Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

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    • Tag 5 (06.12.2017): Rhyolite Ghost Town

      Um 14:15 Uhr erreiche ich kurz vor dem Ortseingang von Beatty den Abzweig nach Rhyolite.



      Rhyolite ist so ein Ort, den ich schon öfter in irgendwelche Planungen gestopft habe, der aber am Ende immer wieder rausgeflogen ist weil es nicht gepasst hat. Nachdem ich 2015 Bodie gesehen habe, erwarte ich hier nicht besonders viel. Allerdings ist die Anfahrt kurz und liegt sowieso auf dem Weg und es dauert auch noch ein wenig, bis es dunkel wird.

      Es gibt mehr als nur einen Parkplatz für Rhyolite, da die übrig gebliebenen Gebäude ein bisschen verstreut sind. Ich halte mich zuerst an die Ausschilderung für das berühmte Bottle House, einem Haus, das komplett aus leeren Glasflaschen gebaut ist. Beim Aussteigen friere ich direkt und zieh mir den Pullover über, die paar Höhenmeter mehr merkt man hier sehr gut und außerdem weht ein sehr frischer Wind.





      Viel ist hier nicht los, an dem Parkplatz hier steht nur ein weiteres Auto. Die Besitzer wollen sich jetzt am Bottle House umsehen, also räume ich das Feld und laufe hier noch ein bisschen durch die Gegend. Rostige Autos dürfen bei einer Ghost Town natürlich nicht fehlen.



      Ich setze mich wieder in's Auto und fahre noch ein Stück höher zum Ende vom Rhyolite - immer den Toiletten Schildern hinterher. Nachdem ich ebendiese aufgesucht habe mache ich noch ein paar Fotos vom oberen Bereich.



      Ich fahre wieder zurück nach unten und halte am letzten Parkplatz, an dem ich ganz zu Beginn vorbei gefahren bin. Hier befindet sich ein sehr kleines, aber kostenloses Museum und diverse Kunstobjekte, unter anderem die berühmten Geister und das Mosaik Sofa.





      Naja. Rhyolite... Ganz nett für einen kurzen Zwischenstop um sich die Beine zu vertreten, wenn man sowieso dran vorbei fährt. Einen Umweg dafür zu fahren lohnt sich meiner Meinung nach nicht wirklich. Es ist wie ich es erwartet hatte: Wenn man Bodie gesehen hat, dann ist es schwierig anderen Ghost Towns etwas abzugewinnen.

      Um 14:45 Uhr, also nach insgesamt einer halben Stunde Aufenthalt, sitze ich wieder im Auto und muss jetzt erstmal tanken... Es liegt ein weiter Weg vor mir.
    • lunchen schrieb:

      Von der Marke gibt es alles mögliche, Topfsets, Schüsselsets... Mega gut.
      Sea to Summit ist super. Wir haben einen faltbaren 10 L Eimer. Sehr praktisch beim Trekken. Wird immer bewundert von anderen Leuten auf den Campgrounds.
    • Silke schrieb:

      lunchen schrieb:

      Von der Marke gibt es alles mögliche, Topfsets, Schüsselsets... Mega gut.
      Sea to Summit ist super. Wir haben einen faltbaren 10 L Eimer. Sehr praktisch beim Trekken. Wird immer bewundert von anderen Leuten auf den Campgrounds.

      Das Zeug von denen ist echt super cool. Da werde ich mir auch einiges von zulegen mit der Zeit.
    • Tag 5 (06.12.2017): Leaving California, entering Utah

      Bereits wenige Minuten nach Abfahrt in Rhyolite taucht der Ort Beatty am Horizont auf und ich steuere eine der beiden Tankstellen der kleinen Gemeinde an.



      Meine Kreditkarte funktioniert mal wieder nicht an der Zapfsäule und irgendwie finde ich die Umgebung ein wenig gruselig. Außerdem weht hier inzwischen ein sehr extremer Wind, daher steige ich wieder ein und beschließe erst einmal weiter zu fahren – noch ist die Reservelampe ja nicht an. Als ich in Amargosa ankomme hat sich das allerdings geändert und an der großen Tankstelle hier im Nirgendwo muss ich nun wirklich tanken. Es klappt wieder nicht und ich muss in den Shop gehen, wo ich gefragt werde für wie viel Dollar ich tanken möchte… Keine Ahnung. Ich frage, ob ich nicht einfach meine Karte hinterlegen kann. Der Mann hinter dem Tresen ist sehr skeptisch und nimmt mir vorher das Versprechen ab, dass ich Bar zahlen kann wenn meine Karte am Ende nicht funktioniert. Dazu kommt es zum Glück nicht, ich kann volltanken und schließlich auch bezahlen.

      Mit vollem Tank habe ich direkt ein viel besseres Gefühl und fahre durch die endlose Weite weiter in Richtung Las Vegas.



      Eine halbe Stunde bevor ich Las Vegas erreiche geht die Sonne unter.



      Es dauert nicht lange bis die glitzernde Stadt den gesamten Horizont beleuchtet und ich das erste Mal in diesem Jahr einen Blick auf den alles überragenden Stratosphere Tower werfen kann. Grad noch in der einsamen Wüste gewesen und plötzlich inmitten einer verrückten Großstadt! Der Verkehr nimmt zu…



      Ehe ich mich versehe stehe ich im Stau! Ich bin mitten in der abendlichen Rush Hour von Las Vegas gelandet und brauche jetzt einiges an Geduld. Es ist ziemlich genau 17 Uhr und vermutlich kann man sich in unter Woche keine dämlichere Uhrzeit aussuchen, um einmal quer durch eine Metropole fahren zu wollen. Stau… Eine Sache die man nie gebrauchen kann, aber noch viel weniger, wenn man die Begegnungen mit anderen Menschen in den letzten 4 Tagen an zwei Händen abzählen konnte. Gruselig. In dem Moment bin ich froh, dass ich nicht in die Stadt will, sondern nur durchfahren muss und das, obwohl ich durchaus zu den Fans von Sin City zähle.

      Der Stau ist aber grad nicht mein größtes Problem. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass die Auffahrt auf die I15 wegen einer Baustelle gesperrt ist und ich dadurch die Interstate nicht wechseln kann. Die Spur wechseln kann ich in dem Verkehr nun auch nicht mehr, muss abfahren und lande einfach mal MITTEN in Downtown. Genau hier wollte ich jetzt hin. Unbedingt. Was eine Meisterleistung.



      Nach dieser traumhaften Ehrenrunde kann ich zum Glück die nächste Auffahrt auf die I15 nehmen. Der Verkehr wird weniger und sobald ich Las Vegas hinter mir lasse, bin ich wieder so gut wie alleine auf den Straßen unterwegs. Ab jetzt passiert nicht mehr viel und die weitere Strecke verläuft sehr ereignislos… Zuerst fahre ich an der Ausfahrt vom Valley of Fire vorbei, verlasse dann Nevada und kurze Zeit später auch wieder Arizona. Die nächsten Tage werde ich in Utah verbringen, wodurch mir eine Stunde geklaut wird. Hinter St George verlasse ich die I15 und erreiche kurz nach der Durchfahrt von Hurricane mein Ziel für die nächsten vier Nächte: Das vor wenigen Wochen neu eröffnete „La Quinta Inn & Suites La Verkin – Gateway to Zion“, bei Google Maps ist hier bei Street View noch eine leere Wiese zu bewundern. Ich parke den Journey um 20:30 Uhr möglichst nah am Eingang und nehme direkt so viel wie möglich an Gepäck mit rein – Scheiße, ist das kalt! Ich trage die Wanderhose noch immer ohne die langen Beine und auch die Jacke hilft grad nicht viel gegen den abartigen Sturm und die Temperaturen unter 0°C.

      Zu der Unterkunft muss ich folgendes sagen: Ich habe lange nach einer möglichst günstigen Übernachtungsmöglichkeit für diese Gegend gesucht, Springdale wäre mir am liebsten gewesen, aber das fällt preislich selbst im Dezember flach. Dann hatte ich eine AirBnB Unterkunft in Kanab in’s Auge gefasst, da passte mir die Lage aber auch nicht so wirklich und die Unterkunft auch nicht. Meine nächste Überlegung war der Watchman Campground im Zion, der im Winter den B Loop für First Come First Serve offen hat – aber 20$ pro Nacht ohne Infrastruktur und bei kuscheligen -5°C nachts? Keine wirkliche Option für mich als bekennende Frostbeule, dafür reicht mein Aldi Schlafsack einfach nicht aus. Dann habe ich mit dem La Quinta einen zufälligen, absoluten Glücksfund gehabt, die hatten nämlich noch Neueröffnungsangebote. Lächerliche 35€ pro Nacht habe ich für den 4 Sterne Bunker inkl. Hot Breakfast hingelegt und da musste ich nicht mehr lange überlegen. Was für ein Luxus nach den drei Nächten im Auto!



      Zuerst einmal genehmige ich mir eine seeeehr ausgiebige heiße Dusche und lege mich danach in das kuschelige Bett und schreibe ein paar Notizen von den letzten Tagen für den Bericht. Das ist ein Fehler, denn ich will auf jeden Fall noch was zu essen organisieren… Aber wer steht nach einer warmen Dusche schon gerne aus einem super gemütlichen Bett auf? Ich reiße mich aber zusammen und mache mich um 22:30 Uhr nochmal auf den Weg. Ich MUSS noch was essen, morgen soll ein extremer Tag werden.

      In La Verkin gibt es so gut wie nichts, daher fahre ich die 10 Minuten zurück nach Hurricane, wo mein Ziel eigentlich das – laut Internet – bis 23 Uhr geöffnete Arby’s sein sollte. Die kleinen Orte hier sind alle total kitschig und toll für Weihnachten geschmückt. Sorry für die Qualität.



      Auf dem Parkplatz von Arby’s habe ich Mühe die Autotür aufzubekommen, so ein eisiger Sturm ist inzwischen aufgezogen. Der Laden hat dummerweise zu und ich renne schnell zum Auto zurück, bevor ich weggeweht werde. Naja, dann eben Taco Bell! Das kenne ich bisher lustigerweise ausschließlich aus Spanien und jetzt will ich das auch mal hier probieren und um die Uhrzeit fehlt es eh an Alternativen.



      Ich bestelle mir eine dreier Taco Kombi mit großem Getränk zum mitnehmen und fahre damit zurück zum Hotel und esse gemütlich auf dem Zimmer. Göttlich! Noch besser als ich es aus Spanien in Erinnerung habe, ich bin inzwischen ein riesen Taco Bell Fan!



      Bevor ich schlafen gehe mache ich mir noch Gedanken wegen dem morgigen Tag. Was soll ich bloß machen? Laut Wetterbericht soll der Sturm bis zum Morgen anhalten und bei dem Monster Plan für den nächsten Tag kann ich sowas absolut nicht gebrauchen – der ist nämlich alles, aber nicht sturmkompatibel.

