Aus der Neuen Welt

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    • Aus der Neuen Welt

      Wie alles mit den USA begann: Infektion


      Ungeplant, überraschend und fremdbestimmt. 1979 hatte ich eine Stelle als Entwicklungsingenieur bei einer Firma angetreten, die in der damals boomenden Logikanalyse zu den führenden Unternehmen gehörte. Kleine Firma bestehend aus einem Haufen Individualisten, expandierte gerade in die USA. In Deutschland ca. 25, in den USA noch bestenfalls 5 Mitarbeiter. Ich entwickelte Hardware,
      Begeisterung war da und ein 8 Stunden - Tag die Ausnahme. Logikanalyse = Pionierarbeit - Heydays eben.

      1981 kam mein damaliger Chef und bedeutete mir, ich müssen zu den inzwischen um die 30 Kollegen ins Silicon Valley, die hätten ernsthafte technische Probleme und ich sein in der Lage, die zu lösen. Und nebenbei könnte ich nur die National Computer Conference in Chicago besuchen und dort unsere (meine) neueste Entwicklung präsentieren!

      Mein Chef (R.I.P.)hatte einige Jahre in den USA gelebt - er war der Patenthalter für die heute allgegenwärtigen Scannerkassen - wusste was nötig war! Visum, Credit Card, etc. Für die Credit Card bürgte das Unternehmen,so bekam ich unproblematisch eine American Express. Das hätte sonst länger gedauert - zu lange! In 14 Tagen sollte ich in den USA sein. (Wer hatte 1981 in Deutschland eine Kreditkarte? Kaum jemand!) Ja und dann ein Visum und ich erhielt eines mit zwei Kategorien für Travel und Business.

      Das schärfte mir mein Boss noch ein: Bei der Kette "Wiener Schnitzel" gibts keine solchen und nie die grösste Ausführung der Pizza ordern, wenn du alleine speist!


      Sonntag, den 3. Mai 1981! Meine Wenigkeit an Bord einer TWA - 747 nach New York. Unser CFO war auch dabei, durch die kurzfristige Buchung sassen wir getrennt. Er sollte in N.Y. nach San Francisco umsteigen, ich flog weiter nach Chicago. Klasse - mein Platz war auf dem Oberdeck! Da war damals noch die Business Class! Eine eigene Stewardess für vielleicht 12 Leute.Eigene Toilette. Dafür ohne Entertaiment. Für mich das erste Mal 747 und Transatlantik.

      Umsteigen in New York, beinahe den Anschluss verpasst, dann in Chcago mit dem Taxi abgezockt - typisch Greenhorn! Die Messe war ein voller Erfolg, auch fürs Ego. Weiter nach San Jose zur Firma und Probleme lösen! Auch das klappte und ich lernte, was Cultural Clash bedeutet!

      Hier jetzt eine Anzahl uralter Aufnahmen - gescannte Dias von vor 35 Jahren. Was man halt so als Newbie für wichtig hält oder wovon man beeindruckt ist! (Mehr Details)


      Got on board a westbound 747 (Albert Hammond: It never rains in California)


      Chicago mit (damals) Sears Tower und bulligen Limousinenfronten


      Weiter per 707 mit noch offenen Luggage Bins nach Phoenix, Umstieg nach SFO


      Das erste Mal Wüste! Die Road dürfte ich erst viel später auf dem Bild entdeckt haben.


      Der Firmen-Pkw


      Hotel La Hacienda Inn


      San Francisco China Town


      Golden Gate (Fiesta fuhr ich damals zuhause auch!)



      California Central Valley Langweilig? Nicht, wenn alles neu ist!



      General Sherman Tree


      In Amerika ist alles grösser?


      Sausalito

      Nach 2 Wochen zurück nach Germany. Horrorflug, 10 Std. Verspätung.

      Irgendwie prägend - eben eine Art Infektion!

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()

    • Oh Mann, die Aufnahmen wecken Erinnerungen. Ich war '86 für knapp sechs Monate "drüben" - als Austauschstudent. Ähnliche Dias habe ich auch noch - eins hat auch den Weg ins Forum gefunden, das war das Foto vom Donner Pass Memorial SP... ("Wo war ich?")
    • Hallo Rolf,
      Zu Deinen Bildern noch ein paar Erinnerungen von mir.
      Rüber gings damals mit einer DC-10 von CPAir nach Toronto. Später habe ich einen Freund, den ich in Oslo kennengelernt habe, zu Hause in Chicago besucht und bin dann in den Westen geflogen - mit einer uralten DC-8, dem Konkurrenzmodell zur 707...
      Und ja, der Passat hieß damals Dasher. Meine ersten Autoerfahrungen drüben habe ich mit dem uralten Chevy Monte Carlo meines Vermieters gemacht - dicker V6(?) mit Zweigangautomatik (!).
      In Kalifornien wars dann ein Ford Mustang, wobei der 86er ja nicht so ein MuscleCar war...
      VG, Burkhard.
    • Tja Leute,

      so hat jeder seine Anfangserinnerungen! :give_me_five:

      Bei der ersten Reise flog ich auch mit einen DC 10 von San Francisco nach New York mit wetterbedingtem Zwischenstop in Washington DC und nachfolgendem heftigen Gewitterflug. Auf der ersten Reise mit meiner (heutigen) Lady sassen wir im gleichen Typ von Frankfurt nach New York. Da die DC 10 damals verschrien war, habe ich das meiner Lady aber erst später erzählt. :pfeiff:
      Das erste Auto war ein Toyota Celica Coupe. Nix aufregendes, aber funktionell, ausser, dass man während der Fahrt die Automatik ohne Sperre ganz einfach in den Rückwärtsgang schalten konnte. Das gab heftige schwarze Striche auf dem Asphalt und war saugefährlich dazu. Später dann Toyota Tercel - eine Katastrophe - , Pontiac Sunbird (Tötalausfall mit ca.300 Meilen auf der Uhr), Pontiac 6000 (der war gut!), verschiedene Oldsmobile Cutlass, etc. bis wir dann auf SUV's umstiegen.

      Disneyland etc. haben wir/ich nie besucht, aber die Firma hatte 1982 in Anaheim am Convention Center ein Hotel gebucht, von dem man nach Disneyland reinsehen konnte. Dort in der Bar brachte mir ein englischer Kollege bei, dass Margerita was taugt. :prost:
      Ja und dann war da nicht weit weg in einer Kneipe noch Schlammringen! Da hat er mich auch mit hingeschleppt! :bigmouth:
      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hatchcanyon ()

    • Bernd schrieb:

      Sehr interessante Einblicke in eine schon fast vergessene Zeit, damals war es ein noch viel größeres Abenteuer in die USA zu reisen wie mir scheint.
      Wie wahr!

      Hinzu kam, dass zu der Zeit für meine Eltern und für mich - mein Vater war Polier - eine USA-Reise nahezu unerschwinglich gewesen wäre. Ich bin meinem verstorbenen Chef heute noch dankbar dass er mich raus in die Welt jagte!

      Naja, eine Grundlage gabs wohl schon. Mit 17 hatte ich mich alleine mit dem Fahrrad aufgemacht, die Alpen zu überqueren und nach Italien zu fahren. Bis Verona bin ich gekommen.

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten