No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

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    • Tag 12 (21.05.2018): Canyonlands NP (Needles) - Chesler Park & Joint Trail Teil 3

      Noch ist nichts zu sehen...



      Hier kann man im Hintergrund bereits den Chesler Park erahnen!



      Der Chesler Park ist eine riesige freie, weite und offene Graslandschaft, die von den Needles des Canyonlands National Parks von der restlichen Welt abgeschirmt ist. Es ist ein ganz besonderer Ort, irgendwie ruhig, friedlich und total erhaben. Man fühlt sich einfach mal wieder ganz, ganz klein und unbedeutend. Ein ähnliches Gefühl hatte ich zuletzt am Racetrack im Death Valley, vergangenen Winter.









    • Tag 12 (21.05.2018): Canyonlands NP (Needles) - Chesler Park & Joint Trail Teil 4

      Weiter geht's, denn am Chesler Park kann ich mich weder satt sehen, noch mich für eine humane Anzahl an Bildern entscheiden.





      Entweder man läuft im Chesler Park eine vollständige Runde und läuft danach den gleichen Weg zurück, oder aber man macht es wie wir und baut den Joint Trail in die Runde ein. Das ist im wesentlichen ein Abschnitt mit einem ziemlich coolen Slot Canyon, dessen Einstieg hier in der Ecke des Chesler Parks zu finden ist.



      Der Canyon ist richtig schön eng und abenteuerlich, hier kann man toll rumklettern und Blödsinn machen.





      Dann ist der Slot auch schon wieder vorbei und uns kommen ein paar Leute entgegen, die uns sagen, das es nicht weiter gehen würde. Okay?! Jetzt wissen wir natürlich nicht, ob wirklich irgendwas ist oder ob die nur keinen Weg gefunden haben... Was tun? Umdrehen und alles wieder zurück oder es riskieren und am Ende vielleicht noch weiter zurück laufen müssen? Wir entscheiden uns für das Risiko.



    • Tag 12 (21.05.2018): Canyonlands NP (Needles) - Chesler Park & Joint Trail Teil 5

      Wir erreichen einen sandigen Wash und sind uns zunächst nicht sicher, wo es weiter geht. Irgendwann entdecken wir aber Cairns in dem Sand und folgen dem Weg. Meine Güte... Es ist so unglaublich anstrengend durch Tiefsand zu laufen, ich glaube, es gibt nicht viel schlimmeres an Untergründen. Wir suchen immer nach etwas weniger tiefen Stellen und nehmen es heute noch mit Humor... Da wissen wir auch noch nicht, wie sehr wir die Schnauze bald noch voll haben werden von diesem Sand.



      Wir sind jetzt seit genau drei Stunden unterwegs und so langsam wird es mal Zeit für eine kurze Pause. Wir suchen uns einen Felsen im Wash, setzen uns drauf, essen erst einmal einen Riegel und genießen ein paar Minuten einfach nur diese tolle Ruhe hier.



      Wir stapfen weiter durch den Sand und irgendwie sind wir beide nur noch damit beschäftigt, langsam aber sicher voran zu kommen. Wir schauen beide nach unten und setzen mühsam einen Fuß vor den anderen, bis wir plötzlich vor einem Abgrund stehen, an dem es definitiv nicht weiter geht. Och nö, oder?! Haben wir uns schon wieder verlaufen?!



      Offensichtlich schon... Das kann doch echt nicht wahr sein. Ich habe absolut nicht das Bedürfnis, den ganzen Sandweg wieder zurück zu vegetieren, also werfe ich erst einmal einen Blick auf meine Wegpunkte. Ja, wir sind abgedriftet, aber nicht sehr weit. Der richtige Trail muss links von uns sein und kann auch nicht weit entfernt sein, also laufen wir querfeldein über einen, mit stacheligen Pflanzen bewachsenen, Hügel. Diese Pflanzen heften total witzige Stachelbällchen an unsere Socken und Schuhe, die wir Tage später noch überall finden können... Ein besonders hartnäckiges habe ich noch in Deutschland aus den Schuhen gezogen.

      Jedenfalls finden wir irgendwann auf die beschriebene Jeep Road, was mich optimistisch stimmt.



      Und tatsächlich, wenige Meter weiter treffen wir auf dieses Schild. Jetzt ist alles wieder gut! Ich kann mir gut vorstellen, das die Leute von eben ähnliche Probleme hatten wie wir und lieber umgedreht sind.



      Dann ist auch schon wieder vorbei mit Sand und ebenem Trail und das gekletter geht wieder los. Stellenweise ist es so steil, das man wirklich seine Hände braucht und die Kamera weggepackt werden muss. Wieder bin ich sehr, sehr glücklich über den Kauf des Capture Clips, der mir das ewige Rucksack absetzen erspart.



      Ist das nicht ein wahnsinnig toller Ausblick? Von mir oben kann man auch die Jeep Strecke erkennen, über die wir gerade gelaufen sind. Es ist wirklich irre, wie viel Höhenmeter wir schon wieder gemacht haben in den letzten Minuten, auch das kann man auf dem Bild so richtig schön sehen.



      Wir haben uns übrigens dazu entschieden, dass knapp 20 km für diesen Moment reichen und das wir uns den Umweg zum Druid Arch sparen. Uns brennen schon wieder die Fußsohlen, auch wenn ich das absolut nicht verstehen kann... Im Winter hatte ich solche Probleme nicht, ob das an der Hitze liegt?!



      Bilder
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        310,16 kB, 1.800×1.200, 15 mal angesehen
    • Tag 12 (21.05.2018): Canyonlands NP (Needles) - Chesler Park & Joint Trail Teil 6

      Am Ende ist der Rückweg wieder der gleiche Weg, wie der, den wir ganz am Anfang gelaufen sind. So schön es auch noch immer hier ist, es zieht sich jetzt wirklich wie Hechtsuppe.





      Da kommt der Parkplatz wieder in's Blickfeld und wir müssen nur noch die Treppe runter!



      Nach genau 6 Stunden und einer Minute erreichen wir glücklich das Auto und sind richtig froh, die Wanderschuhe und Socken jetzt loszuwerden und gegen Sandalen tauschen zu können. Tut das gut!

      Trailfakten:

      Länge: 10.5 Meilen / 17 km
      Dauer: Ca. 6 Stunden
      Einstufung Schwierigkeit: Strenous! Eine lange Wanderung über Stock und Stein mit jeder Menge Steigung.
      Erreichbarkeit: unbefestigt, das letzte Stück zum Trailhead ist nicht ohne, hohe Bodenfreiheit ist ein Muss.
      Kosten: 30$ Eintritt oder National Park Pass
      Fazit: Eine echte Highlight Wanderung! Ich habe mich sehr drauf gefreut und wurde nicht enttäuscht. Es ist eine fantastische Gegend, die noch nicht überlaufen ist und der Chesler Park ist ein wundervoller Ort. Der Trail selber wird nie langweilig und ist sehr abwechslungsreich, aber eben auch sehr anstrengend.
    • lunchen schrieb:

      Och nö, oder?! Haben wir uns schon wieder verlaufen?!

      Offensichtlich schon... Das kann doch echt nicht wahr sein. Ich habe absolut nicht das Bedürfnis, den ganzen Sandweg wieder zurück zu vegetieren, also werfe ich erst einmal einen Blick auf meine Wegpunkte. Ja, wir sind abgedriftet, aber nicht sehr weit. Der richtige Trail muss links von uns sein und kann auch nicht weit entfernt sein, also laufen wir querfeldein über einen, mit stacheligen Pflanzen bewachsenen, Hügel. Diese Pflanzen heften total witzige Stachelbällchen an unsere Socken und Schuhe, die wir Tage später noch überall finden können... Ein besonders hartnäckiges habe ich noch in Deutschland aus den Schuhen gezogen.

      Jedenfalls finden wir irgendwann auf die beschriebene Jeep Road, was mich optimistisch stimmt.
      Oha, ja, da seid Ihr etwas neben der Spur gewesen. Ich hab noch in Erinnerung, daß nach dem Joint Trail relativ schnell ein Klo kam.
    • Tag 12 (21.05.2018): Newspaper Rock

      Auch auf dem Rückweg kommt uns auf der Gravelroad Gott sei Dank kein Auto entgegen, es ist wohl jetzt schon zu spät, um noch eine Wanderung in dem Gebiet anzutreten. Wir halten noch ein zweites mal am Visitor Center um die Restrooms aufzusuchen, denn wir haben jetzt noch eine längere Fahrt vor uns, bevor wir in unser Hotelzimmer einchecken können.

      Auf ziemlich genau der halben Strecke zwischen Canyonlands National Park und der Kreuzung, an der man wieder auf die Hauptstraße gelangt, liegt der Newspaper Rock. Heute morgen haben wir in rechts liegen lassen, da wir schnell die Wanderung beginnen wollten, aber jetzt haben wir Zeit. Der Parkplatz liegt direkt neben dem interessanten Felsen, es ist also 0 Laufleistung erforderlich, daher ist der kurze Stopp fast schon Pflicht.



      Auf der kleinen Fläche sind erstaunlich viele Petroglyphen, über 650 Stück, abgebildet. Die ältesten davon sind angeblich um die 2000 Jahre alt. Man weiß bis heute nicht ganz sicher, was diese Zeichen bedeuten, aber sie stammen von verschiedenen Kulturen, nämlich von den Anasazi-, Fremont-, Archaic-, Navajo-, Anglo- und Pueblo Kulturen. Auf Navajo wird der Newspaper Rock auch "Tse' Hone" genannt, was so viel bedeutet wie "Felsen der eine Geschichte erzählt".


      Ob die alle echt sind?! Bei den Peace Zeichen bin ich einigermaßen skeptisch.



      Hier ist jedenfalls der beste Beweis dafür, das es auch 1954 schon richtige Idioten gab. Wo ist der Bussen mit Leuten, die interessiert, wer hier war??? :schimpfen:



      Wir fahren jetzt jedenfalls nach Moab, das dauert noch ca. eine Stunde!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lunchen ()

    • lunchen schrieb:

      Wir fahren jetzt jedenfalls nach Moab, das dauert noch ca. eine Stunde!
      Na, da hätte es eine Alternative gegeben! :)

      Von der Strasse ins Needles führt eine Road direkt nach Norden, ungeteert, aber landschaftlich ungemein schön. Wird als Lockhart Basin Road bezeichnet. Kommt im Endeffekt auf dem Kane Creek Boulevard in Moab raus.

      Nachteil: die Strecke ist lang und nicht immer zu schaffen. 4 Std. würde ich mal als Minimum ansetzen. Also abends keine gute Alternative. Aber wenn man Zeit hat lohnt es sich auch, nur ein Stück reinzufahren. Da gibts dann einen Lockhart Canyon, in dem man bis zum Colorado River runterfahren kann:

      Colorado River an der Mündung des Lockhart Canyons

      An der Road selbst kommt man am Fuss des Needles Overlooks vorbei,der ja weithin bekannt ist:

      Needles Overlook von unten

      Nicht allzuweit dahinter - Lockhart Basin Overlook:

      Lockhart Basin Overlook

      Bis dorthin ist alles (meistens) easy, oft sogar Pkw-tauglich (aber nicht der Lockhart Canyon!). Weiter in Richtung Chicken Corner, Hurrah Pass bzw. Moab brauchts dann anderes Gerät und auch etwas Fahrzeugbeherrschung:


      Es gibt immer noch weitere interessante Routen, die man erkunden kann.

      Nicht allzuweit vom Newspaper Rock liegt noch ein ungewöhnlicher Arch:


      Auch dafür wärs für euch an dem Tag zu spät gewesen. Der läuft aber nicht weg! =)

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

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    • Da meine Mutter mich auf der Hole in the Rock Road schon gefragt hat wann wir endlich mit diesen blöden Gravel Roads aufhören, wäre das wohl keine Alternative gewesen ;) Zumal natürlich keine Zeit dafür war.
    • lunchen schrieb:

      Da meine Mutter mich auf der Hole in the Rock Road schon gefragt hat wann wir endlich mit diesen blöden Gravel Roads aufhören, wäre das wohl keine Alternative gewesen Zumal natürlich keine Zeit dafür war.
      Schon klar! War ja auch nur als Hinweis für eine evtl. neue Tour gedacht.

      Meine Mutter hätte gesagt: "Solche Strecken findest auch nur Du!" :schlingel: Ist dann aber immer gerne mit dabei - allerdings nur in Europa! :tada:

      Gruss
      Rolf
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    • Tag 12 (21.05.2018): Corona Arch im Abendlicht Teil 1

      Bis Moab halten wir nun nicht mehr an. Ich hatte überlegt beim Wilson Arch einen kurzen Stop einzulegen, aber irgendwie haben wir dann keine Lust als wir vorbei fahren, denn Arches werden wir in nächster Zeit noch genug sehen.

      Wir checken im Inca Inn ein, eines der wenigen noch bezahlbaren Motels in Moab mit guter Bewertung. Man muss allerdings schnell sein um hier was zu bekommen, also wurde das Zimmer direkt bei Öffnung der Buchungsfenster für diese Zeit gebucht.

      Nachdem wir freundlich begrüßt wurden bringen wir unseren Kram auf's Zimmer, es ist noch früh, also ist der Tag natürlich noch nicht zu Ende. Ich möchte gerne noch zum Corona Arch, auch, wenn es vielleicht nicht ganz bis zum Sonnenuntergang passen wird.. Egal, Hauptsache ich war endlich mal da! Optimal fand ich es bereits bei der Planung nicht, denn mit dem Chesler Park waren wir heute schon gut beschäftigt. Der Corona Arch passt aber sonst zeitlich nirgendwo mehr rein und er ist ein Must Do für mich dieses Jahr. Meine Mutter hätte vorher gerne noch einen Kaffee, denn wir haben keine Maschine auf dem Zimmer. Wir packen die Rucksäcke und fahren zum City Market, denn hier ist ein Starbucks drin. Bei der Gelegenheit kaufen wir direkt ein paar Lebensmittel für ein Picknick am nächsten Tag.

      Als wir aus dem Laden rauskommen hat meine Mutter plötzlich doch keine Lust mehr auf den Corona Arch und möchte lieber ein wenig die Füße hochlegen. Ich halte also am Hotel und setze sie mit unseren Einkäufen ab und mache mich alleine auf den Weg zum Trailhead.

      Um 19:15 Uhr parke ich das Auto auf dem einsamen Parkplatz am Colorado und laufe los!



      Hier wird dazu aufgefordert auf den Wegen zu bleiben, da die Bighorn Sheep hier Nachwuchs bekommen... Ein Warnschild!!! Das bedeutet so viel wie: Hier werden Sie auf gar keinen Fall Bighorn Sheep sehen. Wie wahr!



      Es ist bereits kurz vor Sonnenuntergang und die Felsen leuchten schon in den schönsten warmen Farben. Einfach wunderschön! Ich kann momentan froh sein, das überhaupt die Sonne scheint, denn es hat sich inzwischen teilweise echt zugezogen. Das nervt mich ziemlich, aber vielleicht wird das ja noch bis heute Nacht! Direkt hinter dem Parkplatz geht es hoch hinaus!



      Auf der Höhe halte ich kurz Inne, denn man kann den Parkplatz so gerade noch sehen und was da gerade passiert... Grauenvoll! Drei Kleinbusse sind angekommen und eine Masse an Kindern ergießt sich über den Parkplatz und macht sich bereit zum Aufbruch. Das dauert nicht lange und die Horde stürmt lärmend den Trail. AAAAAAAAAAAH! Ab dem Zeitpunkt habe ich keine Ruhe mehr, ich will wenigstens noch ein Bild vom Corona Arch ohne andere Menschen, also lasse ich mich ab jetzt zum Arch hetzen und treiben.

      Zeit für Bilder muss natürlich trotzdem sein, ich überquere die berühmte stillgelegte Bahnschiene...



      ... Den Zaun mit dem Tor...



      ... und werfe einen letzten Blick zurück zum Colorado, bevor er gleich nicht mehr zu sehen ist.



      Ich beobachte einen Vogel, der aus einem Loch in der Felswand gestürzt kommt.



      Jetzt kommt ein kurzer Abschnitt, bei dem ein wenig gekraxelt werden muss. Über große Felsbrocken geht es ein weiteres gutes Stück bergauf. Ich merke schon, das meine Beine nicht mehr so richtig viel Lust auf solche Aktivitäten haben heute, aber da müssen die jetzt durch. Am besten schnell.... Die Kinder...!



      Oben angekommen stehe ich auf einer großen flachen Ebene und muss nur noch den Cairns folgen. Der Teil des Weges ist sehr angenehm und einfach zu laufen, vielleicht kann ich hier ein bisschen Abstand zwischen mich und die Gruppe bekommen. Die sind ja schließlich noch mit dem bergauf laufen beschäftigt.



