Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • wirklich toll. ich mag das Death Valley ja sowieso - schon weil ich die Temperatur mag.
      Unglaublich, dass es da tatsächlich im Death Valley so viel grün geben kann, hätte ich nicht gedacht und sieht wunderschön aus.

      Nur wegen des Father Crowley Points werde ich sicher nicht dahin zurück kehren, es gibt aber sicher noch mehr, was ich dort nicht kenne. Bisher bin ich aber irgendwie auch noch kein Freund von Gravel Roads und dergleichen. Schon klar, ohne "Off Pavement" verpasst man im Südwesten eine Menge, aber es gibt sicher auch mehr zu sehen, als ich mir jemals werde angucken können, wenn ich asphaltierte Straßen nur für ausgiebige Wanderungen zu Fuß verlasse. Leider gibt es aber im Death Valley selbst nicht mehr so viel (zumindest weiß ich aktuell von nicht viel), was ich da noch erreichen könnte. Irgendwann werde ich es schon hoffentlich mal wieder durchqueren - und wenn es nur "auf dem Weg" liegt und vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung und verlasse irgendwann die befestigten Straßen.
    • lunchen schrieb:

      Für die erste Gravel Road der Reise habe ich mir aber direkt eine der Übleren ausgesucht, Spaß macht die nicht und besonders schnell voran komm ich auch nicht
      Ja, die sind im DV wirklich mehr als nur reifenunfreundlich. Respekt teilweise so weit alleine raus zu fahren....habe ja bei instagram gesehen, wo Du noch gewesen bist - ohne jetzt zu viel zu spoilern.

      usaletsgo schrieb:

      Aguerreberry Point ein Reifen geplatzt war.
      ähm, ja. Da kenne ich noch einen. Ausgestiegen für ein kleines Bedürfnis am "Straßenrand" unterhalb des Points. Da hörte man ein leises pffffffffffffff. Rein ins Auto und wie wild die paar Meilen zurück. Wir hatten es gerade noch bis auf die paved road zurück geschafft. Aber der Reifen war völlig hinüber. Wir mussten dann mit dem safetytire zurück nach Vegas. Mit maximal 50 Meilen...was meinst Du wie das Gefühl war, wenn dann die Trucksfahrer sich wie wild aufgeregt haben.....
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de
    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Ich wusste zwar vorher, dass ich hier zu einem Wasserfall laufe (Sagt ja auch der Trail Name), aber so stelle ich mir keinen Ort im Death Valley vor. Es ist absolut idyllisch und ich habe das Gefühl geradewegs in’s Paradies zu sein.
      Unglaublich, was so ein bisschen Wasser = Grün aus einem trist grauen Canyon macht.
      Und da soll noch so ein richtiger Wasserfall kommen?

      Ich hoffe, der Virus überlegte es sich nochmals anders und nistete sich nicht bei dir ein.

      Hallo Ilona,

      der zweite Teil mit dem Wasserfall war bereits geschrieben, aber irgendwie habe ich es geschafft damit ein eigenes Thema zu eröffnen. Silke hat es jetzt netterweise hier her verschoben, wenn du also eine Seite zurück gehst, dann findest du den Rest von dem Trail :)

      usaletsgo schrieb:

      Das Death Valley ist so genial!

      Den Father Crowley Point hatte ich 2015 ausgelassen, nachdem mir beim Aguerreberry Point ein Reifen geplatzt war. Muss nachgeholt werden.

      Jetzt hast du mich erwischt! Von dem Aguereberry Point habe ICH noch nie auch nur ein Wort gehört und ich habe mir direkt angesehen wo der liegt. Ganz schön am Ar*** der Welt :D Aber sieht schön aus! Platzende Reifen braucht natürlich wirklich kein Mensch.

      RoBald schrieb:

      wirklich toll. ich mag das Death Valley ja sowieso - schon weil ich die Temperatur mag.
      Unglaublich, dass es da tatsächlich im Death Valley so viel grün geben kann, hätte ich nicht gedacht und sieht wunderschön aus.

      Nur wegen des Father Crowley Points werde ich sicher nicht dahin zurück kehren, es gibt aber sicher noch mehr, was ich dort nicht kenne. Bisher bin ich aber irgendwie auch noch kein Freund von Gravel Roads und dergleichen. Schon klar, ohne "Off Pavement" verpasst man im Südwesten eine Menge, aber es gibt sicher auch mehr zu sehen, als ich mir jemals werde angucken können, wenn ich asphaltierte Straßen nur für ausgiebige Wanderungen zu Fuß verlasse. Leider gibt es aber im Death Valley selbst nicht mehr so viel (zumindest weiß ich aktuell von nicht viel), was ich da noch erreichen könnte. Irgendwann werde ich es schon hoffentlich mal wieder durchqueren - und wenn es nur "auf dem Weg" liegt und vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung und verlasse irgendwann die befestigten Straßen.

      Ich hätte auch nicht gedacht, dass es da so grün ist. Vor allem wird es im Sommer sogar noch grüner sein, denn einige Sträucher und Bäume hatten ja gar keine Blätter mehr.

      Ich hatte auch ein bisschen Schiss vor dem Gravel Roads so ganz alleine, aber irgendwie verpasst man im Südwesten ohne wirklich viel. Grad im Death Valley hätte ich ohne wirklich ernsthafte Probleme bekommen drei Tage zu füllen... Es gab von meinen 7 Hikes nur einen einzigen Trailhead der direkt über Asphalt zu erreichen war, das sagt ja schon alles. Allerdings waren die restlichen Trailheads alle besser zu erreichen vom Straßenzustand her.

      Micha schrieb:


      lunchen schrieb:

      Für die erste Gravel Road der Reise habe ich mir aber direkt eine der Übleren ausgesucht, Spaß macht die nicht und besonders schnell voran komm ich auch nicht
      Ja, die sind im DV wirklich mehr als nur reifenunfreundlich. Respekt teilweise so weit alleine raus zu fahren....habe ja bei instagram gesehen, wo Du noch gewesen bist - ohne jetzt zu viel zu spoilern.

      Fand ich jetzt eigentlich gar nicht. Also außer zu den Darwin Falls fand ich die Gravel Roads zu den Trailheads sogar alle extrem gut und angenehm befahrbar. War alles in top Zustand... Naja, bis auf eine und du wirst wissen welche ich meine. Das war das übelste an Gravel Roads das ich bisher überhaupt erlebt habe. Aber ich kann dir schon mal Folgendes sagen: Mit dem Journey bin ich da mit Sicherheit nicht hingefahren und ich könnte mich inzwischen hysterisch dafür auslachen, dass ich auch nur 5 Minuten mit diesem Gedanken gespielt hatte ;)

      Silke schrieb:

      lunchen schrieb:

      @Silke, @hatchcanyon oder sonst jemandem... Bitte in den richtigen Thread damit
      Done

      Vielen Dank Silke :)
    • Tag 2 (03.12.2017): Mosaic Canyon Teil 1

      Kaum bin ich wieder auf Asphalt kommt mir ein seltsames Auto entgegen, jedenfalls sieht es von weitem so aus. Als es näher kommt erkenne ich, dass es eines dieser eingepackten Prototypen ist, die im Death Valley gerne getestet werden. So schnell schaffe ich es aber nicht mein Handy zu greifen um ein Foto zu machen, schade!

      Wer diese Strecke in den Park schon einmal gefahren ist der weiß, sie ist alles, aber nicht ebenerdig. In kürzester Zeit werden wieder sehr viele Höhenmeter überwunden und plötzlich bekomme ich extremen Druck auf den Ohren, der verdammt schmerzhaft ist. Was ist das denn jetzt für ein Mist, noch NIE hatte ich Probleme damit. Das kann ja nur mit der kommenden Erkältung zusammen hängen, jedenfalls ist die Strecke hier gerade kein Spaß für mich.



      Oh, eine wunderschöne Herzwolke! Das ist eine nette Willkommensgeste vom Park :D



      Ich bleibe an einer Haltebucht stehen und genieße die grandiose Aussicht von hier. Außerdem bietet sich diese Gelegenheit an, damit meine Ohren sich mal kurz wieder beruhigen können bevor ich weiterfahre. Ich bin jetzt schon völlig begeistert von den vielen verschiedenen Farben der Felsen, irgendwie war mir das hier im Park vor zwei Jahren überhaupt nicht so stark aufgefallen.



      Ich erreiche Stovepipe Wells und somit ein Gebiet, in dem sich deutlich mehr Menschen aufhalten als an den Orten zuvor. Unmittelbar bevor man in den Mini Ort fährt geht rechts eine Gravel Road ab, die hoch zu den Bergen führt. Hier ist einiges los, immer wieder kommen mir Autos entgegen und ich muss mich durch die aufgewirbelten Staubwolken kämpfen. Die Straße ist DEUTLICH besser als die zu den Darwin Falls und vermutlich auch mit normalen PKWs bis auf wenige Stellen einigermaßen problemlos zu befahren.

      Die Gravel Road endet bei den Bergen in einer Sackgasse, dem Trailhead zum Mosaic Canyon, den ich um 11:50 Uhr erreiche. Meine Güte, ist es noch früh. Dafür habe ich echt schon eine Menge gesehen.



      Verlaufen kann man sich hier wirklich nicht, es gibt nur den Weg geradewegs in den Canyon. Es stehen einige Autos auf dem Parkplatz und auf den ersten Metern begegnen mir auch immer wieder andere Leute.



      Der Canyon wird schon nach sehr kurzer Zeit richtig eng und abenteuerlich. Es macht eine Menge Spaß den engen Windungen zu folgen und immer wieder gibt es kleine Klettereinlagen, die von der Schwierigkeit her nicht der Rede wert sind. Ich bin schon wieder begeistert von dem was ich sehe, zumal es etwas komplett anderes ist als der Trail vorher. Hier wächst so gut wie gar nichts, dafür sind die Canyonwände wunderschön gemustert.





    • Tag 2 (03.12.2017): Mosaic Canyon Teil 2

      Die erste Pflanze, die ich im Mosaic Canyon sehe.



      Auf den folgenden drei Bildern kann man ganz genau sehen, woher der Mosaic Canyon seinen Namen hat. Der Boden und die Wände sind in diesem Bereich des Trails wunderbar gemustert, wie Mosaic Kacheln eben.



      An dieser Stelle weiß ich nicht zu 100% wo der Trail weitergeht. An dem großen Felsen in der Mitte kann man sowohl rechts, als auch links vorbei gehen. Menschen sehe ich inzwischen keine mehr und Fußspuren gibt es bei beiden Möglichkeiten.



      Geht man rechts herum, so findet man jede Menge interessanter Wege und neuer Canyons, nur nicht den richtigen Trail. Natürlich entscheide ich mich fälschlicherweise zunächst für rechts. Ich lande relativ schnell in einer Sackgasse, aber nicht, ohne ziemlich coole Wege zu finden. Bis zuletzt halte ich es für möglich richtig zu sein, aber irgendwann geht es wirklich nicht mehr weiter.






    • Tag 2 (03.12.2017): Mosaic Canyon Teil 3

      Da ich hier natürlich vollkommen falsch bin verirrt sich auch sonst niemand hier her und ich mache erstmal 10 Minuten Pause, trinke was und genieße die Umgebung. Es ist schon wieder so unglaublich leise hier, ich höre absolut gar nichts. Jetzt gibt es auch mal ein Bild von mir, mit meinem stylischen Survival Outfit :D Das Multifunktionstuch war im Starter Kit vom Suzuki Lake rum im August dabei, an dem ich mit einigen Arbeitskollegen teilgenommen habe und es ist einfach so viel praktischer als die Cappie von letztem Mal. Die stört allein beim Fotografieren schon so sehr und mehr Platz im Koffer nimmt die auch weg.



      Nach der Pause mache ich mich auf den kurzen Rückweg zu der Gabelung und gehe diesmal den richtigen Weg. Hier ist das Gelände viel offener und man geht teilweise auf schmalen Bergkämmen.





      Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Der eigentliche Trail ist kein Loop und so muss man jetzt den gleichen Weg wieder zurück gehen, ODER man macht einen Loop draus und geht durch das Hinterland wieder zum Parkplatz. Das wird im Internet aber grundsätzlich als sehr öde beschrieben und zwei mir entgegenkommende Wanderer bestätigen die Meinung. Ich entscheide mich also dafür umzudrehen und den gleichen Weg durch den Slot Canyon zurück zu gehen. Inzwischen steht die Sonne auch nicht mehr ganz so problematisch und ich mache aus der Richtung noch ein paar Bilder.





      Ich erreiche den Parkplatz um 13 Uhr, ich war jetzt also 70 Minuten auf dem Trail unterwegs. Wie weit ich gelaufen bin weiß ich nicht so genau, weil der Trail nicht offiziell zu Ende war und ich hätte weiter gehen können. Ich freue mich jetzt aber darüber, dass ich zwei Stunden vor meinem Zeitplan bin, das schreit doch nach einer unplanmäßgen Pool Session, oder nicht?! :D
    • Sogar ich habe so ein Tuch!

      Macht sich gut für wärme unter der Kappe oder als Schweißtuch am Arm!


      Schöner Bericht! Das Death Valley hat uns auch besonders gut gefallen!
    • Silke schrieb:

      Der Hike gefällt mir richtig gut...und schön, daß ich nicht die Einzige bin, die manchmal mit so nem lustigen Tuch rumläuft :kichern:

      Sieht doch eigentlich sogar ganz cool aus, oder? :D

      Bosley schrieb:

      Sogar ich habe so ein Tuch!

      Macht sich gut für wärme unter der Kappe oder als Schweißtuch am Arm!


      Schöner Bericht! Das Death Valley hat uns auch besonders gut gefallen!

      Ist ja auch verdammt praktisch... Gegen Hitze, gegen Kälte, gegen Wind, gegen Schweiß... Voll super!
    • Tag 2 (03.12.2017): Kleine Poolpause

      Nach dem Mosaic Canyon durchquere ich zum ersten und letzten Mal während dieser Reise Stovepipe Wells. Diese Straße fahre ich wirklich nur heute bei der Einfahrt in den Park, die anderen Tage konzentrieren sich auf andere Gegenden, daher habe ich alles für mich Interessante auf der Strecke bereits heute erledigt.

      Ohne einen weiteren Zwischenstopp fahre ich durch bis zum Furnace Creek Visitor Center, denn bisher habe ich die Eintritt Bezahlaufforderung auf den ganzen Schildern am Straßenrand dezent ignoriert. Ich ziehe vorsichtshalber die dünne Laufjacke drüber, nur um dann festzustellen, dass das Visitor Center zu dieser Jahreszeit tatsächlich NICHT klimatisiert ist. Das freut mich persönlich sehr, kommt aber doch eher unerwartet. Ich betrete das Gebäude gegen 13:30 Uhr.



      Ich besorge mir für 80 Dollar den Annual Pass und unterschreibe direkt vor Ort. Danach sehe ich mich ein wenig im Visitor Center um und bin erstaunt, wie viele Bücher und DVDs man hier zu dem Park kaufen kann. Eigentlich hätte ich davon gerne alle mitgenommen, daher entscheide ich mich am Ende konsequenterweise für gar nichts :D Die Visitor Center sind immer absolut super gemacht, hier steht eine interaktive Karte vom Death Valley in der Mitte. Alle Sehenswürdigkeiten haben einen roten Button am Rand, der das Aufleuchten des jeweiligen Ortes auf der Karte bewirkt.



      Durch die vorab Recherche der Trails wusste ich ja bereits, dass Scotty’s Castle jetzt schon länger wegen Flash Flood Schäden gesperrt ist und wohl auch noch einige Jahre gesperrt bleiben wird. Im Visitor Center wird zu Spenden für das Gebäude aufgerufen, woran ich mich auch gerne mit geringem Betrag beteilige.



      Der wichtigste Pflichttermin heute – der Kauf des Annual Passes – ist somit also erledigt und jetzt habe ich mehrere Optionen. Entweder ich checke jetzt zuerst auf dem Campingplatz ein oder ich statte dem Pool einen Besuch ab. Ich entscheide mich für die 2. Möglichkeit, denn Einchecken kann ich immer noch wenn die Sonne weg ist, jetzt ist es warm und das muss natürlich genutzt werden. Zuerst verfahre ich mich allerdings gnadenlos in dem Baustellen Gewirr der Furnace Creek Ranch. Die wird ja aktuell komplett auseinander genommen und renoviert, die meisten Restaurants und Shops sind geschlossen und durch Behelfsbuden ersetzt. Nach ein paar Ehrenrunden schaffe ich es allerdings zum Registration Office, denn als nicht Hotel Gast muss man 5$ für den Pool- & Duschpass bezahlen. Inzwischen hat der Pool der Ranch nämlich eine Tür, die sich nur noch mit Magnetkarte öffnen lässt. Das ist neu, 2015 war das Tor noch einfach angelehnt und jeder konnte rein. Egal, 5$ pro Tag ist mir eine Dusche durchaus wert, besonders wenn ich geschwitzt habe.

      Nachdem ich die Karte in der Hand halte werde ich noch gefragt ob ich weiß wo der Pool ist… „Yes, thank you“ – Natürlich weiß ich wo der Pool ist, ich war ja vor 2 Jahren schon drin. Was ich in meiner Selbstsicherheit allerdings nicht auf dem Schirm habe ist mal wieder diese tolle Baustelle. Nicht alle Wege sind befahrbar, einige enden ein einer Sackgasse. Ich fahre also erstmal 15 weitere Minuten hilflos über das Ranch Gelände, bis ich den Pool quasi von jeder Seite einmal gesehen habe, den Parkplatz aber nie erreichen konnte. Irgendwann ist aber auch dieses Hindernis erledigt und ich parke dort, wo wir damals unser Zimmer hatten. Jetzt muss ich erstmal nach hinten in’s Auto klettern und mich etwas umständlich umziehen, zum Glück sind die Scheiben vom SUV ja getönt. Am Pool ist es schön leer, die Leute sind wohl alle noch unterwegs. Gegen 14:00 beziehe ich meine Liege, springe kurz in’s Wasser und schlafe dann erstmal bis ca. 15:30 in der Sonne. Das tut unglaublich gut, da ich mich ja auch aktuell nicht besonders fit fühle und gleichzeitig kann ich im Dezember noch ein bisschen Farbe bekommen – perfekt.



      Jetzt muss ich mich aber doch schon etwas ranhalten wenn ich den Sonnenuntergang noch sehen will. Ich springe also unter die Dusche und mach mich schnell fertig. Brr – windig ist es geworden.
    • Ich bin noch etwas beim Wasserfall geblieben ;) .

      lunchen schrieb:

      Als es näher kommt erkenne ich, dass es eines dieser eingepackten Prototypen ist, die im Death Valley gerne getestet werden.
      Ein Erlkönig.

      lunchen schrieb:

      denn als nicht Hotel Gast muss man 5$ für den Pool- & Duschpass bezahlen.
      Wieder was gelernt :super: . Ich kann mir vorstellen, dass man da - zumindest nach einer Dusche - lechzt.

      Den Mosaic Canyon kannte ich, allerdings sind wir nur ein kurzes Stück hinein gelaufen :heat: .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      Ich bin noch etwas beim Wasserfall geblieben ;) .
      Wieder was gelernt :super: . Ich kann mir vorstellen, dass man da - zumindest nach einer Dusche - lechzt.
      Den Mosaic Canyon kannte ich, allerdings sind wir nur ein kurzes Stück hinein gelaufen :heat: .

      Kein Problem, da ist es ja auch sehr schön :D Beim Mosaic Canyon ist ja sowieso das erste Stück das Schönste!
    • Tag 2 (03.12.2017): Sunset an den Mesquite Flat Sand Dunes

      Bevor ich mich auf den Weg mache, will ich erst einmal kurz meinen Schlafplatz vorbereiten. Jetzt habe ich noch Tageslicht und ich habe bisher nicht ausprobiert wie man die Sitze umklappt. Nachdem ich ein paar falsche Hebel betätigt habe klappt es dann aber doch! Ich breite schnell die kleine, selbstaufblasende Luftmatratze aus, werfe den Schlafsack drauf und mache mich dann auf den Weg. Ein Kopfkissen habe ich bei Walmart nicht extra gekauft, zu dem Zweck habe ich einfach das Kissen und die Decke aus dem Flugzeug mitgehen lassen.



      Um 16 Uhr sitze ich hinter’m Lenkrad und fahre zurück in Richtung Stovepipe Wells. Die Strecke zieht sich ganz schön wenn man es eilig hat und außerdem sehe ich, dass das ganze Tal bereits im Schatten liegt und nur noch die Berge angestrahlt werden. Ist ja auch logisch, in einer halben Stunde soll die Sonne bereits untergehen und hier sind nun einmal Berge ohne Ende. Mir ist also auf dem Weg zu den Dünen schon bewusst, dass ich viel zu sehr am Pool getrödelt habe und das ich nicht mehr allzu viel zu sehen bekommen werde. Das ärgert mich total, aber ich drehe trotzdem nicht um. Der leichte, frische Wind hat sich inzwischen zu sehr starkem Wind entwickelt und das Auto bekommt in der offenen Ebene ganz schön heftige, seitliche Böen ab.

      Die Mesquite Flat Sand Dunes kann ich schon von weitem erblicken und sehe das, was ich natürlich schon befürchtet hatte – sie liegen bereits fast komplett im Schatten. Bis ich auf dem Parkplatz ankomme ist alles vorbei und viele Fotografen tragen ihre Stative schon wieder zum Auto. Man kann es nicht ändern, ich steige trotzdem aus und knipse noch ein bisschen wild durch die Gegend. Ganz nett sieht es ja trotzdem aus, auch wenn es nicht das ist, was ist eigentlich wollte.





      Plötzlich wird der starke Wind zu einem ausgewachsenen Sandsturm und man kann überhaupt nichts mehr vom Himmel sehen. Das ist nicht der Zeitpunkt, zu dem man mit einer Kamera mitten in einer Sanddüne stehen will, also rette ich mich schnell in’s Auto und mach mich auf den Weg in Richtung Furnace Creek Campground. Eigentlich will ich jetzt noch kochen, das kann ich aber bei dem Sturm sehr wahrscheinlich vollkommen vergessen.

      Bevor ich zum Campingplatz fahre halte ich noch kurz an der Furnace Creek Gas Station. Ich muss nicht wirklich tanken, allerdings muss ich testen, ob ich hier an der Zapfsäule per Selfpay bezahlen kann oder ob ich auf die Öffnungszeiten angewiesen bin. Letzteres wäre eine größere Katastrophe, zum Glück klappt es aber und ich tanke erleichtert für 10 Dollar.

      Ich komme gegen 17:30 Uhr am Furnace Creek Campground ein und will jetzt erstmal einchecken. Das geht aber leider nicht, weil das Einfahrtshäusschen nur bis 17 Uhr besetzt ist. Das ist erst einmal nicht weiter schlimm, denn mein Stellplatz steht dort auf einer Liste für Late Arrivals und ich soll einfach hinfahren. Was dagegen viel schlimmer ist, ist die Nachricht darunter. Die besagt nämlich, dass man dafür zwingend am darauffolgenden Morgen einchecken muss, das Haus ist aber erst ab 9 Uhr besetzt und da will ich längst unterwegs sein. Das regt mich jetzt schon wieder richtig auf, so viel Blödheit an einem Abend kann eigentlich nicht wahr sein, irgendwie ist das grad nicht meine Zeit. Aber was soll man machen, es ist jetzt nicht mehr zu ändern und irgendeine Lösung für das Problem werde ich schon finden. Ich habe allerdings noch ein weiteres Problem und das ist der absolut nicht vorhandene Handy Empfang hier. Laut der Netzabdeckungskarte des Anbieters sollte es im Bereich von Furnace Creek eigentlich Daten Empfang geben und so habe ich das meiner Mutter und meinem Freund auch mitgeteilt. Jetzt geht hier aber überhaupt nichts und das WLAN der Furnace Creek Ranch ist auch nur für Hotelgäste oder man zahlt ein Vermögen. Das werde ich morgen früh wohl tun müssen, wenn ich nicht will das alle am Rad drehen vor Sorge.

      Meine Site ist die Nummer 57 direkt neben einem Wohnmobil. Es ist so dermaßen stürmisch, dass das Auto selbst hier auf dem Campingplatz ganz schön in’s Schwanken kommt und kein einziger Mensch auf dem Campingplatz zu sehen ist. Es ist nicht mehr wirklich möglich das Auto zu verlassen, geschweige denn irgendetwas zu kochen. Dann gibt es eben heute nichts mehr zu Essen für mich, immerhin habe ich heute schon Lunchables und ein paar Stücke Zitronenkuchen gegessen. Naja… Niemand hat behauptet, dass der Urlaub leicht werden wird :kichern: Zum Glück habe ich auch nicht wirklich Hunger und kämpfe mich schnell durch den Sturm die paar Meter zum Waschhaus und putze mir die Zähne. Ich stelle mir den Wecker auf 22 Uhr um noch für ein paar erste Nachtaufnahmen (oder zumindest die Versuche davon) zum Zabriskie Point zu fahren und lege mich um 18 Uhr schlafen. Was sonst soll man bei Kälte, Sturm und völliger Dunkelheit tun? Dem Jetlag kommt es gelegen.

      Als der Wecker um 22 Uhr klingelt hat sich genau GAR NICHTS verändert, der Wind schaukelt das Auto noch immer extrem durch und so stelle ich den Wecker weiter auf morgens und schlafe voller Vorfreude auf den kommenden Tag wieder ein, er könnte eines der Urlaubshighlights werden. Ich habe eine lange Jogginghose, extra flauschige Socken und ein Ärmelloses Top an und damit halte ich es die Nacht super aus, also alles Bestens was das angeht.
    • Tag 3 (04.12.2017): Sunrise am Dantes View

      Ich schlafe absolut super im Auto, es ist sehr bequem und die Temperatur ist einfach genau richtig. Den Wecker brauche ich heute trotzdem noch nicht, denn der Jetlag ist noch nicht überwunden und vor allem darf man nicht vergessen, dass ich schon um 18 Uhr schlafen gegangen bin. Ab 3:30 Uhr wälze ich mich ausgeschlafen nur noch hin und her und um 4:15 Uhr beschließe ich dann den Tag zu beginnen. Der Sonnenaufgang soll heute um 6:43 Uhr sein, also noch lange hin. Ich versuche herauszufinden wie es mir so geht, das ist ja morgens manchmal ein bisschen schwierig. Ich habe ein bisschen Halsschmerzen, aber ansonsten scheint es okay zu sein. Wenn es dabei bleibt, dann bin ich absolut glücklich nach den Symptomen gestern und heute steht auch kein wirkliches Wandern auf dem Tagesplan. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: Trotzdem wird es einer der Tage mit den meisten Schritten.

      Ich schäle mich aus dem Schlafsack, werfe mir nur schnell meine Jacke über, klettere über die Mittelkonsole auf den Fahrersitz und fahre so wie ich bin die paar Meter zum Visitor Center. Das hat mehrere Gründe: 1. Störe ich hier niemanden wenn ich den Motor des (doch sehr leisen) Autos laufen lasse um warm zu werden und 2. reicht der WLAN Empfang der Ranch bis hier, aber nicht bis zum Campingplatz. Ich versuche mich einzuloggen für eine Stunde (1h / 4.99$) und mit meiner Mastercard zu bezahlen, die wird aber abgelehnt. Okay, jetzt bloß keine Panik. Das ist meine Haupt Kreditkarte und wenn die gesperrt ist, dann habe ich ein empfindliches Problem. Mit der Ersatz Visa geht es jedenfalls und ich lege mich noch eine Stunde in den Schlafsack und surfe dabei. Vor allem melde ich mich bei den Daheimgebliebenen, die teilweise vor Sorge schon fast umgekommen wären. Das letzte Mal gemeldet habe ich mich bei den Alabama Hills, danach hatte ich kein Netz mehr. Hier einmal mein stylisches Schlafoutfit:



      Noch bevor die Internet Zeit abgelaufen ist ziehe ich mich hinten schon mal in Ruhe um. Es ist ja stockdunkel draußen und ich bin sowieso der einzige Mensch weit und breit, der Parkplatz ist um die Zeit natürlich vollkommen verlassen.

      Um 5:45 Uhr sitze ich fertig angezogen wieder am Steuer, diesmal auch mit Schuhen, mein teures Internet habe ich bis auf die letzte Minute ausgenutzt. Die Strecke von der Ranch bis zu Dantes View zieht sich ziemlich, ich habe auf dem gesamten Weg allerdings nicht ein einziges Auto getroffen. Nachdem die Dantes View Road von der Hauptstraße abgezweigt ist geht es konstant bergauf und ich kann der Temperaturanzeige beim freien Fall zusehen. Hatte ich auf dem Campingplatz heute Nacht noch angenehme 12°C, so sind es hier oben frostige -6°C. Ich bleibe noch kurz im Auto, begebe mich auf die Suche nach Schal und Mütze und stopfe ein paar Stücke Zitronenkuchen und Käse Gebäckstangen in mich rein. So langsam habe ich dann doch Hunger, da das Abendessen gestern ja dank dem Sturm komplett ausgefallen ist. Es steht ein einziges anderes Auto auf dem Parkplatz von Dantes View, das gehört einem chinesischen Paar, das sein Stativ neben das Auto gestellt hat und die Kamera per Fernauslöser bedient. Bei den Temperaturen natürlich eine super Idee, allerdings steht das Stativ meiner Meinung nach auf der falschen Seite des Berges, nämlich in die Richtung, in der die Sonne aufgeht. Ich bin der Meinung auf der anderen Seite gibt es deutlich mehr zu sehen, aber bitte, macht ihr mal!

      Ich steige aus und habe das Gefühl schockgefroren zu werden. Genau wie 2015 weht hier ein kräftiger Wind! Auch damals war es hier oben schon 20 Grad kälter als im restlichen Park, das bedeutete aber da 25 Grad und nicht verdammte -6! Okay, zurück in’s Auto, auch die Handschuhe müssen noch ausfindig gemacht werden! Schon bei den ersten Fotos fallen meine Hände quasi ab, doch das Opfer lohnt sich für das was ich sehe!



      Es heißt ja immer überall der Zabriskie Point wäre DIE Sunrise Location überhaupt und das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht beurteilen. Aber wer bisher nur blind der Masse vertraut hat und sich der Völkerwanderung dort ergeben hat ohne nach Alternativen zu suchen, der sollte sich jetzt zurücklehnen und schauen was Dantes View zu bieten hat! Zu dem Zeitpunkt wusste ich leider noch nicht wie man die Belichtungszeit verändert, daher habe ich viel mit dem ISO Wert gespielt. In einigen Bildern sieht man daher leider leichtes Rauschen, aber das ist mir als Anfänger erstmal furchtbar egal.



      Die Sonne geht auf…



      … und die Chinesen interessieren sich auch weiterhin nur für Gegenlicht Bilder und verschwinden zu dem Zeitpunkt als es so richtig los geht. Ich bin jetzt vollkommen alleine hier oben und bin absolut geflashed von dem Schauspiel, das mir hier geboten wird. Zuerst beginnen die trockenen Büsche und Steine aus aller Kraft zu leuchten.







      Später liegt der Fokus mehr auf den angeleuchteten Bergen im Hintergrund. Noch vollkommen im Schatten liegt mir das gigantische Badwater Basin majestätisch zu Füßen, während der frostige Wind mich fast von den Füßen weht. Es ist ein sehr viel schönerer Sonnenaufgang als ich ihn erwartet hatte und ich bin in dem Moment einfach nur überwältigt und glücklich hier sein zu dürfen.



      Als ich das Auto wieder starte um mich auf den Weg zurück nach unten zu machen meldet sich die Reifendruck Anzeige… Nein, nein, NEIN! Keinen Platten! Bitte alles, nur das nicht. Ich öffne die Details von dem Warnhinweis und sehe, dass beide Vorderreifen plötzlich zu wenig Druck haben. Okay, das wird mit der plötzlichen Kälte und der dünneren Luft hier oben zusammenhängen. Ich beobachte das mal weiter und fahre die steilen Serpentinen wieder nach unten.



      Unten angekommen erstrahlt auch das Tal bereits im hellen Sonnenlicht



      Es ist jetzt 7:15 Uhr und ich darf erst um 9 Uhr einchecken… Jetzt muss ich mir erstmal einen Schlachtplan ausdenken, wie ich die Zeit bis dahin am sinnvollsten nutze!
    • Wie schön. Unglaublich toller Sonnenaufgang.

      Wir hatten damals leider nicht das Glück, als wir extra früh aufgestanden und zum Viewpoint Dantes View gefahren waren - der Himmel war großteils wolkenverhangen. Ausgerechnet im Death Valley hatten wir fast die einzigen dichten Wolken des gesamten Urlaubs, wir konnten es kaum glauben. Jetzt weiß ich erst, was uns damals entgangen ist.


      Nur was die Temperatur angeht, hatten wir es - wenig überraschend im August - etwas besser.