From East to West

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    • 04.09. Grand Canyon - South Kaibab Trail

      Kurz vornweg: In den beiden kommenden Teilen gibt es ein paar mehr Bilder.

      —-

      Heute wollen wir in den Grand Canyon wandern, genauer gesagt ein Stück des South Kaibab Trails. Die Wettervorhersage ist gut, jedoch warnt uns der Fahrer vom Shuttlebus bereits davor, dass mit je 100 Höhenmeter, die wir tiefer in den Canyon wandern, die Temperatur um je 1 Grad Celsius steigt. Am Ende sollten es fast 40 Grad Celsius werden. Aber von Anfang an.

      Wir hatten morgens mittlerweile eine Art Routine. Kaffee, Würstchen, Toast mit Peanutbutter oder Marmelade. Wichtig war, ein bisschen die Akkus aufzuladen, wir würden heute einiges ausschwitzen. Marsl hat sich dabei aber meist zurück gehalten, früh einen Kaffee und sonst nix.

      Im Vorfeld hatte ich ein paar Points of Return festgelegt. Bis zum Ooh Aah Point sollten wir es in jedem Fall schaffen, Cedar Ridge wohl ebenso und je nach Lage könnten wir dann noch bis zum Skeleton Point maximal, spätestens dort sollten wir aber umdrehen. Bis zu diesem Punkt sind es immerhin 1000 Höhenmeter und rund 5 Kilometer.

      Wir steigen bei der Yavapai Lodge in den Shuttlebus (Orange) und fahren bis zum Trailhead. Hier hat man letztmals die Möglichkeit, Wasser aufzufüllen, wir haben aber eigentlich genug mit.

      Anfangs geht es über einige Switchbacks direkt am Rim runter, danach liefen wir nahe des Rims auf einem leicht abschüssigen Weg, hier alles noch im Schatten. Sobald man diesen Teil aber überwunden hat (und quasi am Yaki Point vorbei ist, nur tiefer) liegt der Trail nahezu komplett in der Sonne, die morgens von rechts scheint.




      Bis zum Ooh Aah Point ist die Wanderung relativ einfach, nur kurz vor diesem Punkt geht es etwas steiler nach unten. Der Blick voraus in den Grand Canyon und auf den Trail ist wunderschön.

      Panorama:



      Aber hier kommt ein schönes Stück, der Weg schlängelte sich am Grat entlang und man verliert bis zur Cedar Ridge relativ schnell an Höhe. Hier kann man kurz auf Toilette gehen, so richtig angenehm war es aber nicht, Emma war mal kurz.

      Wir fühlen uns gut und gehen nach einer kurzen Pause weiter. Mittlerweile ist es ordentlich warm, dabei ist es „erst“ 11 Uhr morgens. Der Busfahrer sollte also definitiv recht behalten.

      Zu diesem Zeitpunkt ist uns Marsl wieder mal ein gutes Stück voraus, kennen wir ja schon. Wir treffen einen älteren Herren, Mr. Laddermann und kommen ins Gespräch. Er kommt aus der Gegend und geht oft im Canyon wandern, seitdem er Rentner ist. Wir unterhalten uns 10 Minuten mit ihm, er findet es spannend was wir machen und sagt, er sei noch nie viel weiter als bis zum Grand Canyon gekommen. Zudem meint er, bis zum Skeleton Point sei es nicht mehr weit und wenn wir Glück hätten, würden uns die Raben begrüßen.



      Wir verabschieden uns und gehen weiter. Kurz danach erreichen wir tatsächlich den Skeleton Point, gehen links um die Ecke und die ersten Meter in diese kleine Schlucht. Hier ist schattig, wir beschließen Pause zu machen, ist schließlich Mittag Ein einzelner Rabe schaut interessiert, bevor er einmal krächzt und dann davon fliegt.

      Wir haben übrigens Glück, meist sei der Colorado hier eher trüb und braun, heute strahlt er grün-blau!



      Nach 30 Minuten Rast brechen wir zum Rückweg auf. Der aufmerksame Leser wird merken: 12.30, volle Mittagssonne! Emma und ich lassen es ruhig angehen, haben unseren Schritt. Marsl stürmt mal wieder vornweg und ist bald aus der Sicht. Dafür kommen uns immer mal Leute entgegen, gibt also noch ein paar Verrückte die in der Hitze hier rum laufen.



