No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

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    • Tag 7 (16.05.2018): Chapel of the Holy Cross

      Auf Sedona freue ich mich sehr, auch wenn ich weiß, da eine Nacht eigentlich viel zu wenig Zeit ist, doch es ist besser als nichts. Der Ort ist eine Künstlerstadt und ein Zentrum der New Age Bewegung. Die Berge, die Sedona umgeben, sollen spirituelle Kräfte haben und drei Vortexe enthalten: „A place of peace and power“. Das Zentrum der Kraft soll sich auf dem markanten Cathedral Rock befinden, der über der Stadt thront. Durch die erhöhte Lage (1372 m) am Colorado Plateau herrscht in Sedona ein eher mildes Klima mit nächtlichem Frost bis Februar. Die Gegend ist dadurch ungewöhnlich grün für die Wüste, zu der der Ort dennoch gehört. Die Lebenshaltungskosten in Sedona sind 50% höher als der Durchschnitt der restlichen USA.

      Gegen 16 Uhr kommen wir in Sedona an und anstatt direkt zum Hotel zu fahren, machen wir noch einen Abstecher zu einer ganz besonderen Kirche, der Chapel of the Holy Cross. Hierbei handelt es sich um eine römisch-katholische Kirche mit besonderer Architektur, die auch 1957 von dem amerikanischen Institut für Architektur ausgezeichnet wurde. Die, zu den Öffnungszeiten jederzeit frei zugängliche Kirche, wurde mitten in die roten Felsen von Sedona gebaut um, verstärkt durch die spirituelle Ader der Gegend, näher bei Gott sein zu können.

      Es gibt einen Parkplatz unterhalb der Kirche und einen oben am Eingang. Leider ist unten nichts mehr frei, also fahre ich durch bis oben.



      Und da sind sie endlich, meine geliebten roten Steine!



      Von hier aus sieht man auch den berühmten Cathedral Rock, den wir uns heute Abend noch aus einer anderen Perspektive ansehen werden.



      Die kleine Chapel of the Holy Cross hat einen atemberaubenden Ausblick auf die roten Berge, die Sedona umgeben. Auch die Kirche selber ist von innen wirklich schön und versprüht eine ganz besondere Atmosphäre - echt toll.



      Meine Mutter findet die Kirche zwar auch schön, fragt mich aber, was an der Architektur jetzt so besonders sein soll. Ich frage, ob sie die Chapel denn vorhin beim vorbeifahren gar nicht von unten gesehen hat?! Nein, hat sie nicht, das erklärt die Frage.

      Die Umgebung ist einfach herrlich und ich kann mich kaum satt sehen.



      Der Weg, der von der Chapel zum tiefer gelegenen Parkplatz führt.



      Schööööön!



      Glücklicherweise ist nun auch unterhalb der Chapel ein Parkplatz frei und wir können sie noch von hier bewundern. Jetzt wird auch klar, was daran so besonders ist.



      Wie ich beim Salvation Mountain schon gesagt habe, ich kann mit Religion wirklich nichts anfangen. Dennoch ist die Chapel of the Holy Cross einen kurzen Besuch wert, wenn man sowieso in der Gegend ist, es ist wirklich schön hier.

      Bis zum Hotel brauchen wir jetzt noch ein paar Minuten, es liegt zwar mitten in Sedona, aber ziemlich erhöht und es gibt nur eine Zufahrtstraße. Hier habe ich mehrmals umgebucht, bis ich mit dem Ergebnis so richtig zufrieden war, denn es ist nicht wirklich einfach, hier etwas bezahlbares zu finden. Durch einen glücklichen Zufall habe ich eines Tages einen dicken Rabatt auf die Sky Ranch Lodge entdeckt und sofort zugeschlagen. Die Unterkunft liegt direkt neben dem Flughafen von Sedona, der sich mit einem herrlichen rundum Blick auf einem Berg befindet. Hier soll auch eine bevorzugte Sunrise Location sein und so muss ich morgen früh einfach nur aus dem Bett fallen und 5 Minuten laufen.

      Wir checken ein und fahren dann zum richtigen Gebäudeblock, wo wir endlich mal wieder direkt vor der Zimmertür parken können. Nachdem das Gepäck reingeräumt ist machen wir es uns mit einem Kaffee und einer kalten Dose auf der Terrasse gemütlich, von der man einen herrlichen Blick in den Innenbereich des Hotels hat.



      Nach der kleinen Pause wird es Zeit, sich auf den Weg zum Sonnenuntergang zu machen.
    • Tag 7 (16.05.2018): Sunset bei Red Rock Crossing

      Rechtzeitig machen wir uns auf den Weg in Richtung Red Rock State Park und fahren dabei mitten durch Sedona. Wir halten Ausschau nach Pizzerien, damit wir uns auf dem Rückweg mit einer Pizza für die Terrasse versorgen können. Wir zahlen unseren Eintritt, parken auf dem leeren Parkplatz und orientieren uns kurz. Es wundert mich schon etwas, das hier so wenig los ist, so soll das hier doch eine der schönsten Sunset Locations um Sedona rum sein.

      Ich habe mir die Koordinaten der genauen Stelle zuhause schon rausgesucht und so folgen wir den Richtungsanweisungen der App auf einem kleinen Pfad am Wasser entlang. Man sieht noch nicht viel außer Bäume.

      Der Baum hier sieht aus wie ein Nashorn :D



      Wir laufen so gesehen wieder aus dem State Park raus, denn die Location befindet sich nicht innerhalb, aber sonst könnte man das Auto nirgendwo los werden. Irgendwann taucht ein Haus auf und genau dort befindet sich die richtige Stelle, wo auch schon ein Stativ aufgebaut ist und sich insgesamt 4 Leute befinden. Eigentlich stehen wir jetzt hier quasi alle im Vorgarten, der Pfad führte allerdings ohne Beschränkung hier hin und es scheint völlig legal zu sein. Ob ich das so toll finden würde, wenn ich dort wohnen würde... Naja. Dafür haben die Bewohner einen traumhaften Blick.

      Ich baue mein Stativ gleich neben dem anderen auf, obwohl noch viel Zeit ist, nicht das es doch noch voll wird und ich später kein Platz mehr finde.



      Wir haben die restlichen Mini Muffins dabei und machen es uns auf einer Mauer gemütlich, jetzt heißt es auf den Sonnenuntergang zu warten. Ich biete den beiden Mädels noch an, ein Foto zu machen und daraufhin fragen die beiden, ob hier beim Sonnenuntergang was spannendes passieren würde. Nach meiner Antwort verschwinden sie dann und auch die Frau des anderen Stativ Besitzers ist weg. So komme ich mit dem freundlichen Herrn aus Boston in's Gespräch und es ist wirklich angenehm, außerdem bleiben wir tatsächlich zu 2..



      Der Cathedral Rock wird genial angeleuchtet und das Wasser im Vordergrund bildet den perfekten Kontrast. Mir gefällt es hier extrem gut und ich kann mich gar nicht satt sehen, wirklich ein Traum!





      Zwischenzeitlich taucht noch ein 3. Mann mit Stativ auf, stellt sich grußlos neben uns (wir haben natürlich hallo gesagt), grummelt etwas rum, hebt seinen Kram an und probiert ein paar Positionen durch. Nach zwei Minuten flucht er etwas und verschwinden irgendwo im Gebüsch und war nicht wieder gesehen... Leute gibt's...

      Das eigentliche Glühen dauert nur wenige Sekunden und dann ist auch schon alles vorbei. Da muss man echt aufpassen, guckt man zwei Minuten weg, hat man alles verpasst!





      Wir sind jetzt beide ziemlich zerstochen, denn hier am Wasser gibt es natürlich jede Menge Mücken, grad in der Dämmerung. Wir verabschieden uns also von dem Mann und treten schnell den Rückzug zum Auto an, es wird nämlich nicht besser.

      Auf der Fahrt zum Hotel stellen wir beide fest, das wir doch keinen Hunger haben und so fahren wir ohne Pizza zurück zum Hotel.
    • Hmmmm, an der Kirche waren wir natürlich auch, wir haben auch gleich um die Ecke in dem Wohngebiet unser Airbnb gehabt. Die Architektur fand ich so ganz nett, von unten deutlich interessanter als von oben. Schrecklich waren aber die ganzen lärmenden Touris dort und die Leute, die sich da mit diesen Golf Carts rumfahren lassen.
      Das komische rote Haus hab ich übrigens auch fotografiert...echt das hässlichste Haus in Sedona. Völlig übertrieben und fehl am Platz :dontknow:
    • Silke schrieb:

      Hmmmm, an der Kirche waren wir natürlich auch, wir haben auch gleich um die Ecke in dem Wohngebiet unser Airbnb gehabt. Die Architektur fand ich so ganz nett, von unten deutlich interessanter als von oben. Schrecklich waren aber die ganzen lärmenden Touris dort und die Leute, die sich da mit diesen Golf Carts rumfahren lassen.
      Das komische rote Haus hab ich übrigens auch fotografiert...echt das hässlichste Haus in Sedona. Völlig übertrieben und fehl am Platz :dontknow:

      Hm, ich fand das Haus eigentlich sehr cool :D

      Die Kirche fand ich von unten aber auch cooler als von oben, von innen hat es mir aber auch gefallen. Es war nicht besonders voll bei uns, aber die Kirche hat auch nur bis 17 Uhr auf und wir hatten schon nach 16 Uhr.
    • Tag 7 (16.05.2018): Sedona bei Nacht

      Wieder an der Sky Ranch Lodge angekommen laufen wir noch eine kleine Runde über das Gelände hier oben.



      Wir gehen zurück auf's Zimmer und meine Mutter springt unter die Dusche. Ich greife mir währenddessen das Stativ und laufe an der Rezeption vorbei. Kurz darauf gelange ich an einen Aussichtspunkt, von dem man einen grandiosen Blick über ganz Sedona hat. Von hier werde ich mir morgen früh den Sonnenaufgang ansehen, aber jetzt schaue ich mir das Ganze erst einmal bei Nacht an.



      Nach ein paar Bildern mache ich mich auch wieder auf den Rückweg und gehe noch schnell duschen. Morgen muss ich wieder früh raus!

      Highlight des Tages:
      Der Apache Trail, die schönen Saguaros im Tonto NM und endlich rote Steine!

      Lowlight des Tages: Die ganzen Baustellen auf dem Apache Trail

      Wetter: 35°C am Apache Trail und 26°C in Sedona

      Gelaufene km: 5 km

      Gefahrene km: 333 km
    • Hotel Check: Sky Ranch Lodge, Sedona

      Die Sky Ranch Lodge liegt oben auf einem Berg, direkt neben dem Flughafen. Es ist eine große Anlage mit vielen verschiedenen Gebäuden und einzelnen Bungalows, man kann überall vor den Zimmern parken. Nach hinten raus haben die Zimmer eine Terrasse im Erdgeschoss und einen Balkon im 1. Stock, von dort aus hat man einen tollen Blick in den Innenhof, über den man auch den Pool erreichen kann.

