Im Tal der Königin

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Im Tal der Königin

      .....ist keine offizielle Bezeichnung, passt trotzdem recht gut!

      Beschrieben wird ein Abstecher von einer vielbefahrenen Route im Südwesten, die - obwohl auch ein Stück Schotter vorkommt - bei gutem Wetter problemlos mit jedem Pkw gemacht werden kann. Streckenlänge one way ca. 30 km - Dead End - also auch wieder 30 km retour. Die Tour lohnt sich besonders am Nachmittag, gegen Abend hin.

      Bei Green River, UT nimmt man die östliche Ausfahrt der I 70, fährt auf die Ortsmitte bzw. die Bridge über den Green River zu. Knapp eine halbe Meile vor der Bridge geht es bei 12S 0575070, 4315975 nach rechts auf die Hastings Road, eine geteerte Innerortsstrasse.

      Schön ist es hier nicht unbedingt. Farmland, Gravel Pits, Schrottplätze. Nach ca 1,5 Meilen (12S 0574780, 4318594) liegt rechts der Strasse der Friedhof der Ghost Town Elgin, die eine Zeitlang mit Green River konkurrierte und am Ende verlor, unterging. Sie lag weiter südlich, zwischen Main Street und der Eisenbahntrasse auf der östlichen Seite des Flusses, nahe der heutigen Kläranlage, . Der Friedhof kann wie so oft mit dem Auto befahren werden, hat seinen ganz eigenen Reiz.

      Noch eine halbe Meile weiter gelangt man nahe an den Green River. Die Stelle ist historisch, querte hier doch der Spanish Trail den Fluss. Auch Natives kannten die Stelle. Man gelangt in bewässertes Ranchland. Hat man ältere Karten, wird man ggf eine Änderung feststellen. Die Strasse wurde zum Schutz vor Fluten am Tusher Wash etwas verlegt, kehrt aber schnell auf den alten Kurs zurück.



      An der Hastings Road. Die markante Gunnison Butte liegt westlich jenseits des Rivers


      Langsam zieht die Road in den Gray Canyon. Ungefähr auf Höhe der Gunnison Butte finden wir am Ufer des Flusses einen grossen Platz zum Campen. Hastings Road und der Gray Canyon sind das Naherholungsgebiet Green Rivers. Ende des Teers, auf Gravel gehts weiter nach Norden. Die Road ist gut, gepflegt. Entgegen einer im Internet zu findenden Beschreibung kann sie bis zum Ende mit jedem Pkw befahren werden, die übliche Vorsicht vorausgesetzt. Nur eine kurze Stelle ist schmal, einspurig! Abzweigungen gibt es hier oben nicht, man kann somit nicht fehl gehen.


      Die Landschaft besitzt eine strenge, archaische Schönheit. Grau bestimmt tatsächlich das Bild entlang des Flusses, von gelblichbraunen härteren Schichten durchzogen. auch fehlen die sonst so häufigen hohen senkrechten Cliffs. Eine stete, treppenartige Abstufung zwischen weicheren und härteren Schichtfolgen prägt die Szenerie. Der Canyon trägt offiziell folgerichtig die Bezeichnung Gray Canyon.




      Gray Canyon Cliffs




      Green River, Rapids - bei diesem Wasserstand Family Fun

      Oft fährt man zwar nahe am Fluss, kann ihn trotzdem nicht sehen. Das Wasser führt zu üppigem Grün, das mit den Canyonwänden kontrastiert.


      Viel Grün mit alten Cottonwood Trees



      Höhenunterschied zwischen Top of the Cliffs und dem River ca. 500 Meter.


      Die Road ist überall in gutem Zustand


      Hier mündet der Price River in den Green River


      Die Einmündung ist von der Road aus kaum auszumachen.




      Hoodood auf den Schuttkegeln


      Auch Details sind beachtenswert:




      Wabenverwitterung




      Hole in a rock




      ungewöhnlich bunte Flechten




      Am Fluss

      Wir nähern uns dem Ende der Road. Konnte man früher weiter nach Norden vordringen, hat man heutzutage die Road blockiert, weil oben am Fluss niemand mehr lebt. Ein Pack Trail ist wohl noch vorhanden, anstrengend und wenig genutzt. Das Durchwandern des gesamten Gray-/Desolation Canyons soll zu den Königsetappen der Hiker zählen, dauert angeblich ca. 10-12 Tage.


      Ein Höhepunkt steht uns noch bevor - wir befinden uns ja im Tal der Königin!


      Gray Canyon ist das Tal der Königin


      Nefertiti (Nofretete)

      Nahe einer Rapid findet sich am Westhang eine durch Erosion abgetrennte Felssäule. Die locals nennen sie "Nefertiti" (Nofretete). Passend! Wie eine stolze ägyptische Königin bewacht sie das Tal. Mit etwas Phantasie könnte man sich hier auch Totentempel vorstellen.

      Die Road endet hier an einem einfachen Platz zum campen, mit naturbelassener Boat Ramp. Mehr nicht! Wer weiter nach Norden möchte, muss hiken. Einige wenige Meilen weiter trifft man einmal mehr auf einen Rattlesnake Canyon, durch den ein Pack Trail hinauf aufs East Tavaputs Plateau führen könnte. (Wir waren nicht vor Ort!) Sicher eine der einsamsten Touren Utahs, die die Uintah Reservation der Ute Indianer berührt. Mountain Lions, Black Bears und Wild Horses sind hier zuhause. Menschen eher weniger!


      Von hier aus gehts zurück nach Green River!

      Dieser Canyon ist ein Chamäleon! Wir haben ihn am hellen Tag gesehen und ihn am Abend bei Sonnenuntergang ein zweites Mal besucht. Die Unterschiede sind unglaublich:



      Anfangs noch grau a la Factory Butte




      Minuten später schleicht sich Gelborange ein




      Forget about Gray!




      Kurz darauf kriechen Schatten in den Canyon



      In 10 Minuten dominier wieder Grau


      River in der Dämmerung - die Gunnison Butte ein Leuchtturm

      Um das intensive orange Leuchten zu erleben muss man den Besuch zeitlich so legen, dass die Sonne hinter den westliche Höhenzügen verschwindet, während man noch im Canyon ist. Es genügt, vielleicht 3-4 Meilen hinter der Gunnison Butte zu sein, da das Farbenspiel nicht allzu lange anhält. Befindet man sich ganz oben an Nefertiti, kommt man aller Wahrscheinlichkeit erst im Dunkeln wieder heraus.

      Vorsicht vor Wochenenden! Da sind viele locals im Canyon!

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()