      Wir sind etwa auf Hälfte der Strecke bis zur Cedar Ridge, als wir Marsl am Wegrand sitzen sehen, in sich zusammengesunken, zum Glück im Schatten unter einem der wenigen kleinen Bäume. Ansprechbar ist er kaum noch.

      Ich ziehe mein Shirt aus, tränke es in Wasser und lege es ihm in den Nacken. Dann legen wir ihn auf den Rücken, Beine und Kopf leicht erhöht. Er ist zu schnell angelaufen, hat dann zu schnell zu viel getrunken und dann einen Kreislauf-Kollaps bekommen. Zum Glück verlief der Weg hier nicht an irgendeiner Kante, hinter der es mehrere hundert Meter abwärts geht. Zudem hatte er ein schwarzes Shirt an, das war auch nicht sonderlich hilfreich.

      An diesem Punkt muss ich zugeben, dass wir trotz Vorbereitung ebendies nicht gut waren. Wir hatten zwar genug Wasser dabei, aber nichts was Energie liefert. Zudem hatte ich zwar von salzigen Sachen gelesen, die in so einem Fall helfen sollen, eingepackt haben wir aber nichts. Wird mir aber gerade bei solchen Touren nicht wieder passieren!

      Zum Glück kamen einige hilfsbereite Menschen vorbei, die sofort Hilfe parat hatten. Wir erhielten Salzgebäck und ein Gatorade und gaben Marsl dies Stück für Stück und Schluck für Schluck. Insgesamt saßen wir sicher eine Stunde an Ort und Stelle, zwischendurch war der Zustand schon kritisch, je länger aber Ruhe und regelmäßige Zufuhr von Flüssigkeit und Gebäck wirkten, umso besser ging es ihm.

      Ein Squirrel beobachtete uns einige Zeit, während wir hier saßen.


      Nach etwa einer Stunde war es so gut, dass wir weiter gehen konnten. Ab dem Punkt haben wir Marsl immer im Auge behalten, vornweg laufen war definitiv nicht mehr!

      Bei Cedar Ridge legten wir im Schatten eine weitere kurze Pause ein, bevor es weiter nach oben ging. Wir meisterten den Rest dann problemlos und eigentlich auch recht schnell, holten sogar die hilfsbereiten Amerikaner wieder ein, die sich sichtlich freuten, dass es Marsl wieder gut ging.

      Am Haltepunkt der Shuttles trafen wir auch Mr. Laddermann wieder, mit dem wir uns auf der Busfahrt weiter unterhielten. Wir erfahren, dass er Geographie-Lehrer war und daher auch ein paar Sachen über Europa und Deutschland weiß. Insgesamt ein sehr netter Zeitgenosse.

      An der Lodge verabschieden wir uns und gehen aufs Zimmer, duschen und etwas entspannen nach diesem Marsch :) .

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    • 04.09. Sunset am Hopi Point

      Eine Sache haben wir am Canyon aber noch offen: Beim Einchecken wurden uns die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang notiert und die besten Punkte. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Marsl ist aber zu kaputt, daher fahren nur Emma und ich los.

      Vorher essen wir aber kurz etwas kleines in der Yavapai Lodge. Emma hatte einen ziemlich normalen Salat, den man aber selbst noch mit Toppings verfeinern konnte. Ich hatte einen Cheeseburger. Wir haben schon besser und günstiger gegessen, aber es war ok.

      Zunächst geht es mit der blauen Linie durchs Village, später muss man in die rote Linie umsteigen, um in Richtung Hermits Rest zu fahren.

      Auf dem Bild hoch zum Rim aus dem vorherigen Teil hat man es teilweise schon gesehen, im Laufe des Nachmittags waren aus Süden einige Wolken aufgezogen. Deswegen (aus Sicherheitsgründen) fuhr das Shuttle auch nur zum Hopi Point - uns egal, denn da wollten wir hin. Wir waren aber nicht die einzigen mit dieser Idee, die Busse waren brechend voll! Wir mussten beim Umstieg auf einen 2. Bus warten und durften dann stehen.

      Kaum raus aus dem Shuttle, schlug uns der Wind entgegen. Hier mal ein Bild direkt von der Kante, Mann war das windig, aber Spaß hat es trotzdem gemacht.



