No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

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    • Tag 5 (14.05.2018): Arizona-Sonora Desert Museum Teil 1

      Der Wecker reißt uns um 5 Uhr erstmalig aus dem Schlaf, es ist der erste Morgen, an dem wir durch den Jetlag nicht vorher wach sind. Meine müden Augen sind aber mein geringstes Problem, vielmehr besteht mein linker Oberschenkel aus einem gigantischen Mücken(?)stich, offensichtlich eine allergische Reaktion: Heiß, großflächig geschwollen und juckt wie die Hölle. Ich schmiere ein bisschen Zeug aus Deutschland gegen Mückenstiche drauf und versuche es so gut es geht zu ignorieren.

      Um 5:30 Uhr mache ich mich auf die Suche nach der Eismaschine, die Morgenstimmung ist fantastisch.



      Die Eismaschine finde ich schließlich hinter einer eigenen Tür, das ist mir auf dieser Reise öfter aufgefallen. Irgendwie hatte ich 2015 fast nur Motels / Hotels, wo das Teil auf den Fluren oder offen vor den Zimmern stand und die Leute im Zimmer daneben die A-Karte hatten.



      Aber was ist das? Eine EisMASCHINE jedenfalls nicht, es ist vielmehr ein gigantischer Eis Container, wo man sich so viel Eis wie man möchte herauskratzen kann. Das ist leider etwas mühsam, da viele Klötze doch etwas zu groß sind.



      Zurück im Zimmer gibt es noch ein schnelles Frühstück, für meine Mutter gibt es Frosties und für mich meine geliebten Lunchables. Was ich beim Kauf gar nicht gesehen habe: In der Packung befindet sich noch eine Capri Sonne und ein Reeses, sehr cool!



      Die Kühlbox wird erst BEladen und dann VERladen.



      Mit 15 Minuten Verspätung sitzen wir im Santa Fe. Auschecken müssen wir nicht, denn anstatt einer Karte oder einem Schlüssel haben wir einen Zahlencode für das Zimmer bekommen.

      Wir fahren wieder die kurze Strecke bis Why und nehmen die einzige andere mögliche Straße, wenn man nicht zum Organ Pipe Cactus National Monument möchte, sondern nach Tucson. Es ist eine sehr einsame Straße und bis zu unserem Ziel fahren wir nicht einmal an einer Tankstelle vorbei, sondern nur an zahlreichen Saguaros und winzigen Indianer Dörfern und Mobile Homes.

      2,5 Stunden fahren wir durch diese Einsamkeit bis wir am Rande von Tucson ankommen, genauer gesagt im Tucson Mountain Park. Hier befindet sich nicht nur der Saguaro National Park West (Tucson Mountain Distrikt), sondern auch das Arizona-Sonora Desert Museum, unser erstes Ziel für heute morgen. Wir rollen um 8:45 Uhr auf den sehr leeren Parkplatz, das Museum hat bereits seit 7:30 Uhr geöffnet. Eigentlich handelt es sich hierbei nicht wirklich um ein Museum, sondern viel mehr um eine Kombination aus Zoo, botanischem Garten und Museum. Hier findet man ausschließlich Pflanzen und Tiere, die in der Sonora Wüste beheimatet sind und daher ist es für uns sehr interessant hier, einige Geschöpfe sind für 0815 Touristen ja doch eher selten in freier Wildbahn zu beobachten.

      Als wir an den Kassen ankommen und ich das erste Foto machen möchte fällt mir auf - Es ist keine Speicherkarte in der Kamera, die steckt nämlich von der Sicherung gestern Abend noch im File Hub. Das sollte natürlich nicht passieren, ist in dem Fall aber nicht schlimm, ich gehe halt schnell zum Auto zurück und hole eine Neue.



      Dieser hübsche Kollege ist nicht Teil der Ausstellung, der hat es sich vor dem Eingang auf den Steinen gemütlich gemacht.



      Nächster Versuch, diesmal haben wir alles und können reingehen!



      Nach dem obligatorischen Toilettenbesuch gehen wir erst in ein kleines Reptilien- und Insektenhaus gleich am Eingang. Es ist echt der Wahnsinn, wie viele verschiedene Schlangen und Echsen hier in den Gefilden leben und wie wenige davon ich zu Gesicht bekommen habe. Eine Klapperschlange in freier Wildbahn war zum Beispiel noch gar nicht dabei.