    • Tag 12 (21.05.2018): Corona Arch im Abendlicht Teil 2

      Ich genieße noch ein wenig die Ruhe, die hier zur Zeit noch herrscht. Der Himmel sieht mit den Wolken wirklich gigantisch aus, dazu scheint noch immer die Sonne, einfach toll!





      Hier kann man den Corona Arch das erste Mal sehen... Aber nur, wenn man weiß wo er ist. Noch versteckt er sich gekonnt vor der Felswand und von seiner Größe und Schönheit ist noch nichts zu ahnen. Nicht nur den Corona Arch kann man erahnen, auch der Bowtie Arch zeigt sich.



      Ab jetzt geht es nicht mehr ebenerdig weiter, sondern schräg über den Slick Rock. Man läuft in einer großen Kurve an der Felswand entlang, rechts geht es steil nach unten. Ich bin in Trekking Sandalen losgelaufen, weil ich heute nicht mehr in die Wanderschuhe wollte, das stellt sich jetzt aber als Fehler heraus. Ich muss mich sehr vorsichtig bewegen, um nicht den Halt zu verlieren, denn das wäre hier keine gute Idee. Hilfe bekommt man hier von Stahlseilen und einer Leiter.



      Hier erkennt man den Corona Arch bereits ein wenig besser.



      Ich höre Geschrei hinter mir und drehe mich um... Die Kinder rennen! Die ganze Gruppe legt einen Sprint ein, um vor den anderen am Arch anzukommen und auch ich schließe mich an... Noch habe ich Vorsprung, ein oder zwei Bilder schaffe ich vielleicht noch.



      Der Bowtie Arch



      Und der imposante Corona Arch



      Das war es auch schon an Bildern ohne Menschen. Kaum bin ich angekommen und habe diese zwei Fotos gemacht, ist der Arch von den Kindern vollständig belagert. Als letztes kommt ein erwachsender Mann, der mich anspricht und sich bei mir entschuldigt. Er fragt mich, ob er die Kinder noch einmal vom Arch abziehen soll, damit ich meine Bilder machen kann. Das finde ich sehr freundlich, aber nicht unbedingt notwendig. Ich lehne dankend ab und ziehe mich auf eine höhere Schickt Slickrock zurück, setze mich hin, trinke was und mache mal wieder ein Selfie.

    • Tag 12 (21.05.2018): Corona Arch im Abendlicht Teil 3

      Von hier aus hat man einen tollen Rundumblick auf die umliegende Landschaft, auch die Bahnschienen kann man sehen. Es stört mich übrigens nicht, das der Corona Arch bereits im Schatten liegt. Ein Sonnenuntergang direkt am Arch wäre zwar noch schöner gewesen, aber ich bin zufrieden ihn jetzt wenigstens überhaupt mal gesehen zu haben.



      Die Kinder sitzen alle unter dem Arch und es scheint eine Art Unterreicht stattzufinden. Das ist mir in dieser Umgebung dann doch zu laut, also trete ich schon ziemlich bald wieder den Rückweg an, wir wollen sowieso gleich noch essen gehen und ich möchte meine Mutter nicht so lange warten lassen.

      Auf dem Rückweg schaue ich mir nochmal etwas genauer den Bowtie Arch an.



      Kaum bin ich ein wenig weiter entfernt, laufen auch die Kinder schon wieder los und treten den Rückweg an. Na toll... Ich dachte das wird jetzt eine längere Veranstaltung, hätte ich das mal gewusst.



      Die Wolken nehmen immer noch zu und bieten ein tolles Gesamtbild.





      Die meisten Kinder haben mich längst schon wieder rennend überholt und ich komme mit einer Lehrerin ins Gespräch. Dabei erfahre ich, das es sich um die jährliche Schulabschlussfahrt handelt und die Gruppe aus Salt Lake City kommt. Es ist eine Art Tradition, das die Schüler hier in die Natur gebracht werden, bevor sie auf die Highschool wechseln. Normalerweise wäre es sehr ruhig am Corona Arch und ich hätte ganz schön Pech, das ich mir ausgerechnet diesen Tag ausgesucht habe. Naja... So schlimm war es nun auch nicht.

      Um 20:35 Uhr bin ich zurück am Trailhead, trinke eine kalte Cherry Coke und mache mich auf den Rückweg zum Hotel.