      Hier folgt nun eine Flut von Bildern. Es war ziemlich cool, im Canyon hat es geregnet und weiter in Richtung Hermits Rest sah man die Wolken ziehen und Blitze. Am Hopi Point war es zwar windig, aber trocken. Es war zwar schwer, gegen die Sonne zu fotografieren, aber ein paar brauchbare Bilder sind schon entstanden. Die Stimmung war echt super.



      Zurück ging es dann recht schnell nach Sonnenuntergang. Dabei mussten wir zwar mehrfach auf weitere Busse warten, aber irgendwann kamen wir dann doch an.

      Auf dem Zimmer gab es dann noch ein Bierchen und dann ging es bald ins Bett, müde, kaputt, aber glücklich ob des ereignisreichen Tages.

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    • Da habt ihr aber wirklich Glück gehabt, dass es gut ausgegangen ist. Man unterzuckert, dehydriert, etc. wirklich schneller als man meinen würde. Mir ging es trotz guter Form und ausreichend Verpflegung dieses Jahr auch mal kurz so. Nach Pause und etwas Essen war ich dann für den Rest des Tages wieder fit aber die Wanderung hatte mich anscheinend mehr ausgepowert als gedacht.
    • Da seid ihr ja wirklich zum Glück noch mal glimpflich davon gekommen.
      Zum Glück ging es nach etwas Erholung scheinbar wirklich wieder ganz gut weiter.

      Trotz dieses Negativmoments aber schön zu lesen, die Bilder und auch der Bericht wecken Sehnsüchte.
      Der Sonnenuntergang sieht trotz oder sogar wegen der Bewölkung wirklich toll aus.
    • Bernd schrieb:

      ...tolle Lichtstimmung zum Sonnenuntegang :super:
      Danke, wir fanden es auch schön. Man kann das auch gar nicht so richtig mit der Kamera einfangen, wir haben teilweise einfach nur da gestanden und den Moment in uns aufgesaugt.

      RoBald schrieb:

      Da seid ihr ja wirklich zum Glück noch mal glimpflich davon gekommen.
      Zum Glück ging es nach etwas Erholung scheinbar wirklich wieder ganz gut weiter.

      Trotz dieses Negativmoments aber schön zu lesen, die Bilder und auch der Bericht wecken Sehnsüchte.
      Der Sonnenuntergang sieht trotz oder sogar wegen der Bewölkung wirklich toll aus.
      Ja, es ging dann erstaunlich gut, wir sind mit 2-3 Pausen eigentlich nahtlos hoch gekommen. Oben haben wir dann von dem öffentlichen Brunnen noch etwas Wasser abgezapft - naja, das typische Chlorwasser, in dem Moment aber egal, Hauptsache was flüssiges :)

      Ja, geht mir bei den Berichten von anderen auch so - würde am liebsten sofort los reisen. Aber es sind heute nur noch 4 Wochen bis uns die roten Steine wieder haben :)

      Danke, wirklich hochwertig sind die Bilder aber eigentlich nicht :) Für uns aber allemal ausreichend, um die Erinnerung hoch zu halten.
    • stefunny schrieb:

      Schön, dass alles gut ausgegangen ist ich hoffe nicht nur ihr zwei habt gelernt sondern auch Eurer Freund. :-)

      4 Wochen noch bis zum nächsten Mal, ihr habt es gut.

      Der macht aktuell eher Städtereisen :crazy: Mit uns ja auch im Herbst in Richtung NY :)

      Ja, langsam wird es, ich halte es hier aber auch kaum mehr aus. Allein die Planung weckt so Sehnsucht. Aber die paar Tage halten wir noch aus :super:
    • Ui, da hat Euer Freund aber echt Glück gehabt...
      Aus eigener Erfahrung kann ich jedem nur empfehlen, so früh wie möglich am Kaibab zu sein. Wir haben damals (1990) am GC gezeltet und sind mit dem ersten „Hiker-Bus“ - den gabs damals - gegen 6:30 zum Trailhead. Wir waren dann ca. 10:30 unten an der Phantom Ranch, haben die Mittagssonne ausgesessen und sind nachmittags den Bright Angel hoch (ca. 5 Stunden).
      Danach waren wir auch ziemlich fertig, aber ihr glaubt gar nicht, wie schnell dann abends ein Twelvepack beim Grillen vernichtet ist...
      VG, Burkhard.
    • burki schrieb:

      Ui, da hat Euer Freund aber echt Glück gehabt...
      Aus eigener Erfahrung kann ich jedem nur empfehlen, so früh wie möglich am Kaibab zu sein. Wir haben damals (1990) am GC gezeltet und sind mit dem ersten „Hiker-Bus“ - den gabs damals - gegen 6:30 zum Trailhead. Wir waren dann ca. 10:30 unten an der Phantom Ranch, haben die Mittagssonne ausgesessen und sind nachmittags den Bright Angel hoch (ca. 5 Stunden).
      Danach waren wir auch ziemlich fertig, aber ihr glaubt gar nicht, wie schnell dann abends ein Twelvepack beim Grillen vernichtet ist...
      VG, Burkhard.

      Den Hikers Express gibt es immer noch, der Erste fährt im Mai aber leider erst um 5, aber den müssen wir dann wohl oder übel nehmen. Im Juni fährt der erste um 4, das wäre mir lieber. Bei dem um 5 sehe ich nichtmal wirklich den Sonnenaufgang, der ist nämlich schon um 5:20
    • burki schrieb:

      Aus eigener Erfahrung kann ich jedem nur empfehlen, so früh wie möglich am Kaibab zu sein.
      Wir sind oft einfach zu blauäugig an die Sachen heran gegangen. Wenn er sich da nicht berappelt hätte, was macht man da, mitten im Canyon. Naja, jeder hat mal angefangen und so hilft es uns für die Zukunft.

      Phantom Ranch ist definitiv auch nochmal auf dem Zettel, aber erst bei einer der zukünftigen Reisen.
    • Klangware schrieb:

      Wir sind etwa auf Hälfte der Strecke bis zur Cedar Ridge, als wir Marsl am Wegrand sitzen sehen, in sich zusammengesunken, zum Glück im Schatten unter einem der wenigen kleinen Bäume. Ansprechbar ist er kaum noch.

      Ich ziehe mein Shirt aus, tränke es in Wasser und lege es ihm in den Nacken. Dann legen wir ihn auf den Rücken, Beine und Kopf leicht erhöht. Er ist zu schnell angelaufen, hat dann zu schnell zu viel getrunken und dann einen Kreislauf-Kollaps bekommen. Zum Glück verlief der Weg hier nicht an irgendeiner Kante, hinter der es mehrere hundert Meter abwärts geht. Zudem hatte er ein schwarzes Shirt an, das war auch nicht sonderlich hilfreich.

      An diesem Punkt muss ich zugeben, dass wir trotz Vorbereitung ebendies nicht gut waren. Wir hatten zwar genug Wasser dabei, aber nichts was Energie liefert. Zudem hatte ich zwar von salzigen Sachen gelesen, die in so einem Fall helfen sollen, eingepackt haben wir aber nichts. Wird mir aber gerade bei solchen Touren nicht wieder passieren!

      Zum Glück kamen einige hilfsbereite Menschen vorbei, die sofort Hilfe parat hatten. Wir erhielten Salzgebäck und ein Gatorade und gaben Marsl dies Stück für Stück und Schluck für Schluck. Insgesamt saßen wir sicher eine Stunde an Ort und Stelle, zwischendurch war der Zustand schon kritisch, je länger aber Ruhe und regelmäßige Zufuhr von Flüssigkeit und Gebäck wirkten, umso besser ging es ihm.
      Eine solche Situation kennen wir auch, getroffen hat es in den 1990ern meine Lady.

      Zu wenig Erfahrung, zu wenig Wasser, keine isotonischen Getränke und ein gutes Mass Selbstüberschätzung kamen mit einer Erkältung (und Medikamenten?) zusammen. Nachzulesen hier. Wenn wir uns nicht selbst hätten helfen können, hätte es gefährlich werden können, denn wir waren auf einer wenig begangenen Route weit draussen. Da kommt keiner vorbei!

      Was etwas hilft ist logisches Vorgehen und Panik unterdrücken. Die stört nämlich beim Denken.

      Die Situation wird uns immer Warnung bleiben! Die Tour war zwar Klasse, aber das braucht man dann keinesfalls.


