Twenty-two years ago...

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    • Australien war ich leider noch nicht. Interessiert mich zwar auch sehr, aber ist eben auch ein ganzes Stückchen weg.

      Aber bei 20-25 Jahren ist eine solche Veränderung ja noch irgendwo nachvollziehbar. Beim Südwesten habe ich so ein wenig das Gefühl, dass innerhalb der letzten - vielleicht 10 Jahre oder weniger - schon extrem viel passiert ist. Mein erster Besuch ist keine 6 Jahre her.
      Klar sehe ich auch, dass scheinbar schon in den Jahren davor massive Veränderungen im Gange waren, die nur ich noch nicht mitbekommen habe - allein wenn ich jetzt die Veränderung in Las Vegas sehe.
    • Tag 12 Zwischen Berg und tiefen Tal

      Es war eine Wohltat wieder einmal in einem richtigen Bett zu schlafen... ohne Wecker ist es auch schon neun Uhr durch ehe wir erwachen. Frühstück gibt es natürlich keins, nur Kaffee und ein paar Kekse... der Kaffee schmeckt nicht besonders ist aber nötig um den wiederlich süßen Geschmack der Kekse aus dem Mund zu bekommen.
      Also müssen wir uns unterwegs was suchen... schon ein paar Blocks weiter werden wir fündig - in der Tankstelle, eigentlich wollten wir nur tanken und etwas Knabberzeug für unterwegs besorgen aber dann haben wir eine kleine Frühstücksecke entdeckt und konnten nicht wiederstehen. Hier gibt es sogar einen voll besetzten Stammtisch! Echt gemütlich und das Omlett was wir uns bestellt haben ist richtig lecker. Und weil es hier so heimelich ist vergessen wir glatt jedes Zeitgefühl und so ist es schon mitten am Tag als wir endlich Las Vegas verlassen... gleich hinter der Stadtgrenze beginnt die Wüste und schon bald liegt der ganze Trubel hinter uns und wir erfreuen uns an den Bergen, vereinzelten Joshua Bäumen und den chromglänzenden Trucks. Heute ist Mike mit fahren dran und ich bin für Navigation und Unterhaltung zuständig, was bedeutet immer einen Blick auf der Karte und ein Ohr am Radio zu haben.
      Gegen Nachmittag cruisen wir gemütlich durch das Tal des Todes, halten ab und zu und treffen so viel Biker wie den ganzen Urlaub noch nicht, fast alle sind mit Harleys unterwegs... echt cool auf der einen Seite die schon fast unheimliche Stille und dann immer wieder das tiefe blubbern der Motorräder... Und dann ist da auch wieder dieses Quitschen in jeder engeren Kurve.
      Alles was wir anfangs bergab gefahren sind müssen wir nun wieder hoch und da der Tempomat in den Kurven stresst fliegt er raus, so fahren wir gleich viel entspannter in Richtung Berge.
      Es ist schon erstaunlich, dass hier der tiefste Punkt so nah an den Viertausendern liegt. Ein paar Meilen hinter Lone Pine beginnt es zu regnen und so beschließen wir uns wieder ein Motel zu suchen... mit einbrechender Dunkelheit erreichen wir Bishop und finden auch gleich ein Motel an der Hauptstraße. Schon wieder duschen, wenn das mal nicht zur Gewohnheit wird... Später sitzen wir dann noch dick eingemummelt auf der kleinen überdachten Terasse mit einer Marlboro Light und einem Büchsenbier... auch der Motelbesitzer gesellt sich zu uns, er nimmt uns auch gleich die Hoffnung auf schöneres Wetter. Ein echt uriger Typ mit Bart, er empfiehlt uns noch einen Laden wo man gut frühstücken kann und verabschiedet sich dann...
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    • Tag 13 Regen, Schnee und keinen Plan

