Western Mining and Railroad Museum

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    • Western Mining and Railroad Museum

      Helper! Was für ein Name für einen Ort und trotzdem wie passend! Mothers Little Helper? Nicht ganz!


      Die Eisenbahnlinie von Denver nach Salt Lake City musste zwischen Price und Spanish Fork die Berge überqueren und dabei auf der Ostseite 500 Höhenmeter, auf der Westseite ca. 1200 Höhenmeter bewältigen. Soldier Summit. Keine leichte Aufgabe! Besonders nicht zu Zeiten der Dampftraktion. Da brauchte man so genannte Vorspannlokomotiven - Helper Engines eben! Also eine Railroad-Town. Auch hier - nicht ganz! Man lag mitten im Kohlengebiet der Carbon County, war irgendwie auch Mining Town und die Railroad sorgte für den Abtransport des begehrten Bodenschatzes.


      Heute gibt es eigentlich zwei Helper - das historische und das moderne. Letzteres bleibt hier mal aussen vor. Denn im historschen, aber nicht ganz verlassenen Ortskern gibt es ein interessantes kleines Museum im ehemaligen Helper Hotel, das Western Mining and Railroad Museum.


      Wir machen hier immer wider gerne Halt. Einmal lud man uns zu einer Feier - 40-jähriges? - ein, zu der auch das Fernsehen vorbei kommen sollte. Hätten wir gerne gemacht und etwas "internationalen Flair" verbreitet, aber wir waren auf dem Weg zurück nach Europa und Flieger warten nicht gern.


      Immerhin hatte ich damals das grosse Glück, im Zuge der Vorbereitungen einen alten Herrn, - pensionierter Engineer, also Lokführer, - kennzulernen, der mir dann erklärte, was eine "Flag Station" ist und das Thompson Springs eine der letzten in den USA war. Der alte Herr betreute im Museum die Modelleisenbahnen.


      Im Sommer 2011 kamen wir dann in die Umbau- und Renovierungsarbeiten. Manches war improvisiert, das tat der Sache aber keinen Abbruch. Nebenbei baut man eine Ausstellung mit Malereien lokaler Künstler auf.



      Die Bahnstrecke ist noch immer wichtig



      Main Street, LaSalle Hotel



      Helper, Main Street mit dem Wahrzeichen "Balancing Rock" oben auf den Cliffs



      Polizei und Recht:


      Das darf natürlich nicht fehlen: "Helden" des Westens


      - links stehend: ??
      - 2. v.l. stehend hinten: Wyatt Earp
      - davor auf einer Kiste sitzend: T. Roosevelt - Mayor of Helper(?)
      - links sitzend: Doc Holliday
      - 3.v.l. stehend: Morgan Earp, Bruder von Wyatt
      - davor sitzend mit Vollbart: "Liver Eating" Johnson (Trapper)
      - 4. V. L. stehend: Butch Cassidy
      - davor sitzend mit Gewehr: Bat Masterson
      - rechts neben Masterson stehend: ??
      - ganz rechts stehend: Texas John Slaughter
      - 5.v.r. sitzend: Sundance Kid
      - 4.v.r.: Harry Britton (?)
      - 3.v.r.: ??
      - 2. v.r.: Judge Roy Bean, selbsternannter Friedensrichter
      - ganz rechts: Ahan (Allen?)Pinkerton (? - jedenfalls nicht der Detektiv!)



      Eiserne Gefängniszelle


      Railroad:



      Es gibt ein Freigelände mit einigen Waggons.



      Renovierung einer Modellanlage



      Railroad-Telex



      Railroading the Royal Gorge



      Verschiedene Jacks (Wagenheber), mit denen Lokomotiven und Waggons angehoben werden konnten




      Eisenbahn-Devotionalien


      Mining



      Sprengloch-Bohrmaschine



      Sprengloch-Bohrer



      Grubenlampen



      Grubengas-Detektoren



      Lötlampen



      Drehbank



      Bohrmaschine



      Hobel




      Company Store


      Company Stores waren eine besondere Form der Ausbeutung. Die Miner bekamen zumindestens einen Teil ihres Lohns in Form von einer Art Gutscheinen, die nur im firmeneigenen Company Store eingelöst werden konnten. Die Preise der Waren wurden vom Unternehmen - meist deftig überhöht -festgesetzt. (Song: Sixteen tons)



      Andere Gewerbe übertage:




      Laufbodenkamera



      Elektrisch beheizte "Dauerwellenmaschinen"



      Messkoffer (heute Vielfachmessinstrument) für einen Elektriker

      Gesundheitswesen




      Medizinische Geräte



      Zahnarztpraxis


      Bankwesen



      Registrierkasse



      Scheck-Maschine


      Mit diesen Maschinen wurden Schecks mit Eindrucken/-prägungen versehen.



      Kontierungsmaschine



      Kunden-Schliessfächer


      Das nachfolgende Bild hat nur bedingt mit dem Bankwesen an sich zu tun, passt am besten in dieses Thema:



      Safe


      Bildung:




      Lehrerschreibtisch



      Der unvermeidliche Webster




      Schulwegsicherung


      Haushalt:




      Waschmaschinen




      Geräte mit angebautem Auswringer



      Küchenherd



      Vom Sterilisator über die Eismaschine bis zum Kirschentkerner



      Kühlschrank



      Wäschepflege



      Koffer



      Entertainment





      Radiogeräte



      Grammophon mit Handkurbelaufzug



      Koffergrammophon, ebenfalls mit Handaufzug



      Verschiedene Radioempfänger, auch mit eingebautem Plattenspieler - Fernsehgerät



      Spielzeug




      Schlitten



      Puppenküche



      Lokale Künstler










      Darüber hinaus gibt es umfangreiches Material - auch im Archiv - zum Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Bergwerkskatastrophen, Arbeiterbewegung und den lokalen Clubs.


      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • Birdy schrieb:

      Leider fahren fast alle vorbei, meist in Eile um zum nächsten Arch zu kommen.
      Schöne Fotos! Birdy
      Danke fürs Lob!

      Für uns ist es immer wieder mal ein Stop auf der Strecke zwischen Moab und Salt Lake City bzw. umgekehrt. Die Exponate decken schön das normale Leben ab und bilden eine Ergänzung zu den Museen in Moab bzw. Green River.

      Auch zu erwähnen ist das Utah State University Eastern Prehistoric Museum im benachbarten Price. Das kann ggf. den Besuch im Dinosaur NM ersetzen.

      Gruss
      Rolf
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    • burki schrieb:

      Wir wollten ja auch zum Golden Spike, macht das Sinn?
      Meiner Meinung nach wenig!

      Die Stelle liegt nördlich von Salt Lake!

      Hinzu kommt, dass es sich um einen Fake für Touristen handelt. Es ist eine schlichte Lüge, dass dort die beiden Strecken von Osten und Westen aufeinander getroffen wäre. Die Eisenbahngesellschaften hatten Dutzende von Meilen parallel aneinander vorbeigebaut - und das mit voller Absicht! Es ging um den (illegalen) Erwerb von Rechten an Land.

      Erst der Kongress musste erzwingen, dass man die Gleise vereinte. Das war aber auch nicht dort, wo heute die Lokomotiven stehen, die auch nicht echt sind.

      Desillusioniert? Auf sowas muss man in den USA des Öfteren vorbereitet sein.

      Gruss
      Rolf
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    • Nö, nicht desillusioniert. Hatte sowas schon vermutet, aber noch nicht näher recherchiert. War'n Vorschlag hier aus dem Forum. Der Besuch muss aber auch nicht sein, wir kommen vom Yellowstone und sind an dem Tag eh lang unterwegs.
      Sind die Lokomotiven Replikas?
    • Die Loks sind nach alten schwarz-weiß Fotos nachgebaut. Niemand weiß deshalb, welche Farben sie hatten. Die heutigen Farben sind also erdacht.
      Die sehr fotogenen Lokomotiven fahren nur im Sommer zu bestimmten Zeiten aufeinender zu. Für die genauen Abfahrten sollte man sich vorher informieren.
      Für USA Eisenbahn Fans, wie mich, ein MUSS. Sonst, solala. Ich war etliche Male dort und gebe gerne Auskünfte für Einzelheiten. Birdy
    • burki schrieb:

      Wobei ich das auch nicht schlecht finde. Ich bin ja mit meinem Zwerg unterwegs. Für sie ist das sicherlich interessant, auch wenn die Loks keine Originale sind...
      Klar, für Kinder durchaus in Ordnung, solange die Erwachsenen wissen, dass man kaum etwas für bare Münze nehmen darf. Das Ganze ist eine bis heute anhaltende Volksverdummung, als Mini-Disneyland aber durchaus brauchbar.

      Die Geschichte des Baus und des gross angelegten Betrugsversuchs durch die Bahngesellschaften liest sich im Übrigen spannend wie ein Krimi. Auch die Story mit dem "Golden Spike" selbst, - es gab nicht nur einen! -der auch nicht eingetrieben wurde sondern in ein vorgefertigtes Loch in der aus Lorbeer gefertigten Schwelle eingesteckt - Schläge hätte er kaum ausgehalten. Der wirkliche "letzte Nagel" war natürlich aus Eisen. (Auch das mit der Lorbeer-Schwelle darf hinterfragt werden.)

      Das "Original" befindet sich abgeblich im Museum der Stanford University in California. Zu sicher sollte man sich da aber auch nicht sein, denn in 2005 tauchte plötzlich ein zweiter "Golden Spike" auf. Den kann man nun im California State Railroad Museum in Sacramento, CA. anschauen.

      Die tatsächliche Fertigstellung der Transkontinentalbahn fand im Übrigen weder am Promontory Point noch überhaupt zum angegebenen Zeitpunkt (10.5. 1869) statt. Die richtige Location liegt bei Strasburg, CO am sog. "Comanche Crossing" Dort wurde dann tatsächlich ein letzter Spike zur Fertigstellung der Fernverbindung eingeschlagen, am 15.8.1870! (Die Location ist nach den nahegelegenen Comanche Springs bzw. Creek benannt) (Link)

      Wer mehr über die Railroad History wissen will kann das Buch "Railroaded" von Richard White lesen (ISBN 978-0-393-34237-6) Spannend und desillusionierend!

      Gruss
      Rolf
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      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()

    • Jeder, der damals eine Bahntrasse im noch unbesiedelten Land baute, erhielt vom Staat links und rechts der Strecke ein großes Stück Land zugesprochen.
      Da wurde ins Unendliche gebaut, nur um den Besitz des Landes zu bekommen, die Bahn war meistens uninteressant.
      Nicht nur Trump hat die Gesetze zu seinem Vorteil ausgereizt. Einige "Eisenbahnbarone" wurden Millionäre wegen dem Land, nicht wegen der Bahn. Birdy
    • Gelegentlich profitierte auch mal ein normaler Bürger wie Joseph Gamage aus Green River, UT. Das war aber wahrscheinlich die absolute Ausnahme.

      Allerdings könnte man meinen, dass die Geschichte als Vorlage zu einem berühmten Western hätte dienen können - nur dass der reale Ausgang ein glücklicherer war.

      Gruss
      Rolf
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    • Geschichten wie die aus Green River wurden schon zu Stummfilm Zeiten verfilmt und danach kamen unzählige Filme über
      die Eisenbahn in allen Qualitätsstufen und allen erdenklichen Stars. Ich wurde ein Fan des Westens durch die frühen Western
      die noch in der Natur gedreht wurden. Ich erforschte die Locations und wollte letztendlich die Original Schauplätze persönlich sehen. Birdy