      Jedenfalls gefallen mir die Reptilien wesentlich mehr als die Insekten. Man kann mich ja sowieso schon mit allem jagen, das krabbelt und im schlimmsten Fall noch fliegt, aber was hier ausgestellt wird ist teilweise schon echt... uargs. Wenn ich darüber nachdenke, dass mir alles davon auf jeder Wanderung und hinter jedem Stein begegnen kann... Nein, da will ich gar nicht drüber nachdenken und höre auch ganz schnell wieder damit auf. Die großen Spinnen sind da noch mein geringstes Problem.



      Amphibien gibt es auch zahlreiche.



      In dem Museum / Zoo / Botantischen Garten (nennen wir es in Zukunft Museum) geht es nicht nur um die Sonora Wüste, es befindet sich auch mitten in selbiger. Authentischer geht es nicht.

    • Tag 5 (14.05.2018): Arizona-Sonora Desert Museum Teil 2

      Auch nah am Eingang gibt es ein großes, nachgebautes Höhlensystem, von dem ich leider keine Fotos habe. Draußen steht ein Warnschild, das man seinen Augen 10 Minuten geben soll, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Das machen wir natürlich nicht und irren zunächst ein wenig orientierungslos durch die Gegend. Es gibt auch ein paar Abzweigungen im Tunnelsystem, wo man richtig durchklettern muss, sehr cool gemacht. Hier findet man auch ein paar Terrarien mit Erdbewohnern, zum Beispiel Ratten.

      In der Gegend gibt es zahlreiche Knochenfunde von Dinosauriern, also darf natürlich auch ein interessanter Raum über die Vergangenheit nicht fehlen.



      An einem nachgebauten Minen Karren können Kinder und Junggeblieben nach einem Schatz suchen.



      An den zahlreichen verschiedenen Pflanzen im Museum stehen grundsätzlich Schilder mit diversen Erklärungen.



      Über uns kreist mal wieder ein Truthahn Geier, wie schon im Organ Pipe gestern. Der gehört nicht zum Museum :D Das es sich dabei um Truthahn Geier handelt weiß ich übrigens auch nur dank dem Museum.



      Die Beiden sehen schon netter aus!



      Das Museum ist in diverse Themenbereiche bzw. Lebensräume innerhalb der Sonora Wüste untergliedert, wo man die jeweils dort beheimateten Tiere findet. Im Mountain Woodland können wir einen wunderschönen Puma bestaunen, echt traumhafte und elegante Katzen.



      Das Arizona-Sonora Desert Museum nimmt auch Tiere auf, die Hilfe brauchen. Im März diesen Jahres wurde ein 5 Monate altes Puma Baby hier einquartiert und aufgepeppelt, nachdem es halb verhungert und allein in San Jose gefunden wurde. Sein Name ist Cruz und leider haben wir ihn nicht zu Gesicht bekommen.

      Hier, am Puma Gehege, sehen wir das beste Beispiel für eines der Insekten, denen ich nicht unbedingt andauernd begegnen muss.



      In den Mountain Woodlands leben außerdem Bären, die hier auch ein Gehege haben. Leider scheinen die Bewohner keine Lust zu haben und schlafen in irgendeiner Höhle anstatt sich uns zu zeigen. Umso mehr zeigen möchte sich dafür das Reh nebenan, hier sind echte Modelqualitäten vorhanden!



      Außerdem in den Mountain Woodlands beheimatet sind die mexikanischen Wölfe, die es in Arizona wild eigentlich nicht mehr gibt. Das Museum ist dabei, diesen Zustand zu ändern und wildert seit einiger Zeit erfolgreich Gruppen in die umliegenden Wüsten aus, bisher bereits über 100 Tiere. Hier steht ein Ranger, der seinen Job wirklich liebt und jedem der es hören will (oder nicht hören will) ganz viel über seine geliebten Wölfe erzählt. Ich finde es jedenfalls spannend! Bei den beiden Wölfen, die man grad sehen kann, handelt es sich um Weibchen und Männchen, wobei das Weibchen andauernd hektisch durch die Gegend läuft und das Männchen eigentlich nur rumliegt und genervt schaut. Nach dem Motto "Alte. Du nervst. Leg dich hin." Das ist laut dem Ranger immer so und sehr amüsant. Recht hat er, oder? Das Männchen guckt tatsächlich ganz genau so.