      Die Lage ist hervorragend, von hier oben ist man zu Fuß in 5 Minuten am Aussichtspunkt der Airport Mesa, wo man einen tollen Sonnenaufgang erleben kann. Die Zimmer sind sehr groß und geräumig, insgesamt hat es mir besser gefallen als auf den Fotos, was selten vorkommt.





      Preis pro Nacht: 148 €
      Bewertung: 4/5
      Weiterempfehlung: Zu dem Preis definitiv, in Sedona ist es schwierig mit bezahlbaren Unterkünften.

    • Tag 8 (17.05.2018): Sunrise in Sedona (Airport Mesa) Teil 1

      It's as clear as a Sunrise in Sedona

      Da ist die erste Woche doch tatsächlich schon wieder vorbei... Im Urlaub geht das immer so unglaublich schnell und ich kann es fast nicht glauben. Allerdings haben wir in den ersten 7 Tagen auch schon eine ganze Menge gesehen, die echten Highlights liegen aber jetzt noch vor uns und ich freue mich wahnsinnig auf die verbleibenden 3,5 Wochen... Da ist eine einzige vergangene Woche doch eigentlich ein Witz, oder?


      Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr und ich beeile mich mit dem Ausschalten, schließlich werde ich alleine zum Sonnenaufgang gehen. Die Ausrüstung habe ich gestern schon bereit gelegt, ich schlüpfe also nur schnell in meine Klamotten, greife die Kamera und das Stativ und laufe die paar Meter erneut zur Airport Mesa... Noch bin ich die Einzige hier, aber der Sonnenaufgang wird auch noch auf sich warten lassen, die Dämmerung hat so gerade erst begonnen.



      Kurz darauf taucht noch ein älterer Herr aus den Südstaaten auf und wir kommen kurz in's Gespräch. Irgendwie ist der Mann aber seltsam und so bleibt es bei ein paar Worten. Ich bin froh über meine Fleece Jacke, trotzdem beginne ich langsam etwas zu frieren und laufe am Aussichtspunkt ein wenig hin und her. Das Klima in Sedona ist dann doch kein Vergleich zu dem der puren Wüste, aus der wir grad kommen, schon gar nicht in den frühen Morgenstunden. Um 5:20 Uhr beginnt der Himmel sich in ein tolles rosa zu färben und die ersten Sonnenstrahlen berühren die Spitzen der roten Berge.



    • Tag 8 (17.05.2018): Sunrise in Sedona (Airport Mesa) Teil 2

      Es kommen immer mehr und mehr Leute, gegen Ende sogar eine kleine Horde Chinesen und es wird immer lauter.





      Es sind mehrere Heißluftballons am Himmel zu sehen, so ein Sunrise Flug ist mit Sicherheit auch total genial... Ich würde sowas sowieso gerne mal machen, aber die Preise schrecken doch immer sehr ab. Irgendwann wäre das aber mal echt eine Überlegung wert, besonders in so toller Umgebung.



      Es ist voll hier geworden!



      Um 5:50 Uhr mache ich mich schließlich bei schönster Morgenstimmung auf den Weg zurück zum Zimmer. Ich hätte mir den Sonnenaufgang hier oben ein bisschen spektakulärer vorgestellt, aber es war trotzdem sehr schön!



      Als ich zurück komme ist meine Mutter bereits aufgestanden und fertig angezogen. Wir frühstücken noch schnell auf dem Zimmer, laden unser Gepäck ein, checken aus und sind dann wieder relativ früh auf dem Weg um den Menschenmassen auf dem Trail so weit es geht auszuweichen.

    • lunchen schrieb:

      in Sedona ist es schwierig mit bezahlbaren Unterkünften.
      Allerdings! Das fand ich auch nervig. Hat mich irgendwie an Santa Barbara erinnert...vom Preisniveau her.
    • Silke schrieb:

      lunchen schrieb:

      in Sedona ist es schwierig mit bezahlbaren Unterkünften.
      Allerdings! Das fand ich auch nervig. Hat mich irgendwie an Santa Barbara erinnert...vom Preisniveau her.

      Santa Barbara hatte ich mir auch mal angeschaut, aber auch nicht eingesehen... In manchen Orten ist das Verhältnis einfach völlig gestört.
    • Tag 8 (17.05.2018): Devils Bridge Trail (Sedona) Teil 1

      Bis zu unserem ersten Ziel heute haben wir es wirklich nicht weit und wir müssen nur ein ganz kleines Stückchen aus Sedona raus fahren. Daher kommen wir auch bereits um 7:20 Uhr am Parkplatz "Mescal Parking" an, einem Alternativtrailhead für die Devils Bridge. Wie immer zahlt sich die intensive Planung vor der Reise zu 100% aus, denn unvorbereitet wäre ich vermutlich zum richtigen Devils Bridge Trailhead gefahren, bzw. nein... Wäre ich nicht. Ich hätte es versucht und wäre dabei definitiv kläglich gescheitert, denn es ist nahezu unmöglich die Stelle mit einem gewöhnlichen Straßen SUV zu erreichen.

      Es ist schon erstaunlich viel los für die Uhrzeit und wir finden eine der letzten Parklücken an der Straße. Es wundert mich nicht groß, ich habe schon vorher gelesen, das die Devils Bridge zu den beliebtesten und überfülltesten Wanderungen im Gebiet von Sedona gehört. Das passt mir eigentlich überhaupt nicht in den Kram, andererseits sind wir das erste Mal hier und beim ersten Mal tut man normalerweise was? Riiiiichtig, die Highlights, die alle eben beim ersten Mal machen.



