Ich finde es auch ganz schlimm, dass einige Extremisten es bis heute nicht gelernt haben, sich verbal auseinanderzusetzen und das in der Regel zu Lasten Unschuldiger. Ich fühle mit den Betroffenen - gerade da ich in meinem Freundeskreis einige Marathonis habe, die u. a. auch schon in Boston, NY, Jerusalem... gelaufen sind.

zunder63 schrieb:

An den Flughäfen werden wir uns wieder auf längere Wartezeiten einstellen können.

Ich hoffe nicht, daß es bei Flügen aus dem Ausland auch so sein wird.

zunder63 schrieb:

An den Flughäfen werden wir uns wieder auf längere Wartezeiten einstellen können. Die Amis werden jetzt noch sensibler reagieren. Absolut verständlich!

Nun, zunächst gilt es mal abzuwarten, wer die Dinger überhaupt gebastelt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob die wirklich aus dem Ausland kommen.

Noch einmal die Kontrollen zu verschärfen bringt m.E. nach gar nichts. Wer so einen Anschlag durchführen möchte, der wird das auch hin bekommen. Das ist nun mal das Risiko, das man in einer freiheitlich orientierten Gesellschaftsordnung eingehen muss.

So schlimm, wie das in Boston alles ist: Wer bitte redet noch über die Opfer des Amoklaufes von Newtown (Ende letzten Jahres)? Unter anderem 20 tote Kinder im Alter von sechs oder sieben Jahren! Alle umgebracht mit Waffen, die legal in den USA erhältlich sind. Was wurde bisher an den Waffengesetzen geändert? Nichts.

Das eigentliche Problem liegt in den USA, nicht bei den Menschen, die in die USA einreisen wollen. Vielleicht lernen die sauberen Mitarbeiter der Homeland Security und die Politiker in Washington das endlich!

Ich kann mir aber gut an drei Fingern abzählen, was nun passieren wird: Der Anschlag in Boston wird ausländischen Kräften zugeordnet, die Sicherheitsbestimmungen weiter verschärft und an den Waffengesetzen ändert sich überhaupt nichts. Und in ein paar Monaten, haben wir dann den nächsten Amoklauf.

@Frankyboy:
Deinen Ausführungen gibt es nichts mehr anzumerken.Ausser, das Gedenken an die vielen anderen Opfer in der Welt,die täglich irgend einem Wahnsinn ausgeliefert
sind.

Der Drops ist wohl gelutscht. Vor rund einer Stunde wurde gemeldet, dass es einen entscheidenden Durchbruch bei den Ermittlungen gebe. Videoaufzeichnungen eines Department Stores zeigten, wie ein Mann einen Gegenstand am zweiten Explosionsort deponiert und weggeht. Die Person wurde von einer zweiten Kamera aufgenommen. Nun ist es gelungen, die Person eindeutig zu identifizieren, und vor 10 Minuten kam die Meldung, es habe eine Verhaftung gegeben. Um 23 Uhr gibt es eine Pressekonferenz.

Nun haben wir meine Befürchtung schwarz auf weiss: Waffengesetz gescheitert

@Stefan: Das mit der Verhaftung hat sich wieder erledigt. Die suchen immer noch. Aber spielt eh keine Rolle: Es wird wohl Al Quaida oder irgendwelchen arabischen Terroristen in die Schuhe geschoben. Man braucht doch einen guten Grund, um die Bürgerrechte noch weiter einzuschränken und alles und jeden auszuspionieren. Das es die Amis bei so etwas mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, haben wir ja bei den angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak gesehen. Die suchen heute noch danach.

an der MIT wurde man nun fündig:

einer wurde bei der Festnahme erschossen, der 2. ist noch flüchtig..........

zunder63 schrieb:

Wenn wir noch 10 Jahre waren, Frank, dann wird es wohl so sein, dass wir bei der Einreise eine Waffe mitbringen müssen. sonst darfst du erst gar nicht rein.

Genau, Ralf, und direkt vor den Einreiseschaltern kann man dann die Waffen kaufen. Weil im Flugzeug darf man die ja nicht mitnehmen...

Ich bin mir nicht sicher ob der Verfassungszusatz, der das Recht auf den Besitz einer Waffe regelt, von denen, die ihn beschlossen haben, jemals so gemeint war.

Das Problem ist ja, dass die Meinungen inzwischen (allerdings auch bei uns) nur noch polarisieren. Eine vernünftige Diskussion ist meistens kaum mehr möglich.

Historisch gesehen hat der freie Zugang zu Waffen natürlich Sinn gemacht, inzwischen ist er weniger notwendig. Nachdem hier aber die Verfassungsschützer gegen die Verfassungsreformierer streiten ist eine sachliche Diskussion relativ schwer zu erreichen. Bei aller Unverständnis aus europäischer Sicht kann ich die amerikanische Sicht zumindest nachvollziehen. Dazu muss man auch einfach sagen, dass die Gesellschaft die Toten durch Schusswaffen zugunsten des freien Zugangs in Kauf nimmt und man dies als Europäer einfach akzeptieren muss.

Das ist ja eines der Probleme in den USA. Es gibt irgend ein Uraltgesetz oder einen Richterspruch, und daran müssen sich dann alle halten. Wie war das noch bei der Ballotauszählung in Florida? Jetzt haben sie doch auch wieder ein Gesetz von 1948 rausgekramt, mit dem man Verjährungsfristen außer Kraft setzt wenn sich die USA bis fünf Jahre vor dem zugrundeliegenden Vergehen im Krieg befand. Und wenn ich nicht irre ist ja beispielsweise der Koreakrieg nie offiziell beendet worden - das Gesetz wäre also permanent anwendbar (und wird seit 2008 auch gegen Banken angewandt - immerhin mal eine sinnvolle Sache).

Hmmm, da haben die in Boston jetzt eine 5-stellige Anzahl an Polizeikräften zusammengezogen und belagern den flüchtigen Täter - und fragen vor 5 Minuten über Funk nach einem russischen Übersetzer. Das kommentiere ich nicht, ich finde es nur bemerkenswert.