      Im sogenannten Cat Canyon gibt es ein paar kleinere Katzen wie Luchse und Ozelots, die aber auch anscheinend grade alle Siesta im Schatten abhalten. Was ich nicht wusste: Ozelots leben hier?! Ich kenne die aus dem Krefelder Zoo, hätte sie aber nie den USA zugeordnet irgendwie.
    • Tag 5 (14.05.2018): Arizona-Sonora Desert Museum Teil 3

      Im Museum gibt es sogar einen Trail durch die "echte Wüste". Über dieses Hinweisschild muss ich doch ein bisschen lachen... "Achtung: Sie verlassen die Zivilisation und begeben sich in die echte Wüste. Das ist sehr gefährlich, planen sie mindestens eine Stunde ein und nehmen Sie genug zu trinken mit"... Ähm. Ja. Der Trail ist eine halbe Meile lang und es gibt an jeder Ecke ein schattenspendendes Dach und mehrere Bänke - so stelle ich mir wirklich die echte Wüste vor. Witzigerweise sind wir die einzigen, die sich auf diesen Trail verirren, die restlichen Besucher halten von Bewegung offensichtlich nicht besonders viel. Wir sehen zwar vegetationsmäßig hier nichts Neues, aber es gibt hier noch ein paar große Gehege, die nur mit dünnem Draht eingezäunt sind und somit kaum sichtbar sind. Hier kann man Kojoten und Javelinas finden.





      Am Ende des Trails kommt man im Bereich "Desert Grassland" aus, wo man Prärie Hunde und Geier bestaunen kann.



      Wer brütet denn hier im Saguaro? :)



      Die Wüste blüht!



    • Tag 5 (14.05.2018): Arizona-Sonora Desert Museum Teil 4

      Wilde Vögel kann man im Arizona-Sonora Desert Museum zahlreiche beobachten.



      Auch Kolibris schwirren immer wieder um unsere Köpfe, aber leider bin ich dafür nicht schnell genug und kann kein Foto machen. Es gibt sogar ein eigenes Schmetterling und Kolibri Haus, es ist toll die kleinen eleganten Tiere zu beobachten.

      Ein hübsches Vogelhaus:



      Im Bereich "Riparian corridor" ist eine Uferregion nachgestellt. Hier leben die Bighorn Sheep, Otter und Schildkröten.



      Wir sind soweit durch und meine Mutter möchte in der Cafeteria noch einen Kaffee trinken bevor wir weiter fahren. Wir sind zwar schon eine Stunde hinter meinem Zeitplan (Was selten vorkommt, aber ich habe mich hier einfach total verschätzt), aber ich sage nichts und so setzen wir uns mit Kaffee und Eis noch ein wenig in den Schatten.



      Hier bekommen wir Besuch von einem wunderschönen Rotkardinal Männchen.



      Ist der nicht toll?

      Es ist jetzt halb 12 und es wird Zeit für uns aufzubrechen. Aber wir waren ja sowieso durch :)
    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      wobei das Weibchen andauernd hektisch durch die Gegend läuft
      Das lief schon 2013 ruhelos im Gehege herum.
      Das Museum ist total gestaltet, aber mich störte die "Einzelhaft" der meisten Tiere.

      Das könnte ich so gar nicht sagen, eigentlich war keines der Tiere alleine. Wir haben zwar manchmal nur eines gesehen, zum Beispiel den Puma, aber es gibt trotzdem noch andere, stand zumindest dort.
    • Tag 5 (14.05.2018): Saguaro National Park West - Valley View Overlook Trail

      Mit einer Stunde Verspätung fahren wir um 11:36 Uhr am Eingangsschild des Saguaro National Parks West vorbei, der liegt nur fünf Minuten Autofahrt vom Arizona-Sonora Desert Museum entfernt.



      Der Saguaro National Park ist in zwei Distrikte unterteilt, die durch die Stadt Tucson getrennt sind und die Fahrt zwischen ihnen dauert in etwa eine Stunde. Wir befinden uns hier im westlichen Teil, dem sogenannten Tucson Mountain Distrikt. Dieser westliche Teil ist zum Großteil unbefestigt, während der östliche Teil, der Rincon Mountain Distrikt, einen asphaltierten Rundkurs hat, dafür aber auch wesentlich längere und zeitaufwändigere Trails. Ansonsten ist der Saguaro Wald im Westteil dichter als im Ostteil, dafür stehen dort die älteren und größeren Exemplare.