      Um den eigentlichen Trailhead zu erreichen, müssen wir über den Chuckwagon Trail über eine dicht bewachsene Ebene laufen. Was ein Kontrast zu den letzten Tagen... Rote Felsen, richtige Bäume und eine herrliche frisch duftende Luft, die aber bereits einen heißen Sommertag erahnen lässt.





      Anhand der Anzahl der Autos am Trailhead wundert es mich doch sehr, aber wir begegnen bisher keiner Menschenseele. Entweder wir haben eine gute Zeit erwischt und die Leute sind schon alle am Ziel, oder einige davon laufen einen der anderen Trails hier auf der Ebene.



      Wir erreichen den richtigen Trailhead und ich bin auch überzeugt, ein Bild von der Straße hier gemacht zu haben, kann es aber nirgendwo mehr finden. Jedenfalls ist es ein schmaler Pfad, voller riesiger Absätze und Steinplatten, die wir mit dem Rav4 im Leben nicht hätten überwinden können, also alles richtig gemacht. Hier stehen auch nur zwei Autos und zwar ein gigantischer Pick Up und einer der berühmten pinken Jeeps der Touranbieter aus Sedona. Alles richtig gemacht würde ich mal sagen.



      Wir sind nun also auf dem Devils Bridge Trail und der Weg ist weiterhin sehr angenehm und einfach zu laufen, allerdings beginnt jetzt allmähliche eine sanfte, aber konstante Steigung.



      Der Weg wird unebener!

    • Tag 8 (17.05.2018): Devils Bridge Trail (Sedona) Teil 2

      Wir betreten nun eine Wilderness Area und laufen direkt auf eine große Gruppe Felsen zu, von unserem Ziel, der Devils Bridge, ist allerdings noch überhaupt nichts zu sehen.



      Es kommen uns die ersten Gruppen entgegen und plötzlich ist es relativ voll. Wo kommen die denn alle her?! Offenbar sind doch alle Besitzer der Autos am Chuckwagon Trailhead hier oben und beschließen genau JETZT, den Rückweg anzutreten. Und zwar gefühlt alle davon. Ausgerechnet hier, wo der Weg jetzt steil nach oben geht und ein wenig in Kletterei ausartet. Endlich passiert hier mal was spannendes, so langsam war der breite, ebene Weg mir doch etwas zu eintönig.



      Nach den steilen Stufen befinden wir uns auf einer Art Zwischenebene, auf der ausreichend Platz ist, sich in Ruhe umzusehen. Von hier hat man einen wundervollen Blick auf die traumhafte Umgebung und man sieht, wie viele Höhenmeter wir mal wieder fast unbemerkt hinter uns gebracht haben.



      Und weiter geht es, wir müssen noch zwei Etagen höher.



      Hier kommt uns mal wieder eine der größerem Gruppen entgegen. Wir haben mit unseren Wanderschuhen und dem tollen Grip auf dem Sandstein mal wieder keine Probleme, die Flip Flop Fraktion, die uns grad begegnet, allerdings schon. Die gibt es wohl wirklich überall. Meine Mutter ist allerdings auch noch sehr vorsichtig und skeptisch, denn in Südarizona waren die Felsen lange nicht so griffig wie hier... Aber dieser geniale Sandstein ist einfach toll für die Schuhe, man kann quasi senkrecht bergauf gehen und daran muss man sich erstmal gewöhnen und ein wenig Vertrauen in die Schuhe fassen.



      Oben angekommen genießen wir zuerst ein weiteres Mal die tolle Aussicht.



      Was fotografiere ich denn da?!



      Tadaaaaaaaaaaaaaaa, es ist natürlich die Devils Bridge, die man hier oben das allererste mal sehen kann und sie macht ihrem Namen alle Ehre. Wow! In der Position ist es kein Wunder, das man sie von unten nicht sehen kann und ich bin schon schwer beeindruckt.



      Die Devils Bridge ist die größte natürliche Sandstein Brücke in der Gegend von Sedona und berüchtigt für die Möglichkeit, oben drüber laufen zu können. Anlässlich der aktuellen hitzigen Diskussion in einem anderen Forum, wo jemand verbotenerweise über einen Arch gelaufen ist und darüber berichtet hat, möchte ich noch darauf hinweisen, das es hier offiziell erlaubt ist, die Seite des Coconino National Forest sagt folgendes:

      "If you have the nerve, you can walk across the top; once you're on it you'll find it's not such a tough walk. But use caution and exercise some common sense; it's a long way down."

      Quelle


      So viel zum Thema, was ist offiziell erlaubt und was nicht. Das ist ja immer die eine Sache. Ein ganz anderes Hindernis ist es jedoch, wenn man mit der eigenen Mutter unterwegs ist, die auch noch ein Problem mit Höhenangst hat. Die ist nämlich so gar nicht begeistert davon, als ich eröffne, das ich natürlich auch da drauf will. Ich kann's verstehen, aber jetzt bin ich so weit hier hoch gelatscht, jetzt will ich auch das Finale! Ich drücke ihr meine Kamera in die Hand und kann sie überzeugen, das ich sehr vorsichtig bin und mich NICHT an die Kante setze, so wie der Typ auf dem Bild oben. Ich muss zugeben, das würde ich mich vermutlich sowieso nicht trauen und ich hätte es auch nicht versucht, ich bin ja grundsätzlich vernünftig bei solchen Dingen.



      Ein wenig skeptisch bin ich schon und ich bewege mich sehr vorsichtig. Einmal auf der Brücke muss ich aber sagen, es ist absolut nichts dabei! Es sieht von außen einfach vieeeel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist, wie so oft. Die Brücke ist so breit, wenn man in der Mitte geht, dann kann man auf keiner der beiden Seiten runter gucken und man merkt nicht einmal, worauf man grad läuft. Klar... Saltos würde ich persönlich hier jetzt auch nicht machen, aber wenn man ganz normal geht, dann passiert hier nichts.



