Faszination USA 2009

    • Tag 31 - Gooseneck SP - Monument Valley
      In der Früh fahren wir zum Gooseneck State Park. Vor uns liegt eine große Ebene, auf einmal geht es steil bergab. Der San Juan River grub sich in Millionen von Jahren 300 m tief in den Stein und schuf diese 3 beeindruckenden Schlaufen. Die verschiedenen Gesteinsschichten sind deutlich zu erkennen. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es wohl eine so perfekte und gleichmäßige Szenerie.
      Anschließend fahren wir zum Monument Valley. Schon von weiten sind die bis zu 300 m hohen Tafelberge zu sehen. Diese uralten Giganten sind ein Symbol des amerikanischen Westens und Filmkulisse für zahlreiche Filme. Das gesamte Gelände befindet sich in einem Reservat der Navajo Indianer. Wir starten unseren Besuch im Visitor Center und fahren dann die unbefestigte Straße quer durch den Park. Diese Fahrt ist wohl die abenteuerlichste auf unserer Reise: Teilweise tiefer Sand, in dem wir fast stecken bleiben, dann wieder über Felsen, bei denen wir Angst haben, dass die Reifen platzen oder wir gar aufsetzen und dann gibt es wieder riesige Schlaglöcher mitten auf der Straße. Da einmal rein gefahren, kommt man nie wieder heraus. Unser Auto muss einiges durchmachen und ist danach ganz rot vom Staub. Wir hätten auch mit einem Bus fahren können, doch so ist es lustiger und man kommt der Natur noch viel näher. Die Landschaft ist einfach nur atemberaubend. Es ist wie immer sehr heiß. Am Straßenrand sitzen die Navajo Indianer und verkaufen ihren selbst gemachten Schmuck. Schließlich fahren wir weiter, durch eine Landschaft ohne jegliche Zivilisation, wie immer halt. Unser Ziel ist Page.
      In Page angekommen, wissen wir plötzlich nicht mehr wie spät es ist, denn hier gibt es keine Sommerzeit und somit gewinnen wir eine Stunde. Abends fahren wir noch zum Glen Canyon Staudamm. Zuerst zu einem Aussichtspunkt und dann über eine Brück auf die andere Seite. Der Damm staut den Colorado zum Lake Powell, den zweitgrößten Stausee in den USA. Das Zusammenspiel der Farben vom blauen See und den roten Felsen ist einfach genial. Man sieht nirgendwo grüne Flächen, Sträucher oder Bäume, alles ist rot eingefärbt, einschließlich unser Auto. Das wird am Abend mal schnell etwas gewaschen.
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    • Tag 32 - Hoseshoe Bend - Grand Canyon
      Am nächsten Tag fahren wir nochmal runter zum Staudamm. Anschließend wollen wir zum Antelope Canyon, doch das Wetter spielt nicht mit, es beginnt zu regnen und keine Sonne weit und breit. Da vor einigen Jahren in diesem Canyon aufgrund starker Regenfälle 11 Touristen ertrunken sind, verzichten wir auf einen Besuch. Wir fahren also weiter und machen noch einen Halt am Horseshoe Bend. Nach einem kurzen Weg zur Abbruchkante können wir einen tollen Ausblick in den Canyon auf den grün-blau schimmernden Colorado genießen. Doch nicht lange, es beginnt wieder zu regnen, zum Glück haben wir die Regenjacken schon an. Schließlich gehen wir noch Kaffee trinken und fahren dann weiter in Richtung Grand Canyon. Auf der Fahrt dorthin machen wir noch einen Umweg zur Navajo Bridge, der höchsten Brücke der USA. Es ist der einzige Weg weit und breit über den Colorado River, welcher später den Grand Canyon bildet.