      Saguaros sind wahre Giganten. Die Kakteen werden bis zu 16 Meter, teilweise sogar bis zu 20, Meter hoch. Sie wachsen sehr langsam, werden bis zu 220 Jahre alt und sind erst mit 40 Jahren blühfähig. Die ersten Verzweigungen bildet der Saguaro erst ab dem 65. Lebensjahr in ca. 6 Metern Höhe. In alten Western Filmen sieht man diese Riesen überall, von Wyoming bis Colorado, in Wirklichkeit wachsen sie aber nur in den nördlichen Teilen der Sonora Wüste, die von Nordmexiko bis Südarizona reicht. Ab einer Höhe von 1200 Metern über dem Meeresspiegel sind sie ebenfalls nicht mehr anzutreffen.

      Sobald wir am Visitor Center vorbei gefahren sind, biegen wir auf den super befahrbaren, unasphaltierten Rundkurs ab und erreichen schon nach kurzer Zeit den ersten Trailhead.



      Wir wollen heute nicht allzu viel wandern und daher habe ich mir nur zwei extrem kurze Trails rausgesucht, eigentlich nur winzige Spaziergänge. Wir haben heute Nachmittag im Großen und Ganzen etwas anderes vor und wir werden hier vermutlich sowieso nicht mehr wirklich etwas Neues sehen, nach den ganzen Saguaros gestern. Auslassen wollte ich den Park aber auch nicht, wenn man schon direkt dran vorbei fährt.

      Um 11:45 Uhr starten wir auf den kurzen Valley View Overlook Trail.



      Es geht einige Stufen hoch, bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man das gesamte Tal hervorragend überblicken kann. Natürlich ist es sehr heiß, aber der kurze Weg ist für uns nicht der Rede wert. Die paar Leute die uns entgegenkommen, sind aber am Schnaufen wie Walrosse. Die Saguaros hier sind größer als im Organ Pipe National Monument, blühen bereits mehr und stehen wirklich dicht.







      Oben angekommen genießen wir den schönen Ausblick über das Tal.



      Kein Wunder, das die Indianer früher Meilenweit vorher gesehen haben, wenn sich ein Feind genähert hat. So stellt man sich den wilden Westen vor.



      Nach ein paar Minuten wird uns ganz schön heiß ohne Schatten und wir machen uns auf den kurzen Rückweg zum Auto. Jetzt geht es ja nur noch bergab.



      Hier mal wieder ein Größenvergleichsbild. Wirklich beeindruckende Kakteen, diese Saguaros.



      Nach einer halben Stunde sind wir zurück am Auto und trinken erstmal was eiskaltes aus der Kühlbox. Auch wenn der Spaziergang nur kurz war, die Temperaturen in der Sonora Wüste sind Mitte Mai nicht unbedingt mild.

      Trailfakten:

      Länge: 0.8 Meilen / 1,2 km
      Dauer: 0:30h inkl. Pause
      Einstufung Schwierigkeit: Easy und kurz, dennoch mindestens einen Liter Wasser mitnehmen
      Erreichbarkeit: unbefestigt, PKW
      Kosten: 15$ National Park Eintritt oder Annual Pass
      Fazit: Netter kleiner Spaziergang durch dichten Saguaro Wald, schöne Aussicht über das Tal
    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Wirklich beeindruckende Kakteen, diese Saguaros.
      Hach, ich 8o liebe diese stacheligen Gesellen. Die gehören einfach zum Wilden Westen.

      Es war auch die richtige Entscheidung den Schlenker unten rum zu fahren, ich war echt begeistert.
    • Tag 5 (14.05.2018): Saguaro National Park West - Signal Hill

      Wir folgen der Gravel Road Einbahnstraße für weitere 10 Minuten und stehen auch schon am nächsten Trailhead. Den kurzen Weg zum Signal Hill wollen wir auch noch laufen, bevor wir den Westteil verlassen.



      Der Santa Fe ist langsam aber sicher nicht mehr ganz so sauber, unsere Staubfinger hinterlassen nette Abdrücke an den Türen.



      Der kurze Spazierweg führt auch wieder ein paar Stufen hoch und vorbei an einigen überdachten Picknickplätzen. Außer uns hat sich mal wieder keine Menschenseele in der Mittagssonne hierher verirrt.



      Hier kreuzen sich ein paar Trails, aber unserer ist sogar SO kurz, das nichtmal mehr eine Entfernungsangabe auf der Tafel zu lesen ist. Wir sind ganz schön faul heute.



