Canyons Exploring Tour 2016

    • 17.04.16 – Von Hanksville nach Escalante

      Hike: Cohab Canyon im Capitol Reef Nationalpark


      Vom Whispering Sands gibt es Frühstückscoupons für Stan’s Burger Shak. Schon einmal sind wir wieder rückwärts raus und auch in diesem Jahr war das so. Eine mindestens 80jährige Dame, mit viel Camouflage über den Altersflecken oder gar schlimmerem im Gesicht, stand hinter der Theke. Der Kaffee war leer und als ich ihr das sagte, schlurfte sie in Zeitlupe um den Tresen. Wir konnten das nicht mit ansehen und gingen auf die andere Straßenseite zu Blondies.



      Dort bestellten wir uns Eggs, Hashbrowns und Toast. Wir waren die einzigen Gäste und die Angestellten schienen um den Umsatz froh.

      Da wir an dem Tag nur bis Escalante wollten und es keine geplanten Ziele gab, machten wir uns gemütlich auf den Weg zum Capitol Reef Nationalpark.

      Bisher sind wir mehrere Male achtlos am Schoolhouse



      an der Fruita vorbei gefahren. Dieses Mal schauten wir durchs Fenster



      und ich lauschte den Erzählungen einer ehemaligen Lehrerin aus der Sprachbox.

      Danach gingen wir ins Visitor Center und wollten nach einer kurzen Wanderung fragen, denn es war ganz schön kalt an dem Morgen. Wir standen ein paar Minuten an der Theke, bis ein(e) Ranger(in) aus dem Büro kam .

      Er/sie sah aus wie Conchita Wurst, nur ohne Bart und er/sie empfahl uns in den höchsten Tönen den Cohab Canyon. Fragt nicht, was das für eine Körperbeherrschung von uns beiden war . Wir hofften nur, dass er/sie nicht auch noch singt und lachten uns im Auto erst einmal schlapp. Das ist gemein, gell – aber wir konnten wirklich nicht anders.

      Nachdem sich unsere Lachmuskeln wieder entspannt haben, parkten wir beim Gifford House



      und schauten uns drinnen etwas um. Danach gingen wir die Straße bis zum Aufstieg



      vom Cohab Canyon entlang. Der Trail gewinnt rasch an Höhe und trotz der Kälte wurde uns schnell warm.

      Oben angekommen



      führt der Weg in den Canyon.



      Überall finden sich diese Käselöcher im Gestein



      aber ganz hinten hat sich die Natur verkünstelt .



      Wir hatten diesen Teil vor Jahren von oben vom Frying Pan Trail aus gesehen,



      doch es ist nochmal anders, wenn man inmitten steht. Auf dem Rückweg gingen wir wieder an dem löchrigen Gestein vorbei.



      Wir waren insgesamt 1,5 Stunden gemütlich unterwegs.

      In Torrey ging ich noch in den Outdoorladen, denn die haben so einen tollen Lipbalm.

      Auf der Passhöhe-1°C und Schnee . Da verzichtet man gerne aufs Zelten ;) .



      Weiter ging es auf der US 12 ohne große Stopps



      in Richtung Escalante. Dort war auch das Wetter besser und Robert, der Manager vom CircleD freute sich, uns wieder zu sehen. Ich habe ihm Schokolade aus Deutschland mitgebracht, die er strahlend entgegen nahm. Er erzählte uns, dass es seit 4 Wochen pünktlich zum Wochenende stürmt und viele Wochenendgäste die Zimmer stornierten.

      Später gingen wir noch in die Eatery, doch die Speisekarte sagte uns nicht zu. Wir mögen weder Schälrippchen, noch zerrupftes Schweinefleisch. Auf Hamburger hatten wir auch keinen Appetit, deshalb entschieden wir uns für das Chicken Cordon Bleu.



      Auf drei flachgedrückten Esslöffel Reis war ein sehr dünnes Hähnenschnitzel gelegt. Die Sauce dazu schmeckte sehr lecker, aber es machte nicht satt. Gut, dass wir Bier und Chips auf dem Zimmer hatten .

      Die Worte von Robert und die Wetteraussichten veranlassten mich, online bei allen verfügbaren Wetterdiensten nach dem nächsten Wochenende bzw. unserem Rückflugtag zu schauen. Die Voraussagen prognostisierten nichts Gutes und mir brach schon der Angstschweiß aus.

