Arizona: Adahchijiyahi Canyon

  • Arizona: Adahchijiyahi Canyon


    Welcher Canyon?


    Adahchijiyahi Canyon - nie gehört? Eigentlich logisch, den Namen kann kein Weisser aussprechen! Schon mal auf einer Landkarte gesehen? Wir bis dato auch nicht und deswegen wollten wird dort eigentlich auch gar nicht hin.

    Unser Ziel war die Gegend um das - nicht im - Monument Valley. Den Touristenrummel wollten wir uns ersparen und wir wussen, es gibt rundherum viel zu sehen.

    Der Trubel ist der Übliche! Massen von Autos biegen in die Jahrmarktsgasse zum Park Entrance ab, ein paar wenige Einheimische haben wie wir andere Ziele. Rechts abbiegen in Richtung Westen, vorbei an der Monument Valley High School und der Gouldings Lodge. Hinein nach The Gap, um weiter in Richtung Oljeto zu fahren. Von dort aus soll es weiter nach Westen gehen.

    Die Road wechselt nach Arizona hinüber, um gute dreieinhalb Meilen später wieder in Utah zu landen. Ca. 1 Meile vor der State Line wird das Teerband zur breiten Dirt Road.

    Kurs Nordwesten. Was uns stört sind die unglaublichen Mengen Müll, die entlang und auf der Strasse liegen. Schön ist das nicht, wir fühlen uns unwohl. Also was tun? Umkehren und noch einige Meilen der recht stark befahrenen US 163 in Richtung Kayenta in Kauf nehmen.


    Oljeto Road - stark vermüllt!


    Durch die Lücke von "The Gap" sieht man Monument Valley

    12 Meilen nach SSW - bis zur grosse Linkskurve! Dort gehen mehrere Spuren nach rechts ab. Letztendlich ist es nahezu gleichgültig, welche man wählt, alle treffen sich irgendwie wieder. Die beste (und richtige?) zweigt bei 12S 0565097, 4078816 von der Teerstrasse ab.


    Linkerhand Tyende Mesa, rechts vorn und alleine stehend Boot Mesa. Durch die Lücke zwischen den beiden führt die Dirt Road fast genau nach Westen. Dann sehen wir links den Eingang eines Canyons. Unsere Road will gerade nach Norden wegdrehen, als wir eine wesentlich kleinere Road/Trail entdecken. Die Spur führt offenbar in den Canyon hinein. Wir sind runde 5 Meilen vom Teer entfernt. Das sieht gut aus. Schneller Entschluss - da fahren wir rein! Und so kamen wir zum Adahchijiyahi Canyon!


    Im Canyon leben eine Anzahl indianischer Familien. Zäune, Gates trennen Weidegebiete. Hogans sehen wir, aber keine Menschen. An einem der Gates ein handgemaltes Schild: Besucher werden willkommen geheissen, aber der Zutritt sei für organisierte Touren verboten. Meisten steht aber nur ein "Keep Gate Close". Gerne!


    Gate


    Der Canyon hat erstaunlich viele Alkoven


    Die Road wird zum Trail. Zuletzt bleibt nur noch der Wash.


    Mehr Alkoven. Erinnerungen an Betatakin kommen hoch

    Zwischendurch eine Wegegabelung. Eigentlich der Zusammenfluss zweier Washes. Wir nehmen die rechte Route, die uns letztendlich hinauf aufs Hochland führen soll. Der zweite Trail führt in den Tseyi-hatsosi - Canyon, - ein Dead End.


    Oberhalb des Tseyi-hatsosi - Canyons wird unser Canyon kurzfristig etwas weiter.



    Dann Wasser im Wash. Nicht viel, auch nicht stark fliessend. Die Spur geht durch und wegen einer Felsnase ist nicht zu erkennen, was sich dahinter befindet, wie und wo es weitergeht. Anhalten, aussteigen, exploren. Wir werden erwartet. Zwei freundliche Hunde! Auf der anderen Seite des Washes parkt ein Toyota Land Cruiser. Der Fahrer begrüsst uns, meint, das Weiterfahren sei einfach, nur uns Eck rum und wieder heraus aus dem Wasser.


    Wir kommen ins Gespräch. Der Mann besitzt in Albuquerque eine Galerie, ist Photograph. Am nächsten Morgen ganz früh sei das Licht richtig, um den grossen Alkoven zu photographieren. Nein, die Hunde gehörten nicht ihm, sie wären unterwegs bei einem Halt einfach zugestiegen. Er kenne das schon, sie würden heute Nacht wohl bei ihm bleiben. Natürlich müsse er er sie auch versorgen. Auf dem Rückweg würden sie ihn dann erfahrungsgemäss wieder ungefähr dort verlassen, wo er sie aufgegabelt hatte. Indianerhunde halt!


    Lady and friendly Dogs


    Hier campt der Photograph




    Wieder einmal ein Reef mit hochgedrückten Schichten: Azansosi Mesa



    Der grosse Alkoven bleibt noch einige Zeit im Blickfeld


    Das Reef von Westen

    Der Weg,nun wieder eine gute Road, führt durch eine Lücke des vor uns liegenden Reefs hinauf auf die Todicheenie Bench, einer Art Terrasse vor der hoch aufragenden Skeleton Mesa. Auf dieser Bench werden wir uns eine ganze Weile nach Norden fortbewegen.


    Monument Valley im Staub

    Todicheenie Bench wird nach Westen hin von der rund 600 Meter hohen Mauer der Skeleton Mesa und Big Point überragt. Wir fahren nach Norden, wollen Big Point umrunden, weiter nach Westen zu gelangen. Hier oben wird - abgesehen von weiten Blicken auf die Mesas des Monument Valleys - die Landschaft monoton. Im Norden erhebt sich die nur wenig höhere Hoskinnini Mesa, davor eine leicht gewellte Fläche, durchbrochen von Erosionsresten höherer Schichten, die ansonsten weitgehend abgetragen sind.


    Hoskinnini Mesa


    Das Kartenstudium zeigt, wir werden nicht mehr so weit kommen wie wir esv orhatten. Zudem hat die Landschaft nur bedingten Reiz. Gut - weiter im Westen würde das sicher wieder besser, aber die Wege erlauben kein flottes Vorankommen mehr. Bis wir dort wären, würde es Abend sein. Logischer Schluss: Umkehren.


    Auf der Fahrt nach Süden gibt es den grossen Blick auf die Sägezähne der schon beschriebenen Aufwölbung. Vergleiche mit der Comb Ridge drängen sich auf.


    Das Reef der Azansosi Mesa. Dahinter die kohlereiche Black Mesa.

    Wir finden einen in keiner Karte verzeichneten Abstieg hinunter in die Ebene, die sich zwischen der US 163 und Oljeto erstreckt. Der Weg ist anfangs schlecht, verliert schnell runde 250 Meter an Höhe. Unten angekommen geht es nach Süden um letztendlich die US 163 dort zu erreichen, wo wir sie auch verlassen hatten.

    Noch ein paar Photos von der Rückfahrt im Abendlicht:


    Navajo-Home nahe der Mündung des Adahchijiyahi Canyon, Abendlicht!



    Abendmahlzeit! Good luck, little guy!



    Der bekannte Vulkanschlot Aglatha Peak oder auch El Capitan


    Tyende Mesa


    Tyende Mesa

    Wir erreichen die US 163, biegen in Richtung Mexican Hat ab. Vor uns im letzten Licht ein berühmtes Panorama.
    US 163 - Monument Valley

    Es ist ca. 20:30 Uhr - wir haben Mitte Juni - und noch liegen 3 Stunden Fahrt vor uns, bis wir zuhause in Moab ankommen. Gehen wirs an!
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