Reisebericht, besser spät als nie -:)

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    • Reisebericht, besser spät als nie -:)

      Hallo liebe Forenbesucher,
      es wird lansam Zeit, dass ich von unserer (Tom, Sebastian und Eli) USA Reise berichte. Ich möchte euch die Reise aus meiner Sicht schildern und nicht zu sehr auf die Sehenswürdigkeiten eingehen.

      Für mich hatte diese Reise eine ganz besondere Bedeutung.
      Ich wollte als knapp 19-jährige damals schon den Motorradführerschein mit dem Autoschein zusammen machen. Widrige Umstände haben dies verhindert. Man denkt sich "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" und wendet sich anderen Zielen zu. Na ja, dann kam eine Hochzeit und dann Alexandra. Ich mache nicht gerne halbe Sachen, also folgten noch Sebastian, Maximilian und Franziska. An Motorrad fahren ist da nicht mehr zu denken. Die Jahre fliegen dahin, die Ehe geht in die Brüche und Frau steht mit vier Kindern alleine da. Alexandra und Sebastian sind schlau und ziehen ihren A-Führerschein durch. Wie gemein, ich will auch. Zu der Zeit hatte ich Gott sei Dank schon meinen Tom kennen gelernt. Ohne seinen Zuspruch hätte ich mich wohl nicht mehr getraut, mich vorne aufs Motorrad zu setzen. So fahre ich seit Mai 2008 selber.

      Die Idee mit Amerika kam ganz unerwartet in einem Gespräch mit Sebastian und wurde mit großem Eifer und Spareinsatz über fast 1,5 Jahre geplant und dann umgesetzt. Damit ich mit einer HD zurecht komme, durfte ich auf Toms F6 üben (Danke mein Schatz).

      In der Hoffnung, gut vorbereitet zu sein, ging es am 5.09.09 zum Flughafen München und nach ca. 12 Stunden landeten wir in San Francisco.
      Dort verbrachten wir zwei Tage mit einem Leihauto und besuchten einige markante Sehenswürdigkeiten - Golden Gate, Coit Tower, Twin Peeks, den in der Nähe gelegenen Muir Woods NP - und wanderten durch die Stadt.
      Am Abend des 7.09. bekam ich langsam Bauchkribbeln. Am 8. sollten wir um 9:00Uhr unsere Bikes in Empfang nehmen. Ihr müßt euch vorstellen, da stehen an einer vier-spurigen Straße die Maschinen aufgereiht und du sollst dein Gepäck verstauen, aufsitzen und dich in den Stadtverkehr einfädeln. Mir war richtig schlecht. Im Geiste sah ich mein Teil schon längs auf der Strasse liegen und mich darunter.
      Es ging recht schnell aus der Stadt raus über die Oakland-Bridge Richtung Yosemite NP, unser erstes Etappenziel.

      So, jetzt probier ich mal zwei Bilder anzuhängen. Sollten keine auftauchen, bitte ich um Verständnis und starte einen weiteren Versuch.

      Eli
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    • Nachdem die Bilder da sind, fahren wir noch ein Stück:

      Aus San Francisco raus geht es erst mal eine ganze Weile durch ebene, eher langweilige Gegend. Für mich war das ideal, konnte ich meine Nervosität in den Griff bekommen. Mir wurde allerdings recht schnell ganz schön warm. War ich doch brav mit Jacke (Schutz) losgefahren. So lange wir nicht in eine Ortschaft mit Kreuzungen und Ampeln kamen, ging es mir auf meiner Softail schon ganz gut.
      Bei Monteca (da gehts auf die 99, um über Oakhurst in den Yosemite NP zu fahren) gab es riesen Infotafeln, auf denen die Sperrung der 120 (unsere geplante Zufahrtsroute) wegen Feuer gemeldet wurde.
      Beim nächsten Tankstop gab der Tankwart uns die beruhigende Auskunft, bis wir dort seien wäre die Strasse wieder frei. Also fuhren wir die 120 weiter. Bald kamen die ersten Hügel und die Landschaft wurde ansprechender. Ich konnte die ersten Kurven nehmen. Jetzt hatte ich nur noch Bammel,mit dem schweren Gefährt an einer Steigung stehen bleiben und wieder anfahren zu müssen. Und es war ganz schön warm. Nach einer letzten Trinkpause ging es endlich Richtung NP-Eingang. Von Strassensperre war schon meilenweit nichts mehr zu sehen gewesen. Konnte wohl nichts mehr schief gehen.
      Und dann kams doch noch: STAU! Viele Autos wendeten. Wir mussten aber ins Tal zu unserer gebuchten Übernachtung. Mehr oder weniger geduldig rollten wir in der Kolonne weiter. Schließlich erschienen Hinweise am Strassenrand "Smoke on the road". So ein Waldbrand wird ja eigentlich als Katastrophe eingestuft. Für mich war es ein faszinierendes, einmaliges Erlebnis. Rechts und links der Strasse teilweise noch rauchende, verbrannte Bäume. Rauchschwaden über der Strasse, überall Asche. Das beeindruckenste für mich war der Duft. Ja, Duft, es stank nicht verbrannt, sondern duftete so intensiv nach Tannenbäumen, das ich es gar nicht beschreiben kann.
      Es dämmerte schon, als schließlich das Tal erreicht war. Sebastian konnte noch einen sehnsüchtigen Blick zu seinem "El Capitan" hinauf werfen und dann hieß es, so schnell wie möglich zur Unterkunft.
      Der erste Fahrtag auf einer HD in meinem Leben war deutlich länger geworden, als ich gedacht und gehofft hatte. Nun ja, wir sind angekommen.

      Ende des 1.Fahrtages:
      Unser Quartier haben wir auf Anhieb gefunden. Da wir Late Arrivel mitgeteilt hatten, hingen unsere Unterlagen in einem Umschlag vor dem Büro an der Wand. Zu dieser Unterkunft gibt es folgendes zu berichten:
      Die Hotels in und um den NP sind teuer bis sehr teuer. Da nur ein Tag Aufenthalt geplant war, lag der Versuch nahe, im Tal etwas zu finden. Es gibt einige Campingplätze und auch fertig aufgestellte Zelte zu mieten. Die Zelte mit Holzboden und Türe waren schon im Dezember ausgebucht, ein Zelt wollten wir auf keinen Fall mitnehmen. Allerdings hatten wir uns darauf geeinigt, dünne Schlafsäcke mit zu nehmen, falls mal eine Unterkunft nicht sooo sauber ist, oder es nachts kälter würde. Im Tal gab es letztendlich nur eine Möglichkeit zu schlafen, das Housekeeping Camp:
      Bettwäsche gabs für 2,50$/Doppelbett, Gutschein für die sauberen Duschen inkl. Handtuch, Vorhängeschloß für die Bearbox hatten wir dabei. Holz für die Feuerstelle vor dem Zelt (der einzige Platz im ganzen Tal, an dem Grillen, sprich romantisches Lagerfeuer am Abend erlaubt ist)gabs Kartonweise zu kaufen.

      Der Tag im Yosemite Valley ging dann viel zu schnell vorbei, wir sind zum Visitor Center gelaufen, die Wasserfälle waren leider alle trocken, eine Runde mit dem Shuttle durchs Tal und haben dann auf einer Wiese in der Nähe unseres Domizils auf den Sonnenuntergang mit Blick auf den Half Dome gewartet. Am nächsten Morgen wurden wieder die HD-Esel bepackt und die Reise ging über den Tioga Pass (ca. 3030m hoch) am Mono Lake vorbei nach Lone Pine (1200m).

      Eli
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    • Danke, ich geb mir Mühe, so weiter zu schreiben :)

      2.Fahrtag
      Yosemite – Lone Pine
      Aus dem Yosemite Valley gibt es in Richtung Mono Lake nur den Weg über den Tioga Pass, der von ca. 1200m auf 3031m über NN steigt und somit sehr früh und lang wegen Schnee gesperrt sein kann. Daraus lässt sich auch auf relativ kühle Temperaturen schliessen.
      Die Landschaft ist recht abwechslungsreich von sehr felsigem bis zu alpenländischem Almcharakter, so dass es schwer fällt, nicht zu oft zum Schauen und Fotografieren stehen zu bleiben. Das Ende des Passes führt direkt auf den Mono Lake zu. Dieser ist extrem salzig und sehenswert sind allenfalls die Tufas und ein Krater am Rande der Zufahrtsstrasse. Viel Zeit hatten wir auch nicht und gegen Mittag wurde es ganz schön heiß (ein Vorgaschmack auf Death Valley). Die Strecke bis Lone Pine ist eher langweilig, da sehr gerade und führt durch wüstenähnliche und landwirtschaftlich (mit viel künstlicher Bewässerung) genutzte Gegenden.

      Bei Lone Pine handelt es sich um eine typische Kleinstadt, die durch den Highway geteilt wird und Sebastian sagte:"Jetzt siehts richtig nach Amerika aus, wie ich´s mir vorgestellt habe." Das Dow Villa Hotel ist für eine Übernachtung ideal. Das Steak beim Abendessen im Lokal schräg gegenüber schmeckte sehr gut. An diesem Abend mussten wir ganz früh ins Bett, denn die Wetterprognose fürs Death Valley mit 48 Grad im Schatten, erforderte einen zeitigen Start am nächsten Morgen. Mit nur luftgekühlten Motorrädern sollte man zu große Hitze vermeiden. So, gute Nacht.

      3.Fahrtag:
      Lone Pine – Furnace Creek Ranch mitten im DEATH VALLEY
      Ich möchte nicht wissen, wie viele Hotelgäste wegen uns aus dem Schlaf gerissen wurden, als unsere Maschinen gegen 6:30Uhr lasbollerten ;-) Sorry. Der Plan war, um 11:00Uhr anzukommen, bevor die 48 Grad erreicht waren. Der Weg zum Death Valley führt über ein parallel liegendes Wüstental, dass man schon für das DV halten kann. Die Aussicht vom oberen Rand in das weite Tal lässt einen kaum glauben, dass die Menschen sich vor 200 Jahren getraut haben, dessen Durchquerung mit Pferd und Wagen auf sich zu nehmen. Wir hatten ja auch keine Klimaanlage, aber immerhin ein paar Pferdestärken mehr und somit eine deutlich höhere Reisegeschwindigkeit.
      Du siehst die andere Seite des Tales und unterschätzt die Entfernung deutlich. Das man sich in ein gefährliches Wüstental begibt, spürt man auf der Haut (Jacke hatten wir schon längst keine mehr an) trotz des Fahrtwindes und erst recht bei den Trinkpausen. Es gibt ja nicht wirklich viel zu sehen in einer Wüste: Sand, Steine, trockene Grasbüschel - wie die in den Western, die durch die Geisterstadt kullern -, drei oder vier Autos und ja, die Wüste lebt, Fussspuren im Sand.
      Pünktlich erreichten wir das Visitor-Center, kauften unsere T-Shirts und checkten im Hotel nebenan ein. ES IST HEIß HIER. Schattenplatz für die Bikes suchen und ab in die Zimmer, Aircondition an und nicht mehr bewegen.
      Nach einer ausgedehnten Siesta fuhren wir zum Zabriskie Point und bekamen leider keinen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Es war bewölkt. Übrigens, der Pool der Hotelanlage war nicht beheizt, hatte aber gut Badewannentemperatur, war also nicht wirklich erfrischend :|

      Bis Bald

      Eli
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    • Hi,
      ich finde es super, einen reisebericht mal aus sicht einer bikerin zu hören. ich bin selbst begeisterter biker und hatte auch schon die idee, mir in vegas eine HD zu mieten, die anmietstation von Eagleraider liegt auch sehr günstig, direkt hinter dem Luxor. Warte schon gespannt auf deinen weiteren bericht und die bilder dazu. (bitte HD-bilder)
    • @ Frankyboy 181
      Beinahe hätte es eh nicht geklappt. Beim Abholen der Bikes kam schon der Hinweis "Nur auf eigenes Risiko", da die Temperaturvorhersage die knapp 50 Grad schon angekündigt hatte. Dem Paar, dass nach uns zu zweit auf einer HD durchs Death Valley wollte, haben sie es schlicht weg verboten.

      @ Dilos
      auf einer HD durch Kalifornien zu cruisen ist doch einer der Lebenshöhepunkte eines Bikers, oder nicht? :thumbup:
      Hol dir mal noch ein bißchen Apetit :lecker:

      4. Fahrtag:
      Death Valley – Hoover Dam
      Dieser Tag wird mit einem Frühstück am Zabriskie Point begonnen. Dann machen wir uns mit voll getankten Mopeds auf die gefährliche Durchquerung des Death Valley Richtung Bad Water. Es ist wirklich einsam hier. Am tiefsten Punkt des Tales werden noch ein paar Fotos geschossen und dann beginnt eine lange Fahrt über Shoshone und Pahrump durch einsame, trockene und heiße Täler und Höhen in Richtung Boulder City. Die Temperaturen blieben sehr hoch und an diesem Tag war ich froh, als wir kurz vorm Hoover Dam im Hacienda Hotel & Casino unsere Zimmer beziehen konnten. Übrigens als Übernachtungshotel für eine Rundreise ideal, da die Zimmer und das Essen sehr preiswert und gut sind. Wir waren im 7. Stock untergebracht mit Blick auf den Lake Mead.

      5.Fahrtag
      Hoover Dam – Grand Canyon
      Heute gibt’s wieder mehr zu sehen. Als erstes haben wir am Hoover Dam gefrühstückt ( Parkhaus pro Bike 7 $) und sind zu Fuß über den Damm gelaufen und haben seine Dimensionen bewundert. Mal sehen, wie man hier noch hin kommt, wenn die neue Strasse fertig ist. Der Anblick der Baustelle war ganz witzig: an der Grenze die Fahnen für USA, Arizona und Nevada und gleich daneben ein Dixi-WC.
      Dann folgte eine angenehme Fahrstrecke Richtung Kingman. Noch mal einen Schattenplatz suchen und viel trinken bevor wir uns der legendären Route 66 widmen. Auf diesem Stück bis Seligman befindet sich Huckberry. Was ist da so besonderes? Der General Store. Wenn der jetztige Betreiber keinen Nachfolger findet, der den Laden genau so weiter betreibt, wie er jetzt ist, würde ich das als einen großen Verlust bezeichnen. Wir haben uns auf jeden Fall länger dort aufgehalten als geplant und über dieses Sammelsorium gataunt. Bei Seligman ging es dann wieder auf den Highway und die Gewitterwolken in Richtung Grand Canyon veranlassten uns, die Höchstgeschwindigkeit auszureizen, um nicht nass zu werden. Es wurde schnell dunkel und Blitz und Donner waren nicht mehr weit weg. Aus sicherer Entfernung ist so ein Gewitterhimmel für mich immer wieder faszinierend. Die Wetterfront ist dann abgewandert, so dass wir nach dem Einchecken ins Best Western Squire Inn noch kurz an den Rim fahren konnten. Welch ein überwältigender Anblick. Morgen können wir den ganzen Tag hier geniessen.

      Die schönsten Bikerstrecken kommen noch 8-)

      Eli
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    • Grand Canyon:
      Sebastian ist um 7:00Uhr los mit seiner Maschine, um sich auf den Weg zum Colorado zu machen. Tom und ich haben uns auf einen Tag am Rim eingestellt, teilweise mit dem Shuttlebus oder zu Fuß. Ein Tag Aufenthalt reicht allenfalls, um sich einen Überblick zu verschaffen. Jeder Positionswechsel bringt Atem raubende Ausblicke und Eindrücke mit sich. Die Kameras laufen heiß und die Zeit rinnt davon. Gegen 14:30Uhr waren wir dann beim Bright Angel Trail und suchten mit dem Fernglas den Weg ab, wo mein Sohn sich wieder auf dem Aufstieg befinden musste. Da kam er doch schon durch den kleinen Tunnel kurz vorm Ende des Weges. Sein Ziel, an einem Tag runter und wieder rauf zu laufen, hat er erreicht. Ich hatte mir bei all seiner Fitness schon Sorgen gemacht, ob der Plan aufgeht.
      Uns hat das Abwandern des Rim völlig gereicht. In Rahmen der Reiseplanung hatten wir uns für feste Wanderschuhe zum Fahren und Laufen entschieden, um nicht zusätzlich Schuhe auf dem Motorrad unterbringen zu müssen. Das war eine gute Entscheidung und kommt auf die Packliste fürs nächste Mal ;-)

      6. Fahrtag:

      Vom Grand Canyon aus nahmen wir die Strecke über Page ins Monument Valley. Diese Tagesetappen mit dem Auto zu fahren läßt deutlich mehr Raum für Besichtigungen als mit dem Motorrad. Im Auto trinkt und ißt man nebenbei, hat eine Klimaanlage, der Beifahrer kann während der Fahrt die Karte lesen und der Energieverbrauch ist deutlich geringer, so dass es leicht fällt, mal eben zackig eine Sightseeing-Runde mit zu nehmen. Mit dem Bike ist das etwas anders. Zum Essen, Trinken, neu orientieren oder mit den anderen Reden muss jeder stehen bleiben. Das kostet Zeit, die für manchen Aufenthalt unterwegs dann fehlt. Allerdings bekommt der Biker beim Fahren schon ganz andere Eindrücke als der Autofahrer: Du riechst und fühlst die Strecke, manchmal schmeckst du sie sogar. Unter Berücksichtigung dieser Unterschiede gab es also nur einen schnellen Fotostop am Horseshoe Bend, Mittagspause in Page, wo wir nach einer Birne für meinen Blinker suchten und nicht fanden und weiter zum Tagesziel. Nachmittags begegneten wir etlichen Schulbussen und wunderten uns, an welch öden Stellen die Haltestellen lagen.
      Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Tagesziel. Die Kasse zum Entrichten des Parkeintritts war nicht besetzt. Wir trauten uns trotzdem rein, mussten ja zum View Hotel. Dieses Hotel ist wirklich Klasse. Gerade wenn die Zeit etwas knapp ist oder andere Gründe gegen die Befahrung des Loops sprechen, bekommt man vom Balkon der Zimmer aus einen hervorragenden Eindruck vom Monument Valley. Die etwas höheren Preise der Zimmer relativierten sich für uns durch Gutscheine für ein kostenloses Frühstück so wie den Parkeintritt.
      Leider hat das Wetter nicht so brav mitgespielt. Nachts gab es Regen und das Licht war nicht das Beste für die Erinnerungsfotos. Ich persönlich ziehe dieses Lichtspiel bei Regenwolken, die von den letzten Sonnenstrahlen umspielt werden dem Postkartenidyll, meistens vor.
      Den Loop möchte ich auf jeden Fall auf einer der nächsten Reisen hierher einplanen.
      Ab morgen geht es in höhere Regionen und die schönen Kurven müssten bald kommen. Das Motorrad habe ich inzwischen ganz gut im Griff, so dass ich mich sehr auf die Berge freue.

      Eli
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    • Original von Frankyboy181
      Moment mal! Habe ich das richtig verstanden? Dein Sohn ist mal eben vom South Rim bis runter zum Colorado und wieder hoch gewandert? An einem Tag???

      Was macht er denn beruflich?

      Respekt!!!

      :think:

      LG F-


      Das find ich auch nicht schlecht! Muss ja echt ein fitter Kollege sein :shok:
      Wann ist er denn gestartet, daß er um 14:30 Uhr schon wieder so gut wie zurück war?
      Ich vergleich das nur gerade mit meiner Kondition :O (oder besser nicht)
    • @ Frankyboy 181:

      mein Sohn ist Schreiner, war zu dem Zeitpunkt grad mal 25 und treibt viel Sport. Wenn er sich etws in den Kopf setzt, arbeitet er gezielt darauf hin und schafft es in der Regel auch. Für den Grand Canyon Hike hat er sich gut vorbereitet.

      @ Silke:

      Er wollte um 7:00Uhr an den Rim fahren. Wir haben da noch geschlafen. Er hat erzählt, dass er runter teilweise gerannt ist. Ihm ist in beide Richtungen die selbe Muli-Gruppe begegnet. Der Führer muss wohl etwas böse geguckt haben, als er ihm am gleichen Tag rauf zus wieder über den Weg lief :P

      Sein neuer Plan ist an einem Tag von Rim to Rim. Ich sag euch dann Bescheid.
      Für mich als "das Mutti" ist das nicht immer einfach, das könnt ihr mir glauben. :shok:

      Gruß

      Eli
    • 6. Fahrtag: Monument Valley – Hanksville

      In Richtung Hanksville war geplant die 261er zu nehmen und dann auf der 95er bis Natural Bridges zu fahren. Da es ein Stück Dirt Road gibt und der Regen in der Nacht sicher seine Spuren hinterlassen hatte, fuhren wir bis zu den Goosenecks und dann aussen rum.
      Beim Abzweig auf die 95er wunderte ich mich, dass meine Männer nicht in die Tankstelle einbogen. Na gut, fahren wir eben weiter. Die beiden haben die Navis und werden schon wissen, wo wir rechtzeitig tanken können. Pustekuchen. Ich wollte Natural Bridges anschauen und den Loop fahren. Am Visitor Center kam dann die Frage auf. Wie weit reicht denn der Sprit noch? Ähm. Wo ist denn die nächste Tankstelle? So genau war das nicht zu sagen. Schaffen wir das überhaupt noch? Hoffentlich! Also kein Natural Bridges sondern weiter fahren und möglichst Spritverbrauch sparen. Bergab rollen lassend und mit einem Auge die Tankanzeige beobachtend konnte ich die schöne Gegend nur halb geniessen. Das muss nächstes mal besser geplant werden.
      Die Tankstelle fand sich dann am Lake Powell, hieß Hite Crossing und war eigentlich nur ein Platz, wo Boote zu Wasser gelassen werden. Und kein Mensch zu sehen. Gott sei Dank funktionierte die Visa-Karte und wir konnten aufatmen.
      Wir haben immer Gruppentanken praktiziert, dass heißt, die Zapfpistole wird gleich weiter gerreicht und während der zweite tankt, rutscht das dritte Motorrad auf den Platz vom ersten.
      Wir überquerten den See und machten auf der anderen Seite erst mal Rast. Dort trafen wir einen einheimischen Biker, auf einer BMW, der uns fragte, ob wir schon Probleme mit den „road snales“ gehabt hätten. Erst später wurde uns klar, was er damit meinte.
      Wir beendeten unseren Fahrtag in Hanksville, wo ich an der Tankstelle gegenüber dem Motel dann auch meine Glühbirne bekam. Von aussen sieht es aus wie ein kleiner Tankstellenladen, ist aber in Minimarket-Größe in den Felsen gehauen. Schön kühl da drin ;-).

      Bis bald

      Eli
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    • Uh, was für schöööne Fotos!! Ich freu mich schon darauf, diese Strecke im September auch zu fahren.

      Seh ich das richtig: Ihr seid den Moki Dugway mit dem Motorrad gefahren?
    • @ Silke
      Leider konnten wir den Moki Dugway nicht fahren. Ist mit Miet-HDs verboten und hatte ja leider vorher geregnet (sonst hätten wirs vielleicht riskiert ;) )

      @ dieinvi
      Sind immer gemischte Gefühle, wenn ein Kind so extreme Unternehmungen startet. War auch froh, als er wieder oben ankam. Gute 6 Stunden scheinen mir schon Rekord verdächtig.

      Fahren wir wieder ein Stück?

      7.Fahrtag: Hankville – Bryce Canyon

      Jetzt kommen die schönen Biker-Strecken. Zunächst geht es auf der 24 durch den Capitol Reef NP. Nach 47 Meilen, kurz vor Torrey biegen wir links ab auf die 12. Wir kurven durch den Dixie National Forrest und kommen dann zur Eskalante Staircase. Traumhaft. Ein Meer von Kurven, immer wieder tolle Ausblicke über diese faszinierenden Verwerfungen, die Strasse verläuft teilweise oben auf dem Grat entlang. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wir die Strecke gerne noch mal gefahren. Unterwegs haben wir noch ein kleines Indianermuseum besucht ( ich stehe auf alte Kulturen). Auf der ganzen Reise habe ich immer wieder über diesen steten Wechsel der Landschaft gestaunt.
      Heute ist uns so ne fertig bebuchte Motorradreisegruppe begegnet. Das Gepäck und teilweise auch das Ehegespons werden im Begleitbus transportiert. Das wär nix für mich. Haben aber brav gestaunt, dass ich nicht all zu groß (164cm) geratene Frau alleine ne HD fahre. Danke. Hat gut getan.
      Am Ende dieser Etappe steht eigentlich der Bryce Canyon, von dem wir heute allerdings nichts mehr gesehen haben. Für das Abendessen mussten wir lange Schlange stehen, da die Größe der Lokale sich scheinbar nicht mal annähernd an die Bettenzahl der Unterkünfte anlehnt. Vielleicht hatten wir auch einfach nur einen ungünstigen Tag erwischt.
      So, ich hänge euch jetzt mal eine Serie von Bildern an, die bis auf das letzte alle während der Fahrt gemacht wurden. Vielleicht fährt der/die eine oder andere dann auch mal zum Biken rüber.

      Eli
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