      Neben weiteren Unmengen an Saguaros kann man hier außerdem Petroglyphen finden.



      ... Und Rattlesnakes! Im Gegensatz zu den offensichtlichen Petroglyphen zeigt sich uns aber davon mal wieder keine einzige.



      Da hoch zu den Felsbrocken müssen wir.



      The wild west at it's best.



      Oben angekommen hat man abermals einen gigantischen Blick auf das umliegende Tal und Tucson.



      Wenn man genau hinsieht, dann findet man hier oben am Aussichtspunkt viele weitere, sehr gut erhaltene Petroglyphen.



      Es ist einfach wunderschön hier.



      Wir schaffen es selbst auf diesem 240 Meter langen Rückweg uns für ein paar wenige Meter zu verlaufen und einen falschen Trailabzweig zu nehmen. Das ist wirklich unglaublich und wird schnell noch zum Running Gag - Kein Trail ist komplett ohne das obligatorische Verlaufen!

      Trailfakten:

      Länge: 0.3 Meilen / 480 m
      Dauer: 0:15 h
      Einstufung Schwierigkeit: Ultra Easy und kurz, ein paar Stufen bergauf, genau Richtig für Bewegungsunwillige
      Erreichbarkeit: unbefestigt, PKW
      Kosten: 15$ National Park Eintritt oder Annual Pass
      Fazit: Sehr schöne Aussicht, viele Saguaros und tolle Petroglyphen für kaum vorhandenen Aufwand - Kann man definitiv mitnehmen.

      Wir sind jetzt durch mit dem Westteil des Saguaro National Parks und wir freuen uns jetzt auf einen entspannten Nachmittag.
    • lunchen schrieb:

      ... Und Rattlesnakes! Im Gegensatz zu den offensichtlichen Petroglyphen zeigt sich uns aber davon mal wieder keine einzige.
      Ich hab auch gehofft, da mal so ne Schlange zu sehen. War bei uns aber auch nix! Die Biester haben sich schön versteckt. :thumbs:
    • Tag 5 (14.05.2018): Von Passstraßen, Tacos, Cowboystiefeln und Kaktus Küsten

      Nach dem zweiten kurzen Trail beenden wir den unasphaltierten Rundkurs und verlassen den Saguaro National Park West auch schon wieder in Richtung Tucson. Dabei fahren wir nicht irgendwie, sondern über den wunderschönen, verschlungenen Gates Pass. Meine Mutter ist aufgrund ihrer Höhenangst nicht ganz so begeistert, stellenweise ist die Straße schon sehr schmal und daneben geht es steil bergab - aber es geht noch. Oben gibt es einen Parkplatz, auf dem wir anhalten und die Aussicht genießen.





      Es geht hinab nach Tucson



      Wir müssen Tucson nun einmal komplett von West nach Ost durchqueren und die Stadt gefällt uns auf Anhieb extrem gut. Es ist sehr sauber und aufgeräumt, die Gebäude sind hübsch und alles vermittelt eher den Flair einer sympatischen Kleinstadt.

      Auf unserem Weg liegt ein Taco Bell, das jetzt von mir angesteuert wird. Später wird es in der näheren Umgebung nichts mehr geben und ich bin ja seit letztem Jahr sowieso verliebt in die mexikanische Kette. Leider ist es arschkalt in der Bude und für die 3er Tacos darf ich mir auch kein Fleisch aussuchen, es ist nur Rind da... Aha. Bisher konnte ich immer verschiedene wählen, aber okay, passt schon. Dafür ist die Bedienung extrem nett und interessiert sich sehr für Deutschland und spricht sogar ein paar Worte Deutsch. Wir haben eine Menge Spaß bei der Bestellung und meine Mutter ist vom Essen auch ganz angetan - im Gegensatz zu Panda Express.



      Um 13:45 Uhr verlassen wir Taco Bell wieder und haben NOCH einen kleinen Zwischenstopp, bevor wir zu unserer Unterkunft fahren: Boot Barn. Ich hatte es in irgendeinem Bericht gefunden und habe mir den Online Shop angesehen, seitdem wollte ich unbedingt dort hin. Eigentlich erst in Las Vegas um Boots zu kaufen, aber ich hatte mir einen Hut ausgesucht, den ich unbedingt jetzt schon haben will und vorher brauchen werde. Voller Vorfreude betreten wir also den Laden!



