Wanderung | Hike - Cinder Cone und Painted Dunes [Lassen Volcanic National Park]

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    • Wanderung | Hike - Cinder Cone und Painted Dunes [Lassen Volcanic National Park]

      Die Sonne küsst erneut die schönste Stadt der Welt und die Vorfreude auf die kommenden Highlights vermischt sich mit arger Wehmut. Aber dieses Gefühl stellt sich beim Abschied von San Francisco regelmäßig ein, bei uns jedenfalls. Als wir die Bay nach Norden bereits hinter uns gelassen haben, die Augen, jedoch nicht die Gedanken haben die City on the Bay verlassen, fragen wir unser Navi “Steffi”, wo es ein paar Eier gibt. Das IHOP in Richmond, abseits der Interstate 80, sorgt für einen guten Start in den Tag.

      Das riesige Sacramento Valley führt uns die Gegensätze des Golden State wie in einem Film vor. Wir gleiten auf der Interstate 5 Meile für Meile durch das Tal, im Hintergrund die riesigen Berge der südlichen Cascades, die mit dem Mount Shasta ihren Anfang nehmen. Der Schnee auf den Berggipfeln leuchtet wie ein Signalfeuer, das es zu erreichen gilt. Nur langsam mutiert die Ferne in eine Weite und die Nähe wird erst dann erreicht, als wir bei Red Bluff in die Pampa abbiegen. Irgendwann schickt uns Steffi in den Wald, in dem wir uns auf ungeteerten, immer abenteuerlicher werdenden Wegen dem Ziel nähern. Hallo, hallo, hallo Steffi, wir wollen keine Pilze suchen, sondern wandern. Sie hat es gehört und uns vom vermeintlichen Shortcut wieder auf die passable Anfahrt zum Butte Lake geführt. Es wäre halt schon manchmal nicht schlecht, wenn man die Technik mit vernünftigen Straßenkarten überprüfen würde. Aber wir sind ja gut angekommen im nordöstlichen Teil des Lassen Volcanic National Parks.

      Der Cinder Cone Trail beginnt an der Boat Ramp. Der See liegt zufrieden und völlig still in dieser schönen Landschaft. Noch ist von Vulkanaktivitäten nichts zu spüren. Der Weg führt über einen Waldboden, gelenkschonend sozusagen, kaum spürbar bergauf. Einzelne Baumstämme und Äste sind mit hellgrünem Moos bewachsen, das von der späten Nachmittagssonne zum Leuchten gebracht wird. Doch bald hat der Wald seine Grenze erreicht. Halden von Lavagestein haben die Bäume an einer abrupten Grenze, die wie mit einem Lineal gezeichnet ist, verschwinden lassen. Gute 5 Meter türmen sich die Felsbrocken neben den Bäumen und dem Trail auf. Und nach einer halben Stunde ist es vorbei mit der Flora. Vor uns steht ein riesiger Lavakegel. Der Cinder Cone als Überbleibsel einer wilden und heißen Vergangenheit bleibt als Zeitzeuge mitten in der Landschaft stehen. Die Flora hat es noch immer nicht geschafft, das Aschegrau mit grüner Farbe zu bemalen. Nur vereinzelt traut sich ein Baum in die Höhe zu wachsen.



      Wie eine Schärpe windet sich ein Strich auf den Kegel von der unteren Mitte nach rechts oben. Das ist der Weg, – und er ist steil. Als ob das noch nicht genügen würde, sorgt die Lavaasche dafür, dass die Bergstiefel wie in einem Morast tief eintauchen. Wir suchen die größeren Steine, um besser vorwärts zu kommen. Es ist eine Quälerei für gut 20 Minuten. Aufatmen am Gipfel, der einem gleich wieder den Atem raubt, so schön ist es hier.

      Der Wind pfeift in den Lavakegel und die eintönig grauen und braunen Farben werden an der Südostseite jäh unterbrochen. Die Dünen am Fuße des Cinder Cone sind am oberen Ende rot und rosa und gelb. Was für eine Mischung. Vereinzelte Bäume, die in der späten Nachmittagssonne ein leuchtendes Grün angenommen haben. Hinten die Lava Beds, die sich in Struktur und schwarzer Farbe abgrenzen. Der Butte Lake und die Twin Lakes geben ihren tief blauen Senf dazu. Und weil das auch noch nicht genug ist, gesellt sich das Weiß der schneebedeckten Berge mit dem Lassen Peak im Hintergrund noch dazu. Es ist wunderbar hier. Wir sitzen am Kraterrand und genießen den Ausblick auf eine fantastische Landschaft. Der Schweiß ist inzwischen durch den warmen Wind wie weggeblasen.



      Es geht wieder hinunter, noch steiler, wie auf der anderen Seite herauf. Aber nun kommt uns der weiche Lavaboden zugute, um die notwendigen Bremsmanöver durchzuführen. Es dauert nur Minuten und wir stehen mitten in den Painted Dunes. Von hier unten sind sie auch schön, aber nicht so eindrucksvoll wie das Farbenerlebnis, das sich von oben zeigt. Nach 2 Stunden und 40 Minuten stehen wir wieder am Auto. Hänschen Rosenthal würde in die Luft springen und mit einem “das war spitze” die Zuschauer nerven. Wir nun auch: Das war spitze!

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