      Der Wecker, so ein Teil mit zwei großen Klingeln oben drauf reißt mich/ums aus den Träumen... Mike ist auch gleich grillig deswegen... was für ein Spaß und es ist auch schon neun also höchste Zeit! Ok, heut ist Sonntag und wir haben Urlaub - ja und genau aus diesem Grund höchste Zeit sich auf den Weg zu machen.
      Wir beladen unseren Straßenkreuzer und schon sind wir on the road... die Wolken hängen tief und es dauert nicht lange bis die ersten Tropfen auf unsere Scheibe prasseln, hat der bärtige Typ doch recht behalten.
      Bei dem Sonntagstwetter sind wir weit und breit die einzigen auf der Straße und langsam knurrt der Magen... als wir nach einer gefühlten Ewigkeit in Lee Vining einfahren erblicken wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Restaurant... also Blinker gesetzt und rein in den Laden. Oh man riecht das hier drinnen lecker! Wir müssen ein wenig warten bis man uns platziert und kaum das wir sitzen gibt's auch schon einen Pott Kaffee... ganz schön was los hier, man könnt fast meinen hier trifft sich der ganze Ort. Unsere Bedienung ist eine flotte ältere Dame und so dauert es auch gar nicht lange bis sie mit einem prall gefüllten Tablett an unseren Tisch gesaust kommt... das Omlett ist einsame Spitze, auch die Panecakes mit dem warmen Ahornsirup... so wie bei Muttern nur anders.
      Satt und guter Dinge verlassen wir den kleinen Ort. Unser heutiges Ziel ist der Yosemite National Park und um dahin zu kommen geht es nun über die Berge... aber was ist das? Eine Schranke bzw. Tor versperrt die Straße! Die Straße ist wegen Schnee gesperrt... obwohl sie zumindest so weit man das sehen kann frei von Schnee und Eis ist geht es hier heute nicht weiter. Wir suchen in der Karte nach einer Alternative... Um es vorweg zu nehmen, wir haben noch mehr dieser Schilder "ROAD CLOSED" gesehen und sind nach schier endloser Odyssee auf dem I-80 gelandet. Hier ist so richtig was los - volle Spuren und alle rasen wie die bekloppten, uns bleibt gar nichts anderes übrig als im Srom mitzuschwimmen (was man in unserer Senfte bei Tempo achzig durchaus wörtlich nehmen darf).
      Und wer jetzt meint das schlimmste sei überstanden der irrt... Polizeikontrolle!
      Die stellt sich allerdings als harmlose Zollkontrolle heraus, und weil wir so unschuldig dreinschauen dürfen wir weiter fahren...die wollten nur wissen ob wir aus Reno kommen und den Rest hab ich erst später kapiert, nämlich das man nach Kalifornien kein Obst rein schmuggeln darf...
      Das waren dann aber auch genug Abenteuer für einen Tag, wir nehmen die nächste Abfahrt und suchen uns eine Bleibe... wir haben uns zwar kaum bewegt und sind meilenweit von unserer Route abgekommen aber trotzdem oder gerade deswegen ganz schön fertig.
      Wir sind übrigens in Roseville gelandet und wollen morgen dann versuchen das Regentief abzuschütteln.
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    • Um Gottes Willen, da war die Laune an dem Tag bestimmt ordentlich im Keller. Wenn alle Pässe gesperrt sind, dann muss man ja wirklich ordentlich Umweg fahren und dann ohne Internet... Schwierig.
    • lunchen schrieb:

      Um Gottes Willen, da war die Laune an dem Tag bestimmt ordentlich im Keller. Wenn alle Pässe gesperrt sind, dann muss man ja wirklich ordentlich Umweg fahren und dann ohne Internet... Schwierig.
      ...ich glaube damals hat uns mehr das Wetter die Laune verdorben als der Umweg. Klar es lief nicht ganz nach Plan aber wir hatten jeden Tag mit Unwegbarkeiten zu kämpfen... und eigentlich war es ohne Internet auch ganz schön - anders schön, ich fand es viel überraschender und intensiver
    • Tag 14 Weiter Richtung Meer