      Trailfakten:

      Länge: 2.9 Meilen / 4,7 km
      Dauer: 1:20h, allerdings nur mit ganz kurzer Pause
      Einstufung Schwierigkeit: Easy mit ein paar abenteuerlichen Stellen
      Erreichbarkeit: befestigt, PKW
      Kosten: Gratis
      Fazit: Tolle, normalerweise sehr wenig frequentierte und ruhige Wanderung. Das Ziel des Hikes, der Bowtie und der Corona Arch sind sehr imposant und sehenswert. Insgesamt sehr empfehlenswert!

      Ich fahre ins Hotel, dusche schnell, stelle fest, das ich mich im Chesler Park echt noch verbrannt habe und dann fahren wir zu Pasta Jays, denn heute wollen wir zur Abwechslung mal ein paar Nudeln essen. Ich habe selbstgemachte Ravioli und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.



      Nicht sehr zufrieden bin ich mit dem Himmel, denn es hat sich inzwischen komplett zugezogen. Eigentlich wollte ich nach dem Abendessen nochmal los und zum Delicate Arch laufen, ein paar Milchstraßenbilder machen, das ginge leider nur heute. Das kann ich aber vergessen... Ich ärger mich, mein Körper freut sich. Wir fahren also wieder zum Hotel und beenden den Tag um 1 Uhr Nachts.

      Highlight des Tages: Chesler Park

      Lowlight des Tages: Bewölkung am Abend

      Wetter: 31°C

      Gelaufene km: 22,6 km

      Gefahrene km: 298 km
    • Hotel Check: Inca Inn, Moab

      Das Inca Inn ist ein sehr sympathisches, privat geführtes Motel in Moab. Die Zimmer sind eher klein, genau wie die ganze Anlage.



      Es gibt kostenloses Frühstück in der winzigen Lobby, in der nur sehr wenig Platz ist. Das alles wissen die Besitzer und schreiben schon auf ihrer Homepage, das sie zwar ein ernstes Platzproblem haben, sich aber die größte Mühe geben, einen angenehmen Aufenthalt zu einem bezahlbaren Preis zu bieten. Das ist gelungen! Geschenkt ist auch das Zimmer hier bei weitem nicht, aber es ist günstiger als alles, was ich sonst in Moab gefunden habe.



      In der Lobby gibt es kostenlosen Starbucks Kaffee, man kann sich aber auch eine Machine ausleihen und mit auf's Zimmer nehmen. Den winzigen Pool auf dem Parkplatz konnten wir leider nicht nutzen. Ansonsten gibt es alles was man braucht: Ein sauberes Zimmer, ein Pool, Frühstück, Parkplätze vor dem Zimmer, WLAN und eine Eismaschine.

      Preis pro Nacht: 120€
      Bewertung: 4/5
      Weiterempfehlung: Unbedingt

    • lunchen schrieb:

      Als wir aus dem Laden rauskommen hat meine Mutter plötzlich doch keine Lust mehr auf den Corona Arch und möchte lieber ein wenig die Füße hochlegen. Ich halte also am Hotel und setze sie mit unseren Einkäufen ab und mache mich alleine auf den Weg zum Trailhead.
      Naja, Frau darf auch mal alleine was unternehmen! :pfeiff:

      Ganz ehrlich, wir geistern jetzt seit 30 Jahren in der Moab Area herum, aber am Corona Arch ( = LittleRainbow Bridge ) waren wir noch nie! ?(

      Oder doch? Hier ein Photo aus 2001:


      Da waren wir das erste Mal mit Tim Martin unterwegs und er zeigte uns den Arch, den er schon so oft mit seinem Flugzeug durchflogen hatte. ( Ist zulässig - mit zahlenden Passagieren aber nicht!)

      Hingelaufen sind wir allerdings nicht.


      Hier noch ein Video. Bei Minute 1:06 fliegt Tim durch Corona Arch.