      Waaaaaaaaaaaaahnsinn, was für ein Laden! Ich bin direkt Schockverliebt... Diese ganzen Boots, da weiß ich gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll und auch die ganze Deko für zuhause.. Ein Traum. Ich könnte sofort den ganzen Laden kaufen, aber zuerst geht es zu den Hüten..

      ..

      Sind die irre?! Ich finde den ausgesuchten Hut zwar, aber vor Ort kostet er das DOPPELTE wie Online, 40 statt 20$. Er passt auch nicht richtig, S, die kleinste Größe, ist noch immer viel zu locker, aber ich lasse den Hut erstmal auf meinem Schädel und stolziere damit durch den ganzen restlichen Laden...



      ... bis zu der gigantischen Boots Auswahl. Aber moment... Wir haben die Wanderschuhe ausgezogen und laufen in Sandalen (ohne Socken!!!) durch die Gegend, nicht sehr praktisch um Boots anzuprobieren. Irgendwie haben wir dazu auch spontan gar keine Lust mehr und verschieben das - wie geplant - auf Las Vegas. Die riesen Auswahl an wunderschönen Cowboy Boots überfordert uns ganz einfach.



      Am Ende siegt dann auch die Vernunft und der Hut wandert von meinem Kopf zurück in's Regal. Ich finde ihn echt toll und er steht mir auch.. Aber er ist viel zu teuer und passt auch nicht gut, ich würde ihn nur dauernd verlieren.

      Wir haben jetzt 14:30 Uhr und wollen eigentlich seit einer halben Stunde am Pool liegen. Sally ist die Besitzerin des wunderschönen Cactus Cove Bed & Breakfasts, eine Unterkunft mit nur 3 Zimmern und ich hatte vorab mit ihr ausgemacht, das wir bereits um 14 Uhr anstatt um 16 Uhr einchecken dürfen. Wir hatten vorab schon regen Email Verkehr und es scheint eine sehr herzliche Frau zu sein, die beruflich sehr viel Zeit in Paris verbringt. Damals hatte ich booking.com durchstöbert auf der Suche nach einer Unterkunft in Tucson und das Ergebnis war klar: Hier gibt es zur Abwechslung mal jede Menge bezahlbare Hotels mit Top Bewertungen. Was mache ich?! Ich suche mir eine der teuersten davon aus. Ich konnte nicht anders, ich habe mich in diese Unterkunft verliebt, seit ich das erste mal über die Bilder gestolpert bin und habe mit Stornierungsoption gebucht... ich habe danach ständig geguckt, ob ich nicht doch umbuche, bei dem unvernünftigen Preis und den Alternativen... Aber ich konnte nicht, denn nichts wollte mir ansatzweise so gut gefallen und ich hatte mich schon mit dem Gedanken angefreundet, den Nachmittag und folgenden Vormittag am Pool zu verbringen um das so voll auszunutzen. Dann kam noch die herzliche Email von Sally... Naja. In unserer Excel Liste habe ich den Preis für diese Unterkunft stark geschönt und weitaus mehr als die Hälfte bezahlt, damit kein Protest kommt. Das ist dann beim Einchecken zwar aufgeflogen, aber jetzt sind wir einmal da und bezahlt ist seit Monaten... Kann man nichts machen!

      Wir erreichen den östlichen Rand von Tucson und finden unser Ziel in einer unbefestigten Seitenstraße, in der sich Kojote und Roadrunner gute Nacht sagen. Wir parken vor dem Tor mit der Aufschrift "Cactus Cove", öffnen das Gartentörchen und schon kommt Sally uns freudestrahlend entgegen gelaufen - eine super lebensfrohe ältere Dame, die hier alleine lebt und die gelegentliche Gesellschaft von Gästen ganz offensichtlich sehr genießt. Sie hört einfach nicht mehr auf zu reden und uns zu erzählen, wie beautiful und amazing hier alles ist, besonders ihre Kakteen und ihr View auf die Mountains. Sie sagt uns, wir wären heute die einzigen Gäste und haben alles für uns alleine. Wir werden in den großartigen Außenbereich mit Kamin, Tisch, Sofas und Pool gefühlt und sollen hier warten.