      Übernachtung: Circle D, Escalante
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • 18.04.16 – Escalante

      Hike:Bement Arch
      POI: Chimney Rock, Devils Garden



      Die Wetteraussichten machten mich ganz kirre und dementsprechend schlecht hatte ich geschlafen. Beim Blick in den Spiegel starrte mich die Frau der Ringe an. Aber in der Abgeschiedenheit des Tagesziels, waren die Augenringe egal .

      Zuerst einmal machten wir uns Frühstück und nebenher lief natürlich der Weather Channel. Wir hatten für 3 Nächte den Room # 1 reserviert und da ist eine Küchenzeile dabei. Der Abwasch wurde noch erledigt, doch dann machten wir uns auf den langen Weg auf der Hole in the Rock Road (HITRR). Es war an dem Tag zum ersten Mal fast windstill und die HITRR auf der halben Strecke waschbrettartig gegradet. Selbst mir als Fahrerin ist auf der Road immer schnell langweilig. Erst im letzten Viertel wird die Strecke abwechslungsreicher.



      Manche Felsplatten schafften es nicht mich auszubremsen, dafür dieser Kuhkindergarten.



      Die hatten die Ruhe weg und ich musste wieder einmal aussteigen und die übermütigen Paarhufer verscheuchen.

      Nach knapp 50 Meilen und 2,5 Stunden Fahrtzeit waren wir endlich an der Parkmöglichkeit angekommen .

      Nach eine paar Dehnübungen (in unserem Alter ;) rostet man nach so langer Fahrt etwas ein) schnürten wir die Wanderstiefel und marschierten am Rim entlang.





      Der Streckenverlauf ist ziemlich hügelig, sandig und erst im letzten Viertel auf Sandstein fanden sich wenige Steinmännchen.



      In einer geschützten Senke ein Blümchenfeld.



      Ein letzter Abstieg über Slickrocks und nach 1 Stunde 15 Minuten erblickten wir den Bement Arch am steilen Abgrund.





      Den Arch selbst kann man von dort aus nicht erreichen. Dazu müsste man noch einiges weiter bis zu einem sicheren Abstieg in den Davis Gulch wandern.

      Der Bement Arch ist einer der größten Steinbögen in den Canyons of Escalante und der Durchbruch eines Alkovens. Wind, Wetter und Niederschläge formen solche Alkoven aus.



      Wir machten 15 Minuten Pause, mein Durst war groß,



      doch wir hatten genug Wasser dabei. Ich wollte einfach mal schauen, ob da der vielleicht der Wurm drin ist ähm solche Urzeitkrebse und andere Insekten herum schwimmen. War aber nichts zu sehen.

      So machten wir uns auf den Rückweg zum Auto,



      das am Fuße der Smokey Mountains stand.



      Nach 3 Stunden (2,75 Stunden reine Gehzeit) waren wir wieder am Auto.

      200 m entfernt (gut so, wegen meinen Augenringen ;) ) hatte sich ein weiteres Auto dazugesellt und der Fahrer zog gerade sein T-Shirt aus. Er winkte uns kurz zu. Es sah jedenfalls nicht nach einer Panne aus .

      Obwohl wir nur noch 5 – 10 Meilen vom Hole in the Rock entfernt waren, hatten wir keine Lust, das letzte Stück weiterzufahren. Schließlich muss man die elend lange Strecke auch wieder zurück.

      Ein kurzer Stopp vorm Dance Hall Rock musste aber noch sein.



      Ursprünglich war noch ein Abstecher zum Sunset und Moonrise Arch angedacht, doch da hätten wir nochmals 2 – 3 Stunden durch den Sand stapfen müssen.

      Irgendwann unterwegs riss uns eine einsame Felsnadel aus der Lethargie, der Chimney Rock .



      Siehe da, es gibt sogar einen Abzweig mit Schild only 4 x 4 drive. Es sind genau 3 Meilen bis zum Rock und 1,5 Meilen davon sind ziemlich sandig



      und an einigen Stellen tief gefurcht.

      Was für ein Kawenzmann, dieser Fels.



      Ein Bild mit mir zum Größenvergleich. Wenn der kippt, wäre man ganz schnell platt.



      Alle Cowboys schienen an dem Nachmittag am vorderen Teil der HITRR unterwegs und verluden die Rinder.



      An einem Corral fing ein Cowboy ein Kälbchen mit dem Lasso ein, gab seinem Pferd die Sporen, so dass das Kälbchen mit einem Ruck umgerissen und ein Stück hinterher gezogen wurde. Ich fand das sehr rabiat. Das sollte man mal mit dem Cowboy machen … Ein weiterer Cowboy kam mit etwas in der Hand an. Ich wollte mir weder das Ohrmarkenpiercing, noch die Kastration anschauen und war froh, dass wir vorbeifahren konnten.

      Mit dem Devils Garden ist es so, wie mit dem Valley of Fire. Obwohl ich schon so oft dort war, ist ein Abstecher Pflicht .



      Ich weiß nicht, warum es Teufelsgarten heißt, denn für mich sieht das nach versteinerten Zwergen aus.





      An dem Abend hatten wir keine Lust auf die Eatery und eine Enttäuschung im Cowboy Blues wollten wir uns ersparen. Das Prospector Restaurant sucht einen neuen Pächter und auf einen Hamburger hatten wir keine Lust.

      Bei so viel Weiderindern sollte man davon ausgehen, dass der örtliche Supermarkt leckere Steaks anbietet. Doch das was wir an komisch grün verfärbtem Fleisch in der Gefriertruhe gesehen haben, veranlasste uns nicht zum Kauf. Schade, denn Grillkohle hätten wir noch genügend gehabt und Weber Kugelgrills stehen neben dem Schuppen vom Circle D zur Verfügung. Letztendlich kochte ich uns Spaghetti mit Tomatensauce und ein Gurkensalat rundete das vegetarische Mahl ab.

      Am Abend verglich ich wieder alle Wetterportale miteinander, doch die Vorhersagen wurden immer schlimmer .

      Übernachtung: Circle D, Escalante
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • 19.04.16 – Escalante

      Hikes: Collet Top Arch, Old Boulder Mail Trail


      Auch dieser Tag versprach wettermäßig gut zu werden, doch auch das beruhigte mich in Bezug auf den Rückflug nicht. Die nächste heftige Sturmfront kündigte sich unweigerlich an.

      Zum heutigen Highlight bogen wir in die Smokey Mountain Road ab, die anfangs sehr breit und gut gegradet ist.



      Die Gegend ist eher langweilig und erinnert an eine Mischung zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald.



      Später wird die Road etwas schmaler, felsiger und führt an einer Ranch vorbei.



      An der Ranch zweigt die Piste in Richtung Big Water bei Page oder in die Croton Road zum Collet Top ab. Die Croton Road ist naturbelassen und wird nicht gegradet.



      Für die insgesamt 32 Meilen bis zur Parkmöglichkeit haben wir 2 Stunden gebraucht.



      Von dort aus schlugen wir uns bald in die Büsche, denn die Piste führte laut GPS immer weiter vom Arch weg. Auch diesmal zickte unser Garmin um die Mittagszeit. Vielleicht ordnen die dort oben die Satelliten neu oder machen doch Mittagspause ?

      Jedenfalls gingen wir ein paar Mal gefühlt im Kreis, bis wir den Collet Top Arch sahen .



      Der Arch ist eine Besonderheit und das nicht nur wegen seiner Abgeschiedenheit, sondern auch, weil sich darunter ein Granary befindet.





      Wir stiegen auf der Rückseite hinauf, um zu spähen.



      Doch weit und breit nur Wacholderwald und dieses Schätzchen dazwischen.

      Hin und zurück haben wir 1,5 Stunden gebraucht. Am Auto packten wir unsere Campingstühle aus und ließen uns die Stullen, die ich morgens mit Putenbrust, Käse, Tomaten und Gurken belegte, mit kalter Cola schmecken.

      Da machte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit, aber auch Wehmut, dass die schöne und erlebnisreiche Zeit inmitten der Buntsandsteine bald wieder vorbei sein wird.

      Wir fuhren die Strecke gemütlich in 2 Stunden wieder zurück.





      Eigentlich lag der Horizon Arch noch auf der Strecke, doch 4 – 6 Stunden Wanderzeit war uns an dem Nachmittag zu viel.

      Wir fuhren beim BLM vorbei und fragten nach kurzen Wanderungen. Bis auf den Boulder Mail Trail kannten wir jedoch alle und auch dieser wäre mehrtägig. Aber man kann jederzeit umdrehen und so passte es uns.

      Der Parkplatz vom Escalante Town Trailhead beginnt gleich nach dem Friedhof am Ortsausgang. Hier toben sich Motocross-Fahrer auf den bunten Hügeln aus.



      Ein Blick auf die Weideflächen der Turn-About-Ranch,



      bevor der Pfad nach unten zum Escalante River führt.



      Der Escalante muss ständig überquert werden





      und der Canyon verengt sich immer mehr.



      Es war erstaunlich, wie viele Leute auf dem Trail unterwegs waren.

      Irgendwann kam uns ein BLM Angestellter mit einer Plastiktüte entgegen. Ich dachte zuerst, er habe Fische gefangen, doch er war nur zum Müll sammeln abgestellt und entsprechend seine Laune. Er wetterte gegen alles und jeden. Dass die Wanderer ihren Müll nicht mitnehmen usw. und so fort.

      Als er sich etwas beruhigt hatte, fragte er uns, woher wir kommen und was wir so alles gesehen haben. Ich erzählte ihm vom außergewöhnlichen Collet Top Arch und da giftete er mich an, wie wir überhaupt davon wissen, wo der sich befindet. Die Touristen würden alles zertrampeln. Als ich ihn darauf hinwies, dass die ATV Fahrer viel mehr kaputt machen, hättet ihr sein Gesicht sehen sollen.

      Er meinte noch, das Escalante aufstrebend sei und jetzt ein neues Medical Center und einen Baustoffhändler hat. Ich glaube nicht, dass die Touristen einen Baustoffhändler brauchen und sagte ihm, dass wir in vielen Jahren die Entwicklung von Escalante beobachtet haben und und sich der Ort, meiner Meinung nach, eher zu einer Ghosttown entwickelt. Das war ihm dann zu viel und er ging seines Weges.

      Du liebe Güte, der Mann hatte wohl ein große Portion Pitbull-Futter zum Lunch, so schräg war der drauf. Wir ließen ihm einen Vorsprung und gingen dann den Weg zurück.

      Bei Nemo



      vis-à-vis von der Historic Cabin



      bestellten wir uns einen Hamburger mit Pommes. Das war unser Abendessen.

      Da wir am nächsten Tag abreisten, übergaben wir Robert unsere Campingstühle, sowie den großen Wassercontainer. Wahrscheinlich hortet er das Zeug in seinem Auto oder hinter der Rezeption. Vielleicht hat er die Sachen in ein paar Jahren noch, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.
      Den Abend verbrachte ich wieder mehr oder weniger vor dem Notebook in verschiedenen Wetterportalen, vor allem bei Generalaviation. Der US National Weather Service liefert stets aktuelle Informationen an alle Flughäfen und die Prognosen für den Rückflug wurden immer schlimmer. Werde ich bei diesen Aussichten ins Flugzeug steigen ? Doch erst einmal eine Nacht darüber schlafen.

      Übernachtung: Circle D, Escalante
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • 20.04.16 – Von Escalante nach Nephi (über Salt Lake City)

      POI: Wasserfall am Mossy Cave Trail


      Schon wieder hatte ich schlecht geschlafen und die Augenringe waren noch größer.

      Die Wettervorhersage wurde als erstes gecheckt und nun schien es sicher, dass zwei Tage später ein garstiger Sturm mit Böen über 100 km/h über Las Vegas fegt. Panik stieg in mir hoch und mir wurde immer mulmiger, wenn ich an den Flug mit der Southwest Klapperkiste dachte . Und ich dachte permanent daran.

      Nach dem Frühstück und Abwasch checkten wir aus. Robert kam mir entgegen und verabschiedete sich. Er ist zwar ein etwas schrulliger, aber feiner Mann, der uns im Laufe der Jahre sehr ans gewachsen ist. Ich hoffe jedes Mal, dass er gesund bleibt und man sich das nächste Mal wieder sieht.

      Kurz nach Tropic hielten wir am Mossy Cave Trail. Für lange Wanderungen hatten wir keine Zeit und bei diesem kurzen Spaziergang konnte Heiko wenigstens am Fuße seines geliebten Bryce Canyons kratzen.





      Wir gingen aber nur bis zum Wasserfall.







      Auf dem Rückweg sahen wir oberhalb den Arch



      und zwei Unzertrennliche.



      Wir stoppten noch kurz in Panguitch



      und es hätte mich nicht gewundert, wenn Butch und Sundance durchgeritten wären.

      Wir waren noch nicht lange auf der Interstate 15 unterwegs, da war mir klar, dass ich in Salt Lake City nicht in den Flieger steigen werde.

      In Fillmore machten wir zur Mittagszeit kurz Rast und gingen ins Costa Vida, einem mexikanischen Schnellrestaurant. Ich dachte immer, dass die Texaner undeutlich sprechen, doch die Leute aus Nord-Utah verstand ich schon bei der Anreise überhaupt nicht. Die Mädels hinter der Theke waren wegen meinem Unverständnis schon leicht genervt und letztendlich bestellten wir einen Burrito mit Fajita Füllung und sagten zu allem ja, als sie noch was reinpacken oder die Teigrolle überbacken wollten. Geschmeckt hat’s jedenfalls gut.

      Wir mussten uns beeilen, denn meine Flugverweigerung bedeutete, dass wir Dusty bis 17 Uhr in Salt Lake City abgeben mussten. Bis Nephi, zu unserem Quartier, war es noch eine knappe Stunde Fahrt. Kurz vor 15 Uhr checkten wir ein und ich warf gleich das Notebook an. Bei Avis reservierte ich spontan einen Kleinwagen, während Heiko das ganze Gepäck aus dem Auto lud.

      Von Nephi nach Salt Lake City fährt man in einer guten Stunde, doch wir gerieten in einen Stau. Nach 1,5 Stunden, also um 16:45 Uhr, stellten wir Dusty bei Rugged Rental ab. Vorher haben wir ihn noch voll getankt.

      Dann ging alles schnell, da die Mitarbeiter Feierabend machen wollten. Dusty wurde angeschaut, für gut befunden und dann brachte uns der Fahrer zum Airport. Dort holten wir den kurz zuvor reservierten Mietwagen. Es war ein Nissan Irgendwas und Heiko hatte Bedenken, dass wir 2 Koffer, 1 Reisetasche und die Kühlbox unterbringen. Doch wie ihr seht, hat auch dies geklappt.



      Auf der Rückfahrt nach Nephi hatten wir so Durst und auch Hunger, dass wir in Orem von der Interstate fuhren und in einem Golden Corral gelandet sind. Das Essen und sogar die Steaks waren ganz akzeptabel.

      Während der Fahrt nach Nephi fiel mir plötzlich ein, dass ich das Zimmer für den nächsten Tag in Salt Lake City stornieren muss. Wir hatten noch eine knappe Stunde zu fahren, aber dann wäre die Stornierungsfrist überschritten. Deshalb rief ich gleich im Hotel an und sagte die Übernachtung ab.

      Zurück im Best Western schaute ich bei Trivago nach einem Zimmer für den nächsten Tag in Las Vegas. Als Schnapper des Tages war das Monte Carlo mit 46 € aufgeführt. Da fackelte ich nicht lange und reservierte.

      Danach fiel irgendwie eine Last von mir und in der Nacht konnte ich wieder besser schlafen.

      Übernachtung: Best Western Paradise Inn, Nephi
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • 21.04.16 – Von Nephi nach Las Vegas

      POI: Las Vegas


      Nach dem Frühstück fuhren wir in Richtung Las Vegas. In St. George gaben wir im Home Depot die unbenutzte Schaufel zurück, bevor wir nonstop in die Spielerstadt weiterfuhren. Selbst für einen Abstecher ins Valley of Fire hatten wir keine Muße :dontknow: .

      Bevor wir im Monte Carlo eincheckten, fuhren wir bis zum M Resort weiter. Im M Resort gibt es das Studio B Show Kitchen Buffet und das ist das Best Voted Buffet in Vegas. Wir wollten das schon vor 2 Jahren testen, aber die Leute standen stundenlang Schlange. Bis 14:30 ist Lunchtime und der Preis 16,99 € pro Person inkl. Bier und Wein sehr günstig. Wir waren kurz nach 14 Uhr dort und mussten 45 Minuten auf den Einlass warten, obwohl 1/3 der Plätze im Restaurant frei waren. Die lassen nur alle paar Minuten ein paar Leute rein. Merke: Nicht vollkommen ausgehungert anstehen. Wenn man Zeit mitbringt, ist das Büffet ein Erlebnis.

      Mehr als satt, checkten wir anschließend im Monte Carlo ein. Im Parkhaus waren zwar Schranken angebracht, doch noch war das Parken kostenlos. Im Monte Carlo übernachtete ich vor vielen Jahren schon einmal. Mittlerweile ist es in die Jahre gekommen, doch zu dem Preis und für eine Nacht war’s ganz ok.

      Mehr als zu einem Bummel entlang dem Strip konnten wir uns nicht aufraffen. Bilder habe ich nur vom Wintergarten im Bellagio gemacht.

      Die Blumenarrangements waren mal wieder eine Augenweide.







      Abendessen brauchten wir keines mehr, denn wir waren noch vom Lunchbüffet satt.

      Heiko versuchte sich an den elektronischen Roulettetischen. Das war mehr oder weniger eine Beschäftigungstherapie, damit der Abend schneller vorüber geht.

      Irgendwie ist bei uns am Vortag der Rückreise immer die Luft raus, doch diesmal war es besonders schlimm.

      Übernachtung: Monte Carlo, Las Vegas
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • 22.04.16 – Von Las Vegas nach Frankfurt

      Rückreise


      Zum Frühstück fuhren wir ins South Point Hotel. Die haben immer noch ein super leckeres Büffet zu günstigem Preis.

      Groß anzufangen war nichts mehr, also gaben wir den Mietwagen bei Avis ab und verbrachten die Zeit bis zum Abflug im Flughafen.

      In der Zwischenzeit wurde es immer stürmischer . Der Wüstensturm mit Böen bis zu 100 km/h sollte seinen Höhepunkt zwischen 14 und 15 Uhr erreichen. Also gerade zu unserer Abflugzeit. Im Gebäude selbst konnte man davon nichts spüren, aber die Swissport-Mitarbeiter draußen hatten ganz schön mit dem Wind zu kämpfen. Ich war jedenfalls froh, um die Mittagszeit nicht im Landeanflug mit dem klapprigen Flieger aus Salt Lake City zu sein.

      Das Bording der Condor verzögerte sich, weil die Maschine mit einer Stunde Verspätung in Frankfurt losgeflogen ist. Anscheinend war der Luftraum über Köln gesperrt. Um 15:30 Uhr standen wir immer noch, als eine Durchsage vom Cockpit kam, dass noch kein Rangierfahrzeug für uns frei ist. 15 Minuten später ging es endlich los, aber nicht weit. Die Maschine stoppte zwischen der Lande- und der Startbahn. Der Sturm schüttelte die 767 ganz schön durch, aber wir standen ja noch ;) .

      Dann die Durchsage vom Captain: Eine Triebwerkslampe leuchtet auf und sie müssen erst mit der Technik in Frankfurt klären, ob wir starten können.

      Ist doch nicht wahr, oder? Selbst auf dem Rückflug war noch der Wurm drin. 30 Minuten später starteten wir und ich hoffte, dass das Triebwerk unterwegs keine Zicken macht. Nur der Start war wegen dem Sturm etwas ruckelig, aber kein Vergleich zum Southwest Flug nach Salt Lake City. Ansonsten verlief der Flug wunderbar. Ohne Zwischenfälle erreichten wir Frankfurt am nächsten Tag. Das Gepäck kam vollständig an, nur auf die Kühlbox (von der wir uns nicht trennen konnten) mussten wir etwas warten, da sie vom Sperrgepäckband rollte.

      Übernachtung: Condor Boeing 767


      FAZIT


      Wir reisen nun schon Jahre regelmäßig in den Südwesten der USA, aber solche Wetterkapriolen wie dieses Jahr hatten wir noch nie.

      Zum Großteil mussten wir wegen Regen und Sturm geplante Routen und Wanderungen umwerfen. Manche Ziele wie der Moonshine Arch, der Sago Canyon, der Lower Grey Canyon und der Black Dragon Canyon waren überhaupt nicht vorgesehen. Die schauten wir uns aufgrund der Flyer an, die in den Hotels auslagen.

      Der Aufenthalt in Moab war wie immer zu kurz. Im Needles District waren wir enttäuscht, dass der Salt Creek/Horse Canyon nicht mehr befahren werden und nur noch zu Fuß erkundet werden darf. Dafür braucht man aber 3 – 4 Tage und einen Shuttleservice. Den Big Spring Canyon/Elephant Canyon Loop hingegen möchten wir nicht missen, obwohl die Wanderung sehr anstrengend und aufregend war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ziemlich gesundheitliche Probleme und umso froher bin ich im Nachhinein, diesen Hike unter dieser Voraussetzungen bewältigt zu haben.

      Die Hotels waren überwiegend sehr gut, bis auf das ABVI (vormals Ramada) in Green River. Es ist zwar sauber, doch ziemlich abgewohnt und einer der indischen Betreiber ein bisschen nervig.

      Campingfans werden wir wohl nie werden ;) , obwohl wir es uns schlimmer vorgestellt hatten, als es letztendlich war. Aber das Zelt kam auch nur eine Nacht zum Einsatz.

      Unsere Rangerbegegnungen waren dieses Jahr außergewöhnlich. Angefangen von den Models im Needles District, über Ranger Conchita bis hin zum frustrierten BLM-Angestellten aus Escalante.

      Den Aufwand/Umweg nach Salt Lake City wegen dem Special SUV hätten wir uns komplett sparen können. Doch wer konnte ahnen, dass das Wetter dermaßen verrückt spielt. Wir konnten Dusty, den Jeep Rubicon, nicht fordern, aber es war dennoch ein ganz anderes Fahrgefühl.

      Nach unserer Rückkehr nagte der Frust noch sehr lange an mir und zum ersten Mal seit Jahren habe ich nicht sofort einen Flug für 2017 nach Übersee gebucht, obwohl ich mich mittlerweile wieder mit dem Südwesten versöhnt habe.

      Das liegt auch daran, dass man durch den Reisebericht die Erlebnisse Revue passieren lassen kann. Und so schlecht fand ich unsere"Ausbeute" letztendlich gar nicht.

      Es war die letzten Jahre oft so, dass wir erst im 2. Anlauf Wunschziele erreicht haben - kurzum EIN GRUND ZUM WIEDERKOMMEN .

      den wenigen aktiven und den stillen Lesern, dass ihr uns begleitet habt.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Danke für den schönen Bericht! Falls ihr euch mit dem klassischen Südwesten noch nicht ganz versöhnen wollt, dann macht doch einfach mal einen Abstecher Richtung Texas und südliches New Mexico. Da hast du wettermäßig meistens eher Glück (zumindest in Richtung Texas).

      Aber bestimmt wird auch die nächste Reise in den Südwesten wieder toll!
    • Dank für eure Komplimente. Es freut mich, wenn euch unsere Tour gefallen hat.

      Nefertari schrieb:

      ich habe Deinen Bericht jetzt auch bis zum Ende gelesen, toll geschrieben und superschöne Fotos
      Danke dir.

      Nefertari schrieb:

      Das macht gerade ganz große Lust auf unsere weitere Reiseplanung und dann im Juni unsere erste Reise in die USA!
      Dann ist der Sinn und Zweck des Reiseberichts erfüllt :kappe: .

      Ich wünsche euch eine wunderbare Erstlingstour mit vielen schönen Eindrücken, atemberaubenden Landschaften und Erlebnissen.

      stroyer72 schrieb:

      Auch für diesen Bericht ein mega Dankeschön!
      Gern geschehen .

      stroyer72 schrieb:

      Ein paar Sachen habe ich mir notiert. Sobald die Kids wandertauglich sind, geht es wieder rüber...
      Ich hoffe, das dauert nicht allzu lange.

      Bosley schrieb:

      Falls ihr euch mit dem klassischen Südwesten noch nicht ganz versöhnen wollt, dann macht doch einfach mal einen Abstecher Richtung Texas und südliches New Mexico. Da hast du wettermäßig meistens eher Glück (zumindest in Richtung Texas).
      New Mexiko haben wir 2014 besucht. In Texas waren wir noch nie :dontknow: .

      Mit dem Südwesten habe ich mich schnell wieder versöhnt , denn Wetterkapriolen gab es 2016 überall. Selbst in den Sommermonaten hatten viele im Südwesten Pech mit dem Wetter. Es hat zwar etwas länger mit der Flugbuchung gedauert, doch mittlerweile ist die diesjährige Reise in trockenen Tüchern. Allerdings geht es nicht in die USA .

      Bosley schrieb:

      Aber bestimmt wird auch die nächste Reise in den Südwesten wieder toll!
      Bestimmt, aber erst 2018 und da holen wir das Versäumte nach .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)