      Seit Tagen regnet es, Straßen sind wegen Schnee gesperrt, wir schlafen nur noch in Motels obwohl wir ein Zelt dabei haben... irgendwie haben wir uns das alles anders vorgestellt!
      Die nette Dame vom Motel zeigt uns auf einer Karte wo überall mit Regen zu rechnen ist... die Gegend rings um den Yosemite ist genauso betroffen wie Sanfran, ja ganz Kalifornien wird von einem riesigen Regengebiet zugeschüttet... und laut dem Wetterbericht bleibt das auch für die nächsten Tage so... nur der Süden und ein kleiner Zipfel an der Küste zu Oregon hin melden schöneres Wetter. Wir studieren also erst einmal die Karte und addieren fleißig die Meilen bis Eureka, denn dort wachsen ja bekanntlich die Mamutbäume in den Himmel... das ist doch ein schönes Ziel und auch nicht ganz so weit wie der Süden.
      Wir brauchen trotzdem fast den ganzen Tag da wir auf den vielen kurvigen Bergstraßen nur langsam voran kommen...
      Mittag gibt es wie so oft selbstgebauten Hot Dog, Kaffee und einen abendbrottellergroßen Cookie - echt lecker, das sieht man den Keksen gar nicht an.
      Wenig später scheint dann auch die Sonne durch die Wolken... am späten Nachmittag stehen wir dann auch schon am Pazifik, toll dieser Duft und das kreischen der Möven... ich weiß nicht wie Mike es findet aber ich liebe das Meer... ich kann natürlich nicht wieder stehen und plansche mit den Füßen durch die Wellen, mehr ist bei den Temperaturen allerdings nicht drin und so machen wir uns auf den Weg zu den Redwoods. Kurz bevor wir den dazugehörigen Nationalpark erreichen hüllt sich die Küste in Nebel... Prima, dass hat uns noch gefehlt! Trotz Nebel sehen wir entlang der Straße überall die riesigen Bäume bzw. die Stämme von denen, also halten wir gefühlt an jedem Baum um ihn zu umarmen (ok das geht natürlich nicht...)
      Als wir aus dem Wald raus fahren ist auch der Nebel wieder weg und wir bekommen sogar noch die Sonne zu sehen... und wenig später einen einen tollen Sonnenuntergang.
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    • Bernd schrieb:

      da gerade so schönes Wetter ist verbringen wir die meiste Zeit im Garten und dadurch finde ich keine Zeit hier weiter zu schreiben
      Das ist verständlich und da brauchst du dir auch keinen Kopf deswegen zu machen.

      Ich bin jetzt auch lieber an der frischen Luft :kappe: .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Tag 15 Neuer Tag Neues Glück

      So langsam haben wir uns daran gewöhnt in Motels zu schlafen, Hauptgrund ist natürlich das Wetter andererseits haben wir nach mittlerweile zwei Wochen USA aufgegeben jeden Cent zweimal umzudrehen. Und die kleinen privaten Motels (gibt es die heute überhaupt noch?) kosten auch nicht die Welt und wir sparen das Auf- und Abbauen... man könnte auch sagen wir sind zu echten Weicheiern mutiert... besser noch, das raue Abenteuerleben war noch nie so unser Ding, aber immer ein, zwei Tage kann man es sich schon geben.
      Nun aber zurück zur eigentlichen Tour.
      Als wir in unseren Bettchen erwachen steht die Sonne schon hoch am Himmel, jawohl es gibt sie noch! Hoch erfreut über den strahlend blauen Himmel machen wir uns zügig auf den Weg. Ab
      dem heutigen Tag geht es immer Richtung Süden... in den Redwoodwäldern halten wir auch heute immer mal wieder um die riesigen Bäume zu bestaunen, auch der Farn hier ist übermanns hoch... wir fühlen uns echt winzig. Und wär hätte es gedacht, hier blühen sogar einige Rhododendron Büsche!
      Ein echter Märchenwald eben und wir sind froh, dass er nicht komplett umgesägt worden ist... in den wenigen verschlafenen Siedlungen im Wald kann man natürlich auch allerlei Schnitzerreien kaufen... in einen Baumriesen haben die Amis eine Durchfahrt ausgesägt wo dann all die sensationssüchtigen Touristen mit ihren Autos durchfahren... tja und wir sind natürlich auch durch.
      Irgendwann zweigt dann die Number One Richtung Küste ab und wir fahren auf einer recht kurvigen und engen Straße durch einen nicht endenden Wald. Als wir endlich den Pazifik erreichen gibt es zur Belohnung was zu essen, obwohl wir noch eine volle Kühlbox an Bord haben zieht es uns in eine rustikale Burgerbraterei, welche wir beim tanken entdeckt haben... schmeckt lecker und ist auch gar nicht teuer.
      Am späten Nachmittag erinnert uns eine Werbetafel daran uns langsam nach einem geeigneten Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. Und tatsächlich werden wir auch wenig später fündig - ein wirklich sehr schön gelegener Campground mit saftig grünen Wiesen und Schatten spendenden Bäumen, Picknicktischen, Pool und voll ausgestatteter Küche.
      Hier lässt es sich aushalten! Rucki Zucki steht das Zelt auf der mit Gänseblümchen übersäten Wiese, auch der Grill ist schnell in Betrieb und wir lassen es uns bei besten kalifornischen Frühsommerwetter gut gehen... endlich gibt es wieder ein richtiges Steak und selbst die Brötchen schmecken kurz angegrillt richtig gut. Da sind auch gleich die kühlen Regentage vergessen.
      Für ein Lagerfeuer sind wir dann allerdings zu müde...
      Also noch schnell mit dem Auto zum Waschraum, hier kann man für ein paar Quater Duschen. Dann geht's zurück und wir schnarchen auch gleich ein.
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    • Bernd schrieb:

      Und die kleinen privaten Motels (gibt es die heute überhaupt noch?)
      Kommt darauf an, was du unter klein verstehst. Aber die gibt es noch.

      Ich denke da an das Circle D in Escalante oder das Inca Inn in Moab.

      Bernd schrieb:

      besser noch, das raue Abenteuerleben war noch nie so unser Ding, aber immer ein, zwei Tage kann man es sich schon geben.
      Ja, so 2 Tage sind mal ok, aber dann reicht's auch wieder ;) .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      Bernd schrieb:

      Und die kleinen privaten Motels (gibt es die heute überhaupt noch?)
      Kommt darauf an, was du unter klein verstehst. Aber die gibt es noch.
      Ich denke da an das Circle D in Escalante oder das Inca Inn in Moab.
      Als überzeugter Fan von privat geführten Motels kann ich da hinzufügen:
      Mountain View Lodge in Hill City, SD
      Yosemite Rose (B&B) in Groveland, CA
      Color Country Motel in Panguitch, UT
      Red Rock Motel in Page, AZ
      Kings Bay Lodge in Crystal River, FL
      Beach Shell Inn in Ft. myers Beach, FL
      Whispering Sands Motel in Hanksville, UT
      White Eagle Inn in Cortez, CO
      Flint Creek Inn in Arrow Rock, MO
      Blue Swallow Motel in Tucumcari, NM
      Globetrotter Lodge in Holbrook, AZ

      Und last bur not least mein all time favourite, das Alpine Motel in West Yellowstone, MT.

      Sofern ich es nicht schon gemacht habe, stelle ich nach unserer R66-Tour mal Reviews ein.

      VG, Burkhard.

      P.S.: schön, dass es hier weitergeht. Vielleicht mache ich so etwas auch noch von unserer Tour 1990 (Chicago-Denver-Grand Teton & Yellowstone-SLC-LV-Bryce-Zion-GC-Black Canyon-Denver) Dafür muss ich aber noch ein paar Dias einscannen - und das dauert...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von burki ()

    • Tag 16 San Francisco

      Seitdem ich mir das Kopfkissen zugelegt habe schlafe ich wie ein Murmeltier... heut werde ich allerdings durch merkwürdige Geräusche aus dem Schlaf gerissen...
      es beginnt gerade erst hell zu werden und vor unserem Zelt macht sich irgendwer zu schaffen. Komisch das Mike davon nichts mitkriegt, also zieh ich vorsichtig den Reißverschluss vom Zelteingang auf - plötzlich scheppert und rumpelt es und noch bevor ich einen Blick nach draußen werfen kann ist der Spuk vorbei... vor dem Zelt ist alles ruhig und weit und breit niemand zusehen. Ok, dann leg ich mich mal auf die Lauer.
      Während ich so da liege und mir ausmale wer oder was mich gerade geweckt hat wird mir doch ein klein wenig mulmig, auch wenn es hier wohl keine Bären gibt? Dafür andere wilde Tiere - ganz bestimmt. Warnschilder hab ich gestern gesehen nur weiß ich beim besten Willen nicht mehr auf was da hingewiesen wurde... so liege ich eine ganze Weile da und wache, aber es tut sich nichts und schon nach wenigen Minuten bin ich wieder weggenickt.
      Doch da ist es wieder dieses Knarzen, Klopfen also mach ich ganz vorsichtig ein Auge auf und sehe direkt vor dem Zelt zwei Raben, welche sich an unsere Abfalltüte zu schaffen machen... so aus der Bodenperspektive sind die beiden echte Riesen aber das kleinste Geräusch meinerseits reicht und weg sind sie.
      Damit endlich Ruhe einzieht schnappe ich den Beutel und schaffe ihn gleich zum Container, die beiden gefiederten Freunde beobachten das Ganze aus sicherer Höhe. Wo ich nun schon einmal auf den Beinen bin hol ich gleich zwei große Kaffee und dazu frische Muffins... Mike ist inzwischen auch schon erwacht.
      Nach dem Frühstück machen wir uns stadtfein und düsen nach San Francisco.
      Je näher wir der Stadt kommen umso dichter wird der Verkehr und als die roten Spitzen der Golden Gate Bridge vor uns auftauchen schaffen wir es mit einem mutigen Spurwechsel gerade noch rechtzeitig zur Abfahrt... wir stoppen an einem Aussichtspunkt.
      Wow, was ist das ein toller Blick über die Brücke auf San Francisco! Klar hab ich davon schon Bilder gesehen, aber wirklich hier zu stehen ist dann doch noch was ganz anderes. Natürlich ziehen dicke Nebelschwaden Richtung City und es ist empfindlich kalt hier oben, aber das stört uns Immo kein bisschen... ich für meinen Teil bin jedenfalls hin und weg.
      Wir fahren noch ein paar Viewpoints an bevor wir umdrehen und uns die Brücke dann auch noch von unten anschauen.
      Im Anschluss geht es dann über die Brücke in die Stadt. Hier fahren wir so gut es geht den 49 Miles Drive ab. Wir driften immer mal wieder von der eigentlichen Route ab und so werden aus den 49 Meilen schnell über hundert aber dafür haben wir auch viel gesehen.... am Abend sind wir dann auch froh wieder unseren Campground zu erreichen.
      Es war ein richtig schöner wenn auch anstrengender Tag... ich gehe mir den Staub der Stadt abduschen und als ich frisch und sauber zurück bin hat Mike schon die ersten Steaks fertig... auch die beiden Raben sind wieder ganz in der Nähe... den Müll bring ich dann aber gleich zur Tonne.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bernd ()

    • Ja wir waren anno dazumal nicht umfassend vorbereitet, klar hatte ich mir mehrere Reiseführer aus der Bibo geliehen, durchforstet und auch Notizen gemacht... aber viel zu wenig. Vor Ort haben uns doch sehr oft die Wetter- bzw. Straßenbedingungen auf "Abwege" gezwungen. Andererseits war ja alles neu und aufregend und in meinen Aufzeichnungen finden sich meist die vielen kleinen Nebensächlichkeiten, welche uns tagtäglich passiert sind. Der Tag in San Francisco ist da ein perfektes Beispiel. Hier hatte ich mir letztendlich nur die Stadtrundfahrt mit dem eigenen Auto vorgemerkt und der Rest hat sich dann ergeben... und vieles haben wir mehr oder wenig per Zufall gesehen zB die Lombart Street (war mir damals völlig unbekannt und auch nicht weiter aufgefallen...da hat mich eine Feundin erst hinterher beim Fotos gucken drauf aufmerksam gemacht).
      Da sind wir nur runter gefahren weil uns die Parallelstraßen einfach zu steil waren. In meinem Reisetagebuch findet sich dann rein gar nichts von unserem Besuch in der City, nur die Golden Gate Bridge taucht da auf... ansonsten waren anscheinend die beiden Raben mein Highlight des Tages.
    • Tag 17 Nachholbedarf