      Was mache ich überhaupt in der Gegend, wenn ich auch wärmere Gefilde hätte wählen können? Ganz einfach. In der ersten Dezember Hälfte ist die mit Abstand größte Wahrscheinlichkeit im ganzen Jahr beim Walk In an ein Wave Permit zu kommen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Dazu kommt der freudige Umstand, dass die Lotterie im Winter am Wochenende nicht stattfindet und am Freitag für Samstag, Sonntag und Montag ausgelost wird. Man muss also nur einmal nach Kanab für eine dreifache Chance und versaut sich nur einen Tag damit, denn die Verlosung ist ja erst um 9 Uhr morgens. Wir haben jetzt Mittwoch Abend und eigentlich wollte ich am Donnerstag NICHT zur Lottery, weil mir die 3x Chance am Freitag reicht, also konnte ich den morgigen Tag komplett und sicher verplanen – dachte ich. Jetzt entscheide ich aber spontan morgen früh doch erstmal nach Kanab zur Lottery zu fahren, alles andere macht bei dem Sturm sowieso keinen Sinn und der eigentliche Plan wird auf irgendwann die Tage verschoben. AAAAAAH. Wer mich kennt findet den Fehler. „Irgendwann“ und „spontan“ sind so zwei Wörter, die in meinen Routenplanungen normalerweise nichts verloren haben und denen ich selbst noch sehr skeptisch gegenüber stehe. In meinen Unterlagen befindet sich eine nahezu endlose Verzweigung an Möglichkeiten… „Wenn Permitgewinn für Samstag, dann am Sonntag da und da hin“… „Wenn Permit Gewinn am Sonntag…“… „Wenn gar kein Permit Gewinn…“ … Na, das kann ja was geben. Ich bin gespannt! Gegen 0 Uhr geht schließlich das Licht aus.
    • Danke, ich dacht nur,

      dass das mittlerweile nur noch mit KK geht, natürlich haben wir auch nicht vor das Tanken bar zu zahlen, aber es kann ja immer mal sein dass die KK ausfällt wie bei Dir, da habe ich immer gerne Bargeld in der Tasche...

      Ich habe mal geguckt ich habe noch 200 USD zu Hause, das sollte zur "Einreise" reichen, und dann werde ich am Flughafen am Automaten Dollar ziehen...
    • 200 USD reichen wahrscheinlich relativ lange. Da musst du nicht gleich am Flughafen was holen. Ansonsten einfach so viel wie möglich mit Karte zahlen. Dich schaut auch niemand schief an wenn du was für zwei Dollar mit der Karte zahlst.
    • Ich werd wohl im Mai mit 100$ pro 10 Tage kalkulieren beim Abheben... das sind 10 pro Tag... bisschen Tip im Hotel und ab und zu mal Eintritt bei State Parks... sollte grob passen.
    • lunchen schrieb:

      Lächerliche 35€ pro Nacht habe ich für den 4 Sterne Bunker inkl. Hot Breakfast hingelegt und da musste ich nicht mehr lange überlegen. Was für ein Luxus nach den drei Nächten im Auto!
      Das kann ich mir vorstellen.

      Du hast an dem Tag ordentlich Meilen gefressen und jetzt bin ich auf die Lotterie gespannt.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Bosley schrieb:

      Du kannst ja auch problemlos überall Geld abheben wenn es nicht mehr reicht

      Das stimmt... Aber ich gehe mal davon aus das es reicht. Meine Mutter wird ja auch noch Bargeld holen und Stateparks und Tip im Hotel zahlt man ja nicht doppelt.

      Ilona schrieb:


      lunchen schrieb:

      Lächerliche 35€ pro Nacht habe ich für den 4 Sterne Bunker inkl. Hot Breakfast hingelegt und da musste ich nicht mehr lange überlegen. Was für ein Luxus nach den drei Nächten im Auto!
      Das kann ich mir vorstellen.
      Du hast an dem Tag ordentlich Meilen gefressen und jetzt bin ich auf die Lotterie gespannt.

      Achja, es geht. Was sind schon vier Stunden Fahrzeit? Ich bin auch zuhause ein Vielfahrer, das stört mich nicht.

      Micha schrieb:

      Ilona schrieb:

      Du hast an dem Tag ordentlich Meilen gefressen und jetzt bin ich auf die Lotterie gespannt.
      ich auch...zumal sie ja - wenn sie 2x hingefahren ist am zweiten Tag mit zwei Losen im Topf ist. (Wenn sich die Regeln nicht geändert haben).

      Haben sie leider... Immer nur einmal, egal wie oft man da war.
    • Tag 6 (07.12.2017): Frühstück und Wave Lottery die 1.

      Da ich den eigentlichen Plan gestern ja schweren Herzens über Bord werfen musste, klingelt der Wecker heute erst um 6 Uhr. Ich ziehe mich warm an, denn nach den Tagen im Death Valley könnte es heute doch etwas ungemütlicher werden, zumal ich noch nicht genau weiß, was ich heute machen werde. Das hängt ganz davon ab, ob ich morgen zur Wave kann oder nicht.

      Frühstück gibt es hier im La Quinta ab 6:30 Uhr und ich bin auch genau auf die Minute pünktlich unten. Ich bin die Erste heute Morgen und habe somit freie Platzwahl... Die Auswahl ist super, das Essen lecker und die Atmosphäre und die Stühle sehr angenehm.



      Die Lobby ist toll weihnachtlich dekoriert.



      Um 7:15 Uhr sitze ich abfahrbereit und das Navi berechnet mir zwei Routen nach Kanab. Einmal nördlich und länger durch den Zion National Park und einmal die langweiligere Strecke südlich. Natürlich würde ich am liebsten durch meinen geliebten Zion fahren, aber dann würde ich vermutlich zu spät kommen und außerdem werde ich die Gelegenheit sowieso noch bekommen. Daher wähle ich vernünftigerweise den kürzeren und weniger spannenden Weg.

      Gegen 8:30 Uhr komme ich am Visitor Center in Kanab an und bekomme noch entspannt einen Parkplatz. Trotzdem ist hier bereits einiges los... Ich will gar nicht wissen wie viele Menschen im Sommer versuchen sich in dieses Gebäude zu quetschen.



      Ich bin genau pünktlich für die teilweise witzige, aber durchaus auch ernste und informative Rede von Chef Ranger Kay. Er klärt die Anwesenden darüber auf, dass sich die Wave in einem Wüstengebiet befindet und das ein anstrengender Hike nötig ist um diese zu besuchen. Nur diejenigen die sich dessen bewusst sind und sich dazu in der Lage sehen, sollen auch wirklich an der Lotterie teilnehmen. Danach folgen wir ihm alle in den eigentlichen Lotterie Raum, in dem wir heute alle problemlos einen Sitzplatz finden. Jede Gruppe füllt jetzt einen Antrag aus (Nicht pro Person, sondern pro Gruppe), auf dem wichtige Informationen enthalten sein müssen... Unter anderem der volle Name, das Geburtsdatum, die Anschrift, ein Notfall Kontakt und das Autokennzeichen. Puh, zum Glück finde ich noch ein Handyfoto des Autos aus den letzten Tagen, auf denen das Nummernschild zu sehen ist. Als ich mit dem Ausfüllen fertig bin gebe ich den Antrag ab und bekomme die Losnummer 11. Die Nummer wird auf meinen Antrag geschrieben und gleich darauf wird die entsprechende Kugel in die Lostrommel geworfen. Als alle Gruppen damit fertig sind, sind insgesamt 38 Anträge mit knapp 90 Personen vorne eingegangen und alle warten gespannt auf 9 Uhr.



      Am Ende ist die ganze Aktion schneller vorbei als man gucken kann. Insgesamt 10 Leute können hier nur gewinnen und dementsprechend werden 5 Kugeln a 2 Gewinnern gezogen... Ich gehöre nicht dazu und bin um 9:05 Uhr schon wieder an meinem Auto.



      Was tun?! In meinen Unterlagen steht, wenn ich kein Permit gewinne, dann soll ich nach Lee's Ferry fahren und den Spencer Trail laufen. Das Problem: Da habe ich grad keine Lust zu. Weder auf die Gegend von Lees Ferry, noch auf die lange Autofahrt dort hin. Durch die Lottery ist es bereits 9 Uhr durch und die Tage sind kurz... Ich mache etwas, das ich noch nie zuvor getan habe: Ich entscheide mich für einen Tag, der in meiner gesamten Planung überhaupt nicht existiert.
    • Tag 6 (07.12.2017): Zion Mt. Carmel Highway - Coming Home Teil 1

      Wie schon gesagt, auf meinen ursprüngliche Plan habe ich keine Lust, aber eine Alternative ist schnell gefunden - es zieht mich in den Zion. Der Park ist so nah und ich kann einfach nicht anders und will nicht länger warten.

      Mt. Carmel Junction ist schnell erreicht und ich biege links ab in Richtung Parkeingang. Die Landschaft verändert sich schnell und die typischen rot-weißen Felsformationen tauchen auf.



      Schon bald erreiche ich das Parkeingangs-Schild und die Farbe des Straßenbelags wechselt. An dieser Stelle zitiere ich einmal meinen eigenen Facebook Post von diesem Tag: "Und immer wenn die Straße rot wird weiß ich: Ich bin am schönsten Ort der Welt." Und so ist es... Für mich ist der Zion National Park der schönste Ort der Welt und ich bekomme bei der Einfahrt schon Gänsehaut, es hängen so viele schöne Erinnerungen an diesem Fleck Erde.



      Direkt hinter dem Einfahrthäusschen mache ich Halt auf dem Parkplatz, denn seit ein paar Minuten drängelt jemand äußerst penetrant von hinten, obwohl ich genau so schnell fahre wie erlaubt. Da sonst niemand zu sehen ist und ich keine Lust habe mich über den Scenic Drive schieben zu lassen, lasse ich die Nervensäge hier eben schnell durch. Dabei habe ich einen guten Blick auf die berühmte Checkerboard Mesa, einem weißen Tafelberg in Schachbrett Optik.



      Ich bin den Zion Mt. Carmel Highway, also die östliche Zufahrt des Parks, schon 2015 gefahren. Trotzdem bleibt mir auch dieses Mal der Mund an einigen Stellen wieder offen stehen. Für mich gibt es nicht viel beeindruckenderes an Landschaft, es wird mir für immer ein Rätsel bleiben wie Leute nicht vom Zion begeistert sein können. Es ist mein 3. Besuch bei 3 USA Reisen und es war mein allererster National Park... Es fühlt sich ein bisschen so an wie nach Hause kommen. Ist es nicht traumhaft schön hier?





    • Tag 6 (07.12.2017): Zion Mt. Carmel Highway - Coming Home Teil 2

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      Kurz vor dem Tunnel erreiche ich die stark begrenzten Parkplätze des Canyon Overlook Trails und habe Glück - es ist noch was frei. Ich überlege nicht lange und stelle mein Auto ab, denn dieser Trail fehlt mir noch. Meine Aufmerksamkeit gehört allerdings jetzt erst einmal der Herde Bighorn Sheep, die hier völlig unbeeindruckt an der Straße rumturnen. OH MEIN GOTT! TIERE! ICH SEHE TIERE! ES GIBT SIE WIRKLICH! Ich springe zuerst nur mit dem Handy bewaffnet aus dem Auto, nicht das die weg sind bis ich alles für die Wanderung zusammen gepackt habe.



      Danach gehe ich zurück zum Auto und packe den Rucksack und nehme die Kamera mit. Die Schafe sind noch nicht verschwunden, also kann ich noch ein paar Bilder machen.



      Um 10:15 Uhr starte ich auf den Canyon Overlook Trail und bin begeistert wieder hier zu sein und etwas Neues zu sehen. Der Sturm ist inzwischen glücklicherweise vorbei und die Sonne hat schon gut Kraft, trotzdem brauche ich die Jacke!