Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

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    • Micha schrieb:

      Begeisterung pur. Ich merke echt immer wieder, dass ich auf zig Reisen vielleicht mal 1 Foto aus/vom Flughafen/Flugzeug gemacht habe. Schön, was Du alles fotografiert und dokumentiert hast. Die Fragen am Airport waren ja sehr seltsam. Datenschutz!....was hast Du denn zu Deinem Chef gesagt? ;-)
      Je mehr ich hier mitlese, desto mehr Lust bekomme ich auf einen Solo-Trip. So - nun muss ich mal arbeiten.

      Ja, das stimmt. Ich war wirklich sehr begeistert endlich wieder rüberfliegen zu können :D Und da ich ja weiß, dass ich meine Berichte gerne ausführlich habe achte ich auch darauf, möglichst alles zu fotografieren. Naja, die Wahrheit habe ich gesagt. Die Kündigung ist ja erst zum 31.12, demnach hatte ich da ja durchaus noch einen Chef :D

      Solo Trip.. Kann ich durchaus empfehlen :D

      Bosley schrieb:

      Die Fragen am Airport sind normal, Delta macht das z.B. in Amsterdam auch. Dafür geht es dann meistens an der Immigration etwas schneller (obwohl das mit den Automaten ja inzwischen auch fast egal ist).

      Meistens fragen die nur warum du fliegst und ob du alles selbst gepackt hast, manchmal aber etwas mehr.

      Ich hatte das echt noch nie... Aber Delta ist ja auch amerikanisch und bisher bin ich immer nur mit europäischen Airlines geflogen... Air France und KLM. Dafür hat mich noch nie jemand - inklusive dem Flug jetzt - ob ich meine Tasche selbst gepackt habe.

      Micha schrieb:

      Hm, also die ersten 3 Fragen wären ja noch ok. Aber die anderen Fragen (vor allem Name des Chefs) sind mir noch nie gestellt worden. Wird ja lustig bei der nächsten Reise :-)
      Aber anderseits sehe ich es auch so, dass man lieber 2-3 mal kontrolliert (auch mit ggf. sinnfreien Fragen) - als 1x zu wenig. Sicherheit geht klar vor.

      Vielleicht war die Dame einfach ein bisschen übermotiviert... Weiß man ja nie, ist ja bei jedem anders. Der nächste hat dann wieder überhaupt keine Lust und stellt nur zwei Fragen. Aber diesmal wollte die wirklich GANZ genau wissen was ich mache. Es hat ihr auch nicht gereicht, dass ich meinen Job genannt habe, sie wollte gaaaanz genau wissen was meine Firma tut und was genau ich den ganzen Tag so mache. Aber ich beschwer mich auch nicht darüber, man kann es eh nicht ändern. Wenn dadurch irgendwas verhindert werden kann.. Gerne.

      Bosley schrieb:

      Das kommt einfach davon, wenn du solo ohne Dienstreise für ein paar Tage in die USA fliegst. Da wird dann eben genauer nachgefragt um zu verhindern, dass die Leute drüben bleiben. Bei unserer ersten Südwestreise hatten sie uns gefragt, in welchen Ländern wir in den letzten 12 Monaten waren und alles auf dem Zollformular vermerkt. Hat die gute Dame nachj dem 12. Land dann auch bereut...

      Das ist natürlich auch eine Erklärung. Aber ich habe mit solchen Fragen halt erst an der Immigration gerechnet und nicht schon in London.

      Nickel schrieb:

      lunchen schrieb:

      Bald! Du musst nicht mehr lang warten
      ...ich wäre bereit, es kann los gehen... :quad:

      Heute Abend fahren wir die ersten Meilen :D

      Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Ich hoffe einfach nur, dass die Immigration nicht so voll sein wird, schließlich wird es stockdunkel sein wenn ich mein Auto habe und ein bisschen fahren muss ich auch noch.
      Endlich angekommen :kappe: . Dass das mit dem Beamen noch gar nicht klappt ;) .
      Im Stockdunklen sind wir nach der Landung nur einmal und nie wieder 3 Std. gefahren.

      Das war ein Höllenritt und irgendwann habe ich gesungen (natürlich grottenschlecht :lol: ), damit wir wach bleiben.

      Ach ja... Den Hinflug habe ich eigentlich ganz gerne, da bin ich voller Vorfreude und da stört mich das nicht so. Auf dem Rückflug könnte man mich tatsächlich auch gerne beamen, der ist meistens einfach nur nervig. Wobei... Diesmal nicht, aber dazu später mehr. Beim Rückflug sind wir ja zum Glück noch ganz lange nicht angekommen :D

      Keine Sorge, 3 Stunden werde ich nicht mehr fahren. Der ursprüngliche Plan war in etwa so, aber dann hat doch die Vernunft gesiegt... Aber richtig schlecht singen kann ich auch :D:D
    • Wirklich sehr schön - wenn ich das so lese, möchte ich auch am liebsten direkt selbst starten.

      Da ich auch schon 2-3 Mal allein unterwegs war, kann ich auch vieles Nachempfinden, was Du dazu so schreibst - die Vorteile, z.B. weil man noch ein bisschen unabhängiger tun und machen kann, aber auch die kleinen "Nachteile", weil gerade Wartezeit im Flughafen doch etwas schwieriger zu überbrücken ist. Das macht dann besonders Spaß, wenn der eigene Flug wegen Schlechtwetter immer wieder verschoben wird und schließlich erst irgendwann 6,5 Stunden verspätet startet. Als kleine Krönung hatte ich damals praktisch nichts zur Unterhaltung dabei, kein Smartphone (sowas hatte ich noch nicht), kein Buch oder sonstiges. Naja, irgendwie ging die Zeit trotzdem rum, im Nachhinein ist es auch ein Abenteuer gewesen.

      lunchen schrieb:

      und auf anspruchsvolle Streifen habe ich im Flieger eh keinen Nerv
      auch das kenne ich, geht mir auch meistens so, gerade wenn noch etwas Müdigkeit hinzu kommt.
    • RoBald schrieb:

      Wirklich sehr schön - wenn ich das so lese, möchte ich auch am liebsten direkt selbst starten.

      Da ich auch schon 2-3 Mal allein unterwegs war, kann ich auch vieles Nachempfinden, was Du dazu so schreibst - die Vorteile, z.B. weil man noch ein bisschen unabhängiger tun und machen kann, aber auch die kleinen "Nachteile", weil gerade Wartezeit im Flughafen doch etwas schwieriger zu überbrücken ist. Das macht dann besonders Spaß, wenn der eigene Flug wegen Schlechtwetter immer wieder verschoben wird und schließlich erst irgendwann 6,5 Stunden verspätet startet. Als kleine Krönung hatte ich damals praktisch nichts zur Unterhaltung dabei, kein Smartphone (sowas hatte ich noch nicht), kein Buch oder sonstiges. Naja, irgendwie ging die Zeit trotzdem rum, im Nachhinein ist es auch ein Abenteuer gewesen.

      lunchen schrieb:

      und auf anspruchsvolle Streifen habe ich im Flieger eh keinen Nerv
      auch das kenne ich, geht mir auch meistens so, gerade wenn noch etwas Müdigkeit hinzu kommt.

      Huhu,

      na eine Flugverspätung braucht man sowieso nie, ob alleine oder nicht. Aber 6 Stunden sind wirklich heftig... Hätte ich auch kein Bock drauf, schon gar nicht ohne irgendeine Art von Unterhaltung. Aber ich musste ja nirgendwo lange warten und war immer gut beschäftigt, von daher ist zumindest keine Langeweile aufgekommen :D
    • Tag 1 (02.12.2017): Immigration, Auto und Fahrt nach Lancaster

      Meine Sitztasche habe ich bereits ausgeräumt und den Rucksack gepackt, als mein Nachbar vor der Landung auf der Toilette war. Dementsprechend schnell komme ich aus dem Flieger raus, als wir endlich am Gate ankommen. Die meisten Leute nutzen die Rolltreppe, ich überhole so ziemlich jeden davon auf den normalen Treppen. Ich befürchte, dass 16:30 Uhr eine sehr beliebte Ankunftszeit ist und die Immigration sehr voll ist. Irgendwann komme ich zu einer Dame, die mich fragt, ob ich zuvor bereits im Land war, was ich bejahen kann. Jetzt folgt eine Premiere für mich: Der Einreiseautomat! Das ist ja ein Traum! Nach nicht einmal zwei Minuten halte ich diesen Wisch in der Hand, verziert mit diesem wundervollen Portrait meiner selbst!



      Es ist sofort ein Officer frei, eine wirklich freundliche Frau, die nicht mehr viele Fragen an mich hat. Ich soll kurz erzählen ob ich alleine bin und was ich so vor habe und schon heißt es "Welcome to the united states of America" - Ein Satz, auch den ich mich schon lange gefreut habe.

      Nach insgesamt nicht einmal fünf Minuten bin ich also eingereist und ich dachte schon die 10 Minuten von 2015 gingen schnell. Aber ich will mich mal nicht beschweren, umso früher desto besser. Das Ganze hat jetzt natürlich den Nachteil, dass sich das Kofferband noch nicht ansatzweise bewegt als ich in die Halle komme.

      Nein, ich komme natürlich nicht aus Hong Kong, das steht wohl noch vom Flug vorher da!



      Das Warten am Kofferband ist ja bekanntlich eine sehr spannende Angelegenheit. Kommt der Koffer wirklich an? Was macht man wenn nicht? Irgendwann setzt sich das Teil in Bewegung und die ersten Koffer drehen ihre Runde - meiner nicht. Okay, so ein Flugzeug ist sehr groß und da kommen sicher noch viele, viele Gepäckstücke. Ich nutze die Zeit um schnell meine USA Sim Karte einzusetzen und die APN Einstellungen zu ändern - super, funktioniert. Dann darf der Koffer jetzt gerne kommen!

      ...

      ...

      Aaaaah, da ist er ja! Jetzt geht es mir gut!

      Jetzt gehe ich erstmal ganz in Ruhe auf die Toilette, zieh mich dort um und mach mich ein bisschen frisch. Mit meinem dicken Pulli und der Jacke habe ich schon fast einen Hitzeschlag bekommen und der Pulli kommt jetzt in den Koffer. Als nächstes wird der nächste ATM Automat im Terminal angesteuert, denn ich habe nur 5$ Bargeld von der letzten Reise. Als das erledigt ist, verlasse ich das Gebäude und warte auf den Shuttle von Alamo. Wobei... "warten" ist hier nicht ganz das richtige Wort, ich komme raus und der Bus fährt vor! Der Bus steht noch nicht ganz und ich habe meinen Koffer bereits in der Hand und in den Gepäckbereich gehievt. Der Fahrer hätte mir liebend gerne geholfen, aber der ist halt einfach zu langsam und quittiert das Geschehen mit einem anerkennenden "Oh, strong Lady" :kichern: Ich bin übrigens der einzige Gast im ganzen Bus. Nimmt man die Tatsache hinzu, dass es absolut stockdunkel ist komme ich mir vor als hätten wir mindestens 23 Uhr und als wäre das eine sehr seltsame Uhrzeit um zu Alamo zu fahren - In Wirklichkeit ist es nicht einmal 18 Uhr und ich wunder mich doch sehr über das Fernbleiben anderer Menschen.



      Angekommen bei Alamo gibt es gleich zwei weitere Premieren für mich: 1. Ich habe Skip the Counter gemacht und muss mich weder anstellen noch vollquatschen lassen und 2. Ich miete das erste mal alleine ein Auto und habe die alleinige Entscheidungsgewalt über den fahrbaren Untersatz. Ist das nun gut oder schlecht? Ich habe gewisse Ansprüche an den SUV, ich muss ausgestreckt, ebenerdig drin schlafen können, er muss genug Bodenfreiheit haben, vernünftige Reifen und bitte auch 4WD, mindestens AWD. Wer weiß, was ich noch so vorhabe. Meine beiden Favoriten wären ein Ford Edge oder ein Jeep Grand Cherokee gewesen, beides gibt die recht gut gefüllte Choice Line aber leider nicht her. Ich öffne also erst einmal das Amerika Forum und die PN von Tobi mit der Liste von brauchbaren Autos. Ich habe übrigens alle Zeit der Welt, es gibt hier niemanden der mir irgendwas wegschnappen könnte - genau wie der Bus ist auch das Gelände von Alamo im Zustand einer Zombieapokalypse. Vollkommen leergefegt. Ich gehe also in Ruhe die Liste durch und entdecke in der "Liste mit dem besten Kompromiss aus allen Wünschen" den Dodge Journey. Ja super, der steht da! Ich stelle mein Gepäck ab und schau mir den Wagen genauer an - 7 Sitze ebenerdig umklappbar, Sirius, AWD, 21.000 Meilen - nehm ich.



      Ich richte mir alles in Ruhe ein, stecke meinen Musik USB Stick ein und los geht die Reise. Endlich geht es auf die Straße! Zu diesem Zeitpunkt bin ich einfach nur aufgeregt und glücklich hier zu sein, von Müdigkeit nicht die geringste Spur. Ich fahre sofort auf die Interstate, der Wagen fährt sich sehr schön und ist extrem leise, ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.

      Mein Ziel für heute Abend heißt Lancaster und die fahrt dauert insgesamt ca. 90 Minuten. Stau gibt es - Samstag sei Dank - keinen, nur ein wenig zähfließenden Verkehr. Die Strecke ist trotz Dunkelheit für mich absolut gut machbar und ich komme gut am Hotel an ohne irgendwie mit mir kämpfen zu müssen. Viel länger hätte ich aber nicht mehr fahren wollen, der Tag war ja schließlich lang genug.

      Ich habe das Town House Motel vorgebucht, die Bewertungen waren echt gut und der Preis mit 50€ vollkommen in Ordnung. Als ich einchecken möchte fällt mir als erstes ein Schild in's Auge, dass Reklamationen grundsätzlich nicht möglich sind und Geld zurück sowieso nicht - Ohje. Na, das lässt ja Böses ahnen. Der Typ an der Rezeption ist zwar freundlich, aber irgendwie auch ungewöhnlich kühl. Aber egal, ich habe meinen Schlüssel und fahre das Auto direkt vor die Zimmertür.



      Naja, also... Schön ist anders. Vielleicht hätte ich mich nicht so genau umsehen sollen, aber irgendwie macht man das ja automatisch. Ich entdecke jede Menge komischer Flecken, auch auf dem Laken. Nach genauer Inspektion scheinen das aber einfach "nur" kleine Dreckkrümel zu sein und keine Bettwanzen. Außerdem frage ich mich, was man dafür tun muss um Duschkeramik zum Schimmeln zu überreden.





      Irgendwie ist mir das jetzt aber auch alles egal. Ich sehe das eh nur als Zwischenübernachtung und glaube nicht, dass ich Jetlagbedingt lange hier bleiben werde. Eins steht jedenfalls fest: Wenn die Frühstückszeit beginnt, dann bin ich lange weg!

      Ich gehe Duschen und versuche dabei möglichst wenig auf dem Schimmel rumzutrampeln ... The floor is lava und so. Danach ziehe ich mich nochmal an und fahre zum nahe gelegenen Walmart Supercenter. Okay, jetzt mal im ernst. Wo bitte bin ich hier gelandet? Hier tummeln sich wirklich nur die asozialsten der Asozialen, ich bin gefühlt der einzige normale Mensch in diesem Laden. Ich versuche mich daher nicht allzu lange hier aufzuhalten, was angesichts der Dimensionen ein wenig schwierig ist. Ich kaufe ein paar Sachen zum Essen: Muffins, Käse / Salami Stangen aus der Backabteilung, einige Süßigkeiten, den ultrageilen chemischen, bereits geschnittenen Zitronenkuchen in den ich mich 2015 verliebt habe... ein 32er Pack Wasser, ein 12er Pack Seven Up Cherry Dosen und diverse Kleinigkeiten. Außerdem brauche ich noch eine kleine Gas Kartusche, die ich Stilecht in der Sportabteilung neben den Gewehren finde. Die Frage ist jetzt: Kühlbox oder keine Kühlbox? Ich schau mir die Auswahl kurz an und entscheide mich dann dagegen, wirklich heiß wird es eh nirgendwo. Jetzt schnell raus hier! HA! Von wegen! Es steht genau eine Person vor mir an der Kasse und ich warte geschlagene 25 (In Worten: fünfundzwanzig) Minuten. Die Dame hat mit der Kassiererin einen sehr angeregten Smalltalk über jedes einzelne Produkt im Wagen während ihr Kind mit faulen Zählen im Einkaufswagen sitzt und abwechselnd aus seiner Milch Flasche trinkt und in die offene Chipstüte greift. Okay, tief durchatmen und lächeln - du hast Urlaub und bist angekommen. 45$ ärmer verlasse ich den Laden endlich um Punkt 22 Uhr.



      Jetzt habe ich allerdings noch immer nichts gegessen und ich habe Hunger. Die In'n'Out Burger Filiale um die Ecke wird in's Navi eingegeben und voller Vorfreude fahre ich auf den Parkplatz.



      Der Laden ist brechend voll, auch hier tummeln sich die seltsamsten Gestalten. Ich bestelle einen Double Double ohne Zwiebeln zum mitnehmen und warte darauf ca. 15 Minuten.



      Irgendwie bin ich ja schon fast froh wieder in diesem ranzigen Hotelzimmer zu sein. Also Leute, ich kann euch folgendes sagen: Meidet nicht nur das Town House Motel, meidet ganz Lancaster. Es ist die letzte Gegend, in der man voller Vorfreude auf einen tollen Urlaub nach einem interkontinental Flug landen möchte. Schon gar nicht als Ersttäter! Was denkt man denn dann bitte von dem Land, da will man ja gleich wieder nach Hause. Ich nehme es irgendwie mit Humor... Besonders als @TamiLa mir schreibt "Lancaster?? Das ist doch voll asi da! Das muss ich in deiner Planung übersehen haben, das wusste ich!". Wie würde der durchschnittliche Amerikaner darauf reagieren? "Awesome." Es ist wie es ist, der Burger ist jedenfalls In'n'Out typisch absolut grandios.




      Ich packe noch schnell den Koffer ein wenig um, so das ich morgen früh nicht mehr viel machen muss. Ich schicke dem Freund aus dem Forum, der mir die Kamera geliehen hat, eine ca. 5 minütige Sprachnachricht mit den aktuellen Updates und werfe dann kurzerhand meinen Schlafsack auf das Bett und wickel mich darin ein - Safety First! Wir haben 23 Uhr und das Licht geht endlich aus und ein Wahnsinns langer Tag geht zuende!
    • lunchen schrieb:

      Der Einreiseautomat! Das ist ja ein Traum! Nach nicht einmal zwei Minuten halte ich diesen Wisch in der Hand, verziert mit diesem wundervollen Portrait meiner selbst!
      Klasse, am Automat habe ich noch nie in die USA eingecheckt. Wir wurden letztes Mal vorbei zum Schalter gewunken.

      lunchen schrieb:

      Nach insgesamt nicht einmal fünf Minuten bin ich also eingereist und ich dachte schon die 10 Minuten von 2015 gingen schnell.
      Da kann man nicht meckern. Ich stand in Vegas schon über 1 Std. in der Einreiseschlange.

      lunchen schrieb:

      den Dodge Journey. Ja super, der steht da! Ich stelle mein Gepäck ab und schau mir den Wagen genauer an - 7 Sitze ebenerdig umklappbar, Sirius, AWD, 21.000 Meilen - nehm ich.
      Not bad ;) .

      lunchen schrieb:

      Mein Ziel für heute Abend heißt Lancaster und die fahrt dauert insgesamt ca. 90 Minuten.
      90 Minuten sind akzeptabel.

      lunchen schrieb:

      Der Typ an der Rezeption ist zwar freundlich, aber irgendwie auch ungewöhnlich kühl.
      Bates Motel :lol: .

      lunchen schrieb:

      ach genauer Inspektion scheinen das aber einfach "nur" kleine Dreckkrümel zu sein und keine Bettwanzen.
      Glücklicherweise hattest du keine Blutsauger im Bett. Das Vergnügen hatten wir einmal und da war die Bude nicht so abgeranzt.

      Für die Nacht musstest du das akzeptieren und dann schnell weg aus Lancaster.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      Klasse, am Automat habe ich noch nie in die USA eingecheckt. Wir wurden letztes Mal vorbei zum Schalter gewunken.

      Da kann man nicht meckern. Ich stand in Vegas schon über 1 Std. in der Einreiseschlange.Not bad ;). 90 Minuten sind akzeptabel. Bates Motel :lol: .Glücklicherweise hattest du keine Blutsauger im Bett. Das Vergnügen hatten wir einmal und da war die Bude nicht so abgeranzt.
      Für die Nacht musstest du das akzeptieren und dann schnell weg aus Lancaster.

      War auch mein erstes Mal an den Automaten und ich war begeistert. Ich dachte immer das wäre völlig überflüssig weil man eh nochmal zum Officer muss, aber das spart schon enorm Zeit. Nächstes Jahr muss ich leider auch wieder in die normale Schlange, weil meine Mutter noch nie drüben war und die Automaten demnach leider nicht benutzen kann.

      Damals in San Francisco standen wir auch fast zwei Stunden bei meiner ersten Reise. Allerdings war das im Oktober 2013 mittem im Government Shutdown, vielleicht hatte das auch ein wenig damit zu tun. 2015 in LA hat es keine 10 Minuten gedauert und jetzt keine 5, ich hoffe nächstes Jahr ist es ähnlich. Ich kontrolliere die Zimmer immer recht genau... Ich habe irgendwie voll Panik vor Bedbugs und will so eine Erfahrung nicht machen. Ich habe auch in diesem Hotel den Koffer zugelassen und nichts rumliegen lassen, aber es scheint ja gut gegangen zu sein.
    • Wir konnten in Boston auch die Automaten nutzen, hat aber trotzdem gedauert. Erstmal für die Automaten anstehen (und die hatten einige) und dann nochmal zum Stempel abholen. War aber sicherlich schneller als wenn es keine Automaten gegeben hätte.

      Am längsten hatte es bei uns in Seattle und LA gedauert aber es gehört auch immer Glück dazu, denn wenn vorher drei Maschinen aus China und Indien landen, dann dauert es eben etwas länger.
    • Bosley schrieb:

      Wir konnten in Boston auch die Automaten nutzen, hat aber trotzdem gedauert. Erstmal für die Automaten anstehen (und die hatten einige) und dann nochmal zum Stempel abholen. War aber sicherlich schneller als wenn es keine Automaten gegeben hätte.

      Am längsten hatte es bei uns in Seattle und LA gedauert aber es gehört auch immer Glück dazu, denn wenn vorher drei Maschinen aus China und Indien landen, dann dauert es eben etwas länger.

      Ich denke mal es ist alles Glückssache. Ich denke mal schon, dass es mit dem Automaten meistens schneller gehen wird, ansonsten wären die ja vollkommen am Thema vorbei :D
    • Tag 2 (03.12.2017): Sunrise in den Alabama Hills Teil 1

      Ich schlafe richtig schlecht in dieser Nacht und bin andauernd wach und draußen ist regelmäßig irgendeine Sirene zu hören. Es ist auch indoor einfach vieeel zu heiß in dem Schlafsack der bis zu -3°C ausgelegt ist. Ich denke mal es ist eine Mischung aus der Temperatur, dem Jetlag, der Aufgeregtheit endlich da zu sein und dem Ekel vor diesem Motel Zimmer. Selbst für Jetlag ist es noch extrem früh, denn ich erkläre die Nacht um 3 Uhr als offiziell beendet. Der ursprüngliche Plan war um 5:30 loszufahren und den Sonnenaufgang im 80km entfernten Red Rock Canyon State Park anzusehen, dafür bin ich jetzt eindeutig zu früh. Ich bin zur Abwechslung mal sehr spontan und werfe diesen Plan über den Haufen, denn es gibt durchaus eine bessere Alternative. Ich wollte schon immer mal in die Alabama Hills, habe das aber so nicht geplant, weil ich nicht so früh aufstehen wollte. Außerdem wäre ich dann bereits näher am Death Valley, was den gesamten Zeitplan für heute entzerren würde.

      Ich teile meinen spontanen Entschluss also noch ein paar Leuten bei Whats App mit und bekomme dann endgültig die Kriese wegen der Hitze im Schlafsack. Ich stehe auf, versuche möglichst leise mein Gepäck in's Auto zu bekommen und werfe die Zimmerkarten in den Briefkasten der geschlossenen Rezeption.

      Um Punkt 4 Uhr bin ich On the Road und genehmige mir erst einmal ein paar legendäre Lunchables zum Frühstück sobald ich auf der Interstate bin. Eine Schande, dass es die bei uns nicht mehr gibt.



      Ich bin glücklich über meine neue - extra beim Black Friday bei Amazon für den Urlaub gekaufte - Handy Halterung, so kann ich mir die Zeit beim fahren bequem mit Sprachnachrichten vertreiben, schreiben würde ich niemals beim Autofahren. So unterhalte ich mich während der Fahrt gut mit lichtlosOne und @TamiLa und es bleibt wirklich lange absolut stockdunkel. Die Dämmerung setzt erst ein, als ich links neben mir schon die Silhouette der Sierra Nevada erkennen kann. Mir wird in dem Moment richtig bewusst, dass ich das Land bei dieser Reise bisher nur aus dem Flieger bei Tageslicht gesehen habe und freue mich richtig auf den Tagesbeginn. Die Fahrt wird immer schöner, die Gegend kurz vor Lone Pine ist einfach traumhaft.

      Ich bin absolut nicht auf die Alabama Hills vorbereitet, daher habe ich im Navi erstmal nur "Movie Flat Road" eingegeben. Ich habe keine Ahnung wo man am besten hinfährt und der Sonnenaufgang rückt näher, ich halte mich also ein bisschen ran.



      Ich lande irgendwann nach ein wenig rumgekurve am Arches Trailhead, hier stehen schon zwei Autos und die Besitzer steigen grad aus, einer davon mit dickem Stativ. Na, dann kann ich hier ja nicht ganz so verkehrt sein. Ich entscheide, mich einfach mal rechts herum auf den Trail zu begeben und zu gucken was so geht, viel bleibt mir ansonsten ja eh nicht übrig. Lange Wanderhose, Tshirt und dünne Laufjacke reichen übrigens an diesem Morgen aus, die dicke Snowboard Jacke bleibt im Auto.

      Bisher habe ich euch nur Handy Bilder an den Kopf geklatscht, jetzt folgen meine allerersten (ALLER ERSTEN) Gehversuche mit einer Spiegelreflex Kamera (Danke nochmal lichtlosOne). Im Laufe der Reise habe ich dann auch herausgefunden wie man die Belichtungszeit verändert, das dauert aber noch ein paar Tage. Ich persönlich bin mit den Ergebnissen dieser Reise mehr als zufrieden angesichts der Tatsache, dass ich keine Ahnung davon habe was ich tu. Also an die Profis: Seht es mir bitte nach ;)

      Der Trail gefällt mir absolut super gut, auch wenn es noch kein Sonnenlicht gibt. Leider kann ich ihn nicht zu 100% genießen, da ich ziemlich hektisch unterwegs bin auf der Suche nach irgendeinem Arch, der sich für den Sonnenaufgang eignet. Die Kamera läuft dabei trotzdem schon mal heiß!







    • Tag 2 (03.12.2017): Sunrise in den Alabama Hills Teil 2

      Weiter geht es auf dem Arches Trail und die Sonne steigt über den Horizont und taucht die leicht Schneebedeckten Berge im Hintergrund in ein tolles Licht.





      Irgendwann entdecke ich per Zufall den Moebius Arch und freue mich! Cool, da habe ich durch Zufall ja genau den richtigen Trailhead gefunden, den hätte ich sowieso sehen wollen. Hier finde ich dann auch das ältere Ehepaar mit dem Stativ und einem süßen Hund. Ich komme mit dem Mann in's Gepräch und wir unterhalten uns eine lange Zeit sehr nett. Er kommt aus Sacramento und nutzt öfter die Wochenenden um in die Natur zu fahren und tolle Fotos zu machen, die beiden hatten hier in den Alabama Hills im Zelt übernachtet. Ich werde im Laufe der Reise noch oft die Erfahrung machen, dass man alleine sehr oft in Gespräche verwickelt wird und das gefällt mir eigentlich immer sehr gut.



      Ich komme gerade pünktlich, denn keine fünf Minuten nach meiner Ankunft geht das Spektakel so richtig los und der Moebius Arch strahlt um sein Leben! Das würde ich mal astreines Anfängerglück nennen!



    • Tag 2 (03.12.2017): Sunrise in den Alabama Hills Teil 3

      Das Spektakel endet genauso schnell wie es begonnen hat. Ich unterhalte mich noch einige Minuten mit den beiden und dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zum Parkplatz, der ist nämlich direkt um die Ecke. Wäre ich links herum gegangen wäre ich direkt am Arch gelandet und hätte den restlichen Trail jetzt noch in Ruhe gehen können. Aber egal, das letzte was ich will ist mich zu beschweren. Es war ein absolut traumhafter erster Morgen, viel schöner, als ich ihn mir vorgestellt hätte und es war die beste Entscheidung überhaupt hierher zu kommen und den Red Rock Canyon State Park sausen zu lassen.



      Es ist einfach nur wunderschön hier!



      Natürlich halte ich bei der Ausfahrt noch bei Miss Alabama, irgendwie hatte ich die bei der Reinfahrt vollkommen übersehen. Ich war doch etwas erstaunt, als ich das Paar vorhin nach ihr gefragt hatte und sie mir sagten, dass man sie nicht übersehen könne direkt am Eingang. Da war ich vorhin wohl zu sehr auf den Sonnenaufgang fixiert und außerdem lag sie im Schatten. Egal, jetzt habe ich sie gefunden!



      Und einmal das Auto bei Tageslicht und strahlender Sauberkeit. Das wird sich ändern. Schnell. Heute sogar noch!



      Ich lege in Lone Pine noch einen Tankstop ein und direkt beim ersten Versuch klappt das Self Pay mit Zip Code natürlich nicht. Es gibt hier nicht wirklich Auswahl an Tankstellen und ich muss tanken bevor ich in's Death Valley fahre. Also gehe ich halt in den Shop und lasse mir die Säule freischalten. Jetzt geht es früher als geplant auf direktem Weg bei tollster Morgenstimmung in's Death Valley!
    • lunchen schrieb:

      Es ist auch indoor einfach vieeel zu heiß in dem Schlafsack der bis zu -3°C ausgelegt ist.
      Uihhh, du musst dich aber sehr in dem Zimmer geekelt haben.

      Die Koffer mache ich grundsätzlich immer zu, denn es könnten sich nicht nur Bedbugs, sondern auch ein paar Kakerlaken darin einnisten.

      lunchen schrieb:

      Ich komme gerade pünktlich, denn keine fünf Minuten nach meiner Ankunft geht das Spektakel so richtig los und der Moebius Arch strahlt um sein Leben!
      :exzellent: Sensationell gut getimed.

      Ich war leider noch nie in den Alabama Hills. Aber man braucht schließlich immer noch ein paar Ziele für die Zukunft ;) .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      Uihhh, du musst dich aber sehr in dem Zimmer geekelt haben.
      Die Koffer mache ich grundsätzlich immer zu, denn es könnten sich nicht nur Bedbugs, sondern auch ein paar Kakerlaken darin einnisten.
      :exzellent: Sensationell gut getimed.
      Ich war leider noch nie in den Alabama Hills. Aber man braucht schließlich immer noch ein paar Ziele für die Zukunft ;) .

      Naja... Es hätte schlimmer sein können, aber wohl gefühlt habe ich mich nicht. Vielleicht bin ich da auch eher empfindlich, die Handtücher haben auch irgendwie komisch gerochen und hatten 2,3 Flecken. Ich habe mir dann das mit den wenigsten rausgepickt.

      Getimed kann man das nicht wirklich nennen ohne Ahnung wo man hin will und ob man überhaupt einen Arch findet. Wie lang der Trail ist wusste ich auch nicht, nennen wir es einfach unverschämtes Glück :D

      Ich war auch an soooo vielen Orten noch nicht wo ich gerne hinwürde. Aber wie du schon sagst, ohne weitere Ziele hätte man ein Problem.

      Micha schrieb:

      Hey cool. Uns hat der Weg rechts herum damals den Sonnenaufgang gekostet. Aber auch ich möchte mich nicht beschweren. Es gibt ja genug andere schöne Bilder im Netz - und jetzt sogar hier im Forum.
      Konntest Du die Tanksäule freischalten lassen ohne die Kreditkarte vorzulegen?

      Ich glaub ein bisschen aufgeregt hätte mich das schon, schließlich war die Strecke recht weit und ich bin extrem früh aufgestanden. Aber dafür, dass ich keine Ahnung hatte wo ich hin soll war das natürlich schon extremes Glück genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dafür bin ich sehr dankbar.

      Nö... Ich habe sie hinterlegt, geht ja leider nicht anders und beim ersten Tanken hat man ja leider noch gar keine Vorstellung davon wie viel jetzt reinpasst.
    • lunchen schrieb:

      Ich glaub ein bisschen aufgeregt hätte mich das schon, schließlich war die Strecke recht weit und ich bin extrem früh aufgestanden. Aber dafür, dass ich keine Ahnung hatte wo ich hin soll war das natürlich schon extremes Glück genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dafür bin ich sehr dank
      Ach was, ich glaube wenn man dort drüben ist genießt man einfach jede Sekunde. Auf den letzten Routen habe ich mich auch gar nicht mehr geärgert, wenn mal eine Straße gesperrt war oder ich irgendwo nicht hingekommen bin. Aber ich mag ja so spontane Entscheidungen total. Früher die ersten Touren waren völlig durchgeplant, heute wird (egal wo) geschaut wie das Wetter ist und was man dann machen kann. So, ich brauch mal einen Kaffee!

      PS: Bist Du denn eigentlich auch mal ein Stück den Mt. Whitney hochgefahren ins Bärengebiet?
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de
    • Micha schrieb:

      lunchen schrieb:

      Ich glaub ein bisschen aufgeregt hätte mich das schon, schließlich war die Strecke recht weit und ich bin extrem früh aufgestanden. Aber dafür, dass ich keine Ahnung hatte wo ich hin soll war das natürlich schon extremes Glück genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dafür bin ich sehr dank
      Ach was, ich glaube wenn man dort drüben ist genießt man einfach jede Sekunde. Auf den letzten Routen habe ich mich auch gar nicht mehr geärgert, wenn mal eine Straße gesperrt war oder ich irgendwo nicht hingekommen bin. Aber ich mag ja so spontane Entscheidungen total. Früher die ersten Touren waren völlig durchgeplant, heute wird (egal wo) geschaut wie das Wetter ist und was man dann machen kann. So, ich brauch mal einen Kaffee!
      PS: Bist Du denn eigentlich auch mal ein Stück den Mt. Whitney hochgefahren ins Bärengebiet?

      Ich bin da (leider?) vollkommen anders. Ich plane ja auch sehr akribisch, allein schon deshalb weil ich gerne weiß auf was ich mich freuen kann. Wenn dann ein Plan von mir nicht funktioniert drehe ich dezent durch - glaube ich. Kann ich so genau gar nicht sagen, weil bisher eigentlich alle Pläne reibungslos funktioniert haben :D

      Nee, bin ich leider nicht
    • Tag 2 (03.12.2017): Einfahrt in's Death Valley

      Ich bin auf dem Weg in den Death Valley National Park, die Sonne scheint mir in's Gesicht und die Sonnenbrille hat ihren ersten Einsatz des Urlaubs. Aus den Autoboxen dröhnt zufällig der Song "Waves" von Dean Lewis, ein Lied, dass ich irgendwie gar nicht wirklich auf dem Schirm hatte, das sich aber irgendwie auf die CD geschlichen hat. Irgendwie passt das von der Stimmung und dem Gefühl in dem Moment so gut, dass es DAS Death Valley Lied wird und ab jetzt bei jeder Etappe im Park mindestens 1-5.000x gehört wird. Noch ein Vorteil am alleine sein - niemand steinigt einen dafür ein und dasselbe Lied in Dauerschleife zu hören wenn man Lust dazu hat.

      Nach kurzer Zeit, noch nicht im Park, halte ich an einem besonders großen und schönen Joshua Tree.



      Bevor wir im Death Valley ankommen möchte ich dazu gerne noch ein paar Dinge loswerden. Als ich den Flug gebucht hatte, hatte ich schon wieder die wildesten Ideen wo ich in den 12 Tagen hinfahren könnte, die gingen sogar bis New Mexico. Irgendwann habe ich mich aber dann selber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, schließlich sind die Tage im Dezember extrem kurz und da will ich nicht jeden Tag noch stundenlang im Auto verbringen. Zumal es alleine eh Schöneres gibt als stundenlang geradeaus zu fahren. Ich habe mich also dazu entschlossen die Runde fahrtechnisch eher klein zu halten und wer mich kennt weiß: Es kann mir nicht warm genug sein. Richtig heiß ist es hier zu der Zeit nirgendwo mehr, aber das Death Valley hat noch milde Nächte und zumindest angenehme Tage, da stand der Entschluss schnell fest und ich habe ohne lange zu fackeln drei Nächte auf dem Furnace Creek Campground gebucht – irgendwas wird man hier schon machen können, das zwei volle Tage füllt. Wie soll ich es sagen… Man kann sogar sehr viel machen und am Ende sind es eher zwei volle Tage und 2x jeweils ein ¾ Tage geworden… Also in Summe 3,5 Tage. Und hätte ich gewusst, dass sich das Death Valley bei diesem Besuch mit jeder gefahrenen und gelaufenen Meile weiter in mein Herz frisst, dann hätte ich eine 4. Nacht gebucht.

      Wie oft liest man in Planungsthemen oder sogar Berichten, dass das Death Valley für eine eintönige, öde Wüste gehalten wird, in der sich keine Übernachtung lohnt und man höchstens auf dem Weg zum Yosemite mal durchfahren kann? Leider viel zu oft. Nach der Reise 2015 hat das Death Valley bei mir nur den letzten oder vorletzten Platz des National Park Rankings belegt (obwohl es mir gefallen hat), doch noch nie galt folgender Spruch mehr als hier: „Die Letzten werden die Ersten sein“… Naja. Oder zumindest die Zweiten. Mein Herz wird immer dem Zion gehören, ganz egal was ich noch sehen und erleben werde.

      Das Death Valley ist unglaublich schön, kunterbunt und abwechslungsreich. Es gibt wunderschöne Trails, die im Sommer alle absolut nicht in Frage kommen, also zu der Zeit, in der die meisten Besucher hier her kommen. Ich kann euch schon mal verraten: Der beliebteste und meistfrequentierte Death Valley Trail ist mit Abstand der ödeste! Wer nach den folgenden 3,5 Tagen Bericht noch immer sagt „Death Valley? Langweilig!“, der gehört leider vergiftet, gevierteilt und erhängt :schimpfen: :kichern: Wenn allerdings wenigstens ein paar von euch danach sagen „Wow, so hätte ich mir das Death Valley gar nicht vorgestellt“, dann bin ich absolut zufrieden.

      Folgt mir also jetzt in einen Park, der viel schöner und facettenreicher nicht sein könnte und erlebt das Death Valley einmal von einer ganz anderen Seite, fernab von brutaler Hitze und nahtot Erfahrungen im unerfrischend warmen Quellwasserpool!

    • Wow. Ein wirklich toller erster Morgen und tolle Bilder.

      3:30 aufstehen - nach so einer kurzen Nacht. Respekt. Das ist eben auch schön, wenn man allein unterwegs ist: Man kann auch spontan solche Dinge tun. Wenn die Begleitung tief und fest schläft in dem Moment, wälzt man sich höchstens stundenlang hin und her, wenn man nicht schlafen kann. Wobei ich nicht weiß, ob ich mich das getraut hätte, so früh nach so kurzer Nacht wieder aufzubrechen.
      Selbst wenn ich für den Moment wach und dank Vorfreude und Adrenalin auch munter wäre, hätte ich Sorge, dass ich nach wenigen Stunden, wenn der Tag gerade begonnen hat, dann völlig durchhänge und nur noch auf mein Bettchen am Abend warte, statt den schönen Tag genießen zu können. Aber bei Dir hat es sich wirklich gelohnt.


      Micha schrieb:

      Aber ich mag ja so spontane Entscheidungen total. Früher die ersten Touren waren völlig durchgeplant, heute wird (egal wo) geschaut wie das Wetter ist und was man dann machen kann. So, ich brauch mal einen Kaffee!
      Ich bin da irgendwie gespalten. Einerseits wäre ich total gern auch spontan und würde einfach gucken, was mir gefällt. Andererseits plane ich trotzdem so viel wie möglich im Voraus aus einem speziellen Grund: Es ist meine kostbare Urlaubszeit und ich will nichts davon verschenken. Wenn dann irgendwas nicht klappt, kann ich meistens damit leben, wenn ich dafür etwas anderes, tolles erlebe. Aber wenn ich früh morgens erstmal überlegen muss, was ich überhaupt mache und es findet sich dann nichts oder ich "verpasse" etwas, was ich an einem bestimmten Ort noch unbedingt hätte machen können/wollen, ist mir das schade um den Urlaub.

      Ich hatte auch mal einen kurzen Abstecher Richtung Alabama Hills gemacht. Leider war mein einziger Plan, mal Richtung der Hills zu fahren - so wirklich gefunden habe ich dann vor Ort spontan nichts und ärgere mich heute noch ein wenig, dass ich a) eben nichts wirklich von den Alabama Hills gesehen habe und b) mit vergeblichem "suchen" meine kostbare Zeit verschwendet habe.
    • RoBald schrieb:

      Ich bin da irgendwie gespalten. Einerseits wäre ich total gern auch spontan und würde einfach gucken, was mir gefällt. Andererseits plane ich trotzdem so viel wie möglich im Voraus aus einem speziellen Grund: Es ist meine kostbare Urlaubszeit und ich will nichts davon verschenken. Wenn dann irgendwas nicht klappt, kann ich meistens damit leben, wenn ich dafür etwas anderes, tolles erlebe. Aber wenn ich früh morgens erstmal überlegen muss, was ich überhaupt mache und es findet sich dann nichts oder ich "verpasse" etwas, was ich an einem bestimmten Ort noch unbedingt hätte machen können/wollen, ist mir das schade um den Urlaub.
      Nene, ich möchte mich da auch nicht falsch verstanden fühlen. Früher war ich genauso. Aber wenn man viele Jahre (größtenteils 2x pro Jahr) rübergeflogen ist, kennt man die Ecke besser als die eigene Stadt. Da hat man fast alles gesehen. Klar gibt es immer auch bestimmt etwas "neues". Eine grobe Route steht auch so im Kopf immer. Aber wir sind nicht mehr so, dass wir jetzt unbedingt an Tag X dieses oder jenes machen müssen. Oftmals ist dann einfach die Entscheidung gefallen: tolle campsite hier - wir verlängern einfach mal. Das hängt aber wirklich mit den vielen Trips dorthin zusammen. Das man morgens aus langeweile überlegt "puh, was machen wir heute denn"....nein, das gibt es nicht.
      Auch würde ich mich z.B. nicht mehr für die Wave registrieren wollen. Nicht, weil mir das einfach zu voll und zu aufwendig ist - nein. Ich hatte das riesige Glück 3x (da war es aber noch einfach) dort zu sein (1x ganz spontan per Walk-In Permit). Nun sollen diejenigen dorthin, die auch wirklich noch nie da waren. Habe ich glaube ich schon einmal irgendwo geschrieben: es gibt so viele Dinge in der Gegend, die der Wave locker das Fotomotiv reichen können.

      Ach so Sarah: mal überaus großen Respekt für die ersten Gehversuche mit der DSLR :nabend: :exzellent: (welche war es denn)?
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de