      Geschafft!



      Und hier einmal ein Handy Bild, aufgenommen auf der Brücke!



      Schnell das Handy wieder sicher verstauen und runter da! Ich möchte die Qualen des Zusehens für meine Mutter dann doch so kurz wie möglich halten.



      Als nächstes in der kurzen Warteschlange steht dann auch direkt das Klischee Mädel, das jetzt bestimmt wunderschöne Bilder für Instagram hat... Das ist genau das, was ich eben meinte, das ich NICHT tun würde. Aber ich wollte mich über sowas ja nicht mehr so viel aufregen, jeder Erwachsene ist selbst für sein Leben verantwortlich.

    • Tag 8 (17.05.2018): Devils Bridge Trail (Sedona) Teil 3

      Es wird dann für uns auch Zeit den Rückweg anzutreten, nachdem wir dem Wahnsinn ein wenig zugesehen haben.



      "Stell dich mal dahin" - "Aber da sieht man doch gar nichts, außer einen Felsen" - "Ist doch egal, stell dich mal dahin" - "Bist du fertig?" - "Jetzt lächel doch mal!!!"

      Wer kennt es nicht? :D Ich wette 90% der Kinderfotos in den Fotoalben der Familien sind genau so entstanden.



      Einen wesentlichen Unterschied zu damals gibt es allerdings. Ich kann mich wehren! So folgt meine Rache sofort!



      So steil wie es eben hoch ging, geht es jetzt auch wieder runter. Das dauert ein wenig länger, denn jetzt sind offenbar wirklich ALLE Menschen fertig mit dem Frühstück und es kommen uns die Pilger scharenweise entgegen gestürmt. Andauernd müssen wir an den schmalen Stufen warten, denn vorbeiquetschen wollen wir uns hier nicht und außer uns kommt ja niemand auf die Idee mal kurz anzuhalten.



      Bald haben wir schon wieder den angenehmen Weg unter den Füßen und so sind die vielen Menschen nur noch nervig, aber keine wirkliche Behinderung mehr. Zwar ist das jetzt etwas ätzend, allerdings haben wir zeitlich alles richtig gemacht. Oben an der Bridge waren insgesamt mit uns vielleicht 5-6 Leute, alle anderen sind vor unserer Ankunft abgehauen und der nächste Schwall kommt erst jetzt an - perfektes Timing.



      Der Trailhead der Devils Bridge ist nun auch etwas voller, aber noch immer stehen hier keine Midsize Mietwagen, sondern nur wirklich geeignete Fahrzeuge.



      Wer findet den kleinen, gut getarnten Kerl?



      Wir sind jetzt wieder auf dem flachen Verbindungstrail und kommen gut voran.





      Um 9:30 sind wir zurück am Auto, also nach 2:10h. Das ist mal wieder fast 1,5h schneller, als geplant war, aber das Phänomen kenne ich bei Wanderungen ja bereits zu gut.



      Wir trinken etwas Kaltes, befreien die Füße von den Wanderschuhen und -Socken und wechseln zu den Sandalen. Wir laufen zwar nachher noch was, aber erst nach dem Check In und dann können wir uns in Ruhe nochmal umziehen, bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.

      Trailfakten:

      Länge: 3.2 Meilen / 5,2 km (Ab Mescal Parking)
      Dauer: Ca. 2,5 Stunden, wenn man sich ein bisschen länger bei der Bridge aufhält
      Einstufung Schwierigkeit: Moderat, der Trail geht super einfach los und bleibt auch die meiste Zeit so. Am Ende geht es steil über einige Steinstufen hoch, allerdings wirklich nur das allerletzte Stück vom Trail.
      Erreichbarkeit: befestigt, PKW (Mescal Parking, der richtige Devils Bridge Trailhead ist mit einem normalen Mietwagen nicht erreichbar, auch nicht mit SUVs)
      Kosten: Gratis
      Fazit: Für mich hat es sich in jedem Fall gelohnt. Der Verbindungstrail ist nicht sehr spektakulär, aber bietet dennoch schöne Aussichten. Der letzte Teil, bei dem es an's Klettern geht, hat mir sehr gut gefallen und die Bridge selber ist absolut toll. Wenn man sich dann noch drauf traut, dann hat sich die relativ entspannte Wanderung definitiv gelohnt. Leider ist es hier wohl immer sehr voll, daher sollte man sehr zeitig morgens aufbrechen.
    • Tag 8 (17.05.2018): Über Jerome und Prescott zum Watson Lake

      Für den weiteren Verlauf gibt es zwei mögliche Routen und ich habe wirklich lange gebraucht, um mich endgültig für eine davon zu entscheiden. Kürzer und lange Zeit von mir favorisiert wäre der direkte Weg Richtung Norden nach Flagstaff, dann wäre ein zweistündiger Stop im Slide Rock State Park geplant gewesen... Aber der soll immer so richtig schön überfüllt sein und habe ich da Lust zu? Eigentlich nicht. Am Ende ist es also der weitaus längere Weg in Richtung Südwesten geworden, also zunächst in die falsche Richtung, aber ohne den State Park haben wir ja mehr Zeit.

