Bald ESTA auch für EU-Reisende? Ein Kommentar

    • Bald ESTA auch für EU-Reisende? Ein Kommentar

      Noch haben wir die Chance, in 98 Tagen dem Unfug ein Ende zu bereiten. Innenminister Friedrich plant nämlich, dem amerikanischen Vorbild folgend auch für in die EU einfliegende Reisende eine Voranmeldung analog dem ESTA-System einzuführen (sueddeutsche.de/politik/system…eu-ueberpruefen-1.1697386). Außerdem will er ganz offenbar die bewährten Abhörmethoden der NSA übernehmen. Der BND hat jedenfalls 100 Millionen EUR für den Ausbau einer entsprechenden Abteilung erhalten (sueddeutsche.de/politik/datenu…et-ueberwachung-1.1697387). Was hätte Mielke für einen Spaß...

      Wenn ich die Entwicklung der Wahlprognosen der letzten Wochen so sehe sind die wirklich Dummen jedoch die Wähler, denn die ignorieren das einfach alles. Es gibt zwar immer einen Aufschrei der Empörung, aber nach guter alter Sitte begnügt man sich damit. Die Umfragen sind jedenfalls seit Monaten stabil. Trotz Bundestrojaner, trotz Amigo-Affäre, trotz Drohnendebakel etc. pp.
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)
    • Ich bin jetzt mal sehr ehrlich: Bravo Herr Innenminister!

      Wird aber auch langsam Zeit, dass wir in der EU mal genauer schauen, wer da alles so einreist. Also ich habe nichts gegen eine verschäfte Regelung. Ob das nun gleich die ESTA Variante der USA sein muss, sei noch mal dahin gestellt. Aber gegen ein aktuelles Foto oder Fingerabdrücke habe ich nichts einzuwenden. Das machen im Übrigen nicht nur die USA, derartige Procedere kenne ich auch z.B. von Malaysia. Auch Australien fordert vor der Einreise eine Anmeldung.

      Zum Thema Prism und die Aufrüstung des BND: Lieber lasse ich mir vom BND in die Email spicken als wie von der NSA. Der BND unterliegt zumindest den deutschen Gesetzen, der NSA entzieht sich jeglicher deutscher Hoheits-Kontrollen. Und machen wir uns nichts vor: Nur weil der BND bisher die Infrastruktur nicht hatte, heißt das ja noch lange nicht, dass er sich die Daten nicht von der NSA hat übermitteln lassen. Das wurde mittlerweile sogar schon offiziell bestätigt.

      Anstatt Protestnoten zu schreiben, die dann doch nichts nützen, sollten wir uns alle an die eigene Nase fassen und uns fragen: Warum übermitteln wir nach wie vor auch vertrauliche Daten in unverschlüsselten Emails? Im Analagozeitalter hätte das bedeutet, jeder schreibt nur Postkarten aber keine Briefe. Die Verschlüsselungstechnik ist vorhanden und sogar kostenlos, warum nutzt sie kaum einer?

      Und zum Thema Facebook, Google und Co.: Das dort so ziemlich jeder seine Privatsphäre öffentlich breit tritt und wissentlich die Internetfirmen diese Daten auswerten lässt, war irgendwie noch die das große Problem. Und jetzt, wo die Vermutung bestätigt wurde, dass auch die Regierungsbehörden da mit lesen, ist das plötzlich ein Skandal?

      Es tut mir leid, aber ich halte das für Doppelmoral.

      Im digitalen Zeitalter muss sich jeder im klaren sein, dass er sich zweimal überlegt, wie er mit seinen Daten im Internet umgeht. Vorsicht und entsprechende Schutzmaßnahmen sind unerlässlich. Es gilt die goldene Regel: Was der Staat in die Finger bekommt, nutzt er auch, notfalls auch gegen einen selbst.
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)
    • Noch mal etwas aktuelles zum Thema (und noch etwas mehr):

      Seit kurzem ist nun auch bekannt, dass der britische Geheimdienst frisch und frei die Unterseekabel für die Internetverbindung zwischen Nordamerika und Europa anzapft. Das finde ich jetzt noch etwas dreister, als dass was die USA machen, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Briten ja zur EU gehören. Ich erinnere mich noch gut, wie sich diverse Minister in Europa an den Datenschutz-Gebahren der Internetkonzerne, meist erfolglos, abgearbeitet haben. Doch zu den schnüffelnden Briten regt sich auch in unserer Regierung kein Ton. Man arbeitet zwar an einem europäischen Datenschutzgesetz, sogar nach deutschem Vorbild, doch das wird wohl nicht viel nützen, wenn es denn jemals in Kraft tritt. Hält sich doch offensichtlich sowie so keiner dran. Selbst unsere eigenen "Partner" in der EU. Und da regen sich allen ernstes Leute über die Spionage der Chinesen auf. :lol:

      Für mich stellt sich so langsam die Frage: Was müssen wir Deutsche uns in der EU eigentlich noch alles bieten lassen? Wo wir doch schon kräftig zur Kasse gebeten werden, lassen wir uns jetzt auch noch von den EU-Partnern ausspionieren.

      Das mag jetzt vielleicht etwas krass klingen, aber dafür gibt es nur eine Lösung, Griechen raus (kostet zu viel), Briten raus (schnüffeln uns nur nach) und bitte, bitte, bitte, sehr verrehrte Frau Bundeskanzlerin:

      Bewahren Sie uns bitte davor, dass die Türkei jemals der EU beitritt. So etwas brauchen wir in der EU wie Zahnschmerzen.

      Ich bitte um Entschuldigung, falls das vorstehende nicht alles politisch korrekt sein sollte. Aber ich fand, dass musste mal gesagt werden.

      :aerger: :argh:
      LG F-
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      :) "Anything Denny Crane can do I can do backwards and wearing high heels!" :)
    • Frankyboy181 schrieb:


      Seit kurzem ist nun auch bekannt, dass der britische Geheimdienst frisch und frei die Unterseekabel für die Internetverbindung zwischen Nordamerika und Europa anzapft.


      Und ich wundere mich schon die ganze Zeit, dass die Verbindungen immer langsamer werden. Vielleicht sollte die Telekom bei denen mal eine Volumenbegrenzung einführen. :lol:
    • nee ralf, jetzt weißt du warum die telekom die letzten 8 Jahre hauptsächlich in auslandgeschäfte investiert hat. jetzt wo obermann geht will man das eigentliche kerngeschäft ankurbeln und die Netze ausbauen. und obermann? ...der fängt bei nem niederländischen unternehmen an und spioniert als uk agent diw Holländer aus...

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      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de