Safeway

    • ich lese gerade ein Buch und dort ist der Safeway sehr schön beschrieben, dies wollte ich euch nicht vorenthalten, ich habe gut geschmunzelt.
      Zitat (gekürzt):
      Unser erster Großeinkauf im Safeway Supermarkt ist uns noch gut in Erinnerung. Wie 2 Ossis, kurz nach dem Fall der Mauer zum 1. Mal im West-Kaufhaus bestaunen, streifen wir durch die endlosen Regale. Alles ist imposant: der Laden, die Auswahl, die Mengen, die Gefäße, die Preise. Es gibt 15 Kassen, 10 sind besetzt. Die Waren verteilen sich über 13 Gänge, jeder 30 Meter lang. Zusätzlich warten Theken mit frischen Fisch, Fleisch, Kuchen und Backwaren auf die Kunden. Es gibt sogar eine Apotheke. In der Gemüseabteilung glänzen die Äpfel wie jener verhexte, mit dem Schneewittchen vergiftet wurde. Alle 10 Minuten werden die Salatköpfe automatisch gewässert, wobei der feine Sprühregen jedes Mal von Donner und Blitz begleitet wird. Gang 1 bietet koschere, mexikanische und asiatische Nahrungsmittel, ethnic food heißt das hier. Gang 2 enthält rund 50 verschiedene Steaksaucen, 20 verschiedene Mayonaisen und mindestens 200 (wir haben gezählt) Salatsaucen. Jede Sauce gibt es dann noch in verschiedenen Varianten: original, light oder fat free. In Gang 6 sind an die 300 Sorten cereals untergebracht (nicht übertrieben- haben wir auch gezählt). Wer isst schon normale Cornflakes. Die Auswahl von 50 verschiedenen Chips und Dips erscheint uns dagegen fast ärmlich. Dem Aufdruck auf den Packungen zufolge scheinen die Chips Liebhaber besonders gesundheitsbewußt zu sein: low fat, no fat, no cholesterol, no sodium, less cholesterol than ever before....so werben die Tüten. Wer nur fettfreie Kartoffelchips knabbert und überraschenderweise trotzdem nicht abnimmt, der findet in Gang 12 und 13 Schlankheitspillen und alles Weitere, was man braucht, um ohne große Anstrengung oder Verzicht gesund und fit zu bleiben. Eine genauere Beschreibung der übrigen Gänge mit je 50 verschiedenen Sorten Toastbrot, Hunde- und Katzenfutter, Getränke, Wasch- und Putzmittel sparen wir uns. Es gibt einfach alles, außer Alkohol, sauren Gurken und anständiger Schokolade. Wir leisten uns mehrere Gallonen Wasser, Saft, Milch.......... Das alles erhalten wir Samstagabend um 21:30Uhr für 94,20 Dollar, verpackt in 16 blauen Plastiktüten, die ein freundlicher Koreaner in den Kofferraum unseres Autos befördert. Mit der Quittung erhalten wir 5 Gutscheine, die versprechen: Wenn wir beim nächsten Mal die gleiche Suppe in doppelter Menge kaufen, dann bekommen wir 2 Dosen umsonst.

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    • In Amerika spart man nicht, indem man sein Geld im Portemonnaie behält oder zur Bank bringt, sondern indem man mehr ausgibt. Sonderangebote verleiten zum Kauf großer Menge: Buy 2, get 1 free. Man bekommt 2 Flaschen zum Preis von einer. Man kauft 2 Pullover und zahlt für den 3. nur die Hälfte. Und weil das so gut funktioniert, muss man am Ende 3 Paar Jeans kaufen um ein Paar umsonst zu bekommen. Wir brauchen zwar nicht 2 Kilo vom selben Käse aber warum sollten wir uns weigern, ein 2. Kilo umsonst dazuzunehmen? .......

      Ich hatte sofort schöne Urlaubserinnerungen und Fernweh.

      Aus: Mein Amerika Dein Amerika von Tom Buhrow und Sabine Stamer , Seite 218 ff