USA zahlungsunfähig, Nationalparks geschlossen

Ich bin ehrlich gesagt diesmal sehr skeptisch. Die Republikaner begreifen gar nicht, was sie da anrichten. Also pokern sie fleißig um ihren Staat als ginge es um das größte Schäufelchen im Sandkasten. Hab eben gelesen, dass jetzt wohl die Forschungsarbeiten in der Antarktis diese Saison nicht starten können, was eine nicht mehr zu schließende Lücke in seit vielen Jahrzehnten akribisch angelegten Jahresbeobachtungen zu den verschiedensten wissenschaftlichen Themen reißen wird.

Frühestens am 17. wird man sich in den USA wohl zu bewegen beginnen. Wie das dann aber praktisch funktionieren soll - ich kann es mir nicht vorstellen. Erst muss doch ein Geschreibsel erstellt werden, das dann unterzeichnet wird, und dann muss man die Mitarbeiter quasi innerhalb von Minuten aus dem Zwangsurlaub zurückentführen, damit die Sache stante pede umgesetzt werden kann. Da würde ich tippen, dass die Sache schon ins Hemd geht, wenn bis Montag nix passiert ist.

Aber wer garantiert eigentlich, dass exakt am 17. das Geld ausgeht? Vielleicht haben die ja schon vorher nix mehr. Das Glück, unverhofft über 55,5 Milliarden Euro zu stolpern wie hierzulande in 2011, hat schließlich nicht jedermann. Da finde ich es wahrscheinlicher, unentdeckte Haushaltslöcher zu finden. Was, wenn also schon vorher die Kassen leer sind? Da braucht doch nur eine dicke Buchung gegen die Wand zu fahren, und schon klappen die Banken nacheinander um. Der Dow Jones ist jedenfalls unbeeindruckt.

Vielleicht sind es aber auch wir, die die Situation nicht verstehen. Immerhin haben die USA ganze 49 Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften in ihrem Portfolio. Und wir, die wir glauben, im Gegensatz zu allen anderen und unbeeindruckt von allerlei Finanzblasen ganz anständig durch die Krisen zu manövrieren, nur einen einzigen. Der wurde dann auch noch für eine Abhandlung zur Spieltheorie geehrt. Dem muss ich jetzt doch gleich huldigen, in dem ich was durch Los Santos cruise.