*Riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing* 3:30 Uhr, so früh hat der Wecker in diesem Urlaub noch nicht geklingelt, aber es gibt einen sehr guten Grund. Ich komme doch nicht zum 2. mal nach Moab und versäume zum 2. Mal den Sunrise am Mesa Arch! No Way! Dieser Punkt war schon während der Planung ein Must Do und ausnahmsweise muss meine Mutter auch mit, weil wir danach nicht wieder zurück zum Hotel kommen.
Wir haben gestern bereits alles gepackt und die Sachen für heute rausgelegt, so das wir heute schnell fertig sind und los können. Ich ziehe mich bloß an und versuche an der Eismaschine neben dem Pool so leise wie möglich das Eis für die Kühlbox zu ziehen, zum Glück ist die Maschine in einem separaten Raum mit eigener Tür, sonst hätten uns die Gäste im Nachbarzimmer wohl getötet - zurecht. Um 4 Uhr sind wir abfahrbereit und machen uns in tiefster und schwärzester Nacht auf dem Weg zum Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Parks, absolutes Neuland für mich.
Wir fahren am Eingang vom Arches National Park vorbei und am Abzweig zum Corona Arch. Nach nicht allzu langer Zeit befiehlt das Navi mir links abzubiegen... in eine Gravel Road, einem Schild zufolge führt sie zu den Gemini Bridges. Hä?! Mensch Uschi, was hast du denn da wieder für einen Mist gemacht? Ich war zwar noch nie im Island in the Sky, bin mir aber VERDAMMT sicher, das die Hauptzufahrt nicht aus einer meilenweiten Gravelroad besteht. Also wenden wir und versuchen unser Glück erneut bei der nächsten Kreuzung, diesmal sind wir richtig.
Der Himmel ist ein Traum, trotz dem Fernlicht des Mietwagens kann man die Milchstraße klar erkennen und auch die ein oder andere Sternschnuppe saust über uns hinweg. Wäre ich alleine, dann wäre ich wohl noch eine Stunde eher gefahren, die Milchstraße über dem Mesa Arch hat mit Sicherheit auch ihren Reiz.
Also... Eigentlich hatte ich geplant eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang hier aufzuschlagen, aber nachdem Dominik mich einige Tage zuvor vorgewarnt hat, habe ich es auf eine Stunde erweitert. Die beiden hatten 30 Minuten vorher kaum noch eine Chance auf einen halbwegs annehmbaren Platz und das möchte ich vermeiden. Wir rollen also um Punkt 5 Uhr morgens auf den Parkplatz des Trailheads, um 6 Uhr soll die Sonne aufgehen. Tatsächlich stehen aber auch jetzt schon fünf weitere Autos hier und ich will es kaum glauben.
Wir packen uns dick ein, ich nehme mir mein Stativ und ab geht es auf den kurzen Trail zum Mesa Arch. Selbst hier verlaufen wir uns ein wenig, aber es ist auch tiefste Nacht und ich war noch nie hier. Mit Hilfe meiner Wegpunkte und später auch mit Hilfe der Stirnlampen Punkte in der Ferne, finden wir den Mesa Arch dann schließlich doch noch und die besten Stellen sind natürlich schon mit Stativen besetzt, ich habe es nicht anders erwartet. Den Gesprächen der Fotografen nach zu urteilen haben mindesten drei davon auch die ganze Nacht hier verbracht. Alle reden wir ein Wasserfall und das in einer unglaublich nervtötenden Lautstärke. Und das um die Uhrzeit!!! Bah ne! Außerdem habe ich den größten Fehler gemacht, den man hier machen kann, ich habe das Weitwinkel im Auto liegen lassen und muss mich jetzt mit 18mm zufrieden geben, viel zu groß für die Perspektive, aber es geht jetzt nicht mehr anders... Bis ich zurück am Auto bin und wieder hier her komme, ist der Platz wohl weg.
Es wird langsam heller und der grandiose Ausblick lässt sich bereits erahnen.
Ein deutsches Pärchen taucht nicht allzu lange nach uns auf und er ist richtig, richtig genervt. Sie hat ihn für den Sonnenaufgang aus dem Bett gejagt und man merkt ihm seine Unmut so richtig schön an. Wir wären alle vollkommen irre und verrückt und das wäre nun schon die 3. Nacht, die er hintereinander um die Uhrzeit aus dem Schlaf gerissen wurde von dem Blödsinn! Herrlich, ich habe mich wirklich gut amüsiert.
Inzwischen ist es richtig, richtig voll. Viele Leute sind auch gekommen die sich weit hinten oder neben dem Arch platzieren, die wollen einfach nur zusehen und keine Bilder machen. Fünf Minuten vor Sonnenaufgang kommt dann eine hektische Chinesin angerannt, die ihr Handy auf einem Gorilla Pod vor alle Fotografen stellt und sich unwirsch dazwischen quetscht - das gab ein Theater! Vollkommen zurecht und sie hat sich dann auch schnell wieder verzogen. Versteht mich nicht falsch, ich vertrete noch immer die Meinung, das hier jeder das recht hat in der ersten Reihe zu stehen, vollkommen egal ob mit DSLR, handlicher Knipse, Handy oder ganz ohne technisches Gerät. Ich bin einfach nur der Ansicht man muss eher kommen, wenn man einen guten Platz haben will und das gilt für alle. Wenn ich seit einer Stunde in der Kälte stehe und warte, dann mache ich mit meiner DSLR keinen Platz für ein Handy und andersrum würde ich mit meinem Handy keinen Platz für die DSLR machen. Man muss eben früher aufstehen, wenn man hier an die Pole Position will, musste ich ja auch feststellen.
Die Sonne steigt über den Rim, begleitet von einer fabelhaften Note Grasgeruch (echt jetzt Leute?!) und viel Lärm.
Mal abgesehen davon das ich das Weitwinkel im Auto liegen habe, bin ich mit den Fotos mal sowas von vollkommen unzufrieden. Diese Lensflares überall und überhaupt... Das habe ich mal so richtig schön verkackt auf gut deutsch gesagt. Aber hey, das Erlebnis zählt und das war... laut und stinkig! Nein im ernst, der Sonnenaufgang hier ist schon sehr schön und wirklich was besonderes. Ob er den Stress am Ende wirklich wert ist weiß ich aber nicht.... Es gibt tausende schöne Stellen an denen man einen Sonnenaufgang genießen kann ohne geruchstechnisch und akustisch belästigt zu werden und durch die Gegend geschubst zu werden.
Und so sieht die ganze Freakshow hinter den Kulissen aus.
Was ein Theater. Der Arch ist an sich nichts besonderes, aber die Lage macht ihn einfach einzigartig. Der Hintergrund vom Canyonlands National Park gibt eine atemberaubende Kulisse ab und auch der Sonnenaufgang hat eine ganz besondere Stimmung, wenn man - wie gesagt - die ganzen nicht unerheblichen Störfaktoren ausblendet.
Wir sind die ersten die den Arch nach dem Sonnenaufgang wieder verlassen und zum Auto zurück laufen, der Parkplatz platzt inzwischen aus allen Nähten.
Jetzt aber schnell irgendwo hin, wo wir garantiert unsere Ruhe haben werden.
Wir haben gestern bereits alles gepackt und die Sachen für heute rausgelegt, so das wir heute schnell fertig sind und los können. Ich ziehe mich bloß an und versuche an der Eismaschine neben dem Pool so leise wie möglich das Eis für die Kühlbox zu ziehen, zum Glück ist die Maschine in einem separaten Raum mit eigener Tür, sonst hätten uns die Gäste im Nachbarzimmer wohl getötet - zurecht. Um 4 Uhr sind wir abfahrbereit und machen uns in tiefster und schwärzester Nacht auf dem Weg zum Island in the Sky Distrikt des Canyonlands National Parks, absolutes Neuland für mich.
Wir fahren am Eingang vom Arches National Park vorbei und am Abzweig zum Corona Arch. Nach nicht allzu langer Zeit befiehlt das Navi mir links abzubiegen... in eine Gravel Road, einem Schild zufolge führt sie zu den Gemini Bridges. Hä?! Mensch Uschi, was hast du denn da wieder für einen Mist gemacht? Ich war zwar noch nie im Island in the Sky, bin mir aber VERDAMMT sicher, das die Hauptzufahrt nicht aus einer meilenweiten Gravelroad besteht. Also wenden wir und versuchen unser Glück erneut bei der nächsten Kreuzung, diesmal sind wir richtig.
Der Himmel ist ein Traum, trotz dem Fernlicht des Mietwagens kann man die Milchstraße klar erkennen und auch die ein oder andere Sternschnuppe saust über uns hinweg. Wäre ich alleine, dann wäre ich wohl noch eine Stunde eher gefahren, die Milchstraße über dem Mesa Arch hat mit Sicherheit auch ihren Reiz.
Also... Eigentlich hatte ich geplant eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang hier aufzuschlagen, aber nachdem Dominik mich einige Tage zuvor vorgewarnt hat, habe ich es auf eine Stunde erweitert. Die beiden hatten 30 Minuten vorher kaum noch eine Chance auf einen halbwegs annehmbaren Platz und das möchte ich vermeiden. Wir rollen also um Punkt 5 Uhr morgens auf den Parkplatz des Trailheads, um 6 Uhr soll die Sonne aufgehen. Tatsächlich stehen aber auch jetzt schon fünf weitere Autos hier und ich will es kaum glauben.