      Gruss

      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • 05.09. Grand Canyon - Laughlin

      Der heutige Tag ist schnell erzählt. Wir waren insgesamt doch ziemlich platt, die Wanderung im Grand Canyon steckte uns noch in den Knochen. Außerdem mussten wir heute Strecke machen, um wieder näher Richtung LA zu kommen.

      Zunächst ging es nach dem üblichen, reinhalten Frühstück (Kaffee, Toast, Würstchen, Aufstrich) zum Check-Out, welcher auch wieder flott von statten ging. Direkt an der Lodge gibt es für Gäste, die ein- oder auschecken separate Parkplätze. Praktisch, man steht direkt vorm Eingang und erledigt die Formalitäten so noch einen Tick schneller.

      Komischerweise haben wir genau 0 Bilder von der Route 66 und von Seligmann gemacht. Ich muss aber zugeben dass mich dieses ganze Stück nicht so gereizt hat. Der Interstate war extrem langweilig und die Route 66 mit wenigen Ausnahmen auch. Ab Seligman fahren wir dann daher wieder auf dem Interstate.

      In Kingman verfahren wir uns dann kurz, sehen dadurch aber Mr D’z Route 66 Diner von außen :D Ab hier folgen wir wieder der Historic Route 66. Wir wollen nach Oatman. Erstmal geht es von Kingman noch durch eine Art Steppenlandschaft, die Straße ist ziemlich wellig und nach jedem 3. Hügel steht ein Flash Flood Schild. Kann man sich echt nicht vorstellen, wie hier mal Regen fallen soll, wir haben wieder weit jenseits der 35 Grad Celsius.
      Am Wegesrand stehen auch immer wieder Briefkästen, oft genug sieht man die zugehörigen Häuser aber nicht.

      Nach einigen Kilometern erreichen wir die Black Mountains, ab hier wird es auch landschaftlich und fahrtechnisch interessanter. Die Straße windet sich langsam die Berge hinauf, am Rand stehen Kakteen, insgesamt deutlich abwechslungsreicher als das Stück vorher. Wir kommen zur Cool Springs Station, geschlossen. Also weiterfahren. Kurz vor Oatman steht dann ein Esel mitten auf der Straße und lässt sich nicht stören. Wie sich später herausstellt, ist das sowas wie der Chef der Eselbande, der einen sehr eigenen Kopf hat :) Wir fahren um ihn herum und kommen so nach Oatman, es ist 15 Uhr.

      Erstaunlicherweise ist wenig los, wir finden zwar erst am Ende des Ortes einen Parkplatz, aber auf der Hauptstraße sind wir so gut wie allein, abgesehen von den Eseln.




      Hier sieht man übrigens den Chef links im Bild, wie er gemütlich über die Mitte der Straße wandert.



      Der Ort selbst ist niedlich, aber irgendwie auch total kitschig. Wir laufen einmal hoch und wieder zurück, aber so richtig begeistert es uns heute nicht. Wir machen daher ein paar Fotos, setzen uns ins Auto und fahren die restlichen Kilometer bis nach Laughlin.

      Wir übernachten heute im Avi Casino und Resort, direkt am Colorado, mit eigenem Strand, Kino, Casino, Pool, alles was man braucht. Für sensationelle 39€. Das Resort ist wirklich gut, modern. Was mich nur wirklich aus den Schuhen haut: 43 Grad Celsius. Nichts wie raus aus der Sonne und rein in die Klimaanlagen-Luft.

      Der Check-In klappt schnell und problemlos. Wir bringen die Sachen aufs Zimmer und schauen uns dann im Resort ein bisschen um, Hunger haben wir auch. Siehe da, ein Panda Express. Perfekt, nehmen wir :D

      Danach verbringen wir den Abends beim Roulette. Es ist echt angenehm, die Groupies und anderen Gäste sind sehr nett, lachen aber als wir meinen, 43 Grad sei schon echt heiß: Das wäre hier eher kalt und unnormal. Wir schauen uns staunend an.