      Die roten Steine verschwinden so schnell wieder, wie sie gestern gekommen sind und kurz vor Jerome geht es in steilen Serpentinen die Berge hoch. Der Ort selber ist eine absolute Überraschung, sowas hätte ich hier nie im Leben erwartet... Es ist alles so winzig, verwinkelt und urig, man fühlt sich fast wie in einem kleinen Dorf im letzten Hinterland der Eifel. Und eine wahnsinns Aussicht gibt es hier! Ich bin hoch konzentriert dabei, den eigentlich vergleichsweise kleinen SUV durch die engen Straßen zu manövrieren und plötzlich wirkt das Teil ganz schön gigantisch. Ich kann mir auch gar nicht erklären, wieso wir nicht wenigstens mal kurz gehalten haben und uns umgesehen haben.

      Hinter Jerome schraubt sich die enge Straße noch viel höher in die Berge und an einem Aussichtspunkt halten wir dann doch mal, leider ist die Sicht hier nicht so spektakulär, aber an den tollen Stellen gibt es keine Haltemöglichkeit.



      Kurz darauf erreichen wir den höchsten Punkt und ab jetzt geht es wieder abwärts und zwar verlieren wir die gesamten Höhenmeter wieder, die wir vorhin gesammelt haben. Nach insgesamt 1,5 Stunden Fahrt wird die Vegetation wieder karger, die Temperatur steigt und wir erreichen Prescott Valley. Wir sind weit vor unserem Zeitplan und ich stelle fest, das das geplante Picknick gleich schwierig wird, so ohne Lebensmittel... Wir tun also das einzig sinnvolle und zwar den nächsten Walmart im Navi suchen und der ist auch nicht weit entfernt, also hin da! Das kommt sowieso grad gelegen, denn die nächsten Tage wird es schwierig mit größeren Läden und einkaufen.



      Bei der Gelegenheit können wir auch direkt mal wieder volltanken, wir sind grad eh in einem größeren Ort. Natürlich funktioniert es an der Säule mal wieder nicht und wir zahlen mit der Karte meiner Mutter einen bestimmten Betrag vor. Leider passen 9$ weniger in das Auto als bezahlt, aber das ist ja normalerweise kein Problem. Wir gehen zurück zum Schalter und der Angestellte versichert uns, das die Kohle zurück gebucht wird... Die kam bis heute nicht an. Insgesamt ist uns das während der Reise 4x passiert, 2x meiner Mutter und 2x mir. Ich habe den Restbetrag auch beide male problemlos zurück bekommen, meine Mutter leider beide Male nicht... Unfassbar, aber mit den Touris kann man es ja machen. Wir haben danach immer darauf geachtet, immer ein wenig niedriger zu pokern, so das der Tank halt nicht 100% voll ist.

      Das nächste Ziel ist jetzt nur noch 20 Minuten in Richtung Westen von uns entfernt und das ist der Watson Lake, ein künstlich entstandener See, den ich mir schon immer gerne mal ansehen wollte.

      Es gibt ein Kassenhäuschen, denn man kann hier auch Campen. Die Gebühr für Day Use beträgt nur 2$, die wir bei einer total coolen und netten Frau entrichten dürfen. Sie kommt ursprünglich aus Mainz und ist schon im Baby Alter in die USA ausgewandert und kann sich an ihre Heimat leider nicht erinnern. Ihr größter Traum ist es, einmal zurück zu kehren und eine Bootsfahrt auf dem Rhein zu unternehmen. Ich hoffe sehr für sie, das es eines Tages klappt :)

      Wir parken direkt bei den Picknick Tischen, von denen man leider keinen Blick auf den See hat, irgendwie bin ich vorher davon ausgegangen... Aber egal, dann eben erst essen und dann gucken.



      Und da ist er wieder, der berühmte Zitronenkuchen! Keine Tour mit lunchen ohne Zitronenkuchen! Ich mag Zitronenkuchen!



      Während der Pause schaue ich kurz auf mein Handy und witzigerweise hat gerade in diesem Moment Daniel (DDKEY) ein längeres Video bei Facebook gepostet, der ist ja auch grad ein paar hundert km von uns entfernt unterwegs. Das muss natürlich gleich angesehen werden, ich bin ja neugierig wie es an den anderen Fronten so läuft.

      Wir bringen die Kühlbox zurück ins Auto und schauen uns jetzt endlich mal diesen außergewöhnlichen See an.



      Wir entscheiden uns nicht bis ganz nach unten an's Wasser zu gehen, es ist schon wieder ganz schön heiß hier und die Perspektive wird sich nicht großartig verändern. Meine Mutter setzt sich oben auf eine der Bänke und ich kletter ein wenig auf den Felsen rum und erkunde das nähere Gebiet.





      Wieder oben wollen wir noch ein wenig an der Kante entlang laufen, überall stehen Bänke, in denen verschiedene Sprüche oder Widmungen graviert sind.



      Auf einem der Pfähle finde ich eine Nikon Objektiv Kappe, die da wie auf dem Präsentierteller liegt. Verloren haben kann die da keiner, vielleicht vergessen? Ich lasse sie liegen, nur um wenige Meter weiter auf dem nächsten Pfahl die passende Gegenlichtblende zu der Objektivgröße zu finden. Ob auf dem nächsten Pfahl vielleicht die passende Kamera dazu auf mich wartet? ... Leider nicht.

      Wir bekommen einen ersten Einblick auf das andere Ufer des Watson Lake und entscheiden uns dafür, das es in die Richtung ziemlich unspektakulär wird.



      Es gibt einen Trail, der einmal um den gesamten See führt, aber dafür haben wir weder die Zeit, noch das Interesse. Wir haben genug gesehen und eine schöne Mittagspause hier verbracht, jetzt geht es weiter in Richtung Norden, wir haben noch eine gute und vor allem reichlich öde Strecke vor uns.
    • Tag 8 (17.05.2018): Ein Hauch Route 66: Ein Abstecher nach Williams Teil 1

      Wir fahren eine knappe Stunde durch langweiligste Umgebung in Richtung Norden, irgendwie nimmt es kein Ende, obwohl die Fahrzeit vergleichsweise kurz ist. Aber gut... Wir saßen heute ja auch schon wieder ziemlich viel im Auto und gestern auch. Morgen steht der erste Tag der Reise an, an dem das Auto keinen einzigen Meter bewegt wird und das muss auch mal sein.

      Wir fahren bei Ash Fork auf die I40 und erreichen nach weiteren 10 Minuten endlich die Ausfahrt von Williams. Durch den Saguaro Schlenker durch Südarizona fällt der typische Ersttäter Route 66 Tag von Kingman über Hackberry nach Seligman bei uns ja aus, daher wollen wir uns jetzt zumindest Williams ein wenig ansehen. Mit dem erreichen der Route 66 finden wir auch zahlreiche kostenlose Parkplätze am Straßenrand und werden das Auto schnell los, jetzt müssen wir beide erst einmal dringend auf Toilette. Was sonst bisher in den USA nirgendwo ein Problem war entpuppt sich hier als echte Aufgabe, denn die zahlreichen Souveniershops haben sowas nicht und in den Diners ist es immer doof ohne was zu konsumieren. Irgendwann finden wir aber eine riesige Kombination aus Diner und Shop, bei dem offenbar viele Leute einfach nur die Restrooms aufsuchen und wir tun es ihnen gleich.

      Jetzt können wir den Ort befreit genießen, schlendern einfach ein wenig die Straße auf und ab und gehen in den ein oder anderen Shop.





      Eigentlich ist der Plan in dem schicken Diner etwas zu essen und wir hätten sogar Live Musik dabei gehabt, aber durch das unplanmäßige Picknick am Watson Lake haben wir beide natürlich noch keinen Hunger und so fällt dieser Programmpunkt aus. Trotzdem bleiben wir kurz am Straßenrand stehen um uns das Entertainment anzusehen.



      Wir laufen lieber noch etwas rum...



    • Tag 8 (17.05.2018): Ein Hauch Route 66: Ein Abstecher nach Williams Teil 2

      Ich bin wieder auf der Suche nach Schmuck für den zukünftigen Weihnachtsbaum und in den meisten Läden gibt es sowas auch, allerdings gefällt mir hier wirklich gar nichts davon. Irgendwie sind die meisten Shops ja ziemlich gleich, trotzdem laufe ich immer wieder gerne durch und gucke was es so gibt, auch wenn ich am Ende meistens nichts kaufe.



      Noch ein paar Eindrücke von der Route 66:



      Ja nee, is klar! Hauptsache irgendwas ist World's largest...





      Im letzten Shop werde ich sehr unfreundlich darauf aufmerksam gemacht, das ich keine Fotos machen darf. Daraufhin verlassen wir den Laden auch direkt wieder, denn die grimmig guckende Frau verfolgt uns seitdem auf Schritt und Tritt.



      Wir sind mal wieder eine Stunde früher am Auto, als geplant war. Das ist aber klar, allein schon dadurch, das wir hier doch nichts gegessen haben. Eigentlich wollen wir jetzt auch nur noch am Tagesziel ankommen, denn wir müssen noch immer eine Stunde fahren und für welchen Ersttäter ist die Anziehungskraft nicht gigantisch? Es geht natürlich zum Grand Canyon und auch ich freue mich wahnsinnig darauf.
    • Tag 8 (17.05.2018): Ankunft am Grand Canyon und Rim Trail

      Die Strecke von Williams zum Grand Canyon ist einfach nur zum erschießen... Zumindest, wenn man an dem Tag schon einige Stunden im Auto verbracht hat. Ehrlich, ich kann mich an fast keine langweiligere Strecke erinnern, die sich mehr ziehen würde als diese. Nach einer Stunde ist aber auch das endlich überstanden und vor uns taucht das riesen Einfahrts"häusschen" vor uns auf. Natürlich - wie jedes Mal - stellen wir uns in die falsche der beiden Schlangen und es geht absolut gar nicht vorwärts. In der Zeit, in der in der Nachbarschlange 4 Autos abgefertigt werden, bewegt sich bei uns grad mal eins. Als wir dann endlich dran sind ist es ebenfalls wie immer, wir sind nach 10 Sekunden durch und ich frage mich mal wieder: WAS ZUM TEUFEL tun diese Menschen vor mir immer? Das ist wie an Freizeitparkkassen, vor mir diskutiert gefühlt jeder 10 Minuten rum und ich kaufe innerhalb weniger Sekunden mein Ticket und bin durch, ich werde es nie verstehen.



      Auch im Park kurven wir noch eine halbe Ewigkeit durch die Gegend, denn das Grand Canyon Village ist aktuell eine einzige Großbaustelle und man wird einmal ganz außenrum geleitet.

      Irgendwann erreichen wir schließlich den Check In Parkplatz der Maswik Lodge und der ist gnadenlos überfüllt. Überall stehen Autos mit genervten Fahrern im Weg, die sich ein wohlklingendes Hup Konzert liefern. Herzlich willkommen auf der deutschen Banane, der Standardroute der Standardrouten und herzlich willkommen im Massentourismus - was eine Qual nach der ruhigen letzten Woche. Irgendwann wird direkt vor uns eine Parklücke frei und ich nutze die Gelegenheit. Brr, ist das kühl hier, auch das sind wir gar nicht mehr gewohnt.

      Beim Check In kommen wir schnell durch und erhalten einen Lageplan der Maswik Lodge, wo das Zimmer wieder so schön eingekreist ist. Dort finden wir dann auch direkt einen Parkplatz vor dem richtigen Gebäude und stellen das Auto für die nächsten zwei Nächte ab.



