Highway to Hell....

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    • Highway to Hell....

      ....kommt mir gerade in den Sinn, denn Gibson ist pleite! Wer macht jetzt geniale Gitarren für z.B. Angus Young und sein berühmtes "Highway to Hell"? (Obwohl ich es ja eigentlich mehr mit Keith Richards habe, der auch eine Gibson spielt.)

      Aber wir haben so unseren ganz speziellen

      Wie so jeder Weg in die Hölle - nix für Weicheier!

      Eigentlich geht es um den Zugang zum Lost Horse Basin, das hoch über Gateway, Colorado liegt.

      Ob man zum Basin hinauf will oder von dort oben hinunter nach Gateway, das bleibt sich im Endeffekt gleich! Entweder man fährt nahezu 100 Meilen Umweg oder man nimmt eben doch die einzige Verbindung, die zwischen dem Uncomphagre Uplift und dem Canyon des Dolores Rivers verläuft. Das sind dann ungefähr 12 Meilen.


      Dieser Trail - oder ist es eine Road? - führt von der so genannten 4 2/10 Road auf der Ostseite des Dolores Rivers nach etwas mehr als 6 Meilen nach Norden weg und mehr oder weniger gerade auf die über 900 Meter hoch aufragende Wand der Cliffs zu. Kaum zu glauben, dass sich da Pathfinder hindurchgegraben haben.


      Dieses Mal kommen wir von Nordwesten durch das Gebiet East of Dolores, das weitgehend noch zu Utah gehört, von dort aber nur relativ schwierig zu erreichen ist.


      Da wollen wir runter - ins Tal des Dolores Rivers. Mittig die bekannte Gateway Palisade.

      Wir stehen am oberen Ende der Strecke, die auf kurzer Entfernung um die 920 Meter hinunter ins Tal führt, dabei auf den ersten eineinhalb Meilen stolze 650 Meter Höhenunterschied überwindet.

      Vergleicht man diese Zahlen mit anderen bekannten Offroad-Steigungstrecken, dann werden die Dimensionen deutlicher.

      Der Flint Trail, der zum Maze von Canyonlands hinunterführt, überwindet auf rund 1 Meile 200 Höhenmeter (mittleres Gefälle ca. 12%) und dann ist man schon so gut wie ganz durch. Der Shafer Trail auf Island in the Sky führt zwar über 300 Höhenmeter, hat dafür allerdings ca. 3 Meilen Distanz zur Verfügung. Im Mittel also mit 6% Gefälle. Da sind die mittleren 25% der Sheep Creek Road im oberen Abschnitt schon ein anderes Kaliber.

      Wie auch immer, wir müssen jetzt die Strecke nach unten. Erst mal laufe ich die ersten 200 Meter um den Zustand abschätzen zu können.


      Beginn der Road oben am Rand des Plateaus.


      Ein Fahrzeug breit, kein Platz zum Wenden.


      Genauso geht es weiter


      Ausblick


      Bie Sonne kommt schon sehr flach von Westen rein. Wir sollten uns beeilen!

      Vor über 10 Jahren waren wir - d.h. Lady hinauf und ich wieder herunter - von Gateway zum Lost Horse Basin gefahren. Oben hatten wir uns irgendwie verfranzt, alles endete im Gestrüpp.

      Damals waren wir mit einem Ford Explorer unterwegs. Es braucht keinen extremen Geländewagen, um die Road zu befahren. Aufgrund der stellenweise engen Spur, den Haarnadelkurven, in denen man auch mit kurzen Fahrzeugen zurücksetzen muss und der Steilheit liegt das Problem zur Hauptsache beim Fahrer, der sich lange konzentrieren darf.


      920 Meter Höhenunterschied bis hinunter zum Fluss.


      Die Spur windet sich nach unten.


      Going down


      Ab und zu wird ausgebessert, aber ein herkömmlicher Grader passt hier nicht!


      Palisade heisst die Ecke - eine Wilderness Study Area

      Wieder mal stehen wir in einer Haarnadel mit der Schnauze direkt am Abgrund, mussen zurücksetzen. Ab und an auch mehrfach, bis man ums Eck kommt. Dabei kann man Bilder von der Landschaft schiessen.


      Tief unter uns gewaltige, vielfarbige Erdsäulen


      Tief unten im Tal kann man das letzte Stück der Road erkennen.

      Inzwischen ist die Sonnen zumindestens auf unserer Höhe hinter den Bergen verschwunden, der Canyon des Dolores Rivers liegt im Schatten währen oben am Lost Horse Basin noch die Sonne scheint. Bis wir am Flusssein werden dürfte es vormutlich stockdunkel sein.


      Oben auf der Hochfläche scheint noch die Sonne

      Als es etwas flacher wird brauchen wir mal eine Verschnaufpause. Wir halten an, schiessen die letzten Bilder. 10 Minuten später ist es dunkel.

      Bei 12S 0671164 4289807 erreichen wir die 4 2/10 Road - sie heisst wirklich so - die uns nach Gateway bringt, wo wir bei 12S 0676030 4283263 auf die CO 141 treffen. Die Kreuzung liegt 250 Meter östlich der River Bridge.


      Henry, the Hummer


      Blick zurück nach oben


      Auch Hoodoos gibt es


      Mehr davon


      Aufbruch zur letzten Etappe

      Von Gateway aus fahren wir durch den John Brown Canyon und über die Gateway Road zurück nach Moab. Dabei begegnen wir im Dunkeln noch einem halbwüchsigen Schwarzbären, der plötzlich im Lichtkegel des Scheinwerfers auftaucht und dann ins Unterholz verschwindet.


      Da oben hat es offensichtlich stärker geregnet. Es stehen Pfützen und wir nach einer Durchfahrt im Dunklen! Die Scheinwerfer sind derart mit Schlamm verkleistert, das wir sie mit Wasser abspülen müssen. Danach fahre ich langsamer durch die Wasserlachen.

      Man kann die abenteuerliche Tour nur jedem empfehlen. Höhenangst ist allerdings fehl am Platz!

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()