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()

    • hatchcanyon schrieb:

      lunchen schrieb:

      Als wir aus dem Laden rauskommen hat meine Mutter plötzlich doch keine Lust mehr auf den Corona Arch und möchte lieber ein wenig die Füße hochlegen. Ich halte also am Hotel und setze sie mit unseren Einkäufen ab und mache mich alleine auf den Weg zum Trailhead.
      Naja, Frau darf auch mal alleine was unternehmen! :pfeiff:
      Ganz ehrlich, wir geistern jetzt seit 30 Jahren in der Moab Area herum, aber am Corona Arch ( = LittleRainbow Bridge ) waren wir noch nie! ?(

      Oder doch? Hier ein Photo aus 2001:


      Da waren wir das erste Mal mit Tim Martin unterwegs und er zeigte uns den Arch, den er schon so oft mit seinem Flugzeug durchflogen hatte. ( Ist zulässig - mit zahlenden Passagieren aber nicht!)

      Hingelaufen sind wir allerdings nicht.


      Hier noch ein Video. Bei Minute 1:06 fliegt Tim durch Corona Arch.

      Gruss
      Rolf

      Na, da hast du ihn ja gesehen :D Man sieht schön den Weg!

      Bernd schrieb:

      ?

      hatchcanyon schrieb:

      Ganz ehrlich, wir geistern jetzt seit 30 Jahren in der Moab Area herum, aber am Corona Arch ( = LittleRainbow Bridge ) waren wir noch nie! ?(
      Da führt wohl keine Jeeppiste hin :lol:

      :lol: :lol: :lol:
    • Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Devils Garden inkl. Primitive Loop Teil 1

      Heute schlafen wir mal so richtig aus, denn wir haben heute vor, den gesamten Tag im Arches National Park zu verbringen und richtig viel anzusehen und wenig im Auto zu sitzen. Leider wird das alles ein wenig anders kommen als geplant... Aber der Reihe nach.

      Um 8 Uhr klingelt heute der Wecker, aber natürlich waren wir wieder ein wenig vorher wach. Wir machen uns fertig und gehen um halb 9 ganz entspannt in die Lobby zum Frühstück. Wir bekommen den letzten der drei Tische ab und bevor ich mir etwas zu essen holen kann, bekomme ich von dem Mann an der Rezeption einen weiteren Brief in die Hand gedrückt, den Dominik hier vor einigen Tagen hinterlegt hat! Voll süß!



      Wir packen die Kühlbox, das Picknick und unsere Rucksäcke in's Auto und fahren die paar Meter bis zum Parkeingang des Arches National Park. Auch um 9:30 Uhr ist hier noch eine relativ lange Schlange und außerdem ist es komplett bewölkt... Na toll, alles sieht irgendwie nicht so schön aus wie mit Sonne, hoffentlich bleibt es wenigstens trocken.

      Wir halten zuerst am Visitor Center, dafür blieb 2015 keine Zeit! Nachdem ich mir einen Patch gekauft habe und wir die Restrooms genutzt haben, fahren wir weiter in den Park.



      Die Fahrt auf der Park Avenue zieht sich, auch wenn es überall was zu sehen gibt. Wir müssen bis an das letzte Ende vom Park fahren, denn dort befindet sich der Trailhead zum Devils Garden, einem tollen Hike, der mir vor drei Jahren schon sehr gut gefallen hat und den ich nun auch meiner Mutter zeigen möchte. Unterwegs lässt sich der blaue Himmel stellenweise blicken und ich habe ein wenig mehr Hoffnung für den Tag. Am Devils Garden angekommen bekommen wir tatsächlich einen der allerletzten Parkplätze, obwohl der hier echt groß ist... Na, da ist hier wohl wieder einiges los.

      Um 10:22 Uhr starten wir die Wanderung!



      Der Weg bis zum Landscape Arch ist nicht weit, einfach zu gehen und dementsprechend sehr stark frequentiert. Den Pine Tree Arch und den Tunnel Arch lassen wir erst einmal aus und wollen dort auf dem Rückweg vorbei sehen. Das Ziel für diese Wanderung ist, diesmal alle Arches mitzunehmen, damals haben wir nur den Abzweig zum Partition Arch gemacht.



      Im Devils Garden gibt es unheimlich viele tote Bäume, die immer wieder ein geniales Fotomotiv abgeben. Besonders in Verbindung mit dem grauen Himmel haben sie irgendwie etwas düsteres... Passend zum Halloween Monat!



      Die Krönung an Halloween Feeling ist aber ein Rabe auf einem toten Baum!



      Tod und Leben ganz dicht zusammen!



      Da ist er auch schon, der Landscape Arch. Bis hier hin schafft es wirklich jeder.