      Mit einem kleinen Plus und leicht angeschwippst geht es aufs Zimmer.
    • Ilona schrieb:

      Besser als mit einem Minus und nüchtern
      Yep :D War in jedem Fall lustig, wir hatten unseren Spaß, auch in Vegas und es war in dem Sinne eh nur Spielgeld, was nicht weh getan hätte :)

      stefunny schrieb:

      Alt bekanntes auf der Route 66. ich finde Laughlin immer eine gute Wahl für ein günstiges Zimmer.
      Irgendwie kommt für mich der Charakter halt nicht rüber. Das Stück von Kingman nach Oatman würde ich aber nochmal fahren, das war echt super. Der Rest, na wie du sagst, alt Bekanntes. Da gibt es deutlich spannendere Straßen und Landschaften.
    • Klangware schrieb:

      Ilona schrieb:

      Besser als mit einem Minus und nüchtern
      Yep :D War in jedem Fall lustig, wir hatten unseren Spaß, auch in Vegas und es war in dem Sinne eh nur Spielgeld, was nicht weh getan hätte :)

      stefunny schrieb:

      Alt bekanntes auf der Route 66. ich finde Laughlin immer eine gute Wahl für ein günstiges Zimmer.
      Irgendwie kommt für mich der Charakter halt nicht rüber. Das Stück von Kingman nach Oatman würde ich aber nochmal fahren, das war echt super. Der Rest, na wie du sagst, alt Bekanntes. Da gibt es deutlich spannendere Straßen und Landschaften.
      Ich habe mich schon ausgiebig mit der Route 66 beschäftig und bin auch von vorne bis hinten überall gewesen, also von Chicago aus bis nach Santa Monica-dann sieht man das etwas anders. Natürlich ist das Stück in AZ und CA zum Teil sehr touristisch hergemacht, aber zum Teil auch nicht, ihr wart ja gar nicht überall. :-) Landschaftlich ist der Teil zwischen Oatman und Kingman absolut schön, mit Oatman selber kann ich auch nur was anfangen, wenn keine Leute dort sind.

      Man muss auch mit den Menschen sprechen die dort leben, dann erfährt man vieles über die Geschichte.

      Landschaftlich gibt es um einiges schönes in den USA das ist völlig klar. :-)
      amazing-usa.de (die neue Webseite mit vielen Reiseberichten und 10000 Fotos aus 40 Staaten)
      mymotherroad.de (Die Route 66)
      motivefactory.com (Bilder von Überall)
      super-hd.de (Das Videoportal)
    • stefunny schrieb:

      Ich habe mich schon ausgiebig mit der Route 66 beschäftig und bin auch von vorne bis hinten überall gewesen, also von Chicago aus bis nach Santa Monica-dann sieht man das etwas anders. Natürlich ist das Stück in AZ und CA zum Teil sehr touristisch hergemacht, aber zum Teil auch nicht, ihr wart ja gar nicht überall. :-) Landschaftlich ist der Teil zwischen Oatman und Kingman absolut schön, mit Oatman selber kann ich auch nur was anfangen, wenn keine Leute dort sind.

      Man muss auch mit den Menschen sprechen die dort leben, dann erfährt man vieles über die Geschichte.

      Landschaftlich gibt es um einiges schönes in den USA das ist völlig klar. :-)
      Natürlich kann und will ich nur über den kleinen Teil, den wir gesehen haben, sprechen. Der war bis auf die Ausnahme Kingman - Oatman leider nicht so spannend. Ich will aber auch nicht abstreiten, dass es mit mehr Zeit und dem vielleicht passenden Vehikel sicher ein anderes Erlebnis werden kann :)

      Vielleicht waren wir nach fast 3 Wochen und unzähliger Eindrücke auch ein bisschen "platt", aber es hat eben nicht so gewirkt wie andere Punkte :)

      Trotzdem geb ich dem Ganzen sicher nochmal eine Chance, mit mehr Ruhe.
    • 06.09. Laughlin - LA

      Auch heute haben wir noch keine konkreten Pläne, außer: Nach LA fahren, im AirBnB einchecken und dann mal sehen. Erstmal geht es aber wie immer mit Frühstück los. Nach mehr als 2 Wochen ist es mir mittlerweile egal, was es gibt :) Hauptsache es schmeckt. So gibt es heute 3 Mini Pulled Pork Burger im Angebot - gekauft :) Madame lebt da lieber gesund :D



      Der Check-Out geht schnell und schon sitzen wir wieder im Auto und sind auch bald auf dem Interstate 40 in Richtung Barstow unterwegs. An das letzte Stück vor Barstow werde ich mich wohl auch immer wieder erinnern, man sieht die riesigen Werbetafeln des Ortes schon kilometerweit vorher, wenn ich mich richtig erinnere waren es noch fast 20 Kilometer - Wahnsinn. Auch die endlos langen Züge neben dem Interstate waren interessant.

      In Barstow suchen wir uns etwas zu essen und landen bei Wienerschnitzel. Klingt deutsch, hat damit aber nix zu tun. Eigentlich haben sie sich auf Hot Dogs spezialisiert, ich esse aber einen Burger mit Guacamole und Emma Pommes. Marsl einen Hot Dog. Wirklich motiviert schienen mir die Mitarbeiter nicht zu sein und naja, das Essen war auch so lala. Kann man mal, reicht dann aber auch.

      Von Barstow aus über Victorville ging es dann langsam in den Großraum LA. Vorbei an San Bernardino hielten wir uns immer recht nördlich auf der 210. Trotzdem ging es hier teilweise nur im Schritttempo voran, so oft es ging nutzten wir die Carpool-Lane. Wer es nicht kennt: Es gibt eine separate Spur für Fahrzeuge, in denen mindestens 2 Personen sitzen. Meist kann man hier sogar noch etwas schneller fahren. Haben wir gerade im städtischen Raum sehr oft genutzt.

      Erstes Ziel heute: Griffith-Observatorium. Über die 210 kommt man quasi von „hinten“ dorthin, eigentlich geht es aber problemlos. Auch Parkplatz finden war einfach, fix Parkticket bezahlt und schon waren wir zu Fuß unterwegs auf den letzten Metern. Auf dem Weg hoch gibt es einen schönen Blick auf das Hollywood Sign.



      Wir schauen uns das Observatorium von außen an, laufen einmal rund herum und gehen dann auch auf die Aussichtsterrassen, die sich oben auf dem Gebäude befinden. Hier hat man einen enormen Blick auf LA - Downtown ist gut zu erkennen, die Größe der Stadt ebenfalls. Abends hier ist bestimmt cool.



      Nachdem wir uns ausreichend umgeschaut haben, fahren wir über die Western Canyon Rd nach Hollywood. Wir halten uns aber nicht lang auf, die Fahrt bis nach LA hat schon echt viel Zeit verschlungen. Es ist mittlerweile fast 17 Uhr, allzu zeitig sind wir heute aber auch nicht gestartet.

      Unser AirBnb ist in Faircrest Heights, einen sehr ruhigen Viertel mit vielen Einfamilienhäusern. Nach einer gefühlt endlosen Fahrt durch die Stadt kommen wir an und können direkt in unser Gartenhäuschen einchecken. Die Vermieter sind super nett, später werden wir uns noch lange mit ihnen über Gott und die Welt unterhalten - für uns ein super Erlebnis, weil man so viele Einblicke in das normale Leben erhält.

      Zunächst bekommen wir aber den Tipp, im nahen Farmers Market nach etwas essbarem zu jagen :) Gesagt, getan. Und was soll ich sagen: Pastrami Sandwich at its best. Ein Bild sagen mehr als tausend Worte ;)



      Danach fahren wir zum Santa Monica Pier. Auf der Karte bei Google Maps mögen die Strecken kurz und machbar aussehen, in Realität ist man locker für 5 Kilometer eine Stunde unterwegs, egal zu welcher Tageszeit. Wir kommen daher im Dunkeln an, parken direkt auf dem Pier und schlendern eine Runde. Ganz am ende des Piers fischen ein paar Leute, einer hat richtig Erfolg und holt alle paar Sekunden einen Fisch hoch. Ansonsten ist es hier sehr touristisch, der Erlebnispark nett, aber spricht uns gar nicht an. Das obligatorische Bild vom Ende der Route 66 machen wir aber doch.



      Den restlichen Abend lassen wir im Garten auf der Couch ausklingen, es ist wunderbar ruhig, sieht man von den ständigen Sirenen ab. Das ist etwas, was mir in LA extrem aufgefallen ist, immer Blaulicht und Sirenen. Und - sehr zu unserem Missfallen - auch an jeder Ecke und selbst dort im Garten, der Geruch von Marihuana. Naja, muss jeder selbst wissen, wir brauchen es nicht.

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