      Kurz darauf ist Sally zurück mit einer Flasche Wasser, zwei Gläsern und frischen Erdbeeren, denen sie schnell noch persönlich einen Schokoladenhut verpasst hat. So schön, gemütlich und herzlich das auch alles ist, eigentlich wollen wir nur ENDLICH an den Pool. Das geht allerdings nicht, denn wir kommen von dieser Frau nicht mehr los, die uns zunächst ihre ganze Lebensgeschichte erzählt, dann die ihrer Enkel, dann alles über Tucson berichtet und uns schließlich in aller Ausführlichkeit unser Zimmer erklärt. Nein, nicht zeigt, erklärt! Jeder einzelne Lichtschalter, jedes Möbelstück, jeder Kleiderbügel hat seine ganz eigene, interessante Geschichte die gehört werden möchte. Sally muss nun noch ein bisschen arbeiten und überlässt uns unserem Schicksal. Um 16 Uhr liegen wir also ENDLICH in der knallenden Sonne am supergenialen Pool, den wir ganz für uns alleine haben. Wenn ich mir nicht dort gerade eine Erfrischung hole, dann schreibe ich Notizen für den Bericht.



      Unser Zimmer ist total genial, das zeige ich euch aber wie gewohnt erst in der Hotelvorstellung. Die Vordertür führt direkt in den Innenhof mit dem Pool und der Hinterausgang auf eine private Terasse hinter hohen Mauern. Hier ist eine weitere Sitzgelegenheit und - wie geil ist das bitte - eine Outdoor Dusche! Hier findet das Leben draußen statt, egal ob Frühstück, Abendessen, Siesta oder Dusche! Wait for it - einige werden jetzt mit dem Kopf schütteln, aber hier ist das Duschfoto!



      Warum dusche ich überhaupt?! Na, weil schon fast 18 Uhr ist und so viel Entspannung hält ja kein Mensch aus! Reicht! Auf zum Sonnenuntergang in den Saguaro National Park East!
    • No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

      Vermutlich hast Du bei mir von Boot Barn gelesen, denn bei uns ist der Laden Pflichtprogramm. Dieses Mal sind wir da auch wieder in Vegas versackt. Das erste Mal waren wir 2013 in Durango in nem Boot Barn und Markus hat tatsächlich Stiefel gekauft

      Gesendet von meinem F5121 mit Tapatalk
    • Silke schrieb:

      Vermutlich hast Du bei mir von Boot Barn gelesen, denn bei uns ist der Laden Pflichtprogramm. Dieses Mal sind wir da auch wieder in Vegas versackt. Das erste Mal waren wir 2013 in Durango in nem Boot Barn und Markus hat tatsächlich Stiefel gekauft

      Gesendet von meinem F5121 mit Tapatalk
      ...und wie oft hat er die Stiefel schon angehabt?
    • Silke schrieb:

      Bernd schrieb:

      ...und wie oft hat er die Stiefel schon angehabt?
      Tatsächlich schon öfter. Führt immer zu lustigen Kommentaren seiner Arbeitskollegen. :kichern:
      ...ich habe mir bisher noch keine zugelegt, weil sie dann wahrscheinlich nur im Regal verstauben würden :think: obwohl es drüben echt edele Exemplare gibt
    • Silke schrieb:

      Vermutlich hast Du bei mir von Boot Barn gelesen, denn bei uns ist der Laden Pflichtprogramm. Dieses Mal sind wir da auch wieder in Vegas versackt. Das erste Mal waren wir 2013 in Durango in nem Boot Barn und Markus hat tatsächlich Stiefel gekauft

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      Ne, das war definitiv beim 1. Mal im Amerika-Forum, aber inzwischen habe ich schon öfter davon gelesen, bei dir also mit Sicherheit auch :D
    • Tag 5 (14.05.2018): Tschüss Sunset, Hallo Airport, Tschüss Santa Fe, Hallo Rav4!

      Um 18 Uhr sitzen wir im Auto und machen uns auf den Weg zum Saguaro National Park East (Rincon Mountain District). Mein Erkundungsteam ist dort zum Sonnenuntergang noch einen längeren Trail gelaufen und ich habe überlegt, es ihnen gleichzutun. Allerdings waren wir erst so viel später als geplant am Pool, dass wir an meinem ursprünglichen Plan festhalten und einfach einen Stück in den Tangue Verde Trail reinlaufen um eine gute Stelle zu finden. Der Weg von der Unterkunft in den Ostteil ist kurz, nach 15 Minuten sind wir bereits am National Park Schild.