      Hier kann man sich entscheiden, ob man die Steinrampe nach oben geht in den eigentlichen Devils Garden, oder ob man rechts abbiegt auf den Primitive Trail. Wie 2015 auch schon, entscheiden wir uns zuerst für den Primitive Trail!



      Ab hier wird es sandig und dementsprechend ein wenig mühsam voran zu kommen. Teilweise geht es zusätzlich ein wenig bergauf, aber nie stark. Einen gewaltigen Unterschied zu 2015 gibt es: Hinter jeder Kurve kommen uns Leute entgegen, auch hier herrscht noch Völkerwanderung. Damals ist uns hier nicht ein einziger Mensch begegnet, aber grad im Arches hat der Tourismus bekannterweise in den letzten Jahren ja stark zugenommen. Für die Bilder habe ich natürlich darauf geachtet, das grad niemand zu sehen ist.



      Die La Sal Mountains im Hintergrund sind noch schneebedeckt, zusammen mit dem grünen Gras, den roten Felsen und dem bedrohlichem Himmel bietet sich uns ein genialer Gesamteindruck. Was eine tolle Gegend!



      Der Weg steigt ein wenig an...
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    • Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Devils Garden inkl. Primitive Loop Teil 2

      Nach einiger Zeit auf dem sandigen Weg kommen wir schließlich bei den vielen Finnen des Devils Garden an. Hier wird der Trail ein wenig schwieriger und spannender, die Umgebung noch schöner und abwechslungsreicher.









      Hier müssen wir nun schräg nach links hoch! Ich erinnere mich, das die Stelle aus unserer Richtung schon 2015 ein wenig doof war, aber jetzt ist es noch viel schwieriger geworden. Der Sandstein im Devils Garden ist nicht so, wie in den meisten anderen Gegenden in Utah... Der hat nämlich absolut keinen Grip mehr. Vermutlich ist das dem Massentourismus geschuldet, der hier inzwischen jeden Tag über den Trail stolpert, der Felsen ist einfach glatt geschliffen. Mit unseren Schuhen geht es so gerade, aber beinahe wären wir hier wirklich nicht hoch gekommen ohne abzurutschen. Ich würde inzwischen also wirklich empfehlen den Primitive Loop andersherum zu laufen.



      Auf ein Hindernis folgt auch schon gleich das nächste.



      Allzu schnell kommen wir jetzt nicht mehr voran, der Trail beinhaltet nun einige Hindernisse und es muss oft ein wenig geklettert und gekrochen werden.

    • Tag 13 (22.05.2018): Arches NP - Devils Garden inkl. Primitive Loop Teil 3

      Unser erstes Chipmunk auf dieser Reise! In einigen Parks laufen die ja wirklich haufenweise rum, aber bisher waren wir in einem solchen Park noch nicht. Hier, im Devils Garden, sind die kleinen Freunde auch wirklich scheu und wollen sich den Touristen nicht nähern - besser so!




      Auch eine große Echse läuft uns über den Weg.



      Auffällig ist, das die ganzen Leute die uns entgegen kommen, alle nicht grüßen. Irgendwie sind das hier eher Touristen als in den einsamen Gegenden, in denen wir uns bisher aufgehalten waren... Da hat nämlich jeder hallo gesagt. Hier ist das krasse Gegenteil, einige schauen sogar mit Absicht angestrengt weg um bloß nichts sagen zu müssen. Wir haben inzwischen auch aufgegeben, irgendwann ist es uns einfach zu dumm, wenn man sowieso nie eine Antwort bekommt.



      Der erste Abzweig zu einem Arch führt zum Private Arch, den ich noch nicht kenne, daher nehmen wir den kurzen Umweg natürlich mit.



      Der Arch selber ist nicht besonders spektakulär, der Name passt auch! Zumindest zu der Optik des Steinbogens, denn wir müssen uns den Anblick mit einer handvoll anderen Leuten teilen. Wir cremen hier nochmal ein wenig unsere Waden ein, die haben wir uns nämlich verbrannt.



      Bald ist der Primitive Trail zu Ende, doch bevor wir den Double O Arch erreichen, wandern unsere Blicke das ein oder andere Mal besorgt in Richtung Himmel... Ohje! Das sieht gar nicht gut aus.





      Und da ist er: Der Double O Arch!

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