Wir packen uns dick ein, ich nehme mir mein Stativ und ab geht es auf den kurzen Trail zum Mesa Arch. Selbst hier verlaufen wir uns ein wenig, aber es ist auch tiefste Nacht und ich war noch nie hier. Mit Hilfe meiner Wegpunkte und später auch mit Hilfe der Stirnlampen Punkte in der Ferne, finden wir den Mesa Arch dann schließlich doch noch und die besten Stellen sind natürlich schon mit Stativen besetzt, ich habe es nicht anders erwartet. Den Gesprächen der Fotografen nach zu urteilen haben mindesten drei davon auch die ganze Nacht hier verbracht. Alle reden wir ein Wasserfall und das in einer unglaublich nervtötenden Lautstärke. Und das um die Uhrzeit!!! Bah ne! Außerdem habe ich den größten Fehler gemacht, den man hier machen kann, ich habe das Weitwinkel im Auto liegen lassen und muss mich jetzt mit 18mm zufrieden geben, viel zu groß für die Perspektive, aber es geht jetzt nicht mehr anders... Bis ich zurück am Auto bin und wieder hier her komme, ist der Platz wohl weg.
Es wird langsam heller und der grandiose Ausblick lässt sich bereits erahnen.
Ein deutsches Pärchen taucht nicht allzu lange nach uns auf und er ist richtig, richtig genervt. Sie hat ihn für den Sonnenaufgang aus dem Bett gejagt und man merkt ihm seine Unmut so richtig schön an. Wir wären alle vollkommen irre und verrückt und das wäre nun schon die 3. Nacht, die er hintereinander um die Uhrzeit aus dem Schlaf gerissen wurde von dem Blödsinn! Herrlich, ich habe mich wirklich gut amüsiert.
Inzwischen ist es richtig, richtig voll. Viele Leute sind auch gekommen die sich weit hinten oder neben dem Arch platzieren, die wollen einfach nur zusehen und keine Bilder machen. Fünf Minuten vor Sonnenaufgang kommt dann eine hektische Chinesin angerannt, die ihr Handy auf einem Gorilla Pod vor alle Fotografen stellt und sich unwirsch dazwischen quetscht - das gab ein Theater! Vollkommen zurecht und sie hat sich dann auch schnell wieder verzogen. Versteht mich nicht falsch, ich vertrete noch immer die Meinung, das hier jeder das recht hat in der ersten Reihe zu stehen, vollkommen egal ob mit DSLR, handlicher Knipse, Handy oder ganz ohne technisches Gerät. Ich bin einfach nur der Ansicht man muss eher kommen, wenn man einen guten Platz haben will und das gilt für alle. Wenn ich seit einer Stunde in der Kälte stehe und warte, dann mache ich mit meiner DSLR keinen Platz für ein Handy und andersrum würde ich mit meinem Handy keinen Platz für die DSLR machen. Man muss eben früher aufstehen, wenn man hier an die Pole Position will, musste ich ja auch feststellen.
Die Sonne steigt über den Rim, begleitet von einer fabelhaften Note Grasgeruch (echt jetzt Leute?!) und viel Lärm.
Mal abgesehen davon das ich das Weitwinkel im Auto liegen habe, bin ich mit den Fotos mal sowas von vollkommen unzufrieden. Diese Lensflares überall und überhaupt... Das habe ich mal so richtig schön verkackt auf gut deutsch gesagt. Aber hey, das Erlebnis zählt und das war... laut und stinkig! Nein im ernst, der Sonnenaufgang hier ist schon sehr schön und wirklich was besonderes. Ob er den Stress am Ende wirklich wert ist weiß ich aber nicht.... Es gibt tausende schöne Stellen an denen man einen Sonnenaufgang genießen kann ohne geruchstechnisch und akustisch belästigt zu werden und durch die Gegend geschubst zu werden.
Und so sieht die ganze Freakshow hinter den Kulissen aus.
Was ein Theater. Der Arch ist an sich nichts besonderes, aber die Lage macht ihn einfach einzigartig. Der Hintergrund vom Canyonlands National Park gibt eine atemberaubende Kulisse ab und auch der Sonnenaufgang hat eine ganz besondere Stimmung, wenn man - wie gesagt - die ganzen nicht unerheblichen Störfaktoren ausblendet.
Wir sind die ersten die den Arch nach dem Sonnenaufgang wieder verlassen und zum Auto zurück laufen, der Parkplatz platzt inzwischen aus allen Nähten.
Jetzt aber schnell irgendwo hin, wo wir garantiert unsere Ruhe haben werden.