere Siedler verpassten.



      Kaum bin ich wieder aus der Höhle rausgekrochen, schon kommt die Sonne durch und lässt die Steine in einem schönen, warmen Abendlicht erstrahlen. Hier ist einmal die Formation von der anderen Seite, in der sich neben vielen anderen kleinen Arches auch der Factory Butte Arch befindet.



      Der Himmel hinter der Factory Butte wird immer bedrohlicher, irgendwie passt das Wetter zu der Gegend hier und lässt alles noch ein wenig bedrohlicher wirken.



      Ein letzter Blick zurück...



      Da ist auch schon wieder mein Auto, noch immer so einsam und alleine wie vorhin. Ich glaube auch nicht, das seit dem irgendjemand hier vorbei gefahren ist, es ist eine sehr einsamen Gegend.



      Ich bin noch nicht fertig mit meinem Programm, der Factory Butte Arch war nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu meinem eigentlichen Ziel für den... Sonnenuntergang?! Na, ob das was gibt werde ich ja gleich sehen, wohl eher nicht. Allerdings hat es beim Delicate Arch ja auch noch geklappt.

      Die Dirt Road bleibt weiterhin in einem einwandfreien Zustand, man kann problemlos mit 50 Meilen fahren.



      Auch hier ist mal wieder Open Range und wie überall im Frühjahr, gibt es auch hier ganz junge Kälber. Die rasten jedesmal vollkommen aus wenn ein Auto vorbei fährt und sind dabei vollkommen unberechenbar. Daher bremse ich mal lieber gut runter und überhole ganz langsam und vorsichtig - zurecht, denn kaum bin ich auf gleicher Höhe springen die kleinen Rabauken vollkommen gestört durch die Gegend. Aber unglaublich süß sind sie! :)



      Plötzlich soll ich rechts abbiegen und die Straße wird plötzlich extrem schlecht... Meine Bodenfreiheit reicht schon bald nicht mehr aus und es wird zu allem Überfluss extrem sandig. Ich halte kurz an und schaue mir die Karte genauer an... Mist. Ich bin eine zu früh abgebogen, hier würde ich zwar auch zum Ziel kommen, allerdings gibt es noch eine weitere Straße. Ganz vorsichtig versuche ich auf der schmalen Dirtroad zu wenden und den sandigen Absatz wieder hoch zu kommen, den ich so eben dummerweise runter gefahren sind. Der Rav4 beeindruckt mich nicht zum ersten Mal mit seinem Fahrverhalten in solchen Situationen, denn auch hier komme ich vollkommen problemlos wieder raus und ganz ehrlich... Ich hätte jetzt mit mehr Schwierigkeiten gerechnet. Trotzdem bin ich froh über zwei Dinge: 1. Ich erreiche wieder die "Haupt Dirt Road" und 2. meine Mutter ist nicht dabei und kann sich nicht aufregen Nicht das ich es in der Situation nicht verstanden hätte, ich hatte selbst ein ungutes Gefühl, aber sowas trägt meistens nicht zur Verbesserung der Situation bei.

      Bei der nächsten Dirt Road versuche ich es erneut und ja - auch hier wird die Straße schlechter als bisher, aber kein Vergleich zu der von eben.
    • lunchen schrieb:

      ch bin noch nicht fertig mit meinem Programm, der Factory Butte Arch war nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu meinem eigentlichen Ziel für den... Sonnenuntergang?!
      Ist eine tolle Gegend bei der Factory Butte! :super: (Und damit meine ich jetzt nicht die Swingarm City!) Die Bilder wecken Erinnerungen! :thumbup:

      Allerdings - wegen einem Sundown wäre ich dort nicht hingefahren - man kann ja zur Hauptsache nach Osten blicken. Aber ok!

      Ich nehme mal an, bei der Weiterfahrt geht es um den Skyline Rim, einem absoluten Highlight, das die wenigsten Touristen besuchen und damit eine landschaftliche Sensation verpassen.

      Nach unserer Meinung ist die Factory Butte nicht nur von unten eindrucksvoll - auch von oben:


      Alte Luftaufnahme von einem Flug mit Tim Martin


      Geologisch stellt sie ein abgetrenntes Stückj der North Caineville Mesa dar, die etwas weiter westlich liegt. Das wäre an sich eine genauso eindrucksvolle Location, sie ist aber on top nur schwer zugänglich:


      On top of North Caineville Mesa - Blick in Richtung Giles.


      Ob sich die Ghost Town lohnt? Es ist zwar historisch, aber so wie es sich darstellt eine Art Fake.


      Gruss

      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

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    • Ich habe grundsätzlich nichts gegen fremde Bilder in meinem Bericht, aber ich fände es doch ganz cool, wenn keine Bilder von den Dingen gepostet werden, die als nächstes kommen :dontknow: