USA Südwest mit Rollstuhl

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    • USA Südwest mit Rollstuhl

      Hallo durch Zufall fand ich vor kurzem diese super interessante Internetseite.
      Es ist das erste mal nach dem Unfall unseres Sohnes, dass wir einen Langstreckenflug und eine längere Reise planen und Mamas müssen bekanntlich einiges im Vorfeld geklärt haben.
      Wir (Eltern und 3 Erwachsene Kinder) möchten im nächste Jahr eine USA Reise grob LA - SF - Yosemite NP - LV - Bryce Canyon - Grand Canyon machen.
      Welche Routen in NPs und Canyons können wir auch mit Rollstuhl gut schaffen?
      Wer hat einen Routenvorschlag mit interessanten Punkten vom Yosemit NP nach LV ohne Death Valley oder zumindest ohne Durchfahrt ? Da unser Sohn Tetraplegiker ist und auf längere Zeit Hitze nicht so gut verträgt sollten wir das vielleicht meiden? Wir sind uns in dem Punkt ziemlich unsicher ....
      Reicht als Mietwagen für 5 Personen + Rollstuhl + Gepäck ein SUV?
    • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum! :)
      Ich denke, daß Ihr Euch für Eure Bedürfnisse das richtige Urlaubsziel ausgesucht habt, denn die Amerikaner haben ein anderes Verhältnis gegenüber behinderten Menschen und Senioren und Ihr solltet Euch dort einfach wohler fühlen als in Deutschland und vieles wird einfacher sein als in Deutschland. Z.B. gibt es so gut wie überall Rollstuhllifte und auch Behindertenparkplätze sind reichlich vorhanden. Ihr erkennt sie an den blauen Markierungen. Das ist insbesondere in San Francisco sehr wichtig und hilfreich.
      Wenn Euer Sohn die Hitze nicht verträgt, solltet Ihr Juni, Juli und August vermeiden. Das gilt nicht nur für das Death Valley.
      In einigen NP gibt es geteerte Wege, so z.B. am Grand Canyon, Zion und Bryce Canyon. Stefans Seite hier gibt da schon reichlich Input für Euch.
      Was den Wagen angeht, so würde ich eher zu einem Van oder so raten (oder wie heißen diese kleinen Busse?). Mit 5 Leuten, Gepäck und dem Rolli wird´s sonst meiner Meinung nach echt eng.
    • Hallo Silke,

      vielen Dank für Deine Info.
      Leider können wir alle zusammen nur im August gehen, auch wenn es da wahrscheinlich von der
      Wärme grad nicht so ideal ist. Denke, im Küstenbereich dürfte es kein Problem sein und den Rest mit
      klimatisiertem Auto, genügend Wasser und Pausen? - hoffe , es klappt irgendwie und wir können auch etwas
      die tolle Natur genießen. Je mehr man hier auf dieser Seite liest, um so mehr Lust hat man gleich zu starten.
    • Ich finde es toll, daß Ihr als ganze Familie mit 3 erwachsenen Kindern die Reise macht. So eine Reise ist für jeden von Euch eine tolle Erfahrung. :super:

      An der Küste sollte es vom Klima wirklich kein Problem sein, da ist es ja auch immer etwas windig. Im Auto natürlich auch nicht. Und wenn Ihr eine Weile draußen unterwegs seid, dann nehmt eben Hut, Sonnenbrille und genügend Wasser mit. Wenn´s für Euren Sohn schwierig mit dem Temperaturausgleich wird, könntet Ihr auch kalte feuchte Tücher dabei haben, das wird beim Wandern in den Wüstengebieten auch empfohlen. Gefährlich ist ja nicht allein die Hitze, sondern auch die Kombination aus ungewohnt trockenem Klima und der Höhe. Auf dem Colorado Plateau befindet man sich auf 2000 m oder höher, das solltet Ihr vielleicht auch im Auge behalten.
    • Hallo Uli,

      erst mal Herzlich Willkommen bei Great-West :nabend: . Gerade, was das Thema "USA im Rollstuhl" betrifft, kann ich sicherlich eine Menge Tipps geben - ich bin ja selbst ein Teilzeit-Rollifahrer. Eine Muskelschwäche, durch die ich seit Geburt nur etwa 20-30 Prozent der Normalkraft besitze (also kein Muskelschwund), erlaubt es mir zwar, kurze Distanzen (wie in einer Wohnung) normal zu gehen, für alles Übrige brauche ich aber meinen Flitzer. Ich kenne also beide Welten und kann sie - denke ich - ganz gut einschätzen. Nach sieben USA Reisen bin ich auch ein wenig erfahrener, was die Urlaubsplanung mit Rolli angeht. Zu diesem Thema habe ich vor einem Jahr einen Artikel geschrieben, der alle Probleme und Lösungen aufzeigt: westkueste-usa.de/mn_Reiseplanung_Handicap.htm. Les Dir das mal durch und schau, inwieweit das Deine Fragen schon löst. Natürlich hat jeder Mensch mit Handicap andere Bedürfnisse. Wenn also Fragen offen bleiben kannst Du sie jederzeit hier (oder in einer E-Mail, falls Dir das lieber ist) stellen. Auf jeden Fall wird das ein toller Urlaub werden. Wie Silke schon sagte gibt es vermutlich kein Land, das besser auf behinderte Menschen eingestellt ist als die USA.

      Ach ja, welche Routen in Nationalparks. Grob gesagt geht bis auf die Wanderungen, die in einen Canyon hineinführen oder irgendwo den Berg hinauf gehen, eigentlich alles. Die Wege sind gut erschlossen (geteert oder betoniert), Parkplätze gibt es immer direkt an der Sehenswürdigkeit (mit dem deutschen blauen Behindertenparkausweis, den Ihr vielleicht schon habt). Am Grand Canyon könnt Ihr alle Aussichtspunkte am South Rim mit dem Auto anfahren und ebenerdig bis zur Rimkante gelangen, im Zion sind Pa'rus Trail (ebenerdig) und Riverside Walk (mit ein paar kleineren Steigungen) empfehlenswert. Zum Death Valley würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen. Im Auto bleiben es angenehme 25 Grad. Da man alle Haltepunkte direkt ansteuern kann würde ein Stopp dort eh nur wenige Minuten dauern. Da lohnt das Aussteigen für Euren Sohn nicht. Dantes View sollte temperaturmäßig angenehmer sein, weil es auf 1.669 Metern Höhe liegt. Von dort oben hat man einen tollen Ausblick hinab ins Tal. Falls Euch das trotzdem zu riskant ist fahrt lieber über den Hwy 395 und I-15 nach Las Vegas. Den Tioga Pass würde ich in jedem Fall mitnehmen. Die Landschaft dort oben ist Klasse und die Temperatur im August mild.

      Übrigens, 90 Prozent der Fotos auf meiner Webseite westkueste-usa.de habe ich im Sitzen gemacht. Außerdem habe ich natürlich alle dort beschriebenen Orte auch selbst gesehen, wodurch Du davon ausgehen kannst, dass sie mit dem Rollstuhl erreichbar sind.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Hallo Stefan,

      erstmal vielen Dank für deine Infos.

      Durch die Sucheingabe USA Südwest Rollstuhl bin ich auf Deine tolle Internetseite gekommen und habe dann auch erstmal den Bericht Reisen - Handicap gelesen. Als ich danach deine Reisberichte las, war ich aber total verunsichert, ob Du das alles mit Rolli erlebt hast. Deine Antwort hilft mir sehr und beruhigt mich, denn wir wollen keine lange, tolle Reise planen und dann feststellen, dass das Sehenswerte mit Rolli nicht oder nur extrem erschwert zu erreichen ist.
      Das mit Death Valley müssen wir uns nochmal überlegen. Könnten wir an einem Tag durchfahren, wenn ja von Bishop bis LV ? ist das nicht zu weit ? Sequoia wäre auch interessant ... ist echt schwer sich die Route einzuteilen, denn 3Wochen sind auch schnell vorbei

      Ich werde sicher noch die ein oder andere Frage haben , danke für Dein Angebot, dass ich mich per Email melden kann.
    • Hi,
      herzlich willkommen hier.
      Zum Thema Death Valley: von Bishop bis LV klappt's (normalerweise) locker in einem Tag...
      Und wie Stefan schon schrieb, es gibt auch eine (oder mehrere) Route(n), die nicht durchs Death Valley führt oder führen.
      Die Strecke beträgt zwar knapp 300 Meilen, aber das muss man bei so einer Reise eigentlich immer in Kauf nehmen.
      Sind halt knapp fünf Stunden Fahrt - ich weiß natürlich nicht, ob das in Eurer Situation möglich ist...
      Gruß, Burkhard.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von burki ()

    • uli schrieb:

      Als ich danach deine Reisberichte las, war ich aber total verunsichert, ob Du das alles mit Rolli erlebt hast.

      Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich mich erst vor ein paar Jahren entschieden habe, meine Behinderung auf der Webseite überhaupt zu erwähnen. Ich hatte zuvor die Befürchtung, dass dadurch die Seite für viele Besucher als nicht für die eigene Reise passend empfunden würde. Daher sind auch die älteren Berichte entsprechend neutral geschrieben. Fakt ist, dass ich drüben bis auf Wanderungen das gleiche Besuchsprogramm absolviere wie gesunde Touristen auch, und das liegt nicht daran, dass ich ein paar Schritte gehen kann. Ihr habt sogar den Vorteil, dass Ihr mit der ganzen Familie reist, wodurch Ihr Euch ein wenig abwechseln könnt beim Rolli-Schieben.

      uli schrieb:

      Deine Antwort hilft mir sehr und beruhigt mich, denn wir wollen keine lange, tolle Reise planen und dann feststellen, dass das Sehenswerte mit Rolli nicht oder nur extrem erschwert zu erreichen ist.

      Keine Bange, das wird in jedem Fall ein entspannter Urlaub wenn Ihr es mit der Route nicht zu sehr übertreibt.

      uli schrieb:

      Das mit Death Valley müssen wir uns nochmal überlegen. Könnten wir an einem Tag durchfahren, wenn ja von Bishop bis LV ? ist das nicht zu weit ?

      Nein, das geht sicherlich. Ich würde aber in Lone Pine übernachten, das ist noch etwas näher am Death Valley. Wenn Ihr im Yosemite sagen wir um 10 Uhr nach dem Frühstück aufbrecht schafft Ihr das locker. Die Strecke hinter Lee Vining (Mono Lake) ist eine reine Fahrstecke, die Ihr ohne Stopp durchfahren könnt ohne was zu verpassen.

      uli schrieb:

      Sequoia wäre auch interessant ... ist echt schwer sich die Route einzuteilen, denn 3Wochen sind auch schnell vorbei

      Das stimmt wohl. Zum Sequoia solltet Ihr aber wissen, dass der Park nur von Westen aus zugänglich ist. Das wäre also höchstens eine Option, wenn Ihr Euch gegen das Death Valley entscheidet und über Bakersfield fahrt. Die Mammutbäume dort sind zwar noch ein wenig imposanter als im Mariposa Grove des Yosemite oder den Muir Woods bei San Francisco, aber da man als vergleichsweise winziger Mensch die Dimensionen eh kaum begreifen kann, macht das kaum einen Unterschied. Wenn Ihr durchs Death Valley fahrt und vorher Muir Woods oder Mariposa Grove besucht verpasst Ihr wenig, lasst Ihr Death Valley aus braucht Ihr Mariposa Grove und Muir Woods nicht besuchen. So oder so müsst Ihr dann auf nichts verzichten und könnt bei einem späteren Urlaub den Spieß umdrehen.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Auch von mir ein Herzliches Willkommen.

      Da ich nun schon zwei mal mit Stefan im Westen der USA unterwegs war (einmal davon sogar allein mit ihm für 2 einhalb Wochen), kann ich guten Gewissens sagen, dass die USA für Rollstuhlfahrer sehr gut erschlossen sind. Noch nirgendwo anders habe ich so konsequent vor allen wichtigen Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten Behindertenparkplätze gesehen. Es existieren auch überall Rampen, damit man ohne Probleme in die Gebäude kommt. Auch auf den Straßen findet man an den Kreuzungen überall abgesenkte Bordsteine, die es sehr erleichtern mit einem Rollstuhl die Straße zu überqueren (gilt übrigens auch für Kinderwagen).

      Sehr viele Wege in den Nationalparks sind sehr gut befestigt, so dass man sie mit einem Rollstuhl gut befahren kann. Eventuell schafft es ein Rollstuhlfahrer nicht alleine (weil z.B. zu steil), aber mit einem "Schieber" kommt man eigentlich überall hin. Zur Not helfen eben auch die anderen Besucher (sofern sie denn Amerikaner sind). Da muss man sich dort drüben keine Sorgen machen.

      Ich hatte übrigens die selben Sorgen, vor meiner ersten Reise mit Stefan. Aber das hatte sich nach ein zwei Tagen sofort erledigt.

      Viel Spaß bei der Planung und immer zu mit euren Fragen. Wir helfen gerne.
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)
    • Hallo,

      zuerst euch allen ein gutes neues Jahr und evtl. super Reisen.
      Danke für eure Unterstützung.
      Denke im klimatisierten Auto sind auch 5 h Fahrt mit Stopps ok.
      Hier mal der 1. Plan:

      01.08. Frankfurt - New York ( über NY da wir dort Freunde treffen )
      04.08. New York - LA
      05./06.08. LA
      07.08. Pismo Beach
      08.08. Monterey
      09./11.08. SF
      12./13.08. Yosemite NP
      14.08. über Tioga Pass nach Lone Pine
      15.08. über Death Valley nach LV
      16.08. LV

      Jetzt hätten wir noch Zeit bis zum ca.22.08. dann Rückflug nach New York
      würden gerne noch Grand Canyon und Hackberry sehen.
      Habt ihr mir einen sinnvollen Routenvorschlag?

      Mittlerweile mache ich mir weniger Gedanken über die Barrierefreiheit der USA ( dank euch ) als
      über Flug, das viele Gepäck ....

      LG Uli
    • Wie wäre es so:

      17.08. über Hoover Dam und Route 66 zum Grand Canyon
      18.06. Grand Canyon
      19.06. über Page mit Stopp am Lake Powell zum Bryce Canyon NP
      20.06. Bryce Canyon - Zion NP
      21.06. Zion NP - Las Vegas
      22.06. Rückflug

      Am Grand Canyon, Bryce Canyon und im Zion NP gibt es jeweils asphaltierte Wege, die man mit dem Rolli machen kann. Was ich schwer einschätzen kann, ist der zeitliche Aufwand den Ihr rundherum habt, also hauptsächlich morgens und abends.
    • Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde.

      Danke für deinen Routenvorschlag.
      Es ist gar nicht so einfach 5 Personen und ihre Wünsche unter
      einen Hut zu bringen.

      Wir werden nun von LV zum GrandCanyon fahren,2x ÜN und dann zurück nach LV; die
      "Kinder" wollen lieber zuvor etwas mehr Zeit an der Küste verbringen.

      Wir haben nun ein Reisebüro um die Hotelbuchung gebeten, da uns etwas die Zeit davon läuft und wir
      bemerkt haben, dass die teilweise günstigere Hotelpreise anbieten können.

      Noch eine Frage: Wie sieht es mit öffentlichen Toiletten bzw. Rollstuhltoiletten in den Städten bzw NP aus?
      Wenn ja, sind die offen oder braucht man einen bestimmten Schlüssel?

      Wenn man zu einer Tagestour unterwegs ist, kann man das Gepäck einfach so im Auto lassen?

      LG
    • Öffentliche Toiletten gibt es in USA überall und immer kostenlos! Der deutsche Abzockwahn auf dem stillen Örtchen ist dort völlig unbekannt, öffentlich zugänglich sind eigentlich alle. Lediglich an Tankstellen kommt es vor, dass man beim Cashier nach dem Schlüssel fragen muss. Ähnlich wie bei den Barrierefreien Zugängen sieht es auch bei den Behindertentoiletten aus. Fast überall findet man diese. In den NP's sind die Toiletten sehr häufig einfache Plumpsklos. Aber grundsätzlich gilt, ein stilles Örtchen findet sich selbst in entlegenen Regionen. Noch etwas: Im Gegensatz zu Deutschland ist es kein Problem in Restaurants oder anderen Einrichtungen lediglich die Toilette aufzusuchen. Du wirst dort keinen Wirt oder Eigentümer erleben, der dir das verwehrt oder dafür Geld nimmt. Ohne es selbst probiert zu haben, aber du könntest glaube ich sogar bei wildfremden an der Tür klingeln und die würden dich auf ihr Klo lassen.

      Ja, das Gepäck lässt man im Auto. Ein gewisses Risiko ist da immer dabei. Aber bisher hatte ich noch keinen Diebstahl bei meinen zahlreichen Reisen zu verzeichnen. Insgesamt fühlt man sich in den USA meistens sehr sicher. Natürlich sollte man sich gerade in LA und teilweise auch in SFO von gewissen Stadtteilen fern halten. Aber dazu findet man im Netz und in den einschlägigen Reiseführern entsprechende Infos.
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)