      Es gibt doch so eine Redewendung "Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben" oder so ähnlich.
      Auf jeden Fall mußten wir vor ein paar Tagen den Yosemite Park links liegen lassen... und nicht etwa weil wir uns verfahren haben oder zuallererst die Küsten Redwood Wälder bestaunen wollten, nein weil die Tioga Passstraße wegen Schneemassen gesperrt war!
      Ja und weil dieser National Park gar nicht soooweit von San Francisco entfernt liegt, werden wir es nun noch einmal aus westlicher Richtung versuchen. Unsere Zeltnachbarn haben auch von dem Park geschwärmt, sogar der Platzwart (der uns immer mit frischen Kaffee und leckeren Muffins versorgt hat) war des Lobes voll. Also worauf warten? Für unsere Verhältnisse zeitig und auch schnell ist unser Hab und Gut im Kofferraum verstaut und wir mit dem aromatisch dampfenden Kaffee auf Achse. Während wir über Wald und Flur fahren, krümeln wir die guten Samtsessel voll und die vielen Kurven bringen unsere Reifen zum quietschen.
      Wir fahren knapp an der kalifornischen Hauptstadt vorbei und dann weiter durch die Goldgräber Städtchen entlang der 49. Hier ist es wirklich recht idyllisch, in einem rustikalen Saloon (mit Pendeltür) essen wir einen Burger und testen das hiesige Rootbeer... wie sagt man so schön - "Der Durst treibt's rein, der Ekel runter und der Geiz lässt es drinnen bleiben"
      Eine Erfahrung reicher schlängeln wir uns weiter Richtung Mariposa, und schlagen auf dem dortigen KOA unser Zelt auf. Danach fahren wir noch in den Park. Schon am Kassenhäuschen bekommen wir Info über einige gesperrte Straßen und fahren als erstes zum Bridalveil Fall. Der Weg führt an einem reißenden Bach entlang und schon von weitem hört man das donnern des Wasserfall. Als wir uns dem Aussichtspunkt nähern regnet die Gischt regelrecht auf uns nieder... unbeeindruckt von den Wassermassen auf seiner Linse macht ein Chinese die Bilder seines Lebens oder die letzten mit der Kamera? Ich hab meine Knipse jedenfalls lieber sicher verpackt und mache lieber auf dem Rückweg im trockenen ein Bild. Der Wasserfall war schon rechtbeeindruckend wie alles hier, auf einer Erkundungstour durch das Valley sehen wir noch mehr Fälle in die Tiefe stürzen. Wir schauen auch noch ins Visitor Center rein und treffen dort einen plüschigen Bären, welcher sich ganz lieb streicheln lässt. Auf dem Rückweg gehen wir noch ein kurzes Stück Richtung Yosemite Falls, kehren allerdings um bevor wir wieder nass werden und machen uns auf den Weg zum Zeltplatz. Da hier nicht viel los ist haben wir unsere Tent site direkt an einem kleinen See oder besser Tümpel. Unser Picknicktisch steht direkt am Wasser und es gibt heut Abend Steaks mit Salat und richtigen Bier.
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    • Tag 18 Auf der Flucht vor Regen und Schnee


      Nach unsere gestrigen kurzen Stipvisite fahren wir noch einmal in den Park. Dichter Nebel liegt über dem Tal, dazu ist es ungemütlich kalt... beste Voraussetzungen für einen Besuch der Mamutbäume. Auf der Fahrt zum Mariposa Grove fängt es auch wieder zu regnen an und nur die riesigen Baumgiganten können uns noch aus dem Auto locken...
      Gegen Mittag verlassen wir den Park und lenken unseren Wagen Richtung Westen, dort soll das Wetter viel besser sein und wir wollen endlich mal wieder die Sonne sehen.
      In Fresno tanken wir und nutzen den Stop auch gleich um einen Happen zu essen.
      Der Weg Richtung Küste ist dann doch weiter als angenommen und wir brauchen fast den ganzen restlichen Tag, kurz bevor die Sonne im Meer versinkt finden wir dann auch einen Platz für unser Zelt. Jetzt noch schnell in den nächsten Supermarkt einen Snack für den Abend kaufen...
      Die haben hier auch eine Fotoabteilung, so eine wie es später auch hierzulande in jedem DrogerieMarkt gab/gibt. Und es gibt so genannte " double prints" zum Preis von einem! Was nun? Ich erkundige mich wie lange es dauert bis wir die fertigen Fotos abholen können... die nette Bedienung erklärt alles, wir geben uns einen Ruck und kurz darauf geben wir ein gutes Dutzend eingtütete Filme ab... .
      Zurück auf dem Campground verlängern wir gleich um zwei Nächte und machen es uns an unserem Tisch gemütlich. Wir sind zwar nicht direkt am Meer aber dafür sind die Temperaturen recht angenehm...
    • Schön das der Bericht weiter geht!