      Wir haben mal wieder ein Zimmer oben bekommen und schleppen erstmal unser ganzes Zeug hoch.

      Wir sind gar nicht begeistert, das Zimmer mit den 2 Queen Betten ist abgewohnt, dunkel und unfreundlich, wenn auch auf den ersten Blick sauber. Toll, ausgerechnet hier bleiben wir jetzt zwei Nächte, aber wir werden eh nicht viel in der Lodge sein. Natürlich ist mir klar, das die National Park Lodges eher rustikal sind, allerdings hat mir die Bright Angel Lodge vor drei Jahren um ein vielfaches mehr zugesagt. Übrigens habe ich auch dieses Jahr versucht diese zu buchen und zwar am 01.05.2017, nachdem ich zwei Stunden in der Warteschleife der Phantom Ranch verbracht habe und kein Zimmer bekommen habe.... Die Bright Angel Lodge war nach diesen zwei Stunden AUSGEBUCHT und wurde für die zwei Nächte am Stück auch nie wieder frei. Unglaublich.

      Der Plan war eigentlich jetzt mit dem Bus in Richtung Hermits Rest zum Sonnenuntergang zu fahren, aber da für sind wir zu früh dran. In dem Zimmer bleiben wollen wir aber auch nicht, also schmeiße ich mich ausnahmsweise in meine lange Joggingshose, denn ich habe keine Lust meine Jeans aus den Tiefen des Koffers zu angeln, wir schnüren die Wanderschuhe noch einmal und machen uns zu Fuß auf den Weg zur Bright Angel Lodge. Von dort aus laufen wir jetzt am Rim entlang in Richtung Hopi Point, mal sehen wie weit wir vor dem Sonnenuntergang kommen. Der erste Blick in den Grand Canyon ist für mich ganz genauso ergreifend und beeindruckend wie beim ersten Mal und meiner Mutter geht es genauso.



      Von hier hat man einen guten Blick auf die letzten Switchbacks des Bright Angel Trails und meine Mutter hat bedenken wegen dem nächsten Tag und der Höhenangst und meckert ein wenig mit mir, was ich geplant habe, trotz des Wissens darum (Wenn sie wüsste, was sie in den nächsten Wochen noch (freiwillig) mitmachen wird :D). Ich sehe da aber keine Probleme, denn auf den Trails ist es im Grand Canyon gar nicht so schlimm, wie es von oben aussieht. Außerdem muss man schon zumindest ein Stück runtergehen um einen vernünftigen Eindruck zu bekommen, nur von oben gucken reicht da einfach nicht. Wird schon!



      Ganz mutig geht es dann sogar bis ganz an die Kante, das hätte ich gar nicht gedacht, aber anscheinend ist das Geländer hoch genug.



      Wir laufen und laufen und laufen und merken dabei gar nicht, wie weit wir eigentlich laufen. Ohje, da kommen ganz schön viele ungeplante Kilometer drauf, aber wir haben uns heute ja noch nicht allzu viel bewegt.







      An den Shuttlestops stapeln sich die Menschen, während wir auf dem Rim Trail dazwischen mal wieder vollkommen einsam unterwegs sind. Die Sonne steht zwar schon recht tief, aber als wir am Hopi Point ankommen dauert es trotzdem noch seine Zeit bis zum Sonnenuntergang. Es ist auch einfach unerträglich voll hier und deshalb möchte ich hier eigentlich nicht bleiben. Wir nutzen nur schnell die Toilette, die absolut ekelhaft ist und laufen dann noch ein gutes Stück weiter.
    • Da bin ich ja froh, daß wir uns Williams bisher gespart haben. ist so überhaupt nicht unser Ding. Dann lieber mehr Zeit am Grand Canyon.

      Was die Maswik Lodge angeht: bin sehr gespannt auf den Neubau des Süd-Teils. Ist wirklich dringend nötig, auch wenn wir die Zimmer nicht so schlimm fanden.
    • Hmmm, das mit dem an den Kassen diskutieren hatten wir dieses Jahr auch zur Genüge... ob im Willis Tower, am Shedd Aquarium oder auch bei der Einfahrt zu den Universal Studios. Vielleicht ist unsereiner aber auch nur zu „professionell“ unterwegs...

      Im Übrigen hat meine Mutter 1994 am Grand Canyon ihre Höhenangst verloren - die ist vorher nicht mal auf eine Leiter gestiegen...

      @Silke: zum Übernachten ist Williams ok, der Rest ist halt Touri und 66... Wir waren ja 2015 dort (außerhalb), da die Unterkünfte am GC entweder ausgebucht oder nicht bezahlbar waren.
    • lunchen schrieb:

      Natürlich - wie jedes Mal - stellen wir uns in die falsche der beiden Schlangen und es geht absolut gar nicht vorwärts. In der Zeit, in der in der Nachbarschlange 4 Autos abgefertigt werden, bewegt sich bei uns grad mal eins. Als wir dann endlich dran sind ist es ebenfalls wie immer, wir sind nach 10 Sekunden durch und ich frage mich mal wieder: WAS ZUM TEUFEL tun diese Menschen vor mir immer? Das ist wie an Freizeitparkkassen, vor mir diskutiert gefühlt jeder 10 Minuten rum und ich kaufe innerhalb weniger Sekunden mein Ticket und bin durch, ich werde es nie verstehen.


      burki schrieb:

      Hmmm, das mit dem an den Kassen diskutieren hatten wir dieses Jahr auch zur Genüge...

      ...das Problem kenne ich ja sogar von den Supermarktkassen :kichern: