Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

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    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Was würden die Leute im Bericht sagen?!
      :lol: Seit wann gibst du was auf das Geschwätz der Leute!?

      lunchen schrieb:

      Übrigens: Der Schrittzähler von heute!
      Wow, sensationell und ich bin sowieso schon beeindruckt :exzellent: .

      War auch eher gegenteilig gemeint. Ich wäre eher gespannt gewesen, wie heftig die Reaktionen geworden wären :D

      RoBald schrieb:

      sehr cooler, toller Tag.

      Absolut :)

      stefandbeyer schrieb:

      Wenn ich Deinem Bericht so lese, muss ich zwei Sachen für mich feststellen:

      1. wenn ich nochmal ins Death Valley komme (was ursprünglich ausschließlich wegen dem Racetrack passiert wäre), muss ich wohl noch etwas zusätzliche Zeit einplanen, um die tollen Hikes dort zu machen.

      2. wenn ich Deinen Bericht aus dem Zion lese, merke ich, dass mir da 2013 wohl Einiges entgangen ist. Ich fand's dort damals nämlich nur so naja. Lag aber wohl daran, dass ich nur das 08/15 Touri-Programm gemacht habe und keinen längeren Hike gegangen bin.

      USA im Winter wäre da natürlich auch so eine Idee. Kann mir vorstellen, dass es im Dezember/Januar auch im Arches und im Canyonlands schön ist. Ohne die Menschenmassen...

      1. Freut mich, dass ich dir den Park ein wenig näher bringen konnte. Nach meinem Besuch fand ich es schade, dass so viele Leute ihn so unterschätzen. Das ging mir selbst ja vorher auch so.

      2. Im Zion muss man wandern wenn man seine ganze Schönheit erleben will. Versuch es nochmal :) Was ist denn das Standard Touri Programm ohne Hikes im Zion?

      usaletsgo schrieb:

      Klasse Tag - finde ich ziemlich cool!

      Der Schrittzähler hat auch was. :super:

      Super, freut mich das es dir gefällt :)

      Bosley schrieb:

      stefandbeyer schrieb:

      2. wenn ich Deinen Bericht aus dem Zion lese, merke ich, dass mir da 2013 wohl Einiges entgangen ist. Ich fand's dort damals nämlich nur so naja. Lag aber wohl daran, dass ich nur das 08/15 Touri-Programm gemacht habe und keinen längeren Hike gegangen bin.
      Der Zion muss erwandert werden. Ansonsten sieht es nur schön aus. Gilt übrigens ebenfalls für Capitol Reef NP und z.B. an der Ostküste für den Acadia NP

      Da hast du vollkommen recht. Ohne Wandern geht im Zion nicht viel, zumindest im Canyon. Der Mt. Carmel Highway ist natürlich auch zum Durchfahren total toll. Auf den Capitol Reef bin ich mal sehr gespannt, der hat mich auf Bildern auch noch nie geflashed... Vielleicht ist das live und mit Wandern anders.
    • Tag 9 (10.12.2017): Red Cliffs - Waterfall Trail Teil 1

      Heute morgen komme ich ein bisschen schwerer in Gang als bisher, aber das ist nach dem gestrigen Tag auch kein Wunder und der Husten hat sich auch verschlimmert. Ich bleibe eine halbe Stunde länger liegen und gehe um kurz vor 7 Uhr erstmal zum Frühstück. Dann war ich wenigstens an zwei von vier Tagen da, ist ja schließlich bezahlt.



      Ich schaufel mir ein paar Portionen Bacon mit Rührei rein (Ich liebe Bacon! Aber nur wenn er wirklich komplett knusprig ist) und gehe danach wieder auf's Zimmer - Koffer packen ist angesagt und nach vier Nächten habe ich mich ganz schön ausgebreitet. Heute geht es zurück in die Zivilisation, aber das hat noch etwas Zeit! Eigentlich war der Plan für heute erst in den Snow Canyon zu fahren und dann ins Valley of Fire... Aber es kommt ein bisschen anders, denn ich entscheide spontan zuerst mal zu den Red Cliffs bei St. George zu fahren, dann in den Snow Canyon und dann mal sehen wie spät es ist. Die Bilder vom Wasserfall haben mir schon immer gefallen und im Sommer soll es dort richtig überfüllt sein.

      Ich schaffe es mein Gepäck so zu komprimieren, dass ich nur einmal gehen muss, checke aus und sitze um 8:15 Uhr im Auto... So spät bin ich die ganze Reise noch nicht losgekommen, aber heute tut das mal gut.

      Die Fahrt zu den Red Cliffs dauert nur eine halbe Stunde und hier gilt der Annual Pass.



      Am Ende der Straße erreicht man einen kleinen Loop, der gleichzeitig die einzigen Parkplätze des Parks beinhaltet, als auch den Campingplatz. Zu meiner Überraschung ist der Campingplatz sehr gut gefüllt und auch um die Uhrzeit ziemlich belebt. Überall duftet es nach frischem Bacon und die Familien versammeln sich zum Frühstück im Freien. Mit Jacken! Es ist angenehm heute, aber halt immer noch Winter.

      Auf dem Parkplatz für Tagesgäste stehe ich als Einzige und beginne den Waterfall Trail um genau 9 Uhr.



      Jetzt passiert mir etwas richtig dämliches. Ich kann keine Trail Markierung erkennen und es sind einfach überall Fußspuren, in alle Himmelsrichtungen. Ich kletter auf allen möglichen Felsen herum und lande in einer Sackgasse in der anderen - nach nicht einmal 5 Metern Trail. So dämlich kann man doch nicht sein?!



      Plötzlich finde ich den richtigen Weg und muss laut lachen. Ich hätte mal wieder einfach nur geradeaus gehen müssen und wäre automatisch auf dem Pfad gelandet. Aber nein, ich muss ja erstmal wieder die kompliziertesten Wege ausprobieren. Es ist mal wieder wunderschön hier!





      Nach kurzer Zeit treffe ich auf einen kleinen Bachlauf, dem ich ab jetzt folgen muss. Hier fließt aber kein Wasser, denn - wie es im Dezember schon mal vorkommen kann - es ist alles dünn gefroren. Ein Bild, das man im Südwesten wohl nicht allzu oft hat.



      Ich hole einen Vater mit seinen zwei kleinen Kindern ein. Andererseits bin ich froh, dass so wenig hier los ist, aber die beiden Kids machen Lärm für 20 Leute. Ich lass mich ein bisschen zurückfallen und gebe der Familie einen Vorsprung.



      An dieser Stelle ist das Wasser nun nicht mehr gefroren und der Trail folgt idyllisch dem Bachlauf. Mit Laub an den Bäumen wäre es hier mit Sicherheit sogar noch schöner!



      Den ersten Wasserfall erreiche ich um 9:25 Uhr, doch der Trail ist hier nicht zuende.



      Irgendwie muss ich aber an diesem Wasserfall jetzt vorbei kommen, aber einen direkten Weg gibt es nicht. Ich gehe mal in die Richtung, in die auch der Vater mit den beiden Kindern grad verschwunden ist und ich finde eine schmale Spalte, die man hochklettern kann. Puh, ganz schön eng und abenteuerlich... Hier muss man nicht durch, aber das stelle ich erst auf dem Rückweg fest.

    • Tag 9 (10.12.2017): Red Cliffs - Waterfall Trail Teil 2

      Mit ein paar kleineren Abschürfungen komme ich oben an und kann jetzt auf den Wasserfall mit dem kleinen Teich hinabblicken.



      Der Bach wird breiter und der Trail immer schöner und interessanter. Ich habe bisher nicht viele Bilder gesehen und alle waren vom Wasserfall, also dem Ziel der Wanderung. Der Trail selbst überrascht mich dadurch extrem positiv, ich hätte nicht gedacht, dass es so schön ist!





      Um 9:35 Uhr erreiche ich dann den "richtigen" Wasserfall und somit das offizielle Ende vom Trail. Bis hier hin muss man den Bach einige Male durchqueren, was bei dem geringen Wasserstand aber kein Problem ist.



      Wie gesagt, offiziell endet der Trail hier, man kann aber noch weiter gehen wenn man den Wasserfall von oben erkunden möchte. Dazu sind das Seil und die Stufen im Fels jedenfalls gedacht. Ich denke kurz darüber nach, entscheide mich dann aber dagegen. Zum einen ist meine Schuhsohle auf dem Sandstein extrem rutschig durch die vielen Wasser Durchquerungen und zum anderen ist mir das mit der Kamera zu gefährlich. Ein falscher Tritt, einmal ausrutschen und man landet mit dem Hintern im Wasser, dazu habe ich heute keine Lust und kehre hier um.





      Gegen 10 Uhr bin ich zurück am Auto und war genau eine Stunde unterwegs. Der Trail hat mir überraschend und extrem gut gefallen! Inzwischen ist es auch warm genug um die Jacke auszuziehen und so mache ich mich bei bester Laune und Sonnenschein auf den Weg zum Snow Canyon State Park. Was ich da machen werde?! Keine Ahnung. Mal sehen!
    • lunchen schrieb:

      Zum einen ist meine Schuhsohle auf dem Sandstein extrem rutschig durch die vielen Wasser Durchquerungen und zum anderen ist mir das mit der Kamera zu gefährlich. Ein falscher Tritt, einmal ausrutschen und man landet mit dem Hintern im Wasser
      Vor allem ist das Wasserloch ziemlich tief. Da wäre nicht nur der Hintern ins Wasser gefallen und die Camera auch futsch.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ich will ja jetzt nicht, dass du dir in den Hintern beißt, aber so wirklich schlimm ist es nicht nach oben zu klettern. Durch das Seil und die Stufen ist das kein großes Problem. Wir haben uns damals aber auch aufgeteilt und ich bin alleine hoch, zunächst auch ohne Kamera.

      Oben ist der Canyon dann so ähnlich wie unten aber viel weiter bin ich auch nicht gekommen weil nach hundert Meternalles voller Wasser war. Die Red Cliffs sind super und eher bei den Einheimischen bekannt. Lohnt sich aber auf jeden Fall.
    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Zum einen ist meine Schuhsohle auf dem Sandstein extrem rutschig durch die vielen Wasser Durchquerungen und zum anderen ist mir das mit der Kamera zu gefährlich. Ein falscher Tritt, einmal ausrutschen und man landet mit dem Hintern im Wasser
      Vor allem ist das Wasserloch ziemlich tief. Da wäre nicht nur der Hintern ins Wasser gefallen und die Camera auch futsch.

      Glaubt man gar nicht wenn man den flachen Bachlauf sieht. Aber in einem anderen Forum hat grad jemand seine Fotos vom Sommer darunter gepostet und da ist fast alles ausgetrocknet, auch der Wasserfall. Nur das Wasserloch davor war dennoch sehr gut gefüllt.

      Bosley schrieb:

      Ich will ja jetzt nicht, dass du dir in den Hintern beißt, aber so wirklich schlimm ist es nicht nach oben zu klettern. Durch das Seil und die Stufen ist das kein großes Problem. Wir haben uns damals aber auch aufgeteilt und ich bin alleine hoch, zunächst auch ohne Kamera.

      Oben ist der Canyon dann so ähnlich wie unten aber viel weiter bin ich auch nicht gekommen weil nach hundert Meternalles voller Wasser war. Die Red Cliffs sind super und eher bei den Einheimischen bekannt. Lohnt sich aber auf jeden Fall.

      Ja, das denke ich mir. Wahrscheinlich hätte ich es auch hinbekommen, aber mit einer geliehenen Kamera und vollkommen alleine war es mir das Risiko einfach nicht wert in dem Moment. Zumal das Wasser auch eiskalt war, also reinfallen nicht wirklich eine erfrischende Option, wie im Sommer :D
    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Jenny's Canyon

      Nach 40 Minuten Fahrt erreiche ich den Eingang zum Snow Canyon State Park.




      Das Kassenhäusschen ist nicht besetzt, also fahre ich durch und halte in der Haltebucht dahinter um den Eintritt per Selfpay zu bezahlen. Dafür muss man einige Dinge auf dem Zettel ausfüllen, unter anderem das Autokennzeichen und das heutige Datum. Das gestaltet sich als etwas schwierig, denn der Kugelschreiber, der eigentlich an der Schnur hängen sollte, fehlt. Ich laufe also zurück zum Auto und suche meinen eigenen Stift um alles vernünftig ausfüllen zu können. Während ich damit beschäftigt bin hält ein weiteres Auto hinter mir in der Bucht und ich biete den Insassen meinen Kugelschreiber zum Ausfüllen an. Wollen sie nicht... und fahren einfach so weiter. Ich will gar nicht wissen wie viele Leute ohne zu zahlen unterwegs sind, aber ich habe meine Pflicht erfüllt und muss kein schlechtes Gewissen haben.

      Ich nehme mir noch eine der Parkmaps aus dem Halter und werfe einen schnellen Blick darauf, denn auf den Snow Canyon hatte ich mich nicht vorbereitet. Mein Blick fällt auf den Jenny's Canyon, einer der wenigen Trails hier, von denen ich schon mal gehört habe. Der befindet sich am anderen Ende des kleinen Parks und da fahre ich erstmal hin. Schon die Straße durch den State Park gefällt mir sehr gut.



      Bei dem Trail zu Jenny's Canyon handelt es sich eher um einen sehr kurzen Spaziergang, daher nehme ich nicht wirklich viel mit. Der kleine Parkplatz ist so gut wie voll, doch ich habe Glück und kann mich in die letzte kleine Lücke quetschen.



      Um 11:10 Uhr beginne ich den kleinen Spaziergang zu den gegenüberliegenden Felsen.



      Zwei Kletterer sind hier an den Felsen unterwegs. Es scheint sich um ein Pärchen zu handeln, die Frau klettert, der Mann sichert sie und ich sehe eine kurze Weile dabei zu. Das Mädel scheint sehr frustriert zu sein, denn sie hängt an dieser Stelle fest, rutscht ab und lässt sich danach unter lautem Fluchen abseilen. Es wäre furchtbar und sie würde es einfach nicht schaffen.



      Nach sehr kurzer Zeit erreiche ich eine kleine Kreuzung, links geht es zu Jenny's Canyon und rechts zu Jenny's Overlook. Ich entscheide mich zuerst für den Canyon.



      Was ich dann sehe gefällt mir viel besser als ich erwartet hatte. Bei Jenny's Canyon handelt es sich zwar um einen sehr kurzen, aber auch sehr engen und hohen Slot Canyon. Wirklich sehr schön und beeindruckend, vor allem bei der Kürze des Trails.



      Wieder zurück zur Kreuzung...



      Auch Jenny's Overlook ist nur ein paar Meter entfernt und natürlich gehe ich dort auch noch kurz hin. Da vorne kann man den kleinen Parkplatz erkennen, ihr seht also, es ist wirklich ein Spaziergang.



      Ich gehe zurück...



      ... und bin nach nur 15 Minuten wieder zurück am Auto. Einen leichten Muskelkater merke ich in den Beinen jetzt doch von gestern, aber lange nicht so stark wie ich erwartet hatte. Der Canyon ist wunderschön, aber von einer Wanderung kann man nun wirklich nicht sprechen. Ich setze mich bei geöffneter Tür in's Auto (Die Sonne hat inzwischen wieder gut Kraft) und studiere die Parkmap etwas genauer. Was kommt für mich jetzt noch in Frage?! Ich suche mir passende Sachen raus und lege eine sinnvolle Reihenfolge fest. Der Anfang davon macht ein Trail, dessen Trailhead außerhalb vom Parkeingang liegt - natürlich bei dem Eingang, an dem ich reingefahren bin. Also Kommando zurück und wieder zum Eingang!
    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Whiterocks Trail (White Amphitheatre)

      Ich verlasse den Park also wieder durch den Eingang durch den ich eben gekommen bin, biege links ab und erreiche nach wenigen Metern auf der linken Seite einen Parkplatz - dem Trailhead vom Whiterocks Trail.



      Der Whiterocks Trail ist eigentlich ziemlich lang und führt durch den halben Park - leider oneway. Das bringt mir nicht viel, denn irgendwie muss ich ja zum Auto zurück kommen und auf Trampen habe ich nicht so die Lust. Ich entscheide mich also dafür nur einen kleinen Teil des Trails zu laufen und zwar den kurzen Spaziergang zum White Amphitheatre. Die Umgebung mit den weißen Klippen im Hintergrund ist traumhaft schön und außer mir ist niemand hier unterwegs.





      An den weißen Klippen angekommen endet der sandige Teil des Trails und es geht auf den Steinen weiter.



      Es geht steil nach oben, aber die Felsen haben einen guten Grip und mit den Wanderschuhen ist es sowieso kein Problem.



      Nachdem die Steigung überwunden ist befinde ich mich schon im sogenannten "White Amphitheatre", das eine Runde Form hat und von drei Seiten von hohen weißen Felsen umgeben ist. Es ist wunderschön hier, die Sonne ist warm, ich setze mich hin und genieße eine Weile die Wärme und die Ruhe.





      Nach der Pause gehe ich zurück zum Auto und habe für den kurzen, aber sehr schönen Trail insgesamt 20 Minuten gebraucht inkl. Pause. Ihr seht also... Auch wanderfaule Menschen können im Snow Canyon auf ihre Kosten kommen und ein wenig spazieren gehen ohne großen Menschenmassen zu begegnen. Es ist jetzt 12:20 Uhr und der Park gefällt mir unerwartet gut bisher, daher mache ich mich jetzt wieder auf den Weg zurück durch den Eingang und fahre zum nächsten Trailhead.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lunchen ()

    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Lava Flow Trail Teil 1

      Nachdem ich wieder im Park bin ist der erste Parkplatz auf der linken Seite meiner. Der ist ein wenig größer als die bisherigen und auch relativ gut gefüllt. Der Lava Flow Trail ist einer der beliebteren im Park und ein klein wenig länger - aber auch nicht wirklich der Rede wert. Wie die meisten Hikes ist auch dieser Out&Back, kann aber mit den anderen zahlreichen Wegen zu einem riesengroßen Loop kombiniert werden. Das spare ich mir heute und gehe nur den Lava Flow Trail und wieder zurück.

      Um 12:35 Uhr starte ich den 4. Hike des Tages und bin schon ganz gespannt. Ich gehöre zu den Menschen, die noch nie Lava gesehen haben, weder in flüssiger, noch in fester Form.



      Der Trail führt durch weites, offenes Gelände. Viel wächst hier nicht und man hat einen ziemlich weiten Blick auf die bunten Bergketten im Hintergrund. Mir kommen einige Gruppen von anderen Wanderern entgegen.



      Dann liegen auch schon schnell die ersten Lava Felsen auf dem Trail. Die Lava, die hier einst floss, ist natürlich schon vor Ewigkeiten ausgekühlt und zu Stein geworden, trotzdem ein sehr interessanter und kontrastreicher Anblick.







      Das Besondere an dem Trail ist nicht nur die Lava die in der Gegend rumliegt, sondern auch die ein oder andere Lava Höhle. An der ersten bin ich erst einmal vorbei gelaufen, da sie gerade von einer riesen Gruppe von über 10 Personen belagert wurde. Die zweite Höhle ist gleichzeitig auch das Ende vom Lava Flow Trail, hier würde ich nun auf einem anderen landen wenn ich weiter gehe. Die letzte Gruppe ist gerade an mir vorbeigelaufen und auf dem Rückweg, ich habe die Höhle also für mich alleine. Das ist in dem Fall aber gar nicht mal so gut, denn laut dem Hinweisschild soll man hier mit nicht weniger als drei Personen reingehen. Hm. Es sieht einfach aus reinzuklettern, es gibt zahlreiche riesige Felsbrocken, also mache ich es halt einfach. Ich gehe allerdings nicht wirklich weit rein, denn das muss alleine wirklich nicht sein und außerdem habe ich au ch keine Taschenlampe dabei, nur die vom Handy.



      Rauf klettern geht genau so schnell wie runter und macht jede Menge Spaß. Direkt an der Höhle zweigt ein kleiner Weg zu einem Overlook ab, den ich jetzt noch mitnehmen will.

    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Lava Flow Trail Teil 2

      Der Overlook befindet sich dort hinten, auf den lustig gemusterten Felsen.



      Auf dem Trail wachsen jede Menge fotogener Pflanzen.



      Am Fuße des Felsens hat sich bereits ein asiatisches Paar niedergelassen, die mich jetzt irgendwie ziemlich sparsam angucken. Wieso? Weil ich da hoch laufe? Ist doch ein offizieller Trail. Vielleicht liegt das aber auch einfach wieder daran, das der Hügel recht steil ist und die Beiden mit ihren Schühchen mal wieder nicht hoch gekommen sind. Die Aussicht von oben ist jedenfalls ganz nett und ich habe sie für mich alleine.



      Inzwischen ist es echt warm geworden und ich schwitze in meiner langen Hose und meinem Pullover. Letzteren ziehe ich aus und stopfe ihn in den Rucksack und die Hosenbeine fliegen direkt hinterher. Grad in dem Moment bekomme ich eine Whats App von meinem besten Freund mit einem Foto von meinem Auto. Das steht ja noch bei ihm, weil er mich zum Flughafen gefahren hat und tja... es ist dick eingeschneit und um zu beweisen, dass es sich um mein Auto handelt, hat er das Nummernschild freigeschaufelt. Auch bei Facebook sehe ich überall Gejammer über die Kälte zuhause, da fühle ich mich in dem Moment nur noch besser und schicke auch ein Foto zurück... Man muss ja fair bleiben.



      Ich mache mich an den Rückweg...



      Und mache noch kurz Halt an der Höhle die eben belagert war. Mehr als ein Foto mache ich davon aber nicht, denn die Öffnung ist winzig klein und ich hätte mir schon sehr viel Mühe geben müssen um da durch zu passen. Das ist mir alleine wirklich zu gewagt und ich lass es bleiben.



      Die letzten Meter zurück zum Parkplatz...



      Um 13:45 bin ich zurück am Auto und habe somit 1:10h gebraucht. Das wird der längste Hike für heute sein, aber dafür mache ich ja auch insgesamt 6 davon. Der Lava Flow Trail hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er insgesamt sehr offen ist.
    • Jetzt muss ich mich als - aufgrund unserer derzeitigen Zusatzbelastung wegen Umzugsplanung :bauarbeiten: - mehr oder weniger stiller Mitleser noch einmal zu Wort melden....

      Viel, viel Lob für diese Touren abseits der "beaten paths". Schön, dass sich mal jemand traut, abenteuerlustig zu sein und Neues zu erleben! :super: Ich kenne nur ganz wenige Personen, die den Mut haben, sich neue Eindrücke zu holen.

      Mach weiter so!

      Gruss
      Rolf

      PS
      ...sehe es gerade: "Happy Birthday to You!"
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • Bernd schrieb:

      ...es ist wirklich schön im Snow Canyon - sind ein paar tolle Fotos dabei :super:

      Ja, viel schöner als ich es erwartet hatte. Eigentlich stand ja noch das Valley of Fire für den Tag auf dem Programm, aber daraus wurde nichts mehr.

      hatchcanyon schrieb:

      Jetzt muss ich mich als - aufgrund unserer derzeitigen Zusatzbelastung wegen Umzugsplanung :bauarbeiten: - mehr oder weniger stiller Mitleser noch einmal zu Wort melden....

      Viel, viel Lob für diese Touren abseits der "beaten paths". Schön, dass sich mal jemand traut, abenteuerlustig zu sein und Neues zu erleben! :super: Ich kenne nur ganz wenige Personen, die den Mut haben, sich neue Eindrücke zu holen.

      Mach weiter so!

      Gruss
      Rolf

      PS
      ...sehe es gerade: "Happy Birthday to You!"

      Vielen Dank Rolf! Schön, dass du trotz Zeitmangel mit liest :)

      Alles ist ja jetzt nicht abseits der beaten paths... Angels Landing und Observation Point wohl eher das genaue Gegenteil, aber das war ja eine Ausnahme auf dieser Reise. Mir hat es auch sehr gut gefallen mal andere Eindrücke zu bekommen, besonders im Death Valley. Wie oft liest man da schon von längeren Wanderungen?! Meistens war ich zwar nicht ganz alleine, aber es hat sich eben immer in Grenzen gehalten. Leider ist das im Sommer eher schwieriger, da muss man wohl noch sehr weiter von den Touristenpfaden weg. Leider ist der Winter aber eigentlich so gar nicht meine Jahreszeit und ich bin mehr so der Fan von großer Hitze.

      Immer das gleiche zu sehen wäre ja auch langweilig, oder? :)

      Danke auch für die Geburtstagswünsche!
    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Petrified Dunes Teil 1

      Die nächste Frage, die ich mir jetzt beantworten muss: Versteinerte Dünen oder "richtige" Dünen? Für beides habe ich keine Zeit mehr, da es noch einen Trail im Anschluss gibt der unbedingt sein muss. Ich entscheide mich für die versteinerte Variante, fahre an den sandigen Kollegen vorbei und parke den Journey auf einem großen Picknickplatz. Hier suche ich zunächst die Toilette auf, die leider ganz und gar nicht sauber ist. Das wundert mich, denn meistens sind die öffentlichen Restrooms in den Parks immer in einem tollen Zustand. Ich gehe einfach mal davon aus, dass im Winter vielleicht nicht ganz so häufig gereinigt wird wie im Sommer.

      Ich wasche mir an der Pumpe noch kurz den Staub und Sand der bisherigen Trails von den Armen und Beinen und starte um Punkt 14 Uhr den 5. kurzen Trail für heute - den Petrified Dunes Trail, der am Picknickplatz abgeht.



      Auch dieser Hike ist eher ein kurzer Spaziergang, die versteinerten Dünen sind von Anfang an im Blickfeld und der sandige Weg dorthin nicht der Rede wert.





      Der Trail führt zunächst am seitlichen Rand der Dünen entlang...





      Der Trail endet jetzt quasi und ab hier kann man auf den Dünen rumlaufen und -klettern wie man Lust hat. Das macht bei dem tollen Grip des Sandsteins nicht nur jede Menge Spaß, die Aussicht ist auch einfach wieder total schön.



    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Petrified Dunes Teil 2

      Ich entdecke eine Stelle, an der es anscheinend jede Menge Moqui Marbles gibt, ich habe bisher noch nie welche gesehen, nur in anderen Reiseberichten. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, ich finde nämlich nicht eine einzige "Fertige".

      Option 1: Die sind einfach alle noch nicht fertig, weil die sich vor kurzem erst dazu entschieden haben hier zu entstehen.
      Option 2: Die Fertigen wurden alle schon von raffgierigen Touristen entwendet.
      Option 3: Es sind keine Moqui Marbles
      Option 4: Ich rede einfach totalen Schwachsinn.

      Wie dem auch sei... Coole Teile :rolleyes: :kichern:



      Ich laufe einen großen Bogen über die Dünen, genieße die Aussicht und laufe dann langsam einen etwas anderen Weg zurück zum Parkplatz.





      Gegen 14:30 Uhr erreiche ich das Auto und bin mal wieder nur eine halbe Stunde unterwegs gewesen. Heute ist irgendwie der Tag der Mini Trails, aber mir gefällt das. So habe ich die Chance die vielen verschiedenen Facetten vom Snow Canyon State Park zu erkunden und lange Trails hatte ich gestern eigentlich schon genug. Slot Canyons, weiße Klippen, Lava Höhlen, Dünen, versteinerte Dünen... Der kleine State Park ist viel vielseitiger als ich erwartet hatte und gefällt mir immer besser. Ein letzter Trail steht jetzt noch auf dem Programm für diesen Nachmittag, ob der sich lohnt weiß ich nicht, allerdings ist er ein Must-Do seit dem ersten Blick auf die Park Map vor ein paar Stunden.
    • lunchen schrieb:

      Heute ist irgendwie der Tag der Mini Trails, aber mir gefällt das.
      Es müssen auch nicht immer lange Wanderung sein.

      lunchen schrieb:

      Slot Canyons, weiße Klippen, Lava Höhlen, Dünen, versteinerte Dünen... Der kleine State Park ist viel vielseitiger als ich erwartet hatte und gefällt mir immer besser.
      Der Snow Canyon SP bietet wirklich auf einer kleinen Fläche viel Abwechslung. Man findet alle Gesteinsfarben und schöne -formen.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Johnson Canyon Teil 1

      Der letzte Trailhead des Tages befindet sich außerhalb der State Park Grenzen, also verlasse ich den Snow Canyon SP diesmal am anderen Ausgang. Hier ist das Häuschen besetzt und ich muss mein Self Pay Ticket vorzeigen um passieren zu dürfen. Hier setzt eine gewisse Schadenfreude bei mir ein und ich hoffe, dass auch die Nicht-Zahler von heute Vormittag diesen Ausgang wählen und so erwischt werden. Die nette Rangerin fragt mich, ob sie das Datum auf dem Ticket abzeichnen soll, so dürfte ich auch morgen kostenlos wieder kommen, habe aber keine Verwendung dafür. Ich verabschiede mich und biege sofort nach Verlassen des Parks auf einen großen Parkplatz auf der rechten Seite ein - hier befindet sich der Trailhead vom Johnson Canyon. Als ich heute morgen die Parkmap studiert hatte war sofort klar, dass dieser Trail heute unbedingt sein muss. Warum? Ganz einfach, weil man nicht oft die Chance dazu hat. Der Johnson Canyon ist das einzige Gebiet im Snow Canyon, in dem Wasser fließt. In den Sommermonaten ist diese Gegend ein wichtiger Rückzugsort für die Tiere und darf daher nur von November bis März von Besuchern betreten werden.

      Um 15 Uhr verlasse ich das Auto, wechsel die Straßenseite und gehe durch das angelehnte Tor. Ich schätze, im Sommer ist es abgeschlossen.



      Der Trail führt zunächst durch das offene Gelände und ist leicht zu finden. Die Sonne steht schon recht tief und sorgt für ein sehr schönes Licht und bereits leicht leuchtende rote Felsen.





      Ich habe mein Smartphone in der Hand und schreibe seit Beginn des Trails mit Dominik. Irgendwie regt mich das ja auf... Das ist auch einer der Gründe, warum ich eigentlich nie eine USA Sim Karte haben wollte. Natürlich ist das total praktisch und man kann unterwegs und im Notfall immer mal etwas nachgucken, aber eigentlich will ich die Natur genießen. Ich erwische mich jedoch immer wieder dabei, wie ich das Teil auch ohne Notfall in der Hand habe - ätzend, diese Handy Sucht. Warum erwähne ich das jetzt überhaupt? Abwarten!

      Ich erreiche einen sandigen Wash und finde spontan keine Anhaltspunkte, wo der Trail weiter verläuft, also biege ich nach links ab und folge dem Verlauf des Washes, da einige Fußspuren zu sehen sind.



      Es ist wunderschön hier, aber langsam kommt es mir komisch vor. Ich schaue kurz mal bei Google Maps rein und stelle fest, dass ich ganz schön abgedriftet bin und der Eingang zum Johnson Canyon woanders ist. Ich hätte dem Wash natürlich nicht folgen dürfen... Vielleicht hätte ich mich auch einfach mehr auf den Weg als auf mein Handy konzentrieren sollen. Ich rege mich in dem Whats App Gespräch eh schon über mich auf (Grund unwichtig) und so kommt folgender Satz zu Stande "Ich bin so ein Vollidiot und verlaufen habe ich mich jetzt auch noch!". Dominik verabschiedet sich jetzt eh in's Bett und es wird Zeit dieses blöde Teil wegzustecken. Ich laufe jetzt also den sandigen Abschnitt zurück zur Ausgangsposition und dann sehen wir mal weiter.

    • Tag 9 (10.12.2017): Snow Canyon SP - Johnson Canyon Teil 2

      Was haben wir alle in der Fahrschule gelernt? Genau. Wenn der Fahrlehrer keine anderen Anweisungen gibt, dann wird geradeaus gefahren... Kann man auch auf einige Trails übertragen. Ich stehe wieder an der Stelle, an der der Wash begonnen hat und die Lösung ist lächerlich einfach. Anstatt nach nach links abzubiegen und dem Verlauf zu folgen, hätte ich einfach nur 3 Meter gerade durch laufen müssen und hätte den Trail wieder gefunden.



      Der Trail windet sich ein wenig nach links und führt nun direkt in den großzügigen und weiten Johnson Canyon. Ich kann das plätschern des Wassers unter mir gut hören und es wird immer grüner und idyllischer.



      Jetzt wird die tief stehende Sonne eher zum Problem, da nur noch wenig Licht den Canyon Boden erreicht. Die hohen Schatten stellen für gutes Fotos schon echt ein Problem da, aber das Erlebnis und die Gegend sind wunderschön.





      Der Trail wird enger und führt über Stock und Stein... Langsam wird es im Schatten auch schon etwas kühl mit der kurzen Hose.



      Der Trail endet in einer Sackgasse, in der leider überhaupt keine Sonne mehr hinkommt. Trotzdem mache ich hier eine kurze Pause und genieße die Ruhe, denn außer mir sind nur zwei ältere Damen dort, die aber gerade den Rückweg antreten, nachdem sie mich nett gegrüßt haben.



      Nach kurzer Zeit wird mir echt kalt und ich entscheide mich auch auf den Rückweg zu machen.





      Kurz vor Ende des Trails hole ich die beiden Damen ein und es entwickelt sich ein super angenehmes Gespräch. Die Frauen kommen aus der direkten Nachbarschaft vom Park und gehen hier häufig gemeinsam spazieren. Ich werde ziemlich ausgefragt, woher ich komme und was ich alles gemacht habe und noch vor habe. Die beiden finden es total spannend und mutig, dass ich so weit von zuhause weg alleine unterwegs bin und wünschen mir noch eine tolle Zeit. Ich liebe diesen netten Smalltalk hier! Auf dem nächsten Foto sind die beiden am Trailhead zu sehen.



      Ich erreiche mein Auto um 16:20 und war 1:20h unterwegs. Vermutlich wäre es ziemlich genau eine Stunde gewesen, wenn ich mich nicht am Anfang verlaufen hätte. Ich mache meine Hosenbeine wieder lang, esse eine Kleinigkeit von meinem Mini Muffin Vorrat und stelle mein Navi ein.

      Von den Trails im Snow Canyon State Park hat mir der Johnson Canyon insgesamt am besten gefallen, auch wenn der ganze Park mich viel mehr begeistert hat als erwartet. Jetzt habe ich erstmal eine gute Fahrstrecke vor mir und die Sonne ist kurz davor unterzugehen.
    • Tag 9 (10.12.2017): Fahrt nach Las Vegas & Check In im Mirage

      Bei St. George fahre ich auf die I15 und habe eine ereignislose Fahrt bis nach Las Vegas vor mir. Schon kurz nach Beginn der Strecke verlasse ich Utah für diese Reise und mit dem Passieren der Grenze von Arizona nach Nevada bekomme ich meine verlorene Stunde zurück. Der Sonnenuntergang währenddessen kann sich wirklich sehen lassen.



      Es ist bereits dunkel, als 40km vor dem Ziel plötzlich die glitzernde Metropole unter mir auftaucht. Das Bild ist leider nicht besonders scharf, aber die Anreise nach Las Vegas in der Dunkelheit ist jedes Mal wieder ein besonderer Gänsehaut Moment.



      Ich fahre die I15 ein Stück parallel am Strip vorbei, bis das Navi abfahren möchte. Ich habe nur das Mirage als Ziel angegeben, nicht das Parkhaus und ehe ich mich versehe bin ich auf der falschen Spur und kann nur noch rechts abbiegen. So ein Mist, ich hoffe, ich muss jetzt keinen riesen Kreis fahren! Die Sorge ist unbegründet, denn ich bin auf der Spur der Parkhäuser von Mirage und Treasure Island gelandet... Genial! Ich habe mich also verfahren und dabei die richtige Einfahrt erwischt, man muss ja auch mal Glück haben.

      Bei der Einfahrt gibt es jetzt - wie bei fast jedem Strip Hotel - Einfahrtsschranken, ich ziehe mein Parkticket und stelle den Journey ab.

      Die Übernachtung der nächsten beiden Nächte war lange ein Thema bei der Planung. Zuerst hatte ich eine Nacht im Valley of Fire eingeplant und eine Nacht im Luxor gebucht. Dann habe ich überlegt, ob ich überhaupt in Las Vegas übernachten soll und dann standen entweder zwei Nächte Valley of Fire oder eine Nacht VoF und eine Nacht bei Little Finland zur Debatte. Je Näher die Reise aber gerückt ist, desto klarer wurde, dass ich mich von diesen Plänen verabschieden muss. Anders als die nächtlichen 8°C-12°C im Death Valley herrschen im Valley of Fire zur Zeit -1°C und dafür reicht mein Schlafsack einfach nicht aus und so müssen eben zwei Nächte Las Vegas her. Ich habe seit der letzten Reise sehr aktiv MyVegas Blackjack gespielt (Bei Blackjack hat man mit Abstand am meisten Erfolg, die Slots lohnen sich kaum) und habe inzwischen viele Goldmünzen angesammelt - genug für zwei gratis Nächte in vielen Hotels der MGM Gruppe. Entschieden habe ich mich am Ende für das Mirage, da es relativ wenig Goldmünzen kostet und ich für mich alleine auch nicht viel Luxus brauche - Ich habe Glück, die Buchung geht durch, meine gewünschten Daten sind für MyVegas Rewards freigegeben. Um Weihnachten herum hätte es schon anders ausgesehen.

      Ich packe meine Sachen im Auto zusammen, so, dass ich nur einmal laufen muss. Dabei komme ich irgendwie auf den Panic Button des Autoschlüssels ohne es zu bemerken. Der Alarm ist ohrenbetäubend und schallt im ganzen Parkhaus unglaublich. Ich bin etwas verzweifelt, weil ich keine Ahnung habe wie ich das ausbekommen soll, bis ich den Panic Button dann irgendwann entdecke und dem Spuk ein Ende bereiten kann. Mein Puls ist auf 180, habe ich mich erschreckt!

      Ich wander vollgepackt mit meinem Koffer, dem Rucksack, einer Tüte mit Essen und der Kameratasche zu den nächsten Aufzügen und fahre auf die Etage, wo sich die Verbindungsbrücke zum Hotel befindet. Die ist draußen im Freien, brrr... ist das kalt geworden! Ich öffne die Tür, fahre eine Rolltreppe runter und stehe mitten im Casino vom Mirage. Ach du Scheiße... ist das ekelhaft. Ihr findet die stark runtergekühlten Casinos in Las Vegas im Sommer anstrengend, wenn ihr von der großen Hitze draußen reinkommt? Dann wart ihr noch nie im Winter hier! Denn von großer Kälte reinzukommen, in AUFGEHEIZTE Casinos ist in Kombination mit der fantastischen verrauchten Luft ein absoluter (Alp-)traum! Ihr erinnert euch? Ich habe gestern Abend vor dem Schlafen gehen noch den Online Check In gemacht und laufe daher jetzt schnurstracks zum Online Check In Desk - der geschlossen ist. Na toll... Also stell ich mich doch bei der normalen Schlage an, wobei "anstellen" das falsche Wort ist - ich bin der einzige Gast, der momentan einchecken möchte. Der junge Mann, der mich bedient, ist total nett und wir unterhalten uns noch ein wenig, da offenbar eh nichts zu tun ist. Er fragt am Ende wie viele Schlüsselkarten ich gerne hätte und ich sage, eine reicht mir. Die Antwort: "I'll give you two, if you loose one" ... Okay, dann frag doch nicht :D Vollgepackt wie ich bin mache ich mich jetzt auf den Weg zu den Gäste Aufzügen, die zwar am anderen Ende vom Casino sind, aber immerhin ausgeschildert sind. Ich fahre in die richtige Etage und NATÜRLICH ist mein Zimmer komplett am Ende des Ganges und jeder der schon einmal in einem Strip Hotel war weiß: Es ist toll, den Koffer einen gefühlt kilometerlangen Flur auf schwerem Teppich hinter sich herzuziehen. Als ich mein Zimmer endlich betrete muss ich laut lachen: Nicht nur, dass ich keinen Cent für die zwei Nächte bezahlt habe, nein, der junge Mann an der Rezeption hat mir auch noch gratis Strip View verpasst. Wenn das nicht mal genial ist.



      Am nächsten Morgen kommt davon ein deutlich besseres Bild. Ich öffne die Minibar um zu sehen ob Platz für meine Getränke und mein Essen ist... Nein. Einfach nein.



      Ich bin schon kurz davor einen Teil der Sachen rauszuräumen um Platz zu haben, doch dann fällt mir ein, dass ich in irgendeinem Bericht mal gelesen habe, dass die Getränke mit Sensoren ausgestattet sind und tatsächlich:



      Schon ein einfaches Anheben einer Flasche hätte die Belastung der Zimmerkarte zur Folge... Wenn das nicht mal hoch gefährlich ist. Auch die Snacks auf dem Tisch (Chips, Nüsse...) verfügen über solche Sensoren. Okay, also bloß nichts anfassen oder verschieben!

      Ich gehe erst einmal eine Runde unter der Dusche und mir geht es richtig schlecht seit ich das Mirage betreten habe. Ich glaube, diese widerliche Luft im Casino hat mir jetzt den Rest gegeben, aber ich bin in Las Vegas! Also ohne Koffer zurück auf den kilometer langen Flur und ab auf den Strip!

    • Tag 9 (10.12.2017): Las Vegas Strip Teil 1

      Um 21 Uhr mache ich mich auf den Weg zu den Gäste Aufzügen um noch ein wenig über den Strip zu laufen. Eigentlich mag ich Las Vegas sehr gerne und ich freue mich hier zu sein. Einen großartigen Plan für heute Abend gibt es nicht, ich will was essen, ein bisschen planlos rumlaufen und vor allem: Ich brauche ein Mitbringsel für Dominik, denn der hat mir von seiner Thailand Reise im Oktober auch was mitgebracht. Ich weiß auch zur Abwechslung schon ganz genau was ich suche, ob das von Vorteil ist?

      Erstmal bewunder ich bei dezent geheizter, widerlicher Luft die Gärtner des Mirage bei der Arbeit, denn die üppige Bepflanzung will gepflegt sein. Auch in der Lobby lässt sich nicht leugnen, dass es auf Weihnachten zu geht.





      Als ich das Hotel verlasse habe ich Glück und der hauseigene Vulkan vom Mirage beginnt grad mit seinem Ausbruch, der zu dieser Jahreszeit nur 2x am Abend stattfindet. Ich beobachte das Spektakel aus relativ großer Entfernung, aber die Sicht ist trotzdem gut.



      Mein Weg führt mich zu den benachbarten Forum Shops, wo ich im Erdgeschoss direkt im ersten Souvenierladen GENAU das finde, wonach ich gesucht habe. Ich gehe aber erstmal wieder und komme auf dem Rückweg wieder, denn ich habe keine Tasche mitgenommen... Das ist der einzige Vorteil am Winter, ich habe große Jackentaschen wo Handy und Portemonnaie reinpassen, im Sommer würde das nicht funktionieren.

      Auch im Erdgeschoss in den Forum Shops drehe ich eine Runde durch diesen abgefahrenen Laden - alles mega cool und mega unbezahlbar... bloß nichts berühren oder kaputt machen!



      Als ich wieder im Freien bin wird mir umso mehr klar, dass sich mein Zustand ganz schön verschlechtert hat. Tagsüber ging es wieder, aber Abends war es auch die letzten Tage immer schlimmer und jetzt noch die Luft in den Casinos... Vermutlich habe ich mir auch mit dem Sonnenaufgang bei Angels Landing den Rest gegeben. Ich habe das Gefühl mein Kopf platzt jeden Moment, ich bekomme Gliederschmerzen und ich glaube, leichtes Fieber zu haben. Damit ist klar, dass der Abend nicht besonders lang sein wird, dennoch gehe ich mal ein Stück weiter in die Richtung, vorbei am Caesars Palace...



      ... bis zum Bellagio. Hier fängt jeden Moment die Fontänen Show an, die alle 15 Minuten startet. Ich bleibe stehen und bewundere die schöne Darbietung, während mich die Menschenmassen um mich herum schon ein bisschen nerven. So ist das wohl, nach so viel Einsamkeit.