      Bernd schrieb:

      Ja wir waren anno dazumal nicht umfassend vorbereitet, klar hatte ich mir mehrere Reiseführer aus der Bibo geliehen, durchforstet und auch Notizen gemacht... aber viel zu wenig. Vor Ort haben uns doch sehr oft die Wetter- bzw. Straßenbedingungen auf "Abwege" gezwungen.
      Das war damals dann doch noch ein bisschen mehr Abenteuer als heute. Wie Du schon schreibst, die Vorbereitungsmöglichkeiten heute sind ganz andere, da kann ja fast die ganze Reise bis auf die Minute geplant werden...

      Und heute unterwegs fast immer Zugriff auf das Internet zu haben ist natürlich auch ein Luxus. Da musste man damals mit den Locals sprechen, Reiseführer und Landkarten wälzen und am Ende aus dem Bauch raus entscheiden wie es weitergeht.
    • Tag 19 Tag am Meer


      Als wir heute aufwachen ist es schon nach neun... egal wir haben nichts weiter geplant und so haben wir mal Zeit unseren Kaffee selbst zu kochen... soll heißen Pulver in die Tassen, frisch gekochtes Wasser drüber und fertig. Später waschen wir noch Wäsche und schreiben Karten für die Lieben daheim... also alles wofür bisher keine Zeit war. Danach geht's noch in den Pool und dann Mittagsschlaf.... ein leises Piepen beendet die Siesta, der Platzwart lotzt gerade ein reisen Wohnmobil zu seinem Stellplatz und damit niemand überfahren wird piept er beim fahren...
      und wir sind nun wieder wach, so können wir auch noch im hellen an den Strand... aber jetzt müssen wir erst einmal beobachten wie bei dem Wohnmobil die "Balkons" ausfahren, die Satelliten Antenne justiert und die Medien angeschlossen werden. Ehe wir endlich am Wasser sind dauert es also noch...
      aber dann gefällt es mir alten Landratte ausgesprochen gut! Die Wellen rauschen, Möven spazieren dicht am Wasser entlang und fressen Krabben und es riecht wunderbar nach Meer. Wir laufen einfach so den Strand entlang und genießen die Sonne und natürlich teste ich auch mal die Wassertemperatur... aber weiter als bis zu den Knien komm ich nicht, es ist einfach zu kalt!
      Nachdem ich mir die Füße wieder trocken gelaufen habe fahren wir los und wollen etwas gegen unser Magenknurren unternehmen...
      Nach einer gefühlten Ewigkeit sitzen wir in einem gemütlichen Burgerladen und lassen uns bekochen.
      Wohl genährt geht es nochmal ans Meer, schnell finden wir einen Parkplatz mit guter Sicht auf die Wellen und wollen auf den baldigen Sonnenuntergang warten... es gibt keine Bank also bleiben wir erstmal im Auto sitzen und warten was passiert.
      Lange dauert es dann auch nicht und die Sonne geht unter, allerdings nicht wie gehofft im Meer, denn kurz bevor sie das tut verschwindet sie sang und klanglos in einer Wolkenschicht.
      Naja, kann man nix machen...
      Wir fahren nach Hause und gönnen uns noch ein Bierchen im Jacuzzi... so schön kann das Camperleben sein.
      Morgen können wir endlich unsere Fotos abholen, bin schon mächtig gespannt, werden die wirklich fertig sein? Und was wenn nicht oder nur ein Teil, Hauptsache ich habe alles richtig ausgefüllt...