Zelten in Duinrell (Niederlande)

    • Zelten in Duinrell (Niederlande)

      Hallöchen,

      da will ich auch mal einen Bericht von außerhalb der USA einstellen, auch wenn ich mit dem Bericht von letztem Jahr immer noch nicht fertig bin. Das wird sich aber jetzt bald ändern, versprochen! Die meisten Bilder werden euch sicher nicht sehr interessieren, es gibt keine Natur, keine interessanten Städte, sondern nur Leute die ihr nicht kennt und semioptimales Wetter... Ich freue mich trotzdem über jeden, der hier mit liest.

      Vom 10.-12. Juni 2016 war ich mit vier Freunden in den Niederlanden in der Nähe vom Meer zelten, wie sollte es anders sein, natürlich auf dem Campingplatz eines Freizeitparks. Das Angebot war mit 35€ pro Person unschlagbar, inbegriffen waren zwei Autostellplätze, Platz für drei Zelte, zwei Tage Eintritt in den Park und (stark) vergünstigte Nutzung des dazu gehörigen Freizeitparks.

      Freitag, 10.Juni 2016

      Ich musste am Freitag allerdings noch arbeiten, also konnten wir erst gegen 17 Uhr losfahren. Ich wurde abgeholt und konnte mich entspannt zurücklehnen, ist ja auch mal schön!



      Wo müssen wir hin?



      Schon das Aussteigen am Check In Häusschen war furchtbar. Wir sind bei 22 Grad und Sonne zuhause losgefahren und kamen hier 2 Stunden später bei 16 Grad, grauem Himmel und wind an.... Nah am Meer eben. Die erste Amtshandlung beim Erreichen des Campingplatzes war daher einen Pulli anzuziehen, noch bevor das Zelt aufgebaut wurde.

      Sieht ja erstmal ganz nett aus hier, erinnert mich ein bisschen an Center Parks



      Die anderen brauchen ein wenig länger zum Aufbauen...



      Mein Wurfzelt steht allerdings innerhalb von zwei Sekunden, genau wie es auch drauf steht. Das ist echt der Wahnsinn, kaum entfernt man das Gummiband explodiert das Zelt förmlich und liegt aufgebaut in meinen Armen. Ich brauche es also nur noch auf den Boden stelle, ein paar Heringe befestigen und durch ist die Nummer. Das das Ganze auch Nachteile hat wird mir dann am Sonntag bewusst...



      Wir haben auch an Stühle und einen Tisch gedacht. Den Tisch hat Marcel (Hier auf dem Bild) Nachts "aus versehen" gekauft, keiner weiß wie das möglich ist. Jedenfalls war das Amazon Angebot offen und er wollte es nicht kaufen und Morgens war es dann aber doch gekauft... Die Bestätigungsmail hat eine Uhrzeit zwischen 2-3 Uhr... Mysteriös, oder?



      Das ist Marco. Marco ist ein Freund von uns und zufällig zur gleichen Zeit mit seiner Familie da... findet es bei uns aber viel spannender und wird sich heute Abend noch ordentlich bei uns durchfüttern lassen :kichern:



      Ich liebe dieses Bild einfach! :lol:



      Wer braucht schon ein Reserverad... Die Prioritäten müssen vernünftig gesetzt sein.



      Und das halte ich davon :peace:



      Jason und Sara sind auch endlich da und bauen noch schnell ihr Zelt auf. Immer diese zu-spät-Kommer!



      Irgendwann muss ich dann auch mal eine lange Hose anziehen, es ist echt kalt geworden. Dann wird natürlich erstmal der Grill angeworfen und auf den ersten Abend angestoßen. Es wird auch mal ausführlich die Live Video Funktion von Facebook getestet... Die Leute in unserer Gruppe, die zuhause geblieben sind, müssen ja schließlich auch bespaßt und genaustens informiert werden.




      Samstag, 11.Juni 2016


      Leider regnet es die ganze Nacht in strömen, dementsprechend wenig Lust haben wir alle auf dem Zelt rauszukommen... Einen Pavillon oder etwas ähnliches haben wir natürlich nicht. Aber es bleibt uns ja nichts anderes übrig, also los geht's. Bevor ich aus meinem Zelt rauskomme höre ich aber erstmal Jasons gejammer, ihm hätten Möwen das ganze Zelt vollgekackt und danach höre ich, dass mein Zelt auch betroffen ist. Na toll. Nach einer genauen Untersuchung stellt sich allerdings heraus, dass es sich dabei um Zahnpasta handelt... Marcel hatte wohl doch ein wenig viel getrunken und hat jetzt leider keine Zahnpasta mehr... Naja... Dafür riecht mein Zelt jetzt nach Pfefferminze, hat doch auch was. Jason hasst Pfefferminz Geruch und überschüttet sein Zelt erstmal mit dem gesamten Inhalt der Gießkanne unserer Nachbarn... und alles läuft zu mir, weil mein Zelt in der Senke steht. Am Ende habe ich quasi einen privaten Fluss unter meinem Zelt, aber innen ist alles trocken geblieben. Bei allen anderen übrigens nicht, muhahaha :P Was nicht so schön ist: Meine Luftmatratze hat ein Loch und ich lag die halbe Nacht auf dem Boden. Autsch.

      Wir beginnen unser Frühstück draußen im Regen, doch nach kurzer Zeit werden wir von unseren lieben Nachbarn unter das Dach ihres Wohnwagens geholt. Sie wollen eh woanders frühstücken und so können wir wenigstens an ihrem Tisch im trockenen sitzen. Das war wirklich lieb!

      Nach dem Frühstück nieselt es nur noch leicht und wir machen uns auf den Weg in den Park. Lange habe ich mich mit der Frage beschäftigt ob ich mich jetzt vernünftig anziehe, oder ob diesmal die Jogginghose anbleibt... Kann ich ja eigentlich nicht leiden in der Öffentlichkeit, aber hey, wir sind in Holland, hier macht das jeder.
      Auf dem Weg kommen wir an den Mülltonnen vorbei, an denen zahlreiche Möwen und Krähen um ein riesen Fladenbrot kämpfen. Sind ja schon schöne Tiere!

    • Danach geht es endlich in den Park. Hier war ich vor ein paar wenigen Jahren schonmal und habe jetzt nicht viele Bilder gemacht. Hauptanziehungspunkt für uns ist der neue Zamperla Sky Fly "Wild Wings". Diese Art Fahrgeschäft ist noch recht neu und verbreitet sich immer mehr, zum Glück. Wirklich ein tolles Teil. Leider, oder zum Glück, fehlt hier im Park jede Form der Anleitung und so bekommt so gut wie keiner das hin, was man eigentlich damit tun kann, nämlich Überschläge bis zum Exitus. Die Technik ist in der Theorie ganz einfach: Man bewegt die Flügel gegeneinander im richtigen Takt. Immer wenn man merkt man schwingt nicht mehr höher ändert man die Richtung. Wenn man alles richtig macht überschlägt man sich irgendwann und wenn man das geschafft hat, dann muss man die Flügel nur noch festhalten... Dann wird man immer schneller und schneller und schneller und bekommt irgendwann gar nichts mehr von der Welt und seinem eigenen Leben mit. Super! Und vor allem super anstrengend, denn die Flügel sind ganz schön schwer und werden im Laufe der Fahrt nicht unbedingt leichter.



      Leider sieht man das auf dem Foto nicht gut, aber dem Jason sind während der Fahrt einige Adern in den Augen geplatzt und der sieht jetzt erstmal die nächsten zwei Stunden aus wie ein Zombie.



      Wir kommen später am Tag nochmal wieder, denn das muss jeder nochmal machen. Außer Jason und mir hat es keiner von uns geschafft und das möchte keiner auf sich sitzen lassen. Die Reaktionen von den wartenden Leuten ist immer der Hammer wenn man richtig loslegt. Das will ich euch natürlich nicht vorenthalten und präsentiere hiermit: How to ride a Sky Fly!
      Leider ist diese Fahrt eine von meinen langsamsten gewesen... Am nächsten Tag waren die Gelenke frisch geölt und dann ging es mit fast doppelter Überschlagsgeschwindigkeit richtig ab... Naja, egal, immerhin habt ihr so einen Eindruck.

      Etwas rot bin ich zwar auch geworden, aber meine Augen scheinen den Spaß besser zu vertragen als Jasons.



      Ein bisschen Achterbahn fahren muss auch sein...



      Lecker, lecker! Mjamjam



      Beim Bumper Boat fahren habe ich ausgesetzt und nur Fotos gemacht. Irgendwie bin ich ein bisschen fertig.

    • Jetzt wandern wir ja doch noch! Immerhin laufen wir einen extrem steilen und hohen Berg innerhalb vom Park hoch und landen bei einem Aussichtsturm. Hier sind wir erstmal sauer, weil eine Frau ihren großen Hund mit nach hier oben gezerrt hat und er sich nicht mehr wirklich runter traut. Am Ende kommt er wieder nach unten, reißt sich aber eine Kralle aus und blutet nicht wenig :schimpfen: Es gibt einfach Orte, an denen Hunde nichts verloren haben, ich verstehe solche Menschen nicht.



      Danach fahren wir eine Runde mit der Eisenbahn durch die Trollgrotte... Ist genauso super wie es klingt, aber mit mehreren Leuten sind solche Aktionen immer wieder toll. Leider sind die Wagen für Kinder ausgelegt und selbst meine Knie stoßen schon unangenehm an die Wand. Ich guck schon wieder RICHTIG begeistert, unfassbar.



      Den Nachmittag verbringen wir bis Abends im indoor Wasserpark mit seinen vielen Wasserrutschen. Vor denen habe ich ja irgendwie Angst, da bin ich nicht mit einem Bügel gesichert, das mag ich nicht. Trotzdem habe ich mich diesmal zu ALLEN Rutschen überreden lassen, egal ob Trichter, Freier Fall etc... Ich bin etwas stolz auf mich, was Gruppenzwang nicht alles so auslösen kann. Ich hatte an dem Abend zwar ziemlich oft Panik, aber ich lebe noch und irgendwie war es doch schon echt cool. Danach wollen wir außerhalb etwas essbares suchen und landen kurz am Meer. Wenn man schon so nah ist, dann muss man es ja wenigstens mal gesehen haben, oder?



      Am Ende finden wir Gott sei Dank eine Pizzaria die noch 20 Minuten auf hat, hier werden echt um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, Ferienort hin oder her. Die ist zwar auch nicht billiger als auf dem Campingplatz, aber egal. Wir nehmen unser Essen mit und setzen uns damit vor unsere Zelte. Danach geht es noch für ein Stündchen in die Bar vom Platz und dann auch schon recht schnell in's Bett. Ich pumpe im Zelt nochmal komplett meine Luftmatratze auf und bekomme aus den anderen Zelten natürlich nur doofe Kommentare und werde ausgelacht... Aber ich muss auch zugeben, das klang echt sehr seltsam und missverständlich :haha: Ich finde jetzt auch das Loch, habe aber kein Klebeband mit. Ich improvisiere also und schmiere etwas Zahnpaste vor das Loch... Hilft nicht viel, aber immerhin etwas, denn am nächsten morgen liege ich nur noch fast auf dem Boden.

      Sonntag, 12.Juni 2016

      Die Nacht war angenehmer als die davor, meine Luftmatratze hat nicht die komplette Luft verloren und geregnet hat es auch nicht. Dafür ist vor den Zelten alles verwüstet weil irgendein Held von uns vergessen hat, unsere Knabbermischung reinzuräumen... Die ist jetzt natürlich leer, unser Tisch dafür um einige Vogel Fußabdrücke reicher.
      Wir packen zusammen und JETZT kommt der eigentliche Spaß, mein Zelt zusammenzubauen. So schnell wie es auch steht, so schwierig bekommt man es wieder zusammengebaut. Am Anfang haben wir es zu 3. versucht, später nur noch die beiden Jungs... Unter doofen Kommentaren und Blicken unserer Nachbarn schaffen sie es nach über einer halben Stunde endlich, das schlimme kommt aber noch: Das Zelt ist noch etwas feucht und steht seitdem bei meiner Oma im Keller... Jetzt wo ich den Bericht schreibe fällt mir schmerzhaft ein: ICH MUSS DIESES DRECKSTEIL NOCH ABHOLEN... Wie zum Teufel soll ich das nur alleine hinbekommen... Oh man! Toll, echt. Jetzt hab ich schlechte Laune :lol:



      Wir gehen nochmal in den Park und starten eine letzte Wild Wings Session, bei der wir unsere letztem Gehirnzellen bei mehren Fahrten endgültig in's jenseits schleudern. Wie gesagt, heute ist viel schneller und einfacher als gestern und endlich bekommt es auch der Rest unserer Gruppe hin, dreht aber nicht durch.

      Gegen 18 Uhr komme ich zuhause an, bring das Zelt zu Oma und sitze pünktlich um 21 Uhr zum ersten Deutschland Spiel vor dem Fernseher!

      So, das war es auch schon, kurz und schmerzlos diesmal ;) Danke für's Lesen!
    • Micha schrieb:

      cool, Du hast es ja echt drauf....mir könntest Du ja 2 Mio geben, sooo schwindelfrei bin ich dann doch nicht - da pass ich lieber in der Zeit auf die Dose Haribo auf.
      ...naja als kleiner Junge musste ich auch auf jede Wippe und später dann auf jede "Achterbahn" aber inzwischen hab ich auch mehr Schiss...