      Auf der Fahrt ist hin und wieder in der Ferne der Abgrund des Grand Canyons zu erahnen. Doch erst als wir ankommen, erblicken wir die gesamten Ausmaße. Die Schlucht ist 350 km lang, bis zu 29 km breit und über 1 500 m tief. In 6 Millionen Jahren hat sich das Wasser des Colorado River seinen Weg durchs Colorado Plateau gebahnt. Für den gewundenen Flusslauf ist die geologische Eigenart des aus vielfarbigen Kalkstein-, Sandstein- und Tonschieferschichten bestehenden Plateaus verantwortlich, aus dem Erosion Felsformationen und -nadeln herausgebildet hat. Wind trug das Kalk- und Sandgestein ab, Regen schnitt Nebencanyons in den weichen Fels. Doch am mächtigsten war das Eis. Einzigartig ist das Zusammenspiel von Licht, Schatten und Farben.
      An diesem Tag fahren wir alle Aussichtspunkte des östlicheren Desert View Drive ab, einschließlich Grand View Point. Am letzten Punkt angekommen beginnt es auch schon in Strömen zu regnen. Auf der Fahrt ins Hotel in Williams bleiben wir zweimal stehen. Viele Autofahrer fahren bei diesem Wetter ohne Licht, was einfach nur unverantwortlich ist, man sieht gar nichts. Wir müssen gut 100 km zum Hotel fahren, doch es geht wieder einmal nur gerade aus. Abends finden wir heraus, das durch Williams die Route 66 verläuft, unser Hotel liegt direkt an der Straße und ist das älteste in Arizona.
      Tag 33 - Grand Canyon
      Am nächsten Tag fahren wir schon bald in der Früh zum Grand Canyon. Heute ist zum Glück schönes Wetter. Wir stellen unser Auto am Parkplatz ab und gehen teilweise zu Fuß den 1 500 m tiefen Abgrund entlang und fahren mit dem Shuttle Bus die Hermet Road entlang bis zum Ende. Die Sonne erleuchtet den Canyon heute in bunten Farben. Für eine längere Wanderung sind wir zu erschöpft, außerdem würden wir zwei Tage brauchen hinunter ins Tal und wieder herauf. Also begnügen wir uns mit dem Rim Trail und den Aussichtspunkten. Schließlich fahren wir wieder zurück nach Williams, machen noch einen Zwischenstopp am Kaibab Lake und gehen am Abend noch durch die Stadt, wo gerade ein Oldtimer Treffen an der Route 66 stattfindet. Wir sehen noch ein paar echt coole Autos.
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    • Tag 34 - Route 66 - Joshua Tree
      Heute liegt eine extrem lange Autofahrt vor uns. Ein Stück fahren wir auch auf der Historic Route 66 zwischen Seligman und Kingman. Doch es ist nicht mehr viel übrig vom alten Glanz dieser legendären Straße, eine Gerade mitten durchs Nirgendwo. Leider müssen wir gerade dort tanken, was etwas teurer ist. Schließlich fahren wir weiter nach Lake Havasu, einer kleinen netten Stadt mitten in der Wüste am gleichnamigen Stausee. Dort liegt die berühmte London Bridge. Diese wurde Stein für Stein aus England herüber transportiert. Doch leider gab es dafür keinen Fluss, über die sie führen konnte, daher wurde einfach ein künstlicher Wasserlauf geschaffen, auf dem heute zahlreiche Boote fahren. Da es extrem heiß ist, etwa 40 Grad, springen wir schnell ins kühle Nass.
      Dann liegt eine weite Autofahrt vor uns, immer entlang des Colorado River. Direkt am Fluss ist es grün und dicht besiedelt, der Rest ist Wüste. Unser Ziel ist der Joshua Tree Nationalpark, der seinen Namen aufgrund der einzigartigen Joshua Trees erhalten hat, die es nur dort gibt. Der Park besitzt zudem rosa-graue Felsformationen, verlassene Mienen und Oasen. Wir fahren von Norden bis nach Süden quer durch den Park. Zudem machen wir eine kleine Wanderung, aber wirklich nur eine kleine, denn es ist heiß und hier gibt es Klapperschlangen. Im Süden sehen wir noch ein paar Kakteen und eine kleine Oase. Ansonsten hat der Park im Vergleich zu anderen wenig zu bieten. Am Abend kommen wir dann in Palm Springs, dem Winterquartier für Reiche und Berühmte aus L.A, an.

      Tag 35 - Los Angeles
      Der letzte Tag unserer Reise. In der Früh ausschlafen, packen und dann geht es auf dem 6-spurigen Freeway in Richtung L.A. Dort fahren wir noch nach Downtown, um uns das El Pueblo anzusehen, den ältesten Teil der Stadt. Die Olvera Street präsentiert sich hier im Stil eines mexikanischen Marktplatzes. Gleich daneben befindet sich die Union Station im Missionsstil. Unsere Suche nach einem Restaurant ist hier vergeblich, denn am Sonntag hat alles zu. Wir schauen also noch an der Walt Disney Concert Hall vorbei und fahren dann zum Farmer’s Market, dort ist schon etwas mehr los. Überall tummeln sich Leute. Ein letztes Mal gönnen wir uns ein gutes Essen in einem Restaurant, das 6. Mal übrigens mit Besteck und auf einem richtigen Teller.
      Dann drehen wir noch eine kleine Runde und lassen anschließend noch unser Auto von fleißigen Mexikanern waschen. Dann geht es zurück zur Alamo Station, wo wir unsere Kühlbox einem Angestellten schenken. Wir sind übrigens über 6.600 km gefahren. Unser Proviant in der Kühlbox ist aufgebraucht, lediglich ein Müsli Riegel, den wir noch aus New York haben, ist übrig. Mit dem Shuttle Bus fahren wir zum Flughafen. Dort heißt es dann warten aufs Flugzeug und dann ab nach Hause. 11 Stunden Flug liegen vor uns.
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    • Wow, da hast Du Dir echt viel Mühe gemacht! Respekt! Da hat Dich der Urlaub scheinbar genauso begeistert wie mein erster, weswegen diese gannzen Webseiten hier entstanden sind :)

      Deinen Bericht muss ich nachher auch mal in Ruhe lesen. Die Bilder sind jedenfalls schonmal Spitze. Und wenn ich hier auf den Schnee vorm Haus blicke :cold: will ich auch wieder rüber 8-)
      Stefan Kremer
      (Webmaster von Westküste USA, USA Reporter und Great-West)