      Kurz darauf erreichen wir über asphaltierte Straßen den Parkplatz das Tangue Verde Trails und parken den Santa Fe. Ich steige aus, gehe zum Kofferraum um den Rucksack startklar zu machen und höre ein seltsames Geräusch... Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffff.... Was ist das??! ich folge dem Geräusch und halte mein Ohr schließlich an die beiden hinteren Reifen... PFFFFFFFFFFFFFFFFFFF... Meine Befürchtung bestätigt sich am hinteren rechten Reifen. Ich springe zurück in's Auto und frage den Boardcomputer. Der sagt hinten rechts 28psi, in allen anderen Reifen 40-42. Na toll?! Wann das wohl passiert ist? Die letzte Gravel Road war heute Vormittag im Saguaro West, die Einfahrt zur Unterkunft ist allerdings auch unbefestigt... Ist ja jetzt auch völlig egal, ich suche im Navi nach dem Flughafen Tucson und entscheide die knappe halbe Stunde dort hin zu fahren oder es zumindest zu versuchen. Der Saguaro National Park ist einer der wenigen Parks, der die Schranken nach Sonnenuntergang schließt und ich bin einfach nur heilfroh, dass sich der Tangue Verde Trail vor dem Einbahnstraßen Rundkurs befindet und wir einfach zurück können. Nicht auszudenken wie das enden würde, wenn wir jetzt noch den kompletten Loop fahren müssten.

      Bei der Fahrt lasse ich den Boardcomputer nicht mehr aus den Augen und zum Glück fällt der Druck zwar konstant, aber nicht besonders schnell. Bei 26psi springt dann endlich auch mal die Reifendruck Warnlampe an und bei 23psi kommen wir an einer Tankstelle vorbei. Zur Sicherheit halten wir hier und pumpen mit Hilfe der Gangster Braut, die hier arbeitet, den Reifen ein wenig auf und haben jetzt wieder 35psi, das reicht bis zum Flughafen.



      Wir fahren am Pima Air Museum vorbei und sind beeindruckt von den vielen pensionierten Flugzeugen, die ihr rumstehen. Das nimmt ja gar kein Ende!

      Am relativ kleinen Flughafen ist der Rental Car Return gut ausgeschildert und der National Mitarbeiter, der uns in Empfang nimmt, ist sehr freundlich. Warum National?! Weil die mit Alamo zusammengehören und der Alamo Schalter um die Uhrzeit schon geschlossen ist. Ich sage ihm, das wir das Auto eigentlich nicht abgeben möchten, aber das unser Reifen Lust verliert, "You can hear it" - "Oh yes, I know what you mean"!



      Alles kein Problem, wir sollen ein neues Auto nehmen. Leider haben wir hier aber keinerlei Wahl und bekommen einen weißten Toyota Rav4 vorgefahren. Ich bin erstmal angepisst, der ist ja deutlich kleiner als der Santa Fe. Klar, es ist die Größe die ich gebucht habe, der Hyundai nicht... Beschweren darf ich mich also eigentlich nicht, aber ärgerlich ist es in dem Moment trotzdem und optisch gefällt der mir auch nicht. Die Meinung zum Auto wird sich in den nächsten Tagen kontinuierlich verbessern und am Ende war der Tausch ein absoluter Glücksfall, der Kleine wird seine Sache wirklich gut machen und die Ausstattung ist eine sehr viel bessere.

      Wir laden unsere Sachen in Ruhe um...



      ... bedanken uns und machen uns auf den Weg zurück zur Unterkunft. Den Sonnenuntergang haben wir natürlich verpasst, daher gibt es nur ein unscharfes Ersatzfoto aus dem Auto. Schon jetzt sagt mir der Rav4 vom Fahrverhalten her deutlich mehr zu als der Santa Fe. Auch die Fernlicht Automatik ist ein Traum, genau wie die Klimaautomatik!



      Wir kommen im stockdunklen wieder im Hotel an und haben jetzt absolut kein Bock mehr, nochmal irgendwas essbares zu suchen. Es beschränkt sich also auf Brote im Zimmer, während ich auf eine spätere Stunde warte... In der Zeit telefoniere ich endlich noch auf der privaten Terrasse mit Dominik!



      Aufstellung vom Verbrauch der Autos und Tankkosten gibt es im Fazit am Ende des Berichts, beim Santa Fe ist das sowieso etwas schwierig, da wir durch den Tausch quasi eine Tankfüllung geschenkt bekommen haben, das Auto war so